Hallo Muriel, mir liegt es fern kleinkariert zu sein. Dennoch ist es mir wichtig klarzustellen, dass ich nicht von Beispielen in Bezug auf Beschäftigungsmöglichkeiten gesprochen habe. Kein Hundeführer fliegt mit seinem Hund in Krisengebiete, um seinen Hund zu beschäftigen. Damit ein Hund eingesetzt werden kann, muss dieser bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Die Zusammenarbeit zwischen Hundeführer und Hund basiert auf uneingeschränkten Vertrauen und zwar von beiden Seiten. Ganz zu schweigen von der Ausbildung.
Ich denke, dass Du mich verstehst, dass ich das doch mal im Sinne der Hunde ansprechen musste. Sie erbringen eine enorme Leistung. Sie atmen 300 mal in der Minute ein und verarbeiten alle Informationen, die Sie aufnehmen und sondieren jedesmal die für sie wichtigen Informationen. Ich bin immer wieder beeindruckt, zu welchen Leistungen Hunde fähig sind. Leider, und da gebe ich Dir recht, sehen viele Menschen nur das Negative . Oh, da hat wieder ein DSH gebissen. Nach dem Grund wird nicht gefragt. Und ja, es gibt Menschen, die ihren Hund als Statussymbol missbrauchen.
Mantrailing und Flächensuche werden u.a. von Ehrenamtlichen als Hobby und Beschäftigung für ihre Hunde betrieben und zugleich im Ernstfall angewendet. Dennoch können diese beiden Betätigungen auch als reines Hobby betrieben werden.
Die Frage nach dem Grund, warum ein Hund gebissen bzw. getötet hat, finde ich in den meisten Fällen deplatziert. Genau so reagierte die Frau in unserer Nachbarschaft auch, der es zweimal passiert ist, dass einer ihrer Hunde einen Chihuahua tötete. Erklärung: Es war der Bewegungsreiz. Ihr Hund hätte den anderen Hund nicht als Hund, sondern als Beute angesehen.
Ihr zweiter Schäferhund hat die vielen Beißvorfälle leider mit seinem Leben bezahlt. Er wurde eingeschläfert. Die Halterin hat es bis zuletzt nicht eingesehen.
Als mich ein Schäferhund biss, war die Erklärung, ich hätte meinen kranken Mops (der gerade wieder einen Anfall seines Vestibularsyndroms bekam und deswegen nicht gehen konnte) nicht auf dem Arm tragen dürfen. Der Hund hätte nicht mich, sondern den Mops beißen wollen (als wäre das in Ordnung). Ja, viele Hunde reagieren auf Hunde auf dem Arm. Deswegen muss man solche Situationen üben und ansonsten seinen Hund unter Kontrolle halten.
Eine Mantrailerin aus unserer Gruppe flog raus, als ihr Schäferhund beim Trailen ein Kind angriff. Ihre Erklärung war, das Kind habe so eine ungute Ausstrahlung gehabt. Sie wusste, dass ihr Hund extrem unsicher war und niemals an einer 15m-Leine hätte trailen dürfen.
Warum der Hund beißt, ist außer um Selbstverteidigungsfall total egal. Hundehalter haben dafür zu sorgen, dass es ihre Hunde in einem normalen Setting nicht beißen. Was soll da die Frage nach dem Grund? Man kann es immer erklären, aber der Hundehalter muss vorausschauend agieren und den Beißvorfall verhindern.