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zuletzt 23. Nov.

Universal Allzweck Sündenbock Schäferhund

Hallo ihr Lieben, Ich bin jetzt schon ein paar Monate auf dogorama und eine Sache fällt mir seither auf. Der Schäferhund wird als negatives Paradebeispiel für gefühlt ALLES angebracht. Kaum geht es um das Thema Qualzucht, wird gleich argumentiert, dass der Schäferhund doch auch kaum laufen kann. Geht es um Vorurteile gegenüber Listenhunden, schreien deren Besitzer gleich "der Schäferhund ist doch der echte Beißer!" (ist auch amüsant die Vorurteile gegenüber einer Rasse zu kritisieren und sich im gleichen Satz Vorurteilen gegenüber einer anderen Rasse zu bedienen). Schwärmen Leute von ihren selbstständigen Hunderassen wird gerne mal angeführt, dass die halt nicht so dummgehorsam sind wie der Schäferhund und das auch gut so sei. Und nicht zu vergessen, in den meisten Threads taucht irgendwann mal die Geschichte von dem einen "Psycho Schäferhund" aus dem Dorf der Oma auf, sonst wären alle anderen Hunde immer lieb und ungefährlich gewesen. Daher nun meine Frage, wieso ist der Schäferhund der Swiffer Allzweck(reiniger)Sündenbock unter den Hunderassen? Dass es so viele Schäferhunde in Deutschland gibt und jeder schon Kontakt zu einem hatte erscheint mir kein sinnvolles Argument. Wir begegnen ständig Labbies, Pudel(Pudelmixen), Aussies und anderen beliebten Rassen, super selten mal einem Schäferhundmischling. Also wie hat sich der Schäferhund so unbeliebt gemacht?
 
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Reni
6. Nov. 17:54
Die Vorurteile gegenüber dem Schäferhund habe ich nur auf bestimmten Plattformen gefunden. Leider auch hier. Im richtigen Leben ist mir noch nie jemand begegnet der die Vorurteile Anderer teilt.
 
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Ingo
14. Nov. 06:36
Ich würde den Schäferhund nicht als Paradebeispiel für den Ultimativen Sündenbock darstellen. Für mich gilt da eher die Regel das ab einer gewissen Gewichtsklasse und Größe ein Hund auch Potential hat und schwer verletzen kann. Und wenn man von dem Ansatz aus geht sollte die Liste auch anderst aufgebaut sein.
Solange es solche pauschalen Aussagen gibt, wird es sicher schlimmer mit der Überforderung werden und fast jeder Hund auf die Liste kommen. Der Hundeführerschein wird dabei nur eine Alibifunktion haben. Es gibt Hunde, die wären körperlich dazu in Lage gefährlich zu werden, schaffen es aber charakterlich nicht. Dann gibt es Hunde, die charakterlich dazu in der Lage wären, aber körperlich dazu nicht in der Lage. Würde ich einen Listenhund so erziehen, wie zum Beispiel einen Schäferhund, würde er unkontrollierbar werden. Viel wichtiger ist die Rasse und nicht das Gewicht. Das Problem liegt nicht beim Hund, sondern beim Menschen.
 
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Susa
14. Nov. 08:11
Solange es solche pauschalen Aussagen gibt, wird es sicher schlimmer mit der Überforderung werden und fast jeder Hund auf die Liste kommen. Der Hundeführerschein wird dabei nur eine Alibifunktion haben. Es gibt Hunde, die wären körperlich dazu in Lage gefährlich zu werden, schaffen es aber charakterlich nicht. Dann gibt es Hunde, die charakterlich dazu in der Lage wären, aber körperlich dazu nicht in der Lage. Würde ich einen Listenhund so erziehen, wie zum Beispiel einen Schäferhund, würde er unkontrollierbar werden. Viel wichtiger ist die Rasse und nicht das Gewicht. Das Problem liegt nicht beim Hund, sondern beim Menschen.
Was muss man denn bei der Erziehung eines Listenhundes anders machen als bei einem Schäferhund?

