Puh, jetzt bin ich aber auch mal verzweifelt. Bei uns wird auch schon geböllert und das, obwohl wir eher ländlich wohnen. Seit Tagen gibt es abends vereinzelte Knaller und heute Abend ständig. Bisher hatte Muck eigentlich gar kein Problem mit der Knallerei. Stichwort "bisher". Die ersten zwei Silvester war er super entspannt und ist sogar draußen gucken gewesen. Wir waren sogar teilweise spazieren. An seinem ersten Silvester gab es mit Jugendlichen einen Böller-Zwischenfall, der ihn aber, zum Verdruss der Jugendlichen, nicht beeindruckt hat. Das Jahr darauf auch keine Probleme. Letztes Jahr dagegen ging eher schon in Richtung Katastrophe. Da er letztes Jahr aber auf Grund von einigen Faktoren nicht wirklich ausgelastet war, habe ich da nicht so viel reininterpretiert. Die letzten Wochen war bei uns viel Jagd und auch zwei Treibjagden, die er ohne Probleme überstanden hat. Also eigentlich nach wie vor absolut schusssicher. Gestern auf dem Spaziergang fiel auch relativ nah ein Schuss, bei dem nur kurz die Ohren (neugierig) gezuckt haben, aber er selber hat nicht mal in der Bewegung inne gehalten. Also ein komischer Kontrast zu den abendlichen Problemen. Heute ist es dann ganz schlimm. Wir wollten um 18 Uhr noch mal raus, damit er sich noch mal erleichtern kann. Da wurde der erste Böller gezündet (nicht sichtbar, nicht sehr nah, aber doch relativ laut - aber noch kein Vergleich zu Silvester). Muck hat sich direkt zurück zur Tür begeben. Eine Stunde lang habe ich versucht, dass er sich löst und eine halbe Stunde nur da gesessen und gewartet. Als er gerade den ersten Ansatz gemacht hat, sich in Richtung Wiese zu bewegen, wurde genau dann wieder ein Böller gezündet und dann war es ganz vorbei. Er war nicht panisch, hatte die Rute nicht eingeklemmt und eine eher "entspannte" Körperhaltung. Lediglich der Kopf war aus Angst etwas eingezogen.
Ich bin jetzt zugegeben maßlos überfordert. Mein Training zu Silvester war eher immer präventiv und an Silvester habe ich dem ganzen keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt oder es "mit Freude" angeguckt. Aber wenn er jetzt (warum auch immer?) solche Probleme hat, weiß ich nicht genau, wie ich ihm da helfen sollte. Außer auszuharren gibt es doch kaum etwas?
Wie doof 😭 Zeigt mal wieder, dass man sich nie zu sicher sein sollte, dass der eigene Hund nicht doch noch Probleme damit entwickelt.
Wirklich Tipps zum Umgang sind kompliziert, da den im Endeffekt jedes Team für sich finden muss.
Wayne hilft
- einfach da sein. Er wird in der Situation nicht ignoriert, aber auch nicht bemitleidet. Sondern beruhigt. Immer so, wie er es braucht: ein "alles gut", kontaktliegen, ruhiges streicheln oder notfalls auch auf dem Arm festhalten (ne Stunde um Mitternacht ist das ganz schön schwer, auch bei 12,5kg 🙈). Letzteres hilft vor allem auch, dass er sich nicht selbst verletzt 🤕
- bei vereinzelten böllern Ablenkung. Da ich ihn aber nicht den ganzen Abend beschäftigen kann, sitze ich jetzt mit Futter in seiner Nähe und markere jeden knall. Auch wenn er los bellt. Das bringt ihm aktuell noch kurz aus dem Tunnel und er dreht dadurch nicht zu sehr hoch und kann noch Futter annehmen, wenn ichs richtig time.
- Rückzugsorte anbieten
- Akzeptanz: wenn er wo nicht hin will, muss er nicht. Wenn er wieder rein will, treten wir gemeinsam die mehr oder weniger geordnete Flucht an. Und versuchen es erst wieder, wenn er sich beruhigt hat und bereit dazu ist.