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Verfasser
Ilona
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 40
zuletzt 20. Feb.

Vergleiche zwischen Strassenhunden und Haushunde

Liebe Sina und alle Anderen. Ich mach mal einen neuen Thread auf, da der Gassigang Thread schon viele Beiträge hat. Ich hab gerade noch mal drüber nachgedacht, was Sina in dem Thread : "wie oft Gassi gehen" gesagt hat, das 3 bis 4 Gassigänge nicht in der Natur des Hundes liegen aufgrund von Beobachtungen an verwilderten Haushunden. So nun meine Frage: Kann man das überhaupt mit unseren Hunden vergleichen? Unsere Hunde müssen sich kein Futter suchen, hungern nicht evtl tagelang etc. Im Grunde haben unsere Hunde doch durch die regelmäßige Fütterung evtl auch einen anderes Energielevel. Das ist doch nicht vergleichbar mit Strassenhunden. Die müssen sich ja vorwiegend um die Nahrungssuche kümmern. Und das da nicht unnötige Energie verschwendet wird, ist ja klar. Also, für mich ist es nicht unbedingt vergleichbar, weil ja ganz unterschiedliche Lebensbedingunge n herrschen. Was meint ihr?
 
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Dogorama-Mitglied
19. Feb. 08:32
Sina, sehr ehrrnwert, dass du dich mit weitergehenden Fragen und Studien zur Hundehaltung beschäftigst👍 Werde mir die geposteten Seiten in Ruhe durchlesen. Man sollte sich meiner Meinung nicht an Anzahl und Dauer von Gassigängen aufhalten, sondern einbeziehen, wie insgesamt die Auslastung ist. Von meinem Eindruck her ists doch aber beim Gros der Hundehalter eher andersrum: Die Hunde haben űberhaupt keine Aufgabe, die sind nur "da". Sie werden nicht im RUDEL.. wie das ja bei Straßenhunden oft ehe der Fall ist, gehalten, sondern als Einzelhunde. Straßenhunde haben viel mehr soziale Interaktionen mit Artgenossen. Hast du das in deine Betrachtungen mit einbezogen? Wenn ein Hund Gassi geht, geht es doch auch um andere Dinge.. Im Gegenteil: viele Hunde werden zu dick gefűttert und haben ZU WENIG Beschäftigung, Auslauf, was immer.. Wenn du fűr dich persönlich den Eindruck hast, dass du vll. zuviel des Guten gemacht hast, ist es. ok. Ich wűrde as aber nicht verallgemeinern und als "Trend" hinstellen.. Wie gesagt, gibt viele TAe, die da gegenteilige Beobachtungen machen (Hunde zu dick, schlecht ausgebildete Muskulatur, alle möglichen Zivilisationskrankheiten, etc) ... . 🙂
 
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Monika
19. Feb. 10:48
Ja, das kenne ich auch mit dem überdrehen als Welpe. Yuna kam auch nie alleine zur Ruhe. Das mit dem zuviel/zuwenig Auslastung ist echt schwierig. Schau mal in den hundeforen oder Social Media, da scheinen sich die Leute zu überbieten mit Gassigängen von mehreren Stunden, oder beim Training. Ich bin auch Ersthundehalter, und fand es echt schwierig , wirklich das richtige Maß zu finden. Überall liest man nur, was der Hund alles können sollte, wieviel Training etc. Das verunsichert dann, wenn man weniger macht. Daher finde ich solche Studien insofern interessant, daß dann vielleicht mal klar wird, daß so viel gar nicht nötig ist. Damit das ganze Thema mal gerade gerückt wird.
Hallo Ilona, so ähnlich geht es mir mit meiner Hündin Simba auch. Sie ist aus dem Tierschutz und lebt seit 1,5 Jahren bei uns.( ca 4 Jahre) Sie ist völlig " anspruchslos"Das macht es auch manchmal schwierig.... Zu Hause schläft sie viel, wenn sie dann wach ist, beschädigte ich mich gerne mit ihr, sie macht auch gerne mit, aber immer nur kurz. Draußen dagegen im Freilauf ( Rückruf haben wir gut aufgebaut) flitzt sie fröhlich über die Felder. Eine Stunde reicht ihr dann auch. Dann denke ich Nachmittags, wir gehen jetzt wieder raus, habe manchmal das Gefühl, sie will dann garnicht.....wenn ich dann noch mit kurzer Leine gehe, geht so 10 Minuten gut, Pippi ist gemacht, bleibt sie stehen, schaut mich an und will nicht mehr weiter gehen. Gut, gehen wir wieder zurück, zu Hause chillt sie wieder.....je länger sie bei uns ist, um so mehr denke ich darüber nach, was sie für ein Leben früher hatte.... ( aufgegriffen wurde sie in Teneriffa in einem schlechten Gesundheitszustand Darmentzündung und total verwurmt) Was wunderschön ist, dass sie sich sehr an mir orientiert, sie beobachtet mich gerne und wo ich bin, ist auch Simba. So beim Schreiben habe ich gemerkt, dass Simba auch draußen sehr gerne beobachtet, ich sitze auf einer Bank, sie liegt vor mir und wir schauen, ist dann manchmal die Alternative, wenn sie Nachmittags nicht mehr so Lust auf Laufen hat. Ich wünsche dir weiterhin eine gute und schöne Zeit.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Feb. 11:41
Meine Hündin kam vor 4 Monaten aus Bulgarien. Sie wurde auf der Straße gefunden soll aber wohl mal ein zuhause gehabt haben da sie keine Angst vor Menschen oder so hat. Man merkt aber sie lebte draußen sie ist sehr gerne unterwegs da gehen wir so viel wie möglich raus. Frisst alles was sie finden konnte und hatte zum Anfang resursen Aggression. Davor waren bei mir 2 tierheim Hunde zuhause also man merkt die Unterschiede schon aber die liebe die beide geben können machen keinen unterschied und lieben tun wir sie ja alle
 
