Home / Forum / Spaß & Tratsch / Tierschutz - Auslandstierschutz oder örtliches Tierheim?

Verfasser-Bild
Jense
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 496
zuletzt 22. Juli

Tierschutz - Auslandstierschutz oder örtliches Tierheim?

Habe eben einen Bericht gelesen wo sich Tierschützer streiten, ob man Hunde aus dem Ausland adoptieren sollte? Oder die vollen Tierheime zu Hause unterstützen sollte ?Was denkst Du?Ich weiß auch nicht.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
17. Mai 08:21
Das kann ich dir sehr genau beantworten. Die Menschen haben zum Teil eine sehr romantische Idee zur Freiheit. Die Straßenhunde kämpfen tagtäglich ums Überleben. Sie müssen im Abfall Futter finden, werden vertrieben, geschlagen, vergiftet, etc. Die werden angefahren und schwer verletzt liegengelassen. Die unkastrierten Rüden fügen sich schwerste Verletzungen zu. Die Hündinnen werden von zig Rüden vergewaltigt und bringen unter unwürdig Zuständen Bsbys zur Welt von denen mindestens die Hälfte jämmerlich verreckt. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Ein Leben in Freiheit??? So ein Leben möchte kein Lebewesen führen müssen! Wir versuchen zu Kastrieren so gut es geht. Wir richten Futterstellen ein und geben medizinische Hilfe. Trotzdem Leben die Hunde in ständiger Gefahr. Die Einheimischen wollen keine Straßenhunde. Oft holt die Stadt die Hunde ab oder Anwohner legen Gift. Einige Hunde sind sehr lieb und menschenbezogen. Die nehmen wir mit ,um ihnen eine Chance in Deutschland zu geben. So sieht die Realität aus ! Jeder kann bei den Vereinen mal rein schnuppern, dann ist es mit der Romantik schnell vorbei.
Immer mit der Ruhe Das du mit deinen Ausführungen recht hast bezweifle ich doch garnicht aber darf ich deshalb nicht anderer Meinung sein ? Wenn wir jedes Tier im Ausland retten wollen wo ich unbedingt dafür bin frage ich mich wo sollen die alle hin ? Aber ich werde da keinen Kommentar mer zu abgeben bevor es hier eskaliert . Aber meine Meinung darf ich doch behalten oder ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lea
17. Mai 08:22
In den Touristengebieten in der Türkei überleben die Hunde den Sommer durch die Touristen. Im Herbst wird dann durch die Stadt gesäubert.... Wer dem entkommt, wird wahrscheinlich über Winter verhungern. Dort wo unser Tierheim ist, da gibt es garkeine Touristen....
Ja, das denke ich mir 😔 Ich will schon garnicht mehr in den Urlaub gehen, weil mich das wirklich fertig macht und ich die meiste Zeit damit verbringe die Hunde dort zu versorgen und ich genau weiß dass es den Hunden nach dem Sommer richtig übel ergehen wird. Die Frau, die uns Simba übergeben hat, kümmert sich aus eigener Tasche um die Hunde dort. Ist mit ihrem Mann nur für die Hunde aus Turin dorthin gezogen und haben ein Refugio aufgebaut. Jede Sekunde an jedem Tag wird sich nur um die Hunde gekümmert. Ohne diese Frau wäre es noch um einiges schlimmer als es eh schon ist. Sie lebt wirklich nur für die Tiere. Sonst gibt es da so gut wie gar keinen Tierschutz.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
17. Mai 08:23
Der Satz : Ich habe Tiere von der Straße auch die wollen nicht unbedingt weiter auf der Straße leben irritiert mich ein wenig. Für mich ist ein auf der Straße aufgewachsener Hund ein frei lebendes Tier. Über Tiere in Gefangenschaft (Zoo usw.) wird sich aufgeregt. Ob ein Frei gebohrener Hund sich plötzlich eingesperrt in eine Wohnung mit Leine an seinen neuen Besitzer fixiert viel besser fühlt ? Ich finde Tierschutz toll und man sollte schon versuchen Tiere die in Haarstreubenden Verhältnissen leben zu Retten. Aber woher wissen wir ob ein Straßenhund überhaupt gerettet werden will ? Wir haben ein Klischee Ein Hund gehört zu einem Menschen ( ist das so richtig? ) Es ist meine persönliche Meinung und bitte keinen Shitstorm😇
