Ich hatte enormes Glück die ersten 6 Jahre meines Lebens bei meinen Großeltern aufzuwachsen.
Hühner, Tauben, Kaninchen, Katzen und natürlich Hunde.
Zu dem Hund, ein Schäferhund namens Rex (ich weiß, sehr originell), hatte ich von Baby auf an eine enge und besondere Bindung. Den gabs nicht ohne mich und mich nicht ohne den Hund. Kindergarten war mir ein absoluter graus, warum? Ich durfte den Hund nicht mitnehmen. Er saß mit mir im Sandkasten, im Planschbecken, ich schlief an ihn gekuschelt in seinem Hundebett.
Mit Hund und meinem Lieblingshahn auf dem Misthaufen sitzend und mein Eis mit denen teilen war normal. So bin ich aufgewachsen, genau so liebte und liebe ich es.
Meine Großeltern haben extrem großen Wert auf einen liebevollen und respektvollen Umgang mit den Tieren gelegt. Und das schon zu einer Zeit wo es völlig normal war, dass beim Bauern ungewollte Kätzchen ertränkt und der Nachbarshund mit der Leine oder nem Stock vermöbelt wurde.
Bei meinen Großeltern waren damals schon auch die Tiere ein Teil der Familie und das obwohl auch mal ein Huhn geschlachtet wurde.
Ich bin aufgewachsen mit dem Gedankengut meiner Großeltern worüber ich unglaublich dankbar bin. Das besagt: Hunde sind Lebewesen wie wir, sie atmen wie wir, haben einen Herzschlag und auch Emotionen wie wir, können Freude und Leid empfinden. Das mindeste was wir tun können wenn wir mit ihnen zusammen leben wollen ist ihnen das Beste Leben zu ermöglichen was machbar ist und dafür zu sorgen dass sie glücklich sind … denn sie geben ja auch ihr Bestes um uns glücklich zu machen.
Ich denke das alles hat mich geprägt. Ich ohne Hund ist für mich etwas unvorstellbares. Für mich ist es als wäre es im Blut. Hunde sind ein Teil von mir, meines Lebens, meiner Identität. Ohne Hund ist da eine Leere die sich mit nichts füllen lässt.
Mein Mann ist als ehemaliger Stadtmensch völlig anders aufgewachsen. Es gab eine Katze aber Kontakt mit Tieren nur im Zoo. Der eine oder andere hatte vielleicht nen kleinen Hund aber anscheinend war Hundehaltung in der Stadt zu seiner Kindheit nicht überall üblich und so weit verbreitet wie heutzutage. Der hatte also eine ganz andere Prägung und kam mit Hunden erst durch mich und meinen Möff in Kontakt.
Wenn man ihn aber heute 20 Jahre nach seinem ersten richtigen Hundekontakt fragt ob lieber mit oder ohne Hund zitiert er gerne .. ich komm jetzt gerade nicht drauf wie der heißt… „ein Leben ohne Hund ist möglich aber sinnlos“. Der kann sich heute nicht mehr vorstellen hundelos zu sein.
Ich denke daher, dass beides möglich ist. Prägung aufgrund der Kindheit, der Hund wurde einem schon in die Wiege gelegt 😂 und das Entdecken der Liebe zum Hund zum späteren Zeitpunkt.
Warum nicht?
Meine Antwort auf die Frage warum ich Hunde habe … sie geben mir etwas dass ich nicht in Worte fassen kann. Dieses bestimmte Gefühl wenn man ihnen durchs Fell streicht, in ihre Augen schaut, dem schnarchen mit einem Lächeln zuhört und dann plötzlich einer einen Pups los lässt der einen förmlich von der Couch haut, das strahlen wenn man mit ihnen wie eine Blöde durch den Garten jagd, die großen neugierigen Augen wenn sie eine tolle Spur im Wald verfolgen, das selige aufwachen wenn der Hobbit mit seiner Nase mal wieder in meinem Ohr eingeschlafen ist … das alles und so viel mehr löst ein Gefühl von perfekter Zufriedenheit aus und man weiß einfach, egal was im Leben gerade mal wieder schief läuft, das trotz allem eigentlich doch alles in Ordnung ist, das Leben trotz allem eigentlich doch perfekt ist, denn der Hund ist bei einem.
Wow, mir wird gerade so richtig bewusst wie tief ich eigentlich auf Hund geprägt bin da mein Seelenheil offensichtlich von der Anwesenheit von Hunden abhängt. Aber das ist schon ok so, damit kann ich leben … ohne Hunde nicht 😂