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Sabine
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zuletzt 18. Feb.

Warum müssen Mischlinge jetzt so klangvolle "Rassebezeichnungen" haben?

Hallo zusammen, ich bin eben über den "Italian Daniff" gestolpert und dachte "Hoppla, eine Rasse, die du gar nicht kennst"...bis sich herausstellte, dass es sich um einen Mischling aus Dogge und Cane Corso handelt. Außer, dass mir das fragwürdige, wilde Mischen irgendwelcher Trendrassen nicht gefällt, frage ich mich, warum der Mischling kein Mischling mehr sein darf, sondern ein "Cockerpoo", "Pomsky", etc.? Weil man "teurer Mischling" ungerne sagt? Also ich habe dann einen Laimix und einen Parwhat. Waren aber beide recht preiswert😂.
 
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Friedel
12. Feb. 15:38
Finde Pflanzen und Hunde nicht wirklich vergleichbar..... Und Maultier und Maulesel werden schlicht als das bezeichnet was sie sind. Zudem können sie auf natürlichem Weg entstehen, nicht wie z.B. ein Pomsky
Es ging um gezielte Verpaarungen mit klangvollen Namen zum besseren Verkauf. Ist bei der Pflanzenzucht sehr gebräuchlich. Und die Ergebnisse sind meist nicht samenfest.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Feb. 15:42
Ok, danke. Ensteht durch das Verpaaren eines Wolfes mit einem Hund ein Hybrid? Es gibt ja so einige wolfseingekreuzte Rassen.
Nö, nach der Definition nicht. Es handelt sich bei Wolf und Hund um die selbe Art. Bei Katzen ist das wieder etwas anderes. Da sind die Edelmixe tatsächlich Hybriden, da Wildkatzen eingekreuzt werden.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Feb. 15:46
Ja, danke für das Aufdröseln. Auch der Elo ist auf Charaktereigensch"designt": "Das Zuchtziel beim Elo ist ein eher ruhiger und recht anspruchsloser Familienhund. Er hat meist eine sehr hohe Reizschwelle und sollte wenig oder kein Jagdverhalten zeigen. Er hat ein mittleres Bewegungsverlangen und ist selbstbewusst und spielfreudig. Das Sozialverhalten des Elos steht im Mittelpunkt der Zucht und wird durch spezielle Zuchtprogramme beeinflusst." (Wikipedia). Finde ich völlig in Ordnung. Erfüllt genau dem was ich haben möchte: Eine Hund, den ich mir wieder als Servicehund ausbilden kann und den ich vom Gewicht her auch einige Strecke (z.B. über Gitterbrücken) tragen kann. Habe mich nur deshalb dagegen entschieden, da ich auf Grund meiner ehrenamtlichen Arbeit keinem Welpen gerecht werden kann. Deshalb habe ich mir einen Hund aus dem Tierheim geholt. Also, ich finde auch, dass einige der Designerhunde/Hybridhunde ihre Berechtigung haben.
Ich finde der Elo, Wäller und Eurasier nehmen da eine Sonderstellung ein. Die stellen die gezielte Mischung von alltagstauglichen Rassen (und dem Chow-Chow) da, um einen möglichst Anspruchslosen Hund in der passenden Größe zu kreieren. Ich sehe den Anspruch und den Bedarf. Man kann fragen ob der Bedarf groß genug war, oder ob es nicht andere Rasse gegeben hätte, die den Anspruch erfüllen, aber es handelt zumindest um eine Züchtung in Richtung gesunder und wesensfester Hunde. Das ist etwas anderes als z. B. der Pomsky, der wegen der Optik kreiert wurde.
 
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Easy
12. Feb. 15:50
Nö, nach der Definition nicht. Es handelt sich bei Wolf und Hund um die selbe Art. Bei Katzen ist das wieder etwas anderes. Da sind die Edelmixe tatsächlich Hybriden, da Wildkatzen eingekreuzt werden.
Und wann spricht man dann von einem Wolfshybriden ?
 
