Aber danach sitzt dann direkt ein anderer da. Ist das besser, nur weil man sein Leid nicht live sieht?
Ich kann das absolut verstehen und sowas bricht mir auch das Herz und die Bilder verfolgen einen. Aber das rational richtige Handeln ist nicht immer das leichteste.
Einmal in meinem Leben war ich auf so einem "Viehmarkt" und das war mitunter das schlimmste, was ich je gesehen habe. Aber das Leid zu unterstützen wäre nicht besser gewesen. Den Anblick werde ich aber nie vergessen. Wahrscheinlich sehe ich das deswegen lieber objektiv.
Und die einzige Möglichkeit, dass sowas stoppt ist nun mal, dass diese Leute keinen einzigen Cent mehr verdienen. Auf diesem Weg werden leider viele Tiere leiden und geopfert werden, aber wenn der Kauf und damit das Unterstützen nicht aufhört, wird das immer so weiter gehen.
Es ist utopisch, zu glauben, dass die Leute aufhören, Hunde von Vermehrern zu kaufen. Es wird immer genug geben, die das tun.
Meinst Du denn, der Hund, der da angeboten wird, hat es nicht verdient, so schnell wie möglich da raus zu kommen? Ich sehe vorrangig das Leid des Hundes, der real vor mir sitzt. Welpenproduktion zu verhindern ist wichtig, aber diese Welpen gibt es noch nicht. Der Hund, der da sitzt, wird ja nach einer Anzeige nicht gleich beschlagnahmt, bleibt also unter furchtbaren Haltungsbedingungen, bis er dann ins Tierheim kommt und dadurch erneut traumatisiert wird. Dort bleibt er dann, bis erneut sein Leben auf den Kopf gestellt wird. Hoffentlich nur ein letztes Mal.
Ich habe 5 Hunde von Vermehrern (nicht von der schlimmsten Sorte). Keiner hat so viel Geld bekommen, dass er was an dem Hund verdient hätte. Yoshi ist auch ein Hund, der mangels Sozialisation sein Leben lang mit Ängsten zu kämpfen haben wird. Trotzdem hat er sich zu einem überwiegend fröhlichen Hund entwickelt. Wann immer ich kann, kläre ich auf, dass es sich bei diesem Züchter nicht um eine nette Hobbyzucht handelt, sondern um einen Vermehrer. Das Veterinäramt kann die Zucht leider nur eindämmen, aber nicht verbieten.
Und genau da ist es im Argen. Die Gesetze sind lasch und lückenhaft, für die Umsetzung fehlt oft Personal. Wenn sich da nichts tut, wird das Problem der Vermehrer nicht gelöst werden.