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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Sept.

Universal Allzweck Sündenbock Schäferhund

Hallo ihr Lieben, Ich bin jetzt schon ein paar Monate auf dogorama und eine Sache fällt mir seither auf. Der Schäferhund wird als negatives Paradebeispiel für gefühlt ALLES angebracht. Kaum geht es um das Thema Qualzucht, wird gleich argumentiert, dass der Schäferhund doch auch kaum laufen kann. Geht es um Vorurteile gegenüber Listenhunden, schreien deren Besitzer gleich "der Schäferhund ist doch der echte Beißer!" (ist auch amüsant die Vorurteile gegenüber einer Rasse zu kritisieren und sich im gleichen Satz Vorurteilen gegenüber einer anderen Rasse zu bedienen). Schwärmen Leute von ihren selbstständigen Hunderassen wird gerne mal angeführt, dass die halt nicht so dummgehorsam sind wie der Schäferhund und das auch gut so sei. Und nicht zu vergessen, in den meisten Threads taucht irgendwann mal die Geschichte von dem einen "Psycho Schäferhund" aus dem Dorf der Oma auf, sonst wären alle anderen Hunde immer lieb und ungefährlich gewesen. Daher nun meine Frage, wieso ist der Schäferhund der Swiffer Allzweck(reiniger)Sündenbock unter den Hunderassen? Dass es so viele Schäferhunde in Deutschland gibt und jeder schon Kontakt zu einem hatte erscheint mir kein sinnvolles Argument. Wir begegnen ständig Labbies, Pudel(Pudelmixen), Aussies und anderen beliebten Rassen, super selten mal einem Schäferhundmischling. Also wie hat sich der Schäferhund so unbeliebt gemacht?
 
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Katrin
12. Sept. 15:38
Vielleicht ist der Einsatz als Diensthund tatsächlich für den problematischen Ruf verantwortlich. Denn wenn man mal Polizei- oder Grenzschutz-Hunde mit Maulkorb bei der Arbeit sieht, laden sie meistens nicht gerade zu einer Kuschelrunde ein 🙈. Wenn man an Assistenzhunde denkt hat man dann den lieben Goldie vor Augen, der als Blindenhund tiefenentspannt seinen Menschen über die Straße führt.
Beim Blindenhund denke ich tatsächlich zuerst an den DSH.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Sept. 15:41
Thema Qualzucht: die Problematik mit dem krummen Rücken ist sehr bekannt, außerdem ist der Schäferhund beliebt. Wird dann gern als whataboutismus Argument verwendet, um sich die Entscheidung zum eigenen Qualzucht Hund schöner zu reden. Beißstatistik: in absoluten Zahlen führt er sie glaube ich sogar an, weil es so viele Schäferhunde gibt. (Mathe ist halt nicht jedermanns Stärke, Statistiken müsste man auch lesen können...) Dazu kommt, dass viele Leute direkt den im (unseriösen) Schutzdienst scharf gemachten Schäferhund im Kopf haben. Aber auch hier wieder: whataboutismus. (Damit will ich nicht sagen, dass Listenhunde die Vorurteile verdienen! Aber es ist einfacher, mit dem Finger auf andere zu zeigen als sachlich zu argumentieren) Zu einem Teil ist es aber vermutlich auch eine Wahrnehmungsverzerrung, wenn man selbst einen Schäferhund hat. Ich lese zwar auch manchmal so whataboutismus Kommentare, aber dass sie sich derart häufen, fällt mir nicht so auf. Genau wie ich erst gesehen hab wie viele Leute Seat fahren, als ich selbst einen hatte 😜 Ich hab einen Auslands-Herdi-Mix und lese dementsprechend gefühlt überall nur, dass man Herdis nicht erziehen kann, sie nicht ohne riesigen Garten auf dem Land halten kann und irgendwo hin mitnehmen, das geht auf keinen Fall! Und Auslandshunde sind ja sowieso alle krank und böse. Keine Ahnung ob das jetzt das tatsächliche Meinungsbild ist oder nur meiner selektiven Wahrnehmung entspringt 🙈
Das ist ein guter Punkt, meine Wahrnehmung ist bestimmt komplett verschoben, weil mich natürlich interessiert, was andere Menschen über die Rasse schreiben und so lese ich bei den Beiträgen eher mit.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Sept. 15:57
Ich habe auch den Eindruck, dass Schäferhunde im Ausland noch immer sehr geschätzt werden. Zumindest lese ich im englischsprachigen Internet immer nur ewige Lobeshymnen über den DSH. Auf deutschen Seiten und eben speziell Dogorama genau das Gegenteil. Ich frage mich, ob der DSH als Symbolbild *für* Deutschland *in* Deutschland unbeliebt ist. Aber das wäre jetzt eine super reißerische und fast schon politische Spekulation 😅.
 
