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Mimi
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Anzahl der Antworten 31
zuletzt 29. Juli

Tierphysio/Tiertrainer-Ausbildung

Liebe alle, ich brauche euer Schwarmwissen! Ich bin 24 Jahre alt und arbeite seit 5 Jahren im Büro. Das ist aber absolut nicht meins und auf lange Sicht gehe ich definitiv zu Grunde… Ich wollte schon immer was mit Tieren machen und würde auch sagen, dass ich das nötige Feingefühl dafür besitze. Ich bin mit Tieren aufgewachsen, habe Hunde und Pferd mit ausgebildet und verbringe meine ganze Freizeit mit den Vierbeinern. Tierärztin zu werden, war zwischendurch in der Überlegung aber ich möchte nicht so weit weg von meinem jetzigen Wohnort studieren und ich glaube ich würde die Operationen nicht übers Herz bringen. Ist jemand von euch Tierphysiotherapeut oder Tiertrainer und kann mir sagen, welche Ausbildung dafür am sinnvollsten sind? Oder hat noch jemand andere Ideen für Berufe rund um Tiere. Vielen, vielen Dank schon einmal für jegliche Hilfe!!🤗
 
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Sandra
29. Juli 11:17
Hi, also es gibt ganz viele Institute die Ausbildungen rund ums Tier als Fernstudium anbieten. Ist schön neben dem Beruf zu machen, da fehlt dann aber mM nach die praktische Erfahrung (Tierheilpraktiker, Tierphysio… habe beide „Ausbildungen“ gemacht und müsste jetzt noch so viel Zeit und Geld in Fortbildungen & Einrichtung stecken, das lohnt sich nicht. Ist aber schön für meine eigenen Tiere 😆). Bedenke aber bitte, dass diese Berufe genau wie Hundetrainer (noch) nicht als geschützte Berufe gelten, so ziemlich jedes Institut anders ausbildet, andere Schwerpunkte setzt und dass du hinterher noch ordentlich in Weiterbildungen investieren musst. Weiterer Punkt: bei selbstständigen Berufen hast du ein hohes finanzielles Risiko, auch was die Rente angeht. Staatlich anerkannte/ Berufe wie TFA, Tierpfleger usw. auf die du aufbauen kannst bieten sich eher an, da kann es allerdings sein dass du aufgrund deiner Vorbildung viele Absagen bekommst, da hier viele Arbeitgeber keine Azubis mit Abi wollen (die Angst ist da, dass die Ausbildung nur zur Überbrückung fürs Veterinärstudium genutzt wird). Und, auch bedenken: mit Tieren arbeiten ist etwas ganz anderes als selbst Tiere zu haben und sich mit ihnen zu beschäftigen. Wie viele schon gesagt haben, in den meisten Fällen hast du mehr mit den Besitzern als mit den Tieren zu tun. Vorschlag von mir wäre auch, dass du (falls es deine Zeit zulässt) längere Praktika in verschiedenen Bereichen machst, die dich interessieren. Zum Thema operieren: ja, ist Teil des tiermedizinischen Studiums. Aber nur ein kleiner. Hinterher kannst du dich auf Fachbereiche wie Futterberatung spezialisieren, das wird immer häufiger gebraucht aber qualifizierte Spezialisten sind rar. Zu guter letzt: viele Bürojobs sind nervig und nicht unbedingt das, was man als Erfüllung seines Lebens ansieht. Aber: man steht nicht knietief im Schlamm, im eiskalten Regen oder muss für einen Notfall nachts um drei aus dem Bett oder Pipilachen von Kunden aufwischen (also normalerweise nicht). Du kannst zum Feierabend den Stift fallen lassen, den Rechner ausschalten, nach Hause fahren und deine Freizeit mit deinen Tieren genießen.
💯 Prozent Zustimmung.
 