Klaus, die Straßenhunde sind ja nicht einfach da. Das ganze hat ja einen Anfang. Es wird ein Welpe aufgenommen. Vielleicht als Spielzeug für die Kinder. Oder der Welpe wird von Anfang an an die Kette gelegt. Dann wird der erwachsene unkastrierte Hund auf die Straße geschmissen. Aus welchem Grund auch immer. Und dann nimmt das Drama seinen Lauf für diese Tiere. Strassenhunde sind nicht zu vergleichen mit z B Wölfen. Das sind freilebende Tiere. Die in Gefangenschaft nichts zu suchen haben. Aus dem Grund kann ich auch nicht verstehen, dass in der heutigen Zeit Wolf Hybriden gezüchtet werden, mit einem enorm hohen Anteil des Wolfes.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
17. Mai 08:24
Es gibt definitiv Straßenhunde, denen man mit einem Leben in Deutschland keinen Gefallen tut. Die gehören kastriert und wieder frei gelassen. Es gibt aber auch Hunde, die auf der Straße nicht klar kommen. Beispiel meine erste Pflegehündin: Hatte einen Besitzer, wo sie Futter bekommen hat und geschlafen hat, war aber tagsüber immer auf der Straße (natürlich unkastriert 😕). Besitzer ist gestorben, sie komplett auf der Straße gelandet. Damit kam die nicht klar und kam ins Tierheim und dann auf Pflegestelle. Die Familie in Deutschland ist für diesen super Menschenbezogenen Hund der Sechser im Lotto. Eine Freundin hat in Rumänien im Tierschutz gearbeitet. Wenn sie dort Hunde von der Straße geholt haben, dann waren das verletzte Hunde, Welpen mit oder ohne Muttertiere in gefährlicher Umgebung oder einfach Hunde, die Anwohner gemeldet haben, weil sie sonst getötet worden wären. Nicht alle dieser Hunde sind für ein Leben in Deutschland geeignet, aber ein guter Verein schätzt den einzelnen Hund ein und vermittelt nur die, die für ein Leben in Deutschland auch gemacht sind. Es werden da nicht wahllos Hunde von der Straße gesammelt. Ich hab jetzt auch einen Straßenhund. Der wäre für mich ein Kandidat, den man aufgrund seiner Unsicherheit und seines Aggressionspotentials nicht unbedingt nach Deutschland hätte holen sollen. Ich habe ihn übernommen, als er seine Stelle nach 2 Tagen verlassen musste (u. A. wegen Beißvorfällen, was wir aber erst gesagt bekommen haben, nachdem auch die nächsten Adoptanten gebissen wurden), und dann behalten - er wäre nämlich so ein Kandidat, der sonst im Tierheim gelandet wäre, und der Verein hat keinen Plan B (was ich nicht besonders seriös finde). Aber er ist sehr schnell angekommen - zumindest daheim in der Wohnung - und ich bin überzeugt, er ist deutlich glücklicher als in Rumänien. Wenn er jemanden mag, ist er auch sehr anhänglich. Schon nach den ersten Tagen gab es keine Tendenzen, wegzulaufen, selbst wenn mal die Chance gewesen wäre. Ich denke mir, wenn das Leben in einer kleinen Wohnung so schlimm und auf der Straße so viel besser wäre, würde er mir das schon zeigen 😉
Du hast recht, tatsächlich sollte man nur die freundlichen, aufgeschlossenen Hunde herbringen. Die haben überhaupt keine Probleme in Deutschland und die Allermeisten sind tatsächlich gute Anfängerhunde, die viele Menschen glücklich machen können. Aber ich verstehe auch die Vereine ( und es sind ja immernoch Menschen) die sich damit schwer tun zu entscheiden, wer eine Chance auf ein würdiges Leben bekommt. Diese zurückgelassenen Hunde werden dann ihr Leben in einem nicht schönen Tierheim im Ausland zuende leben. Die Alternative ist dann eben nicht Straße, denn in vielen Gebieten werden Straßenhunde überhaupt nicht geduldet und rigoros verfolgt und beseitigt.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
17. Mai 08:24
Ob ein Hund gerettet werden „will“ kann man ja garnicht beurteilen, da er wahrscheinlich nie erlebt hat ein zu Hause zu haben und es nicht anders kennt. Zum Teil stimme ich dir zu - manchen Hunden geht es nicht schlecht auf der Straße, aber auch nicht gut. Meiner Erfahrung nach, was ich in verschiedenen Ländern selbst beobachtet habe, sind Straßenhunde trotzdem sehr auf Menschen und vor allem Touristen angewiesen, die sie füttern und etwas zu trinken geben. Aus dem Dorf in Sizilien, aus dem ich meinen Simba mitgenommen habe, haben die Einheimischen (die wenigen die sich um die Hunde kümmern) gesagt, dass es nach der Sommersaison ohne Touristen ziemlich schlimm wird.
