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Manuel
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 75
zuletzt 27. Juni

Übertriebene Fürsorge?

Ich habe Milo nun seit 17 Monaten und ich liebe ihn über alles liebe. Er hat von Beginn an ein sehr gutes Hundeleben. Und wenn ich arbeiten bin, wird er von meiner Mama gesittet und muss also nicht den ganzen Tag allein sein. Er schafft aber trotzdem mal locker 3-4 Stunden wenn es mal nötig sein sollte. Aber das sind nur absolute Ausnahmen. Ich richte aber mein ganzes Leben nach dem ihm aus, weil ich einfach in mir drin diese Verantwortung oder Fürsorge für ihn verspüre und sonst ein schlechtes Gewissen bekomme. Wir gehen große gassi Runden, spielen zusammen und besuchen andere Orte. Fahre nicht mehr allein mal in den Urlaub. Nur dahin wo man mit dem Auto hin kann und er mit kann. Aber nicht fliegen. Gehe früher von Feierlickeiten heim oder sage es gar nicht zu und möchte so schnell wie möglich jeden Tag von der Arbeit weg um wieder bei ihm zu sein. Meine Sorge ist, das wenn ich nicht so handeln würde, ich dem Tier nicht gerecht wäre. Auf der anderen Seite soll natürlich das private, wo er nicht dabei sein kann und natürlich der Beruf nicht drunter leiden. Weil er ist ja gut versorgt. Ich hatte immer auch nur Sorge das er die Bindung verliert. Gerade wenn man mal über Nacht weg ist oder mal 5 Tage auch im Urlaub ist, wo man halt hin fliegen muss. Mache ich mir zu viele Sorgen und zu viel Druck? Und ist alle so gut wie ich es mache?
 
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Marita
20. Juni 19:23
Ich liebe meine Hunde und verbringe viel Zeit mit ihnen. Wir gehen spazieren, trainieren, erleben Abenteuer.

Und trotzdem bin ich froh, auch Mal Zeit ohne Hunde verbringen zu können.
Meine Persönlichkeit besteht nicht zu 100% aus Hund. Ich bin trotzdem ein eigenständiger Mensch, der auch Mal seinen hundelosen Hobbys nachgehen möchte.
Insbesondere, da mir die Hundefreie Zeit wieder Energie gibt, um sie in die Hunde zu investieren.

Aber auch die Hunde sind Mal froh, alleine daheim zu sein. Keine Menschen da, die man beobachten kann, keine Leckerlies abstauben oder Streicheleinheiten bekommen. Man verpasst nichts.
Also schlafen meine Hunde wenn wir nicht da sind.

Von ein paar Tagen getrennt sein geht die Bindung auch nicht kaputt. Man muss auch immer den Grad der Bindung im Auge haben. Eine zu starke Bindung ist eben auch nicht vorteilhaft.
 
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L.🐾
20. Juni 20:06
Sind denn hier Leute die auch mal Urlaub zusammen machen und aber auch mal nur einen Menschen Urlaub für sich? Natürlich würde ich ihn zb auch mal gerne mit auf eine Finca nach Mallorca nehmen, aber das Fliegen will und werde ich ihm nicht antun. Daher ist meine Idee einfach zwei Urlaube zu machen. Einmal für ihn und einmal für mich
Wenn Du mal ohne Hund Urlaub machen willst, kann deine Mutter ihn nicht solange nehmen?
 
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Sina
20. Juni 20:12
Ich lehne mich jetzt mal soweit aus dem Fenster und sage das der Hund keinen Urlaub machen muss. Wenn man Hundeurlaub macht dann in der Regel weil man selber Orte besuchen/ bewandern möchte und den Hund dabei haben will. Man verbindet also beides.
Würde ich so jetzt gar nicht sagen. Meine sind immer richtig aufgeblüht, wenn wir eine Zeit lang woanders Zeit verbracht haben. Ob am Strand, oder früher beim Wandern, neue Gerüche, neue Eindrücke, viel zu erkunden. Man selbst ist ja auch meist relaxter im Urlaub, und es wäre ja schade, wenn man das nicht mit dem Hund teilen könnte.