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Tommy
29. Juli 12:16
Hallo Mimi, schöne Frage. Deine Begabungen & Talente sind das eine. Etwas ganz anderes ist es, a) davon leben zu wollen / zu müssen (rein betriebswirtschaftlich, finanziell, monetär zu sehen), sich einen Namen zu machen und b) auch - und das ist absolut nicht das Unwichtigste! - das „Zeug“ und den Willen zur Selbständigkeit, sprich, ein UnternehmerInnen-Gen mitzubringen. Dazu gehört so viel mehr als nur der Wunsch und das Wollen, in einem Beruf rund um Tiere zu arbeiten. Bedenke das bitte unbedingt mit. Am besten ist es immer, aus einer sicheren Position (die der Angestellten) heraus sich die Zeit zu nehmen, in sich zu horchen „was will ich eigentlich? Wo liegen meine Stärken? Und wo ehrlicherweise auch meine Schwächen?“, sich zu prüfen, auch ehrliches Feedback von Freunden und Bekannten einzuholen. „Hab ich tatsächlich einen seeehr langen Atem?“ Denn das ganze Projekt, das Dir vorschwebt, ist inklusive Recherchezeit, Ausbildung, Fortbildung und Praxis-Erfahrungen sammeln eine Sache von eher Jahren als Monaten. Gerade ohne vorherige Fachausbildung rechne für eine fundierte Ausbildung bitte eher längere Zeit ein als Du jetzt die Vorstellung haben könntest. Und dann erkundige dich überall, sammle Wissen rund um Betriebsführung, Steuern, unternehmerische Verpflichtungen (Industrie- und Handelskammern sowie SteuerberaterInnen sind gute Sparringspartner!), frage Menschen in Deinem Traumberuf Löcher in den Bauch! Rechne damit, dass Praktikumsplätze schwer zu ergattern sind. Ohne Praktika geht es aber nicht. Ob vorgeschrieben oder nicht. Du willst ja was lernen. Und Last, but Not least: Viele Tier-Tätigkeiten wie z. B. Trainer, Therapeutin, Friseur sind nicht geschützt und keine staatliche Ausbildung bzw. Prüfung vorgeschrieben außerhalb des Paragraphen 11, der bereits hier genannt wurde von einem Mitforisten. Das bedeutet, es gibt einiges an Konkurrenz, es gibt gute und schlechte Ausbildungen (sogar eine Wochenendausbildung online wird am umkämpften Markt angeboten - und bitte: tu sowas nicht) und jedermann / jederfrau darf sich so nennen. Die Berufsbezeichnungen sind also nicht geschützt. Überlege dir also gut, wie du dich zukünftig von der wachsenden Masse an Menschen, die den gleichen Traum haben wie du, abheben möchtest. Ich wünsche Dir von Herzen die Erfüllung deiner Ziele und alles Gute!
Danke. Ich wollte grad auch das selbe schreiben. Davon wirklich leben zu wollen ist glaub ich nicht so einfach. Viele Leute sparen grad bei so Dingen wie Hundetraining und je nachdem wo du bist ist die Konkurrenz auch relativ groß. Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, aber da ich Menschen nicht so sehr mag, werde ich die Ausbildung wohl wenn dann für mich selbst machen.
 
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Antje
29. Juli 13:37
Ich würde in beiden Berufen erstmal hospitieren Und dann auch mal betriebswirtschaftlich gucken, so easy kann man davon nicht leben. Viel Hundephysios können das gar nicht hauptberuflich machen, weil es sich nicht rechnet.
 
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Sandra
29. Juli 13:58
Ich würde in beiden Berufen erstmal hospitieren Und dann auch mal betriebswirtschaftlich gucken, so easy kann man davon nicht leben. Viel Hundephysios können das gar nicht hauptberuflich machen, weil es sich nicht rechnet.
Ohne einen durchdachten Businessplan (ob man nun Geld von der Bank benötigen würde oder nicht) wird es tatsächlich nicht funktionieren. P. S. Nochmals an die Threaderstellerin: Du wirst dir wahrscheinlich selbst bereits die Frage gestellt - und beantwortet? - haben, warum nicht das Fotografie-Gewerbe ausgebaut werden sollte? Darin wirst Du doch auch bereits eher Erfahrungen gesammelt haben?
 
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Mimi
29. Juli 14:32
Ohne einen durchdachten Businessplan (ob man nun Geld von der Bank benötigen würde oder nicht) wird es tatsächlich nicht funktionieren. P. S. Nochmals an die Threaderstellerin: Du wirst dir wahrscheinlich selbst bereits die Frage gestellt - und beantwortet? - haben, warum nicht das Fotografie-Gewerbe ausgebaut werden sollte? Darin wirst Du doch auch bereits eher Erfahrungen gesammelt haben?
Ja das ist mir schon alles klar. Ich wollte ja auch Ideen haben. Manchmal denkt man garnicht an mache Berufe. Beim Fotografieren ist leider das Problem, dass jeder ein Handy oder auch eine Kamera hat und selber knippst. Sieht zwar meistens nicht so besonders aus, aber die Leute verstehen nicht was „so teuer“ an Bildern vom Fotografen ist. Das Bild oder Foto an sich hat an Wert verloren…
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juli 14:37
Bei der DB wurde ein Artenspürhundezentrum geschaffen. Dort werden Hund- Mensch Teams zur Kartierung auf geschützte Arten auf Bahnanlagen ausgebildet. Ein super spannender Job mit sehr viel Outdoor Arbeit. Ich war schon einsam dabei, war klasse anzuschauen. Soweit ich weis haben sie im Januar 24 wieder eingestellt.
 
