Ich kann nur für Polli’s Freiheit sprechen und die bestand auf der spanischen Straße offensichtlich daraus, ihr Überleben zu sichern, d.h. Fressbares aus dem Müll zu Buddeln. Und zwischenzeitlich auch ihre Tochter noch mit durchzubringen.
Dazu kam sehr offensichtlich, Konflikte zu vermeiden, seien es andere Hunde oder auch wütende Menschen.
Zu allem hat sie heute immer noch sehr ausgefeilte Strategien, die ihr auch im Berliner Grossstadtleben gute Dienste tun (sie wurde mit ca. 2 Jahren eingefangen)!
Erstaunlicherweise hat sie trotzdem immer noch ziemlich viel Bock auf uns und das ist auch das, was ich hier im Umfeld bei anderen Tierschutzhunden erlebe. Viele nennen es Dankbarkeit, ich glaube eher, dass sie honorieren, dass ihnen das „Menschenrudel“ Sicherheit & Schutz, sowie ein warmes Plätzchen und regelmäßiges Futter beschert.
Mag sein, dass das in Deiner Gegend grundsätzlich anders aussieht… schade.
Bei Züchterhunden stört mich oft, dass die Augen oft vor den Problemen der Rasse verschlossen werden: mir sind z.B. die letzten Wochen ausschließlich deutsche Schäferhunde mit deutlich abfallendem Rücken begegnet und teilweise massiven Problemen mit der Hinterhand… dachte eigentlich, das Thema wäre schon vor Jahren aus den Zuchtbüchern verschwunden…
Da muss ich dann echt den Kopf schütteln.
Ansonsten war der Hauptgrund für uns, einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, kein Gutmenschentum, sondern schlicht und einfach die Tatsache, dass wir als Anfänger einen „fertigen“ Hund wollten, keinen Welpen. Und dass es im deutschen Tierheim keinen passenden gab.
Dass wir dann von verschiedenen Organisationen auch noch eine detaillierte Beratung bekommen haben, wer zu uns passen könnte, hat uns, ehrlich gestanden, überrascht. Aber das macht ein guter Züchter ja auch… allerdings muss man dann den Welpen eben noch „fertigmachen“…😉
PS: „Mafiös“ war bei unserer Hundesuche übrigens echt so rein gar nix… mach Dich einfach mal schlau, was Tierschutzorganisationen so machen (medizinische Hilfe, Kastrationen vor Ort, Arbeit mit den Leuten vor Ort etc etc… „exportiert“ wird da eher nur der kleinste Teil)… mal schauen, ob ich dazu noch nen guten Link finde.
So kann ich das für meine Spanierin fast gleich unterschreiben. Sie hat sich auch in Spaniens Straßen durchschlagen müssen. Sie wusste sehr genau, wie man Mülleimer ausräumt um da an "Futter" zu kommen. In Spanien sind ja gerade die für die Jagd gezüchteten Hunde irgendwann nicht viel mehr wert als der Müll, von dem sich die Straßenhunde ernähren müssen. Sie hat auch definitiv einiges erlebt und mitgemacht (Narben) aber wenn sie mal einem Menschen ihr Vertrauen geschenkt hatte, dann für immer.
Ich wollte damals eben auch einen "fertigen" Hund und keinen Welpen. Und ich wollte auch gezielt einem tierheim Hund ein zu Hause schenken. Sie kam über das spanische Partner tierheim des tierheimes aus der Umgebung nach Deutschland. Dann wurde sie mehrfach vermittelt und kam immer wieder ins tierheim zurück. Weil sie wohl immer Probleme gemacht hat. Mehr hat man da nicht dazu gesagt. Bei mir durfte sie bleiben und wir waren von Anfang an ein echt gutes Team.
Ich würde immer wieder einem ts Hund ein zu Hause geben.