Damit meine ich nicht, dass sie immer und überall mit müssen, und man nicht auch mal alleine fahren kann. Aber meine profitieren definitiv.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juni 20:33
Tatsächlich kenne ich deine Sorge . Ich handhabe es genau so .. und habe oft direkt ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Hündin. Ich denke aber das man sich irgendwo etwas zu verrückt macht .. leider 🫣 würde mich jetzt nicht komplett nach dem Hund richtigen egal wie sehr man sie liebt .. man sollte dennoch versuchen auch mal was allein zu machen können ☺️
 
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Katrin
20. Juni 20:40
Würde ich so jetzt gar nicht sagen. Meine sind immer richtig aufgeblüht, wenn wir eine Zeit lang woanders Zeit verbracht haben. Ob am Strand, oder früher beim Wandern, neue Gerüche, neue Eindrücke, viel zu erkunden. Man selbst ist ja auch meist relaxter im Urlaub, und es wäre ja schade, wenn man das nicht mit dem Hund teilen könnte. Damit meine ich nicht, dass sie immer und überall mit müssen, und man nicht auch mal alleine fahren kann. Aber meine profitieren definitiv.
Ja aber sie denken sich nicht ,,man das war ein anstrengendes Jahr ich brauche ne Woche Urlaub".

Das manche Hunde von Urlauben profitieren streite ich gar nicht ab aber sie selbst würden nix vermissen wenn man nicht fahren würde.
 
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Julia 🐾Nero
20. Juni 21:09
Also ich interpretiere Manuels Aussagen so, dass er nicht wirklich 100% zufrieden ist, so wie es jetzt läuft.
Mein Eindruck ist, er sucht nach einer Bestätigung, dass seine Fürsorge übertrieben ist und er mehr Raum für sich haben darf.
Er bekommt aber von Leuten, die selber sehr zufrieden damit sind, ihr Leben komplett nach ihrem Hund auszurichten Feedback, dass das alles so richtig ist.

Es ist überhaupt kein Problem sein Leben nach dem Hund auszurichten, solange man damit langfristig happy ist. Aber irgendwas zwischen den Zeilen vermittelt das Gefühl, dass Manuel eben nicht ganz happy ist und gerne eine "Erlaubnis" hätte, als autonomes Wesen mit verschiedenen Interessen außerhalb der Hundehaltung zu leben.

Das war meine Freud'sche Pseudoanalyse 😬 (kann natürlich auch komplett falsch liegen).

Meine Meinung, man darf ohne Hund etwas machen, auf Feiern gehen, auf Konzerte gehen, in Urlaub fahren usw usw.
Wichtig ist, dass der Hund in dieser Zeit gut versorgt ist und sich wohl fühlt.
 
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L.🐾
20. Juni 21:26
Also ich interpretiere Manuels Aussagen so, dass er nicht wirklich 100% zufrieden ist, so wie es jetzt läuft. Mein Eindruck ist, er sucht nach einer Bestätigung, dass seine Fürsorge übertrieben ist und er mehr Raum für sich haben darf. Er bekommt aber von Leuten, die selber sehr zufrieden damit sind, ihr Leben komplett nach ihrem Hund auszurichten Feedback, dass das alles so richtig ist. Es ist überhaupt kein Problem sein Leben nach dem Hund auszurichten, solange man damit langfristig happy ist. Aber irgendwas zwischen den Zeilen vermittelt das Gefühl, dass Manuel eben nicht ganz happy ist und gerne eine "Erlaubnis" hätte, als autonomes Wesen mit verschiedenen Interessen außerhalb der Hundehaltung zu leben. Das war meine Freud'sche Pseudoanalyse 😬 (kann natürlich auch komplett falsch liegen). Meine Meinung, man darf ohne Hund etwas machen, auf Feiern gehen, auf Konzerte gehen, in Urlaub fahren usw usw. Wichtig ist, dass der Hund in dieser Zeit gut versorgt ist und sich wohl fühlt.
Du hast das richtig gut interpretiert. Ich hab das auch so empfunden, deshalb hab ich ja gefragt, ob seine Mutter ihn nicht nehmen kann, wenn er mal Zeit für sich braucht.
 