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Sandra
29. Juli 15:09
Ja das ist mir schon alles klar. Ich wollte ja auch Ideen haben. Manchmal denkt man garnicht an mache Berufe. Beim Fotografieren ist leider das Problem, dass jeder ein Handy oder auch eine Kamera hat und selber knippst. Sieht zwar meistens nicht so besonders aus, aber die Leute verstehen nicht was „so teuer“ an Bildern vom Fotografen ist. Das Bild oder Foto an sich hat an Wert verloren…
Diese Konstellation, dass der „Laie“, die „Laiin“ meint, er / sie kann es auch selbst, hast Du in sehr vielen Branchen, auch - und gerade - in den Tierberufen. Ob Hundepension (gibt man das Tier im Urlaub zu Freunden oder Familie), Hundefriseur (ach, komm, ich schnippele das grad mal eben ab, reicht doch), Tierphysio (Übungen aus dem Internet geladen, ran an die Muskeln), Trainer (zu teuer, hab meine eigenen Methoden), … die Liste ließe sich endlos fortsetzen. In diesen Zeiten sitzt das Geld der Menschen nun wahrscheinlich nicht so locker und viele müssen zusehen, dass sie die Kosten reduzieren. Da ist für das Tier neben dem Notwendigen wie dem Tierarzt und der Versicherung nicht mehr so viel übrig, was man auszugeben bereit ist, selbst wenn man es möchte. Von den „Unwilligen“, die es ja nun auch gibt, denen der Urlaub / das Geld dafür wichtiger ist als der Besuch z. B. bei der Praxis für Tierphysiotherapie, möchte ich gar nicht anfangen zu schreiben.
 
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Kassandra
29. Juli 15:37
Mal ganz was anderes als Job vorgeschlagen: Versicherungsmakler für Tierversicherungen. Krankheit, OP, Haftpflicht,etc... Das ist zwar irgendwie auch Büro, und irgendwie auch mehr mit Menschen als mit Tieren, aber evtl etwas sicherer und stabiler und Näher dran an dem was du gelernt hast. Und bei Hausbesuchen siehst du alle die Hunde und kannst dich auch kurz mit denen beschäftigen
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juli 15:58
Diese Konstellation, dass der „Laie“, die „Laiin“ meint, er / sie kann es auch selbst, hast Du in sehr vielen Branchen, auch - und gerade - in den Tierberufen. Ob Hundepension (gibt man das Tier im Urlaub zu Freunden oder Familie), Hundefriseur (ach, komm, ich schnippele das grad mal eben ab, reicht doch), Tierphysio (Übungen aus dem Internet geladen, ran an die Muskeln), Trainer (zu teuer, hab meine eigenen Methoden), … die Liste ließe sich endlos fortsetzen. In diesen Zeiten sitzt das Geld der Menschen nun wahrscheinlich nicht so locker und viele müssen zusehen, dass sie die Kosten reduzieren. Da ist für das Tier neben dem Notwendigen wie dem Tierarzt und der Versicherung nicht mehr so viel übrig, was man auszugeben bereit ist, selbst wenn man es möchte. Von den „Unwilligen“, die es ja nun auch gibt, denen der Urlaub / das Geld dafür wichtiger ist als der Besuch z. B. bei der Praxis für Tierphysiotherapie, möchte ich gar nicht anfangen zu schreiben.
Das kommt teilweise auch daher, dass es keine Ausbildungsberufe sind. Als gut informierter Laie kann ich mehr als mancher mit Wochenendseminar und spare mir dazu das Geld. Und grade Hobbyfotografen gibt's super viele. Und da kommen auch super Fotos raus. Genauso Hundepension. Ich gebe meinen Hund lieber zu Freunden, da bekommt er Einzelbetreuung und die kennen sich bereits. Für meinen Hund ist das schöner als eine "richtige" Hundepension. Also wenn man in die Richtigung umsatteln möchte, dann nur mit vernünftiger Ausbildung und einem guten Netzwerk. Vielleicht sogar in Anstellung oder zumindest als Kooperation mit einem bereits bestehenden Unternehmen.
 
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Sandra
29. Juli 16:04
Das kommt teilweise auch daher, dass es keine Ausbildungsberufe sind. Als gut informierter Laie kann ich mehr als mancher mit Wochenendseminar und spare mir dazu das Geld. Und grade Hobbyfotografen gibt's super viele. Und da kommen auch super Fotos raus. Genauso Hundepension. Ich gebe meinen Hund lieber zu Freunden, da bekommt er Einzelbetreuung und die kennen sich bereits. Für meinen Hund ist das schöner als eine "richtige" Hundepension. Also wenn man in die Richtigung umsatteln möchte, dann nur mit vernünftiger Ausbildung und einem guten Netzwerk. Vielleicht sogar in Anstellung oder zumindest als Kooperation mit einem bereits bestehenden Unternehmen.
Genau, du hast vollkommen recht. Ich weiß es auch. Es war nicht als „Vorwurf“ gegens Selbermachen gemeint. Es ist nur als Gedankenanstoss wichtig, es zu erwähnen, um nicht falsche Erwartungen zu schüren.