Hallo an Alle,
ich wende mich an euch, da wir unsere Ersthündin Jella abgeben möchten.
Kurz gesagt: Wie finde ich einen hundeverrückten, liebevollen Mensch, der ihrem Charakter und ihren Bedürfnissen gerecht werden kann? Jemand, bei dem sie die Nr.1 sein kann. Jemand, der bereit ist, mit Einschränkungen zu leben und viel Zeit in positives Training stecken wird.
Ich fühle mich sehr unwohl bei dem Gedanken, auf Kleinanzeigen oder in einem typischen Tiervermittlungsportal eine Anzeige zu schreiben. Da weiß man leider, was für Menschen dort unterwegs sind. Sie soll ihr Für-Immer-Zuhause finden, in dem sie endlich ankommen darf und nicht nur "der Hund" sein, den man sich aus einer Laune heraus oder unbedacht zulegt.
Wo finde ich so jemanden?
Sie kam vor 3 Jahren aus schlechter Haltung zu uns. Sie wog nur 2kg (heute 6), wurde geschlagen und von den Kindern misshandelt. Sie war ein Häufchen Elend...
Gleich komme ich zu ihrem Charakter, ihren Problemen. Aber vorab: Wir haben sie in diesem Zustand bekommen, dafür waren nicht wir verantwortlich - falls gleich Mutmaßungen geäußert werden. Und wir haben enorm viel Zeit, Arbeit und Geld in sie investiert. Sie hat sich auch toll entwickelt, aber es hat sich seit meiner Schwangerschaft und nun der Geburt vor einem halben Jahr wieder ins andere Extrem verschlechtert und auch schon öfter nach unserem Mini geschnappt. Falls ihr Rückfragen habt, gern kommentieren, ich schreibe hier sonst einen Roman. Also:
- Zu 70-80% ihrer Wachzeiten gestresst (Zittern, Unruhe, Jammern, ständiges!!! nach Essen betteln und durchgängiges Essen suchen, extreme Wachsamkeit)
- Bellt Besuch durchgängig an. Selbst wenn sie sie Menschen gut kennt, auch des öfteren.
- Trennungsstress (Kann nur unter stundenlangem Jaulen, Zittern und Bellen allein sein)
- Ängstlich/Reaktiv im Hundekontakt (Ruhige Hunde mag sie und da ist sie auch sehr freundlich, alles was in Richtung Groß und Hektisch geht ist für sie gefährlich)
- Angst vorm Autofahren (kurze gewohnte Stecken sind teilweise ok, laute Fahrgeräusche wie auf Autobahnen bedeuten Panikattacken, wurde schon vor Stress bewusstlos beim Fahren!)
- Spaziergänge nur mit Leine, da Jagdtrieb und Aggression gegen Kinder und teilweise andere Hunde)
- Darmprobleme (verträgt nur ein besonderes Futter mit täglicher Gabe von Probiotika) - Darf unter keinen Umständen etwas anderes essen, da sonst blutiger Durchfall und Fieber eintreten kann. Wir haben echt lang gebraucht sie stabil zu bekommen. Diverse Medikamentenunverträglichkeiten.
- Gesundheitlich ist sie sonst topfit, wir haben über 3000 Euro in Diagnostik investiert, bei verschiedenen Ärzten. Sie ist klinisch gesund, bis auf ihren Stress-Darm, den wir ja mittlerweile stabil haben.
- Sie braucht ein Zuhause in dem es sehr ruhig zugeht. Keine lauten Nachbarn, wenige Menschen, bestenfalls ein freistehendes Haus, keine hektischen und lauten Menschen.
Das einzige, was sie braucht, ist LIEBE und Routinen. Sie braucht viel Körperkontakt, viel Ruhe, sie liebt es bei einem im Bett unter der Decke zu schlafen. Generell mag sie es ständig zugedeckt zu sein. Sie liebt ruhige Spaziergänge im Wald wo sie viel schnuffeln darf. Sie buddelt mit viel Enthusiasmus und rennt gern unangeleint übers Feld(wenn weit und breit keiner zu sehen ist). Sie hat gern einen Ball dabei über den sie sich immer wieder freut. Sie ist eigentlich ein so so sooo liebes Mädchen. Sie ist so aufgeblüht bei uns. Mit Katzen im Wohnraum kommt sie auch gut zurecht.
Was ich oben geschrieben habe, hört sich nach viel Stress an... das ist es auch. Mein Mann und ich fahren seit 3 Jahren nicht mehr in den Urlaub, da wir sie nirgendwo reinen Gewissens abgeben können und sie Autofahren nicht packt. Wir sitzen seit 3 Jahren Zuhause oder sind in der Natur. Wir gehen erst seit unserem Zweithund wieder gemeinsam aus dem Haus (ohne Hunde). Vorher war immer jemand bei ihr.
Unsere Amy ist unsere tiefenentspannte Zweithündin aus Rumänien. Sie ist 2 Jahre alt und wir hofften, dass sie Jella Sicherheit geben kann und Ruhe vermittelt. Leider eine Fehlanzeige. Die beiden verstehen sich auch gut, dennoch wäre Jella lieber ein Einzelkind.
Also wie gesagt bei Rückfragen schreibt einfach.
Besteht vielleicht, bis ihr jemanden passendes gefunden habt, die Möglichkeit sich nochmal Trainerunterstützung zu holen?
Ich habe gesehen, ihr habt bereits schon viel Zeit und Geld investiert. Eventuell hilft es trotzdem vielleicht nochmal ganz gezielt wegen dem Thema „Kind und Hund“ jemanden zu kontaktieren, für den das ein Herzensthema ist?
Gerade weil sie mit Kindern bisher so eine schlimme Zeit hatte. Eventuell bekommt ihr die Situation so zumindest erstmal ein wenig entspannter.
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