Wir mussten gestern eines unserer Kaninchen gehen lassen. Es war nicht mehr ganz jung und sehr krank ohne Aussicht auf Besserung (im Gegenteil hätte es immer weiter abgebaut). Ich werde mich aber nie daran gewöhnen, diese Entscheidung für ein anderes Lebewesen zu treffen und dann ein kleines Fellwesen beruhigend zu halten, während es die Spritze bekommt.
Ich würde aus dem Anlass aber gern auf die große Problematik von Kaninchen als Haustieren hinweisen. Diese Tiere sind in den seltensten Fällen für Kinder geeignet. Sie sind scheue Fluchttiere, die häufig nicht geknuddelt werden möchten. Zusätzlich brauchen sie viel mehr Platz als der Handel mit seinen Käfigen weismachen will (mind. 2 qm je Kaninchen - wobei sie als hochsoziale Tiere auf keinen Fall allein gehalten werden sollten) und sind dämmerungs-/ nachtaktiv und damit nur bedingt für ein Kinderzimmer geeignet. Die meisten aktuell verkauften Rassen (z.B. die Widder mit den Hängeohren) sind zudem Qualzuchten, bei denen man mit hohen Tierarztkosten rechnen muss.
Zuletzt ist es so, dass ihre doch recht hohe Lebenserwartung nicht zu den Kindern passen. Alle unsere Tiere sind mit 2-3 Jahren zu uns gekommen, weil die Kinder das Interesse verloren haben. Und nicht von umgefähr gibt es gerade wieder eine riesige Menge an Kaninchen-Neuzugängen im Berliner Tierheim.
Falls ihr Kinder kennt, die sich ein Haustier wünschen (mit Eltern, die auch entsprechend Verantwortung übernehmen würden), dann würde ich inzwischen am ehesten Ratten empfehlen. Die sind viel besser als ihr Ruf und kommen viel besser mit Menschen als Sozialpartnern klar. Zusätzlich leben sie auch nicht so lange...
Das tut mir sehr leid 😔
Es Ist fürchterlich, ich möchte so eine Entscheidung auch nie wieder treffen müssen.
Kenne das von meinen meeries. Waren auch teils ungewollte Tiere. Kannten nur einen kleinen Käfig, wo sie sich gerade umdrehen konnten und Trockenfutter. Einer wird dieses Jahr 7 Jahre alt, lebt seit 4 Jahren bei mir. Mein Herzensschweinchen ist im September gegangen. Hatte einen Riesenzahn. Er hat mir aber jede Entscheidung abgenommen. Er hatte ein (so hoffe ich) schönes Leben und war sehr Menschen bezogen. Der kam oft einfach in die Küche gestiefelt, wenn ihm die Futter Zubereitung zu lang gedauert hat. Dann kam ein empörtes Quieken. Er hat auf seinen Namen gehört, wenn man gerufen hat, kam er angerannt. Er wurde gepäppelt, zugefüttert und über jedes gramm eine Party gefeiert. Was in diesem kleinen Kerl an Tierarzt kosten gesteckt haben... viel. Sehr viel. Aber gerne investiert. Sehr gerne. Trotzdem. Die anderen Schweinchen sind da anders. Die holen sich schon mal das Futter aus der Hand ab und wissen genau, wann es was zu futtern gibt. Aber er... er war speziell.