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Ute
19. Feb. 12:57
Hallo Sina, nub hast Du mich sehr neugierig gemacht auf das Buch und möchte es gerne auch erwerben. Wie heißt es ? Lg
 
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Ute
19. Feb. 13:06
Hallo Sina, nub hast Du mich sehr neugierig gemacht auf das Buch und möchte es gerne auch erwerben. Wie heißt es ? Lg
Hat sich erledigt, habs gefunden und schon bestellt. Danke nochmal für den Tipp !
 
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Sina
19. Feb. 13:07
Hallo Sina, nub hast Du mich sehr neugierig gemacht auf das Buch und möchte es gerne auch erwerben. Wie heißt es ? Lg
Wenn du die ausführliche Studie über die verwilderten Hunde meinst, dann ist das "Pizzahunde" von Günther Bloch. Das Buch kenne ich allerdings nicht, habe nur Ausschnitte daraus gelesen. Wenn du das Buch aus dem ich die Seiten fotografiert habe, dann ist das "Hunde lesen lernen" von Maren Grote. Sie geht dort aber nur oberflächlich auf das Thema ein. Das kann ich aber generell sehr empfehlen.
 
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Ute
19. Feb. 13:32
Wenn du die ausführliche Studie über die verwilderten Hunde meinst, dann ist das "Pizzahunde" von Günther Bloch. Das Buch kenne ich allerdings nicht, habe nur Ausschnitte daraus gelesen. Wenn du das Buch aus dem ich die Seiten fotografiert habe, dann ist das "Hunde lesen lernen" von Maren Grote. Sie geht dort aber nur oberflächlich auf das Thema ein. Das kann ich aber generell sehr empfehlen.
Genau, das "Hunde lesen lernen" meinte ich 👍 kenne seither nur Turid Rugaas mit den Beschwichtigungssignalen, ist schon älter, aber ich denke auch sehr zu empfehlen in diesem Zusammenhang.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Feb. 14:01
Ich glaube das die Hunde sich stark an sein Rudel anpassen und damit auch wenig Probleme haben im Verhältnis viel oder wenig Bewegung zu bekommen. Das Bewegung wichtig ist steht außer Frage jedoch kann wirklich super viel Stress Abbau und Auslastung auch geistig geschehen. Bertha ist normalerweise zwischen 30 und 40 Minuten am Tag damit beschäftigt sich ihr Essen zu erarbeiten: schleckmatte, Suchen, Kong, Kauen, Schnüffelteppich Intelligenz spiele oder sonst etwas. Dann machen wir einen großen Spaziergang von mindestens 1 Stunde und 2 kleinere zwischen 15 und 30 Minuten. Besteht Pipi bedarf geht es auf die Wiese Hinter dem Haus. Sie läuft frei und an der Leine immer mal abwechselnd. Dann wird zuhause noch mal gespielt und mal geübt, mal gehen wir shoppen, mal zu Freunden, mal irgendwo in den Garten, mal gemeinsame Gassi runden. Sie ist bei uns und da sind an verschiedenen Tagen verschieden viel Auslastung durch Bewegung oder geistig. Ich finde den Wolf kann man nicht mit dem Haushund vergleichen, den Straßen Hund schon. Dieser hat die gleichen Bedürfnisse gesundheitlich wie geistig wie Haushunde. Da wir als Mensch so einen enormen Einfluss auf unseren Hund haben. Studien von Straßenhunden zeigen sehr schön wie sich der Hund ohne unser menschliches Verhalten zeigt und können sehr nützlich sein.
 
