Man romantisiert das teils glaube ich total. Ich hätte im ersten Jahr voll unterschrieben, dass man Wayne nie nach Deutschland hätte holen dürfen (einfach weil es genug deutlich unkompliziertere Hunde gibt und er knapp am deutschen tierheim vorbei geschrammt ist). Und ich glaube auch jetzt noch, dass er deutlich besser auf dem Land mit wenig Reizen aufgehoben wäre als in der Stadt. Aber es braucht dafür einfach die richtigen Leute und er hätte niemals die Entwicklung hingelegt, die er bei mir zwangsläufig machen musste. Er wäre dann jetzt ein ganz anderer Hund.
Aber er war definitiv nicht glücklicher in Rumänien. Diese Mimose, die sich im kalten oder nassen draußen nicht mal hinsetzen will, bei Regen an der Straße.. Mir fehlt jede Fantasie dafür. Und dann dauernd am Hungern und nur Müll fressen - der war ja total dürr und schlecht bemuskelt am anfang, durch das lange Fell hat mans nur nicht so extrem gesehen.
Das warme Körbchen und regelmäßige ausreichende Essen hat er jedenfalls sehr gerne angenommen 😉 und um weglaufen hätte ich mir nach ner Woche auch keine Gedanken mehr machen müssen.
In unserer Nachbarschaft hat ein Collie gelebt (durfte mittlerweile verstorben sein), der 90% der Zeit im Garten lag und meistens alleine unterwegs war. Nachdem ich da 2x mit Meldung beim Ordnungsamt gedroht habe, hab ich den immerhin nur noch selten gesehen. Also Pia, wenn du da sowieso keine gute Beziehung zur Frau hast, könntest du dich mit den sichtern zusammen tun und es jedes mal melden, wenn der Hund alleine unterwegs ist und sie ihren Hintern nicht hoch bekommt. Falls der Hund dann Auflagen bekommen sollte (was vermutlich nicht passiert, aber vielleicht bewirkt das ordnungsamt bei ihr vor der Tür schon genug), wäre er immerhin nicht mehr in so großer Gefahr.
Ja genau, das meinte ich... viel wird ja tatsächlich sehr romantisiert und auch immer so geframed, dass alle Hunde von der Straße immer so dankbar wären, endlich in ein zuhause ziehen zu dürfen. Aber tatsächlich ist dafür ja wirklich nicht jeder Hund gemacht und man muss da schon sehr auf die Tierschutzvereine und ihre Einschätzung vertrauen.
Der Verein, von dem wir Maisie haben, hat z.B. vor Ort auch ein riesiges Open Shelter für Hunde, die eben nicht für die Vermittlung gemacht sind, dort aber auf einer riesigen Fläche dennoch in Sicherheit leben können - ohne die Gefahr angefahren oder von Menschen misshandelt zu werden, medizinisch versorgt werden und Futter bekommen.
Bei Maisie kann ich mir - wie gesagt - immer gar nicht vorstellen, wie die das draußen gemeistert haben soll. Ich vermute aber eigentlich aufgrund ihrer Narbe auf der Nase eh, dass sie mal ein Zuhause hatte, aber dann vllt. nicht als Wachhund o. Ä. getaugt hat und sie dann ihrer Wege gelassen wurde. 🤷♀️