Sie werden gnadenlos ermordet
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ma
17. Mai 08:28
Wir waren vor ca. 10 Jahren in der Türkei und haben dort Urlaub gemacht. Meine Jungs waren da 2 und 5 Jahre alt. Nach ein paar Tagen am Strand kam ein grosser weisser Hund bettelnd um Wasser zu uns. Meine Jungs haben im Platz im Schatten gemacht und ihm Wasser und ja, heimlich und mit Sicherheit verbotenerweise, Essen vom Buffet geklaut und gegeben. Natürlich kam der Hund dann tgl. oft aber auch nur um im Schatten zu liegen und zu schlafen. Nach 1 Woche stand für uns fest, der kommt mit und wir hatten schon fast alles in die Wege geleitet, sogar mit dem Hotel war alles geklärt. Dann tauchte er nicht mehr auf. Ich habe ihn 2 Tage später durch Zufall Abends mit einer Drahtschlinge um den Hals tot zwischen Mülltonnen liegen gesehen. Meine Strassenhundromantik war daraufhin weg
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
17. Mai 08:29
Das ist wohl war mit der Vergangenheit. Ich muss immer im Hinterkopf behalten das der Hund urplötzlich einen Schlüsselmoment hat und aggressiv wird. Nicht dem eigenen Menschen sondern Fremden , Artgenossen usw. Aber wenn ich das weiß und damit leben will ist das vollkommen in Ordnung. Ich würde bei einem solchen Hund niemals sagen : Der macht nix .
Vielfach wird ja leider Unsicherheit als Aggressiv abgetan. Und wie Du schreibst, es bedarf immer eines Schlüssel Momentes. Letztendlich kann niemand für seinen Hund, egal vorher und welcher Rasse, die Hand ins Feuer legen. Es sind und bleiben Tiere
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
17. Mai 08:30
Nein in Roumänien war das nicht. Es war auch nicht in Tiere suchen ein Zuhause. Es ist vielleicht auch schon 2-3 Jahre her das ich das gesehen habe.
Dann war es auch nicht das größte Tierheim der Welt. Das ist nämlich die Smeura in Rumänien
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
17. Mai 08:30
Ja, das denke ich mir 😔 Ich will schon garnicht mehr in den Urlaub gehen, weil mich das wirklich fertig macht und ich die meiste Zeit damit verbringe die Hunde dort zu versorgen und ich genau weiß dass es den Hunden nach dem Sommer richtig übel ergehen wird. Die Frau, die uns Simba übergeben hat, kümmert sich aus eigener Tasche um die Hunde dort. Ist mit ihrem Mann nur für die Hunde aus Turin dorthin gezogen und haben ein Refugio aufgebaut. Jede Sekunde an jedem Tag wird sich nur um die Hunde gekümmert. Ohne diese Frau wäre es noch um einiges schlimmer als es eh schon ist. Sie lebt wirklich nur für die Tiere. Sonst gibt es da so gut wie gar keinen Tierschutz.
Das verstehe ich. So bin ich auch zum Tierschutz gekommen. Im Urlaub fassungslos davor gestanden. Ich war immer nur damit beschäftigt Essen aus dem Hotel zu schaffen. Als ich dann einen schwer kranken Hund gefunden habe, da ging meine Reise in den Tierschutz los. Wenn ich jetzt mal in der Türkei paar Tage Urlaub mache, dann schaue ich nicht mehr links und rechts und schaue auch in keine Mülltonnen mehr.... Ich habe immer Futter dabei, aber füttere kein Tier 2x, damit keine Bindung entsteht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lea
17. Mai 08:39
Das verstehe ich. So bin ich auch zum Tierschutz gekommen. Im Urlaub fassungslos davor gestanden. Ich war immer nur damit beschäftigt Essen aus dem Hotel zu schaffen. Als ich dann einen schwer kranken Hund gefunden habe, da ging meine Reise in den Tierschutz los. Wenn ich jetzt mal in der Türkei paar Tage Urlaub mache, dann schaue ich nicht mehr links und rechts und schaue auch in keine Mülltonnen mehr.... Ich habe immer Futter dabei, aber füttere kein Tier 2x, damit keine Bindung entsteht.
Da habe ich großen Respekt vor dir!! Ich denke, mein Weg wird eines Tages auch dorthin führen. Das möchte ich auch unbedingt. Was mich auch jedes Mal aufs neue fassungslos macht ist, wenn man abends in der Stadt draußen sitzt, ein Eis isst, und ein halb toter Hund durch die Gegend läuft und es kein Schwein interessiert. Dieses Desinteresse, auch teilweise von den touris, macht mich sprachlos. Für mich ist das wirklich unerträglich und verbringe im Urlaub die meiste Zeit mit heulen