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Sina
19. Feb. 15:48
Sina, sehr ehrrnwert, dass du dich mit weitergehenden Fragen und Studien zur Hundehaltung beschäftigst👍 Werde mir die geposteten Seiten in Ruhe durchlesen. Man sollte sich meiner Meinung nicht an Anzahl und Dauer von Gassigängen aufhalten, sondern einbeziehen, wie insgesamt die Auslastung ist. Von meinem Eindruck her ists doch aber beim Gros der Hundehalter eher andersrum: Die Hunde haben űberhaupt keine Aufgabe, die sind nur "da". Sie werden nicht im RUDEL.. wie das ja bei Straßenhunden oft ehe der Fall ist, gehalten, sondern als Einzelhunde. Straßenhunde haben viel mehr soziale Interaktionen mit Artgenossen. Hast du das in deine Betrachtungen mit einbezogen? Wenn ein Hund Gassi geht, geht es doch auch um andere Dinge.. Im Gegenteil: viele Hunde werden zu dick gefűttert und haben ZU WENIG Beschäftigung, Auslauf, was immer.. Wenn du fűr dich persönlich den Eindruck hast, dass du vll. zuviel des Guten gemacht hast, ist es. ok. Ich wűrde as aber nicht verallgemeinern und als "Trend" hinstellen.. Wie gesagt, gibt viele TAe, die da gegenteilige Beobachtungen machen (Hunde zu dick, schlecht ausgebildete Muskulatur, alle möglichen Zivilisationskrankheiten, etc) ... . 🙂
Du hast natürlich recht, ich wollte auch nichts verallgemeinern. Das ganze kam eigentlich nur im "wie oft Gassi" thread auf, weil ich dort anhand ganz vieler Beiträge den Eindruck bekam, dass ein Hund nur glücklich sein kann, wenn er mindestens 3-4 Mal täglich völlig ausgepowert wird und alles andere viel zu wenig wäre. Es gibt sicher auch Hunde, die damit kein Problem haben, aber für einige ist es einfach zu viel. Ich habe mich damals als Hundeanfänger eben auch dabei ertappt, dem Hund auf Teufel komm raus, die dritte Runde noch aufzuzwingen, da ich dachte, es wäre einfach nötig und er bräuchte das. Ich wollte nur damit sagen, dass es für viele Hunde eben nicht nötig ist, und man sich und den Hund deswegen nicht stressen sollte. Der Hinweis auf die Studie sollte auch kein in Stein gemeisselter Fahrplan sein, sondern nur mal zum Nachdenken anregen. In erster Linie sollte man generell auf seinen Hund achten, was ihm gut tut, was er wirklich braucht. Völlig unabhängig davon, was Studien oder die Mehrheit der Dogorama Nutzer für richtig halten.
 
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Jasmin
20. Feb. 17:52
In meinen Augen aus mehreren Gründen ebenfalls nicht vergleichbar. Zum einen natürlich das Energielevel. Die Energie die ein Straßenhund zur Verfügung hat, damit muss er Haushalten. Und das wird dann eben für Nahrungsbeschaffung genutzt. U.a. Natürlich auch wegen der mangelnden Qualität des Futters. Zweiter Punkt. Ein Straßenhund passt sich über die Generationen auch an das Leben auf der Straße an. Da werden nunmal andere Fähigkeiten zum überleben gefordert als in der Zucht. Da wird ja künstlich eingegriffen um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Was mich zum letzten Punkt bringt. Man kann das sicher nicht verallgemeinern. Denn ich bin mir sehr sicher, dass mein Border Collie mehr Auslastung braucht als zb der Bichon Frisé von den Nachbarn. Und das nicht weil ich der Meinung bin man muss sich nen Hochleistungssportler heranziehen. Denn mehr geht ja schließlich immer und das wird dann eingefordert. Definitiv nicht. Ein Hund braucht seine Schlaf und Ruhezeiten aber wenn man einen Arbeitshund hat, sind die Anforderungen nunmal einfach andere als die von einem Hund der fürs begleiten gezüchtet wird oder eben seit Generationen auf der Straße verweilt. Und das ist doch auch gut so. Trotz allem bin ich der Meinung. Die Hunde haben keine Wahl. Die leben bei uns die haben es gut und die müssen nicht ums überleben kämpfen. Die brauchen ihren Auslauf, ihren Freilauf, ihr Schnüffeln und ihre artgerechte Auslastung wie auch immer die aussehen mag. Ob das mit der Anzahl der Runden zu tun hat glaube ich zwar nicht aber ich glaube ein Hund ist auch sehr unglücklich wenn er seine (überspitzt gesagt)2 mal am Tag um den Block darf. Denn ich halte Bewegung für absolut essenziell. Es sollte wie immer nur mit Verstand erfolgen- das setze ich aber voraus