Hallo Annabell,
du hast es gut formuliert. Allerdings will ich dazu schreiben, dass es alles nicht an den armen Hundeseelen liegt (das hast Du so auch nicht formuliert) sondern immer am Menschen. Und das kreide ich den Menschen an. Denn sie haben für ihren Weg Hirn mitbekommen. Und viele wissen es leider nicht anzuwenden. Das fängt für mich damit an, dass zum Züchter gerannt wird. Weil es ja unbedingt ein Welpe mit Rasse sein muss. Auch diese können im Tierheim landen. Und es hört bei den Politikern auf, die sich jährlich fröhlich pfeifend ihre Diäten erhöhen, aber wenn es darum geht endlich mal dafür zu sorgen das Tiere eine Stimme bekommen haben die keine Eier in der Hose !!
Ursprüngliche Grundempfehlungen zu Ersthaltern waren, hole kein Tier aus Mitleid, achte auf ein gesundes Tier, achte auf eine vertrauenswürdige Herkunft. Diese Punkte werden im Tierschutz erstmal nach hinten gestellt. Ich befürworte die Ansicht, dass Hunde mit Problemen nicht in unerfahrene Hände gehören. Erfahrung kann man sich aber auch "holen". Ab da wird Hundehaltung heutzutage aber zum luxus. Tierarzt, Trainer evtl Huta sind ja Lösungen (mehr für halter und nicht für alle Hunde gleichermaßen) aber bei fehlender Erfahrung notwendig und absurd teuer geworden. Es gibt wenig Zwischenstationen für kleinere Hilfestellungen (dieses Forum z.b.).
Das sprengt das Budget zusätzlich zu den angeschlagenen nerven. Natürlich ist Tierschutz Herzenssache, aber auch zum gewissen Teil ein Klotz am Bein in sachen Zeit, Geld, Nerven.
Das einige dem Rassehund fröhnen finde ich okay. (Ja es gibt die korrekte Zucht, gute Herkunft, gute Grundsozialisierung und nebenher noch einfache Zuordnungen zu Equipment, Training, Verein und Möglichkeiten bei rassetypische Sportarten noch Steigerungen für sich zu sammeln. Anders als beim geretteten Hund, der erstmal Haushund werden soll. Es ist beides nicht falsch. Mein Herz ist glücklich mit meiner Entscheidung. Aber trendmäßig ist es der vorab schwerere weg, eben auch für die Hunde.
Mein mix ist für den einen ein bodeguero, den nächsten ein Pinscher, dann ein Windhund und evtl einfach nur kleiner Terrier oder Chihuahua etc.. Das ein Windhund andere Anforderungen hat als ein Dackelmischling ist gar nicht ohne, bspw bei Fütterung oder Blutbild und wo soll man sich fachkundig machen, wenn niemand die Anteile x bestimmen kann. Ist es wirklich ein Verhalten oder Krankheit, wenn was seltsam ist? Welches Equipment passt wirklich zum Hund? Solche Fragen sind klarer bei standardisierten Hunden (Rasse). Günstiger ist ein Tierschutzhund also nicht. Nur leider wesentlich schneller zu bekommen und vieles kommt durch onlinegetippe zustande... Leider.
Tierheime sind teilweise abgehoben in ihren ansprüchen, das sehe ich auch so. Aber um ehrlich zu sein, wenn ich einem lieben Bekannten zum Hund helfen sollte, wäre Kennenlernen das erste was passieren müsste. Passiert beim Tierschutz nicht. Man hat die Katze im Sack bereits gekauft, wenn sie ankommt.
Es kontrolliert auch keiner mehr nach. Das gab es ja einst. Auch ist in der Masse die überlastung der ehrenamtlichen spürbar. Auch alles keine absoluten Hundeprofis. Bei reduzierten Fakten ist in der Masse leider ein Ja, der Hund ist vermittelt und ein "wie bitte? Den Hund haben sie aber adoptiert!" entstanden. Ehrenamt hat halt auch keine möglichkeiten Probleme zu managen. Spendenlösungen sind ratzeputz bei Notfällen und im Transport. Nicht bei den adoptierten. Wenn die Vereine bspw. Hundetrainer hätten, die helfen könnte Probleme zu lösen und verhalten zu analysieren, dann könnte man sicher in den Entwicklungen der Tierschutzhunde bessere Fortschritte erwarten, als was schließlich schwerstvermittelbar im Heim hockt.