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Manuel
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 75
zuletzt 27. Juni

Übertriebene Fürsorge?

Ich habe Milo nun seit 17 Monaten und ich liebe ihn über alles liebe. Er hat von Beginn an ein sehr gutes Hundeleben. Und wenn ich arbeiten bin, wird er von meiner Mama gesittet und muss also nicht den ganzen Tag allein sein. Er schafft aber trotzdem mal locker 3-4 Stunden wenn es mal nötig sein sollte. Aber das sind nur absolute Ausnahmen. Ich richte aber mein ganzes Leben nach dem ihm aus, weil ich einfach in mir drin diese Verantwortung oder Fürsorge für ihn verspüre und sonst ein schlechtes Gewissen bekomme. Wir gehen große gassi Runden, spielen zusammen und besuchen andere Orte. Fahre nicht mehr allein mal in den Urlaub. Nur dahin wo man mit dem Auto hin kann und er mit kann. Aber nicht fliegen. Gehe früher von Feierlickeiten heim oder sage es gar nicht zu und möchte so schnell wie möglich jeden Tag von der Arbeit weg um wieder bei ihm zu sein. Meine Sorge ist, das wenn ich nicht so handeln würde, ich dem Tier nicht gerecht wäre. Auf der anderen Seite soll natürlich das private, wo er nicht dabei sein kann und natürlich der Beruf nicht drunter leiden. Weil er ist ja gut versorgt. Ich hatte immer auch nur Sorge das er die Bindung verliert. Gerade wenn man mal über Nacht weg ist oder mal 5 Tage auch im Urlaub ist, wo man halt hin fliegen muss. Mache ich mir zu viele Sorgen und zu viel Druck? Und ist alle so gut wie ich es mache?
 
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Katrin
Beliebteste Antwort
19. Juni 09:24
Ich fahre auch mal ohne Hund für ein paar Tage weg oder unternehme was ohne sie. Egal ob das ne Feier ist oder ein Restaurantbesuch, Veranstaltung usw. Sie bleibt dann daheim oder geht zum Sitter.

Das schadet der Beziehung nicht solange es in einem vernünftigen Maß geschieht.
 
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Vivi &
19. Juni 09:18
Mir geht es ähnlich. Der Hund kommt selbstverständlich mit in den Urlaub, geflogen wird sowieso nicht und wenn’s geht, kommt er halt mit. Im Alltag schränke ich mich dann auch schon mal ein und wenn ich die Wahl, hab was zu machen wo der Hund mitkommen kann, zum Beispiel zum See fahren oder ins Freibad zu fahren, dann mache ich dann eher Ersteres.

Die einzige Ausnahme sind bei mir Feierlichkeiten, da packe ich Pico einfach zu seiner Hundesitterin. Dementsprechend mache ich mir da wenige Gedanken. Das ist mir sehr wichtig, weil ich mich sonst eingeengt fühle. Das Gefühl hatte ich in den ersten Jahren öfter, weil ich Aktivitäten abgesagt habe, wenn Pico nicht mit konnte und das stresst mich extrem. Und diese negativen Gefühle haben sich dann auf meine Beziehung zu Pico ausgewirkt.

Ein gemeinsamer Urlaub ist wunderbar und stärkt die Bindung extrem. Darauf würde ich auch nicht verzichten wollen. Aber nur weil dein Hund mal eine Nacht woanders ist, wird eure Bindung nicht kaputtgehen. Im Gegenteil diese Zeit, die du für dich hast und mit Freunden verbringst und mal was anderes erlebst, tut dir gut und diese gute Stimmung und dieses gute Gefühl überträgt sich wieder auf eure Beziehung.

Ich würde an deiner Stelle versuchen, mir weniger Druck zu machen. Dein Hund geht’s gut und wenn er mal ein paar Stunden oder eine Nacht Oma Urlaub hat, dann tut ihm das nicht weh. Gönn dir auch mal was, gerade ohne Hund. Das macht die Stunden, die ihr zusammen verbringt noch viel wertvoller.
 
