uns gehts gar nicht gut, zumindest Texas und mir nicht. Die Ruby hat sich erstaunlich unkompliziert angepasst in dem ganzen Drama.
Der Texas ist natürlich auch einfach uralt mit 13,5 bei der Größe, aber er war immer sehr fit für sein Alter, bis ca diesen April. Dann hat man immer mehr gemerkt, dass seine Arthrose ihn immer mehr in seinem Leben einschränkt und ich wollte ihm nur was verschreiben lassen, damit er sich in seinem letzten Sommer, oder mit viel Glück vorletzten, besser bewegen kann und mehr Spass am Leben haben kann.
2 Tage später hat er seinen ersten epileptischen Anfall bekommen, und seitdem war er nie wieder der gleiche. das war vor 3 Wochen. waren mehrfach bei der Tierärztin, er nimmt jetzt Gabapentin, das scheint zu funktionieren, er hatte jetzt seit 2 Wochen keinen Anfall mehr, aber ist mittlerweile komplett dement und gehbehindert. erst Gleichgewichtsprobleme und neurologische Ausfälle, inzwischen kann er gar nicht mehr laufen. Verdacht auf Hirntumor, aber viel Ausschlussdiagnostik hat er auch nicht mit sich machen lassen. Der Texas, dieses Schaf was jeden mag eigentlich, hat sich so gewehrt beim erfolglosen Röntgenversuch, dass sie gesagt hat, Ultraschall brauchen wir gar nicht probieren.
Bestätigen kann man sowas sowieso nur im CT/MRT, da müsste er in die Klinik in Narkose, das überlebt er wahrscheinlich gar nicht, davon abgesehen, dass es ne Stange Geld kostet und man dann zwar Bescheid weiss, aber man es nicht ändern kann.
Jetzt hab ich hier n 24h Job und n kompletten Pflegefall. Kann nicht mal arbeiten, weil alle, die sonst "jederzeit, gerne, meld dich, wenn du Hilfe brauchst" den Hund nehmen würden über Nacht (arbeite Nachtschicht) dem in seiner Verfassung physisch und psychisch nicht gewachsen sind. habe es probiert, bei Leuten, die er kennt. 3 Aufpasser verschlissen, am 4. Tag keinen gefunden, wieder Urlaub genommen bis Ende nächster Woche. bei 32kg Texas raustragen sind ja viele schon raus. und dann haben die nicht verstanden, was er will und er hat denen das ganze Haus zusammen geheult. zum Glück arbeite ich mit Paketen und kann sowas. ziehe ihn jetzt entweder mit dem Bollerwagen, den ich mir dann spontan gekauft habe, oder mit dem cargobike. Kann aber kein Dauerzustand sein, da hat er ja nicht viel vom Leben. Werde noch die Kollegin von der Tierärztin ausprobieren, ist eine Gemeinschaftspraxis und meine ist jetzt in Urlaub, aber realistisch, glaube ich eigentlich nicht, dass da nochmal irgendwas besser wird. Wenn kein Wunder geschieht, werde ich ihn wohl nächste Woche einschläfern lassen 😢
dementsprechend gehts mir natürlich, die arme Ruby versteht das natürlich auch nicht und ist ein bisschen irritiert, dass die Olle schon wieder heult, gelangweilt und ein bisschen unausgelastet vom "kleine Runde mit dem Bollerwagen, halbe Stunde da sitzen, zurück" und auf einmal muss die sich hinterm Texas anstellen. Vorher war man immer auf die Ruby konzentriert, und vom Texas hat man erwartet, dass er dabei bleibt. so beim spazieren gehen halt, spielen Futter etc ist nie jemand benachteiligt worden. aber meine Dogsharing Freundin hat jetzt Sommerferien (die ist Lehrerin) und hat die Ruby jetzt erstmal mitgenommen.
Soweit der Funk vom sinkenden Schiff. Mim Texas stirbt ein Teil von mir, meine Welt wird nie wieder vollständig sein ohne ihn.
Noch hab ich ihn ja, aber als Schatten seines legendären, nie zu erreichenden Selbst schleppt er sich daher und ich heule seit Wochen um das, was ich schon verloren habe und nie mehr so wird wie früher. Soviel habe ich um meine Mutter nicht geheult. und nicht nur ich, viele, die ihn kannten, sind schon öffentlich in Tränen ausgebrochen, weil der Texas bald gehen muss und nie mehr zurück kommt. Er hat einfach überall nur Fans. Aber den Zahn der Zeit hat noch keiner besiegt...