Also....
Erregungslevel/ Erwartungshaltung
Da in der Hinsicht habe ich auch schon viel (mit) gelernt. Das der stressfreie Spaziergang schon zu Hause startet usw. Das war anfangs sehr schwierig. Auch für mich. Weil ich gewohnt war, Hund anziehen, raus und gut. Hier war das natürlich ganz anders. Also haben wir auch das Geschirr einfach so angezogen, ich hab mich einfach mal angezogen und dann ist gar nichts passiert. Dann haben wir uns hingesetzt und dann wieder ausgezogen usw.
Mittlerweile, wenn wir raus gehen, lässt sie sich ohne Hektik anziehen. Wedelt dann oft mit dem Schwanz, ist aber kein Flummi. Aus der Haustür bis zur Eingsngstür nur ohne ziehen. Sie wartet auch, bis ich die Türen wieder geschlossen habe. Vorher hat sie immer schon Richtung Tür gezerrt. Also das ist schon ein Fortschritt.
Sind wir aus der Eingangstür draußen, will sie schon los schießen. Rückwärts funktioniert es dann wieder gut, wie so häufig.
Vielleicht sollten wir das mit dem umdrehen und wieder heim gehen bis sie runter gefahren ist, mal versuchen. Und ich muss morgens dann etwas mehr Zeit einplanen, bevor ich zur Arbeit muss. (Hektik, Uhr im Nacken usw )
Fahren wir mit dem Auto, kann sie mittlerweile warten, bis ich das Auto auf gemacht habe und den kofferraum usw.
Aber auch das haben wir geübt gehabt. Ins Auto gesetzt, ohne zu fahren. Nur den Motor gestartet, kleine Runde gefahren. Im Auto sitzen geblieben, ohne auszusteigen (das auszuhalten war für sie schwierig, da hat sie irgendwann angefangen zu fiepen).
Bei uns war auch der Anfang vom Spaziergang immer anstrengender. Bei meinem Freund schießt Wayne auch heute noch durch die Tür und zieht voran. Bei mir nicht mehr.
Ich hab es aber anfangs auch nicht so eng gesehen die ersten paar Meter. Er hat auch nicht enorm gezogen, aber war schon immer am Ende der Leine. Sobald wir dann auf einem Platz waren (von uns aus keine Minute) gab's kurze Übungen zum Fokus und ab da konnte er normal laufen. Leinenführigkeit haben wir anfangs aber trotzdem eher am Ende des Spaziergangs "geübt". Ok, wirklich klassisch geübt haben wir es nie (es hat sich bei uns aus vielen anderen Komponenten zusammengesetzt), aber da hab ich mehr drauf geachtet und viiiel mehr dafür belohnt als beim nervösen hund auf dem hinweg.
Jeder Hund ist ja anders, also von mir noch ein paar Tipps, falls Ella eher wie Wayne und weniger wie Dodo tickt 😉 Bei Wayne schaukele ich es durch wieder zurück gehen etc unglaublich hoch, das haben wir anfangs mal kurz versucht, aber gemerkt dass wir dadurch nicht nur hier enorm viel Frust erzeugen, sondern auch an anderen Stellen Wayne wieder viel mehr in die Verantwortung gehen wollte. Herdi halt 🙈
Für uns war hilfreich:
- Aufmerksamkeitssignal etablieren! Erst mal paar Wochen außerhalb der Situation, dann auch in dieser Situation nutzen.
- leckerli/marker direkt nach Verlassen vom Haus. Dadurch hab ich ne bremse rein bekommen, er schießt nicht direkt los, sondern erwartete das Leckerli. Anfangs gut timen, sodass sie noch nicht in der Leine hängt 😉 Je nach Hund kann man auch Leckerli streuen und suchen lassen, das kann auch gut runter fahren
- Fuß-Training, auch hier die Ablenkung langsam steigern und erst spät direkt vor beim rausgehen
- keine Impulskontrolle Übungen vor dem Spaziergang und auch daheim generell nicht, wenns nicht sein muss. Kein warten mehr vor dem Futternapf etc. Bei Wayne war wirklich gut zu merken, dass er dann beim loslaufen weniger impulsiv ist.