Es gibt doch sowieso keine pauschale Erziehung und schon gar nicht auf die einzelnen Rassen zugeschnitten. Das macht doch jeder Halter und auch jeder Hundetrainer wie er es für richtig hält.

Meine Nachbarin hat einen Listenhund und der macht viel weniger Probleme als unser Schäferhund und die geht mit dem nicht zur Hundeschule und der Hund ist auch oft alleine zu Hause. Das ist so ein Hund der jeden mag, Menschen, Hunde, Katzen.
Meine Oma hatte aber auch mal einen Schäferhund der war genauso, der hätte jeden Einbrecher freudig begrüßt.

Ich denke das ist alles individuell vom Charakter und den Erfahrungen des Hundes abhängig und nicht von der Rasse. Klar muss man beachten was war mal die Aufgabe des Hundes und sich dann nicht wundern das der Jagdhund auch Jagdtrieb hat, aber insgesamt finde ich Rasselisten Blödsinn.

Soweit ich weiß wurden die sogenannten Kampfhunde für Kämpfe gegen andere Hunde eingesetzt, nicht gegen Menschen.

Das wichtigste ist, dass man lernt den eigenen Hund einzuschätzen und das zu managen. zb sind Schäferhunde oft territorial, wenn man weiß der eigene Hund hat damit Probleme, muss man den halt in ein anderes Zimmer einsperren oder Maulkorb aufsetzen wenn Besuch kommt.
 
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Sonja
14. Nov. 08:26
Was muss man denn bei der Erziehung eines Listenhundes anders machen als bei einem Schäferhund? Es gibt doch sowieso keine pauschale Erziehung und schon gar nicht auf die einzelnen Rassen zugeschnitten. Das macht doch jeder Halter und auch jeder Hundetrainer wie er es für richtig hält. Meine Nachbarin hat einen Listenhund und der macht viel weniger Probleme als unser Schäferhund und die geht mit dem nicht zur Hundeschule und der Hund ist auch oft alleine zu Hause. Das ist so ein Hund der jeden mag, Menschen, Hunde, Katzen. Meine Oma hatte aber auch mal einen Schäferhund der war genauso, der hätte jeden Einbrecher freudig begrüßt. Ich denke das ist alles individuell vom Charakter und den Erfahrungen des Hundes abhängig und nicht von der Rasse. Klar muss man beachten was war mal die Aufgabe des Hundes und sich dann nicht wundern das der Jagdhund auch Jagdtrieb hat, aber insgesamt finde ich Rasselisten Blödsinn. Soweit ich weiß wurden die sogenannten Kampfhunde für Kämpfe gegen andere Hunde eingesetzt, nicht gegen Menschen. Das wichtigste ist, dass man lernt den eigenen Hund einzuschätzen und das zu managen. zb sind Schäferhunde oft territorial, wenn man weiß der eigene Hund hat damit Probleme, muss man den halt in ein anderes Zimmer einsperren oder Maulkorb aufsetzen wenn Besuch kommt.
Doch da gibt schon Rassebezogene Unterschiede bezüglich Erziehung. Ich bin mit SH aufgewachsen und habe mit Rionnag einen Northern Inuit, der wie Tag und Nacht im vergleich mit SH ist. Hätte ich versucht den so zu erziehen resp. Alltagstauglich zu bekommen wie einen SH ( auch bei denen haben meine Eltern, und später auch ich, nur mit Positiver Verstärkung gearbeitet) hätte es zu 1000% nicht geklappt 😉 Ein SH hat z.B. deutlich mehr "Will to please" und ist weniger eigenständig als ein NI . "Ein SH hinterfragt selten, ein NI hinterfragt selten nicht..." 😉😆....Das ist nun mal Rassebedingt, und somit gibts erhebliche Unterschiede bei Erziehung der beiden Rassen...🤗
 
