So, ich glaube mit viel Anregung zum Nachdenken habe ich hier die Antwort auf meine Frage für mich persönlich gefunden.
1. >>Der DSH als Symbolbild für den Diensthund<<.
Auch wenn er in der Realität von anderen Rassen verdrängt wird, repräsentiert der Schäferhund für viele immer noch die Polizei, Bundeswehr, den Grenzschutz und das Gefängnis. Einsatz bei Protesten, Razzien, Festnahmen zeigen ihn bewusst von seiner gefährlichsten Seite, denn er soll ja einschüchtern.
2. >>Der DSH im Verein und Sport<<.
Nach der persönlichen Erfahrung vieler Leute sind Schäferhundvereine leider oft sehr altmodisch, arbeiten mit Druck und stark aversive Methoden und es entsteht der Eindruck des aggressiven Halters und aggressiven Hundes. Der Schäferhund ist auch überrepräsentiert in Sportarten, die bei der bereiten Bevölkerung oft noch auf Ablehnung stoßen Bsp Schutzdienst. Beim dog dancing sieht man den Schäferhund eher selten. Dadurch entsteht wieder das Bild des Hundes, der aggressiv in Ärmel beißt und scharf gemacht wird.
3.>>Der DSH ist immer noch eine der meist gehaltenen Rassen in Deutschland<<.
Auch wenn es einem manchmal nicht so vorkommt, gibt es verdammt viele Schäferhunde in Deutschland. Nach Mischling und Labrador ist der Schäferhund vielerorts auf Platz 3. Dadurch haben auch einfach viele Leute schon eine persönliche Erfahrung mit dem Schäferhund gemacht. Durch die hohe Anzahl an gehaltenen Hunden entsteht auch ein verzerrte Bild in der Beißstatistik, da in Medien oft nur die totalen Zahlen an Bissen verbreitet werden und da der Schäferhund weit vorne liegt. Zudem ist der Schäferhund unter den top 10 gehaltenen Rassen in Deutschland einer der wenigen, die nicht zur Kategorie Begleithund gehören. Und Begleithunde fallen in ihrem Verhalten seltener negativ auf und haben weniger Potenzial Schaden anzurichten.
4.>>Image Problem<<.
Im Gegensatz zu vielen anderen Rassen, die in der breiten Öffentlichkeit in Ungnade gefallen sind, wird das Image des Schäferhundes nicht aktiv verbessert. Bei Listenhunde gibt es ganze Kampagnen, die mit Slogans wie Kampfschmuser, Knutschkugel und vielen Bildern und Memes die Vorurteile gegenüber diesen Hunden bekämpfen sollen. Auch Promis haben zum Beispiel in den USA aktiv für einen Imagewechsel des Pitbulls gekämpft, beim Schäferhund gibt es nichts vergleichbares.
5.>>Leicht zu trainieren, schwer zu erziehen<<.
Auch wenn der Schäferhund für seinen will to please bekannt ist, scheint er nicht so leicht zu erziehen zu sein, wie ihm oft nachgesagt wird. Viele Leute kämpfen mit einem Problemverhalten gegenüber Artgenossen, dass durch die imposante und dominante Erscheinung des Schäferhundes oft noch viel schlimmer aussieht, als oftmals der Fall ist. Das ändert nichts daran, dass sich andere Hundehalter bedroht und gefährdet fühlen und lieber auf Distanz zu der Rasse bleiben.
Von meiner Seite kann der Thread geschlossen werden, aber wenn Leute gerne noch weiter diskutieren möchten, dann kann man das natürlich noch weiter machen 👍🏼.