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Lola
12. Feb. 17:33
Es ging um gezielte Verpaarungen mit klangvollen Namen zum besseren Verkauf. Ist bei der Pflanzenzucht sehr gebräuchlich. Und die Ergebnisse sind meist nicht samenfest.
Streite ich ja nicht ab. Ist nur meiner Meinung nach trotzdem nicht vergleichbar.
Aber ist ja ok
 
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Sonja
12. Feb. 19:40
Mir sind die Rassen : Hamigadoli am liebsten, und danach die Stragami.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Feb. 20:51
Und wann spricht man dann von einem Wolfshybriden ?
Nach der Definition? Bei einem Mischling zwischen Wolf und einer nah verwandten Art. In den USA gibt's zum Beispiel Coyote-Wolf Hybriden. Das wären echte Hybride. (Wobei man hier wieder diskutieren könnte inwieweit der Begriff Art zu definieren ist, da sich beide Arten in freier Wildbahn fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen zeugen).
 
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Christina
12. Feb. 21:03
Genau, habe ja (mittlerweile) gaaaanz weit unten in dem Thread geschrieben/ erklärt das eben die Designer-Rassen keine Hybriden sind, ein Hybride besteht immer aus zwei unterschiedlichen /Arten/ Gattungen von Tieren derselben Familie . Eben zum Beispiel Pferd x Esel ( beide Unpaarhufer) = Maultier/Maulesel , Löwe x Tiger ( beides Katzenartige) =Liger etc.. aber eben das trifft bei den DesignerRassen nicht zu, beide Elternteile sind nunmal Hunde, dasselbe ist zum Beispiel auch wenn man unterschiedliche Pferderassen oder auch ein "echtes Wildpferd" (damit meine ich nicht Mustangs) Sondern zum beispiel Dülmener, Konik, Camargue, etc. mit einem "Reitpferd" kreuzt ist dies auch kein Hybride Sondern eine Kreuzung/Mix. Aber die Designer Rassen lasen sich halt unter dem Pseudonym "Hybride" besser teurer vermarkten. Ist immer wieder "lustig" wenn man sowas wie .."...mein Hund ist halt ein Hybride, der oder/deiner ist ja nur ein Mix....." aufschnappt...🙃🤣
Umgangssprachlich oder laut Wikipedia ist es legitim auch bei gemischten Hunderassen von Hybriden zu reden, auch wenn es manchen nicht passt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hybridhund

Den Absatz finde ich interessant:
„Der besondere Vorteil einer Hybride ist der Heterosis-Effekt, also eine überproportionale Erhöhung der Fitness (Krankheitsresistenz, Fruchtbarkeit) bei den Nachkommen, welche durch die genetische Durchmischung erzielt wird.[5] Dieser Effekt selbst ist nicht erblich, sondern kommt durch die Hybridisierung zustande. Teilweise wird die Weiterzucht von Nachkommen einer Hybride ebenfalls als Hybride bezeichnet. Wird allerdings mit Hybridhunden weitergezüchtet, so sind die Würfe nicht mehr homogen, sondern zeigen eine sehr breite Variation im Phänotyp. Dies kann mit der Mendelschen Spaltungsregel und der Regel der unabhängigen Neukombination von Erbanlagen erklärt werden. Die ab der F2-Generation entstehende phänotypische Vielfalt kann erst durch eine längere Selektion, Inzucht und Linienzucht wieder stabilisiert werden.“
 
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Friedel
13. Feb. 05:07
Nach der Definition? Bei einem Mischling zwischen Wolf und einer nah verwandten Art. In den USA gibt's zum Beispiel Coyote-Wolf Hybriden. Das wären echte Hybride. (Wobei man hier wieder diskutieren könnte inwieweit der Begriff Art zu definieren ist, da sich beide Arten in freier Wildbahn fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen zeugen).
Es scheint wohl doch nicht ganz so eindeutig zu sein ob Wölfe und Hunde zur gleichen Art gehören:

https://biologyofbehavior.wordpress.com/2014/02/09/are-dogs-and-wolves-the-same-species/

Und etwas abgeschwächter auch hier:

https://www.rover.com/de/blog/wolf-vs-hund-wie-unterscheiden-sie-sich-voneinander/

Führt auch ziemlich weit weg vom Hauptanliegen des Betrages.