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Sonja &
20. Juni 21:44
Also ich interpretiere Manuels Aussagen so, dass er nicht wirklich 100% zufrieden ist, so wie es jetzt läuft. Mein Eindruck ist, er sucht nach einer Bestätigung, dass seine Fürsorge übertrieben ist und er mehr Raum für sich haben darf. Er bekommt aber von Leuten, die selber sehr zufrieden damit sind, ihr Leben komplett nach ihrem Hund auszurichten Feedback, dass das alles so richtig ist. Es ist überhaupt kein Problem sein Leben nach dem Hund auszurichten, solange man damit langfristig happy ist. Aber irgendwas zwischen den Zeilen vermittelt das Gefühl, dass Manuel eben nicht ganz happy ist und gerne eine "Erlaubnis" hätte, als autonomes Wesen mit verschiedenen Interessen außerhalb der Hundehaltung zu leben. Das war meine Freud'sche Pseudoanalyse 😬 (kann natürlich auch komplett falsch liegen). Meine Meinung, man darf ohne Hund etwas machen, auf Feiern gehen, auf Konzerte gehen, in Urlaub fahren usw usw. Wichtig ist, dass der Hund in dieser Zeit gut versorgt ist und sich wohl fühlt.
👍👍👍
 
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Jochen
21. Juni 05:39
Ich übernehme mal die Kontraposition.
Ich schätze, die meisten, die hier schreiben, haben viel Homeoffice oder arbeiten nicht Vollzeit.
Also wenn Manuel Vollzeit ohne HO arbeitet und vielleicht 1h Fahrtzeit hat, sieht er seinen Hund mindestens 9,5h/Tag nicht.

Das ist eine sehr lange Zeit. Im Winter sieht er den Hund im Hellen gar nicht. Das ist absolut nicht förderlich für Beziehung und Bindung, also das Gegenteil vom oben erwähnten Urlaubsbeziehungsbooster.

Also schlechtes Gewissen im Sinne von „dem Hund geht es nicht gut“ braucht er ja nicht haben, weil der Hund bei der Mutter sicher gut versorgt ist, aber im Sinne von „die Beziehung könnte besser sein, wenn…“ ist es schon nicht wegzudiskutieren. Aber das lässt sich eben nicht ändern, insofern muss man sich als Vollzeitarbeitnehmer damit abfinden.
 
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Kai und
21. Juni 06:03
Ich übernehme mal die Kontraposition. Ich schätze, die meisten, die hier schreiben, haben viel Homeoffice oder arbeiten nicht Vollzeit. Also wenn Manuel Vollzeit ohne HO arbeitet und vielleicht 1h Fahrtzeit hat, sieht er seinen Hund mindestens 9,5h/Tag nicht. Das ist eine sehr lange Zeit. Im Winter sieht er den Hund im Hellen gar nicht. Das ist absolut nicht förderlich für Beziehung und Bindung, also das Gegenteil vom oben erwähnten Urlaubsbeziehungsbooster. Also schlechtes Gewissen im Sinne von „dem Hund geht es nicht gut“ braucht er ja nicht haben, weil der Hund bei der Mutter sicher gut versorgt ist, aber im Sinne von „die Beziehung könnte besser sein, wenn…“ ist es schon nicht wegzudiskutieren. Aber das lässt sich eben nicht ändern, insofern muss man sich als Vollzeitarbeitnehmer damit abfinden.
Es kommt ja auch aufs wie und nicht nur aufs wie viel an.
Bei uns ist es so, dass mein Freund im HO arbeitet und ich nicht, also ich sehe Hatschi öfter tagsüber nicht, trotzdem freut er sich total, wenn ich nach Hause komme. Während der Arbeit, arbeitet man ja auch also, man interagiert nicht wirklich mit dem Hund, abgesehen von der Mittagsrunde, Hatschi ist sogar oft gar nicht im Abreitszimmer. Ich glaube, wenn man sich in der Zeit die man hat ausgiebig mit seinem Hund beschäftigt sind die Arbeitszeiten ein nicht allzu großes Hindernis.