Ich merke bei Bilbo immer sehr wie wichtig es ist, das er ausreichend Ruhe und Tagschlaf bekommt. Er war von Anfang ein Hund, der extreme Probleme hatte alleine zur Ruhe zu kommen, stand schon als 9 Wochen alter Welpe dauerhaft unter Strom und war Auf- und Überdreht. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mittlerweile an einem Punkt sind, wo er sich tagsüber in den Phasen, wo er weiß das nichts passieren wird, ganz von alleine hinlegt und ruht oder sogar schläft. Natürlich bekommt er auch täglich eine Runde wo er sich körperlich auspowern darf, denn das möchte er mit seinen 15 Monaten auch (und soll er auch) und mehrmals die Woche wird entweder zusätzlich, manchmal aber auch stattdessen, sein kleines Dackelhirn gefordert, entweder mit Tricks üben, Bewegungsübungen oder Trainingseinheiten in der Stadt o. ä. bzw Unternehmungen in ihm unbekannten Gebieten.
Ca. 1 Tag die Woche machen wir auch einfach mal gar nichts, und gehen nur zum lösen raus und er genießt mittlerweile gerade diese Tage auch sehr!
Aber alles in allem ist er kein Hund der jeden Tag Stundenlang ausgepowert und gefordert werden sollte, sondern es war wichtig ihn runter zu fahren. Seitdem ist er er deutlich ausgeglichener und besser Ansprechbar in für uns fordernden Situation.
Grundsätzlich ist das ganze aber eine sehr individuelle Angelegenheit, dazu muss man sich den Hund sehr genau anschauen und erkennen wo seine wirklichen Bedürfnisse liegen. Ich erlebe regelmäßig beide Seiten- jene wo der Hund einfach zu wenig ausgelastet wird und meistens rein gar nicht Kopfmäßig (der Klassiker sind ältere Damen die zwar durchaus ausgedehnte Spaziergänge machen aber der Hund darf nur nebenher laufen, es werden keine Kommandos geübt, er darf kein Hundetypisches Verhalten ausleben), aber Kopfmäßig vergammeln die Tiere regelrecht und zeigen dann eben oft Auffälligkeiten weil sie sich Aufgaben suchen an denen sie eigentlich keine Aktien haben sollten.
Oder eben (meist jüngere Halter und oft Ersthalter), die eben viel zu viel machen weil sehr ambitioniert und gern auch durch social media beeinflusst.
Beides ist gleichermaßen unschön für den Hund.
Ja, das kenne ich auch mit dem überdrehen als Welpe. Yuna kam auch nie alleine zur Ruhe.
Das mit dem zuviel/zuwenig Auslastung ist echt schwierig. Schau mal in den hundeforen oder Social Media, da scheinen sich die Leute zu überbieten mit Gassigängen von mehreren Stunden, oder beim Training. Ich bin auch Ersthundehalter, und fand es echt schwierig , wirklich das richtige Maß zu finden. Überall liest man nur, was der Hund alles können sollte, wieviel Training etc. Das verunsichert dann, wenn man weniger macht.
Daher finde ich solche Studien insofern interessant, daß dann vielleicht mal klar wird, daß so viel gar nicht nötig ist. Damit das ganze Thema mal gerade gerückt wird.