Ich habe wieder einiges dazugelernt.

Und ich finde ganz viele Rassestandards - besonders äußere Merkmale betreffend - ziemlich unnatürlich überzogen.
Viele der Rassen haben sich aus Gebrauchshunde heraus entwickelt, deren Äußeres sich durch Gebrauchsoptimierung und Anpassung an die jeweiligen Bedingungen (Klima, Haltungsbedingungen) optimiert haben.
Die heutigen Anforderungen an einen Familienhund gehören kaum dazu, sieht man mal von den Schoßhündchen ab - wo die Optimierung dann durchaus auf Niedlichkeit/Eleganz hinausliefen und dadurch oft zu Qualzuchten.
 
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Sonja
13. Feb. 07:49
Es scheint wohl doch nicht ganz so eindeutig zu sein ob Wölfe und Hunde zur gleichen Art gehören: https://biologyofbehavior.wordpress.com/2014/02/09/are-dogs-and-wolves-the-same-species/ Und etwas abgeschwächter auch hier: https://www.rover.com/de/blog/wolf-vs-hund-wie-unterscheiden-sie-sich-voneinander/ Führt auch ziemlich weit weg vom Hauptanliegen des Betrages. Ich habe wieder einiges dazugelernt. Und ich finde ganz viele Rassestandards - besonders äußere Merkmale betreffend - ziemlich unnatürlich überzogen. Viele der Rassen haben sich aus Gebrauchshunde heraus entwickelt, deren Äußeres sich durch Gebrauchsoptimierung und Anpassung an die jeweiligen Bedingungen (Klima, Haltungsbedingungen) optimiert haben. Die heutigen Anforderungen an einen Familienhund gehören kaum dazu, sieht man mal von den Schoßhündchen ab - wo die Optimierung dann durchaus auf Niedlichkeit/Eleganz hinausliefen und dadurch oft zu Qualzuchten.
Ja da ist sich "die Wissenschaft" ( das Wissen über Genetik schreitet ja voran) nicht mehr so ganz einig....aber eigentlich sind Wölfe und Hunde ( zumindest der Urtyp-Hund) schon dieselbe Art....
Aber hab auch schon mehrere Berichte darüber gelesen, dass es nicht mehr so klar "definiert" werden kann, da der Mensch durch die ganze Züchterei /Selektion " gehörig ins Handwerk der Natur/Evolution gepfuscht hat. Es ist sozusagen dadurch eine Entwicklung die über viele "Jahrzehntausende" gedauert hätte in einigen Jahrhunderten (resp in wenigen Jahrtausenden) beschleunigt worden. Eben durch Kreuzungen/ Mischungen die von Natur aus nie so gehäuft entstanden währe. Man muss ja nur die Plattnasen und Miniausgaben von Hunden neben einen Wolf "stellen" . Da würde jemand der nicht weiß das Wölfe eigentlich Ursprung des Hundes sind nicht glauben. Coyote und Wolf sind auch sehr ähnlich, habe mal gelesen das es eine Theorie sei das sich der Vorgänger der Wölfe und auch Coyoten gelegentlich auch in der Natur verpaarten , dadurch manchmal auch fruchtbare Nachkommen hervorgingen und daraus dann die heutigen Wölfe/Coyoten entwickelten. Also das gelegentlich vorkommen kann das beide Tierarten minimalen genetischen Anteil des andern aufweisen können..
. Eigentlich klingt es logisch da beide Arten ( im heutigen Nordamerika) in denselben Orten Heimisch sind. Also Evolution, schreitet voran heutzutage werden immer mal wider "neue Tierarten" entdeckt, die Evolution steht also nicht still. Aus den Dinos entstanden ja z.b. auch die Vögel....🙃😉