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Ingo
14. Nov. 08:28
Was muss man denn bei der Erziehung eines Listenhundes anders machen als bei einem Schäferhund? Es gibt doch sowieso keine pauschale Erziehung und schon gar nicht auf die einzelnen Rassen zugeschnitten. Das macht doch jeder Halter und auch jeder Hundetrainer wie er es für richtig hält. Meine Nachbarin hat einen Listenhund und der macht viel weniger Probleme als unser Schäferhund und die geht mit dem nicht zur Hundeschule und der Hund ist auch oft alleine zu Hause. Das ist so ein Hund der jeden mag, Menschen, Hunde, Katzen. Meine Oma hatte aber auch mal einen Schäferhund der war genauso, der hätte jeden Einbrecher freudig begrüßt. Ich denke das ist alles individuell vom Charakter und den Erfahrungen des Hundes abhängig und nicht von der Rasse. Klar muss man beachten was war mal die Aufgabe des Hundes und sich dann nicht wundern das der Jagdhund auch Jagdtrieb hat, aber insgesamt finde ich Rasselisten Blödsinn. Soweit ich weiß wurden die sogenannten Kampfhunde für Kämpfe gegen andere Hunde eingesetzt, nicht gegen Menschen. Das wichtigste ist, dass man lernt den eigenen Hund einzuschätzen und das zu managen. zb sind Schäferhunde oft territorial, wenn man weiß der eigene Hund hat damit Probleme, muss man den halt in ein anderes Zimmer einsperren oder Maulkorb aufsetzen wenn Besuch kommt.
Die Rasseeigenschaften eines Schäferhundes, liegt einigen Listenhunden, sie werden dann aber oft unkontrollierbar. Ich gehe immer von den typischen Rasseeigenschaften aus, nicht von Hunden, die diese Eigenschaften nicht erfüllen.
 
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Julia 🐾Nero
14. Nov. 09:54
Doch da gibt schon Rassebezogene Unterschiede bezüglich Erziehung. Ich bin mit SH aufgewachsen und habe mit Rionnag einen Northern Inuit, der wie Tag und Nacht im vergleich mit SH ist. Hätte ich versucht den so zu erziehen resp. Alltagstauglich zu bekommen wie einen SH ( auch bei denen haben meine Eltern, und später auch ich, nur mit Positiver Verstärkung gearbeitet) hätte es zu 1000% nicht geklappt 😉 Ein SH hat z.B. deutlich mehr "Will to please" und ist weniger eigenständig als ein NI . "Ein SH hinterfragt selten, ein NI hinterfragt selten nicht..." 😉😆....Das ist nun mal Rassebedingt, und somit gibts erhebliche Unterschiede bei Erziehung der beiden Rassen...🤗
Das sehe ich anders.
Will to please hat erst mal nichts mit hinterfragen zu tun, sondern mit einer intrinsischen KooperationsBEREITSCHAFT und Freude an Kooperation, nicht gleichzusetzen mit blindem Gehorsam.

Der Grund, aus dem Schäferhunde historisch als "besonders gehorsam" gelten ist, dass sie in der Regel streng und hart dazu erzogen wurden/werden. Es zeichnet sie aber auch aus, dass sie extrem viel Druck und teilweise leider auch Missbrauch aushalten können/konnten.
Während man bei nordischen Rassen den Schelk im Nacken feiert, wird er bei Schäferhunden recht konsequent und früher auch rabiat "ausgetrieben".

Das hat aber auch einen Grund. Schäferhunde fangen sehr schnell an zu entscheiden, wer eine Watschen verdient und sie schrecken nicht davor zurück diese auch gewissenhaft und unermüdlich zu verteilen. Nur verdient ihrer Auffassung nach schnell Alles und Jeder eine Watschen, der sich da aufhält, wo er nicht sein soll und macht, was er nicht machen soll (bedingt durch Territorial und Schutzverhalten).