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Kai und
19. Juni 09:20
Find ich nicht schlimm, wir machen es auch so, wir sind aber auch glücklich damit also wollen (im Moment) gar nicht anders als unser Leben nach ihm ausrichten.
Ich finde aber es ist allgemein ne sehr persönliche Entscheidung ob man den Hund zum Beispiel mit in den Urlaub nimmt oder nicht und Leute die sich dagegen entscheiden können ihrem Hund genau so gerecht werden. Also für mich hat das eine mit dem anderen nicht so viel zutun.
 
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Katrin
19. Juni 09:24
Ich fahre auch mal ohne Hund für ein paar Tage weg oder unternehme was ohne sie. Egal ob das ne Feier ist oder ein Restaurantbesuch, Veranstaltung usw. Sie bleibt dann daheim oder geht zum Sitter.

Das schadet der Beziehung nicht solange es in einem vernünftigen Maß geschieht.
 
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Ilona
19. Juni 09:32
Es ist ja löblich sich um seinen Hund in jeder erdenklicher Weise zu kümmern. Das heisst aber nicht, das du nicht mal alleine irgendwohin kannst. Er schafft doch gut 3 bis 4 Stunden.
Ich glaube, du darfst dich mal von dem Gedanken verabschieden, das du ihm nicht gerecht wirst. Was ich hier lese von dir, was du alles machst etc lässt mich doch sehr wundern, wie du jemals auf diesen Gedanken kommen konntest. Ich denke, bleib mal entspannt. Sorge nicht nur gut für deinen Hund, sondern auch für dich selbst. Das ist auch wichtig, damit du eben auch gut für deinen Hund sorgen kannst.
 
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Celine
19. Juni 09:33
Ich glaube diese Gelassenheit dem Gegenüber kommt mit der Zeit.
Bei meinem ersten Hund war es auch so ähnlich aber mit meinen jetzigen ist es entspannter.

Man ist zwar Hundebesitzer aber auch noch ein eigenständiger Mensch.
Ich gehe jeden zweiten Tag zum Sport, ins Soli, Wochenende bin ich mal unterwegs. Urlaub mit Hund aber auch ohne Hund.
Am Tage lasse ich sie 6-7h mal alleine und abends/ nachts von 23 Uhr bis 8-9 Uhr morgens.

Solange meine Hunde tiefenentspannt in der Wohnung und außerhalb bleiben, mute ich denen auch nicht zu viel oder wenig zu 😄

Mach dir nicht so einen Stress.
Wenn dein Hund mit irgendwas nicht klarkommen sollte, wirst du es eh merken.
 
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Ina
19. Juni 09:35
Ich glaube das hängt vom Blickwinkel ab.
Gehst du früher von der Party weg, weil du überspitzt gesagt dich zu Hause beim Hund wohler fühlst? Oder würdest du gerne noch bleiben, hast aber Sorge/Schlechtes Gewissen dem Hund gegenüber und gehst deshalb nach Hause?

So wie du es schreibst, finde ich es schon sehr fürsorglich. Aber wichtig ist doch, ob du dich damit wohl fühlst.

Bei mir ist es so, dass ich meinen Hund als meinen Gefährten betrachte. Wir teilen unser Leben so gut es geht.
Auch ich fahre nur mit Hund in den Urlaub. In diese schönste freie Zeit gehört meinem Hund ein fester Platz. Wenn ich eingeladen bin, kommt Yaco mit. Und geht mitkommen aus irgendeinem Grund nicht, dann ist Yaco versorgt. Gefällt es mir gut, dann ist alles fein. Wenn ich aber dauernd an Yaco denke und „ Heimweh“ bekomme, dann fahre ich auch mal früher nach Hause.

Wichtig ist dass deine menschlichen sozialen Kontakte nicht leiden. Da kann der Hund ja immer mit. Und ehrlich: wenn der Hund da nicht gewollt ist, dann ist das nicht der Mensch, der mich versteht und mir gut tut!
 
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Christina
19. Juni 09:38
Ich finde es grundsätzlich gut, dass Du Dich so um Deinen Hund kümmerst - Respekt dafür!