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Simone
12. Sept. 16:06
Ich habe 4 Schäferhunde und die sind alle gut erzogen und sozialisiert
 
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Olli
12. Sept. 16:08
Ich habe auch den Eindruck, dass Schäferhunde im Ausland noch immer sehr geschätzt werden. Zumindest lese ich im englischsprachigen Internet immer nur ewige Lobeshymnen über den DSH. Auf deutschen Seiten und eben speziell Dogorama genau das Gegenteil. Ich frage mich, ob der DSH als Symbolbild *für* Deutschland *in* Deutschland unbeliebt ist. Aber das wäre jetzt eine super reißerische und fast schon politische Spekulation 😅.
Das ist aber auch typisch deutsch. Kurzes OT: Wenn in Deutschland ein Airbus 380 gekreist ist, gab's Anwohnerbeschwerden - in Toulouse haben die Leute bei jedem Überflug gejubelt. Klischees werden natürlich auch von den Medien bedient, Kommissar Rex DSH, Keks Berner Senn, Lassie Collie
 
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Dogorama-Mitglied
12. Sept. 16:08
Vielleicht ist der Einsatz als Diensthund tatsächlich für den problematischen Ruf verantwortlich. Denn wenn man mal Polizei- oder Grenzschutz-Hunde mit Maulkorb bei der Arbeit sieht, laden sie meistens nicht gerade zu einer Kuschelrunde ein 🙈. Wenn man an Assistenzhunde denkt hat man dann den lieben Goldie vor Augen, der als Blindenhund tiefenentspannt seinen Menschen über die Straße führt.
Wobei als Diensthund inzwischen die Belgier dem Deutschen SH eindeutig den Rang abgelaufen haben. Ich kenne fast nur noch Malis und - deutlich weniger - Groenendals als Diensthunde. Bei der Arbeit sehe ich die seltener, aber beim Gassi treffen wir ab und zu so eine Kombination.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Sept. 16:09
Diese Vorurteile scheint es unter Hunden aber auch zu geben, denn sowohl meine Rassisten (schwarze Hunde haben's schwer, Mädchen sind aber toll), als auch der Gassi-Setter und das Pflege-Briard-Mädchen flippen bei Sichtung von männlichen DSHs komplett aus - und das obwohl es nie einen negativen Vorfall gab. Bis zur Pubertät haben sie manchen noch die Ohren geleckt. Ich kann's mir nur so erklären, dass der fixierende Blick triggert - und wenn das dann noch so'n junger Schnösel macht, fühlen sich die Altrüden belästigt. :-) Weiße SH werden dagegen auch in der männlichen Form eher akzeptiert. Lange Zeit gab's in meiner Ecke nur zwei. Vorletztes Jahr sind aber 5 dazu gekommen - 2 super erzogen, 2 nicht, einer noch im Aufbau. :-)
Mensch Olli, deine rassistischen und sexistischen Hunde handeln nicht zeitgemäß! 😝 Aber guter Punkt. Ich habe auch oft den Eindruck, dass andere Hunde Nero schon von weitem sehr spooky finden. Wenn sie ruhig bleiben geht meistens alles gut. Wenn sie aber über 10 Meter durchdrehend und bellend auf uns zu kommen steigt mein Großer voll ein und will sich kloppen.
 
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Simone
12. Sept. 16:10
Stimmt, bei den Schäferhundvereinen sieht man dann auch wieder deutlich mehr Hunde. Also ja, eventuell ist da auch nicht so das Interesse an "normalen" Spaziergängen, da sie eh auf dem Platz aktiv sind? Oder keine Lust auf Diskussionen wegen ihrer Rasse.
Meine 4 Schäferhunde kommen täglich dreimal spazieren täglich Freilauf und auch auch auf den hundeplatz 3 mal die woche
 
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Dogorama-Mitglied
12. Sept. 16:11
Das ist aber auch typisch deutsch. Kurzes OT: Wenn in Deutschland ein Airbus 380 gekreist ist, gab's Anwohnerbeschwerden - in Toulouse haben die Leute bei jedem Überflug gejubelt. Klischees werden natürlich auch von den Medien bedient, Kommissar Rex DSH, Keks Berner Senn, Lassie Collie
Wer liebt denn nicht Kommissar Rex 🥺....
 
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Marla
12. Sept. 16:12
Durch den Sport, viele schäferhunde werden im Schutzsport ausgebildet. Falsch ausgebildete Hunde werden dann aggressiv, genauso wie wenn sie nur als reine Familienhunde gehalten werden und nie von der Leine kommen