Daher werden sie sinngemäß "an der kurzen Leine" gehalten und in der Beziehung etabliert (und das muss man aber auch erst mal schaffen), dass der Halter entscheidet, wer eine Watschen verdient (im besten Fall natürlich niemand). Hat aber nichts damit zu tun, dass sie aufgrund von Will to please nicht hinterfragen würden.

Wenn das alles so einfach wäre mit dem Will to please, würden Schäferhunde nicht so oft negativ auffallen und zu richtigen Problemen werden (siehe Tierheime).

Denn im Endeffekt vereinen Schäferhunde alles, was in der neoliberalen Gesellschaft heute verpönt ist.
Selbstbewusstsein, Dominanz (ganz böses Wort), Mut und Durchsetzungsfähigkeit auf Seiten des Hundes und die dafür nötige Arbeit, Disziplin, Konsequenz und Führung auf Seiten des Menschen.

Wobei es bei den Hunden natürlich Probleme durch schlechte Zucht gibt und viele Menschen nicht mehr die nötige Arbeit, Disziplin, Konsequenz und Führung leisten können oder wollen.

Ja, dann hinterfragt der Schäferhund selten... Sondern macht einfach, was er für richtig hält. Und das ist oft nicht das, was als gesellschaftstauglich gilt. Und Schuld ist dann natürlich der Hund.

Ist aber nur meine Meinung.
 
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Jörg
14. Nov. 11:43
Die Rasseeigenschaften eines Schäferhundes, liegt einigen Listenhunden, sie werden dann aber oft unkontrollierbar. Ich gehe immer von den typischen Rasseeigenschaften aus, nicht von Hunden, die diese Eigenschaften nicht erfüllen.
Ich verstehe gerade nicht wer unkontrollierbar wird der Schäferhund oder der Listenhund. Noch dazu kann man Listenhunde nicht pauschalisieren da auf der Liste verschiedene Rassen stehen und die wiederum für unterschiedliche Zwecke gezüchtet worden sind.
 
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Ingo
14. Nov. 12:47
Ich verstehe gerade nicht wer unkontrollierbar wird der Schäferhund oder der Listenhund. Noch dazu kann man Listenhunde nicht pauschalisieren da auf der Liste verschiedene Rassen stehen und die wiederum für unterschiedliche Zwecke gezüchtet worden sind.
Hunde nach ihrer Gewichtsklasse einzustufen ist auch Pauschalisieren. Mit dem Finger auf Andere zeigen, macht es nicht besser. Für mich bekommen Leute teilweise viel zu leicht einen Hund. Die Tierheime sind voll. Es gibt viele Hunde im Tierheim, die durch Überforderung dort gelandet sind.
 
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Kati
14. Nov. 13:15
Ich verstehe gerade nicht wer unkontrollierbar wird der Schäferhund oder der Listenhund. Noch dazu kann man Listenhunde nicht pauschalisieren da auf der Liste verschiedene Rassen stehen und die wiederum für unterschiedliche Zwecke gezüchtet worden sind.
Und von welcher Liste wir reden...auch die unterscheiden sich ja.

Wobei das Pauschalisieren auch für den Schäferhund gilt.
Allein wenn wir von DEM deutschen Schäferhund reden haben wir je nach Linie (Show vs Sport) sehr unterschiedliche Hunde. Und dann haben wir noch nicht die anderen Schäferhunde betrachtet.
 
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Jörg
14. Nov. 13:40
Und von welcher Liste wir reden...auch die unterscheiden sich ja. Wobei das Pauschalisieren auch für den Schäferhund gilt. Allein wenn wir von DEM deutschen Schäferhund reden haben wir je nach Linie (Show vs Sport) sehr unterschiedliche Hunde. Und dann haben wir noch nicht die anderen Schäferhunde betrachtet.
Da gebe ich dir Recht den selbst innerhalb einer Rasse gibt es Unterschiede.