Auch für mich käme ein Urlaub ohne unsere Hunde oder eine Flugreise nicht in Frage. Wir planen Urlaub daher so, dass wir das Urlaubsziel mit dem Auto (oder der Bahn) erreichen können.

Aber:
Ja, Du machst Dir zu viel Druck 😉

Früher von Feierlichkeiten heimgehen: Das hängt natürlich davon ab, was Du unter "früher" verstehst, bzw. wie lange Du weg bist und wie oft (täglich oder doch eher 1x im Monat?)


Eure Bindung steht und fällt nicht mit der Anzahl der gemeinsamen Stunden, sondern damit, wie man die gemeinsame Zeit verbringt...

Bindung entsteht nicht, weil man gemeinsam in einem Raum sitzt 😉
 
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L.🐾
19. Juni 09:47
Ist bei uns genau das Gleiche.
Und es ist sehr gut, dass er auch 3- 4 Stunden ganz alleine sein kann.
 
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C.
19. Juni 10:04
Natürlich muss man schon um den Hund drum rum planen. Aber wenn er auch mal gut allein bleiben kann, dann darf man auch hin und wieder entspannt einen Abend ohne Hund verbringen. Finde ich. Wir halten das auch möglichst selten, weil sie unter der Woche ja schon immer ein paar Stunden allein bleiben muss.

Bei Urlaub bin ich persönlich zwiegespalten. Wenn ein Hund sich beim Sitter wohl fühlt spricht aus Hundesicht vermutlich nichts dagegen. Für mich als Mensch aber undenkbar, weil ich mir den Hund/die Katzen ja nicht geholt habe um ausgerechnet dann wenn ich nicht zur Arbeit muss die Zeit nicht mit den Tieren zu verbringen. Aber ich kenne in den Urlaub fahren auch nicht. Mir fehlt daher nichts.
 
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Lani mit
19. Juni 10:10
Ich verstehe dich so gut. Diese Verantwortung, die man spürt, wenn man ein Tier wirklich liebt, geht tief.
Deine Worte zeigen, wie sehr dein Hund dir am Herzen liegt. Und das ist wirklich schön.

Ich persönlich glaube, dass ein Hund kein Mitläufer ist, sondern ein fühlendes Wesen mit eigenen Bedürfnissen und einer starken Bindung zu uns.
Wir Menschen haben so viele Bezugspunkte im Leben. Familie, Freunde, Kollegen, Beziehungen.
Ein Hund hat nur uns. Und das macht unsere Rolle so besonders.

Ich sehe das Leben eines Hundes wie einen begrenzten Schatz. Im Idealfall sind es vielleicht elf bis sechzehn Sommer. Das ist nicht viel. Deshalb wünsche ich mir, dass jeder dieser Sommer voller Eindrücke, gemeinsamer Zeit und kleinen Abenteuern ist. Ich will, dass mein Hund nicht nur „da war“, sondern dass er wirklich gelebt hat.

Wenn ich mit meinem Hund rausgehe, dann so, dass sie viel sieht. Nicht nur zum Lösen, sondern zum Entdecken. Neue Wege, andere Orte, kleine Veränderungen. Ich frage mich oft, was für Erinnerungen ein Hund wohl mitnimmt. Und ich hoffe, es sind viele schöne.

Für mich gehört mein Hund zum Alltag genauso wie zu Reisen. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, sie aus Urlauben auszuschließen, wenn es vermeidbar ist. Natürlich ist das bei jedem anders, und das ist auch okay. Aber mein Mindset ist: Die einzige Möglichkeit für ein Tier, die Welt zu entdecken, ist durch uns. Wenn wir es mitnehmen. Wenn wir die Tür aufmachen.

Was bringt es, ein Haustier zu haben, das am Ende seines Lebens nur die Wohnung und ein paar Straßen kennt? Ich wünsche mir mehr für sie. Und ich habe es bei all meinen Hunden so gehalten.

Jede Entscheidung in diese Richtung kommt aus Liebe. Und genau die lese ich auch aus deinem Beitrag heraus.

❤️