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Mimi
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Anzahl der Antworten 31
zuletzt 29. Juli

Tierphysio/Tiertrainer-Ausbildung

Liebe alle, ich brauche euer Schwarmwissen! Ich bin 24 Jahre alt und arbeite seit 5 Jahren im Büro. Das ist aber absolut nicht meins und auf lange Sicht gehe ich definitiv zu Grunde… Ich wollte schon immer was mit Tieren machen und würde auch sagen, dass ich das nötige Feingefühl dafür besitze. Ich bin mit Tieren aufgewachsen, habe Hunde und Pferd mit ausgebildet und verbringe meine ganze Freizeit mit den Vierbeinern. Tierärztin zu werden, war zwischendurch in der Überlegung aber ich möchte nicht so weit weg von meinem jetzigen Wohnort studieren und ich glaube ich würde die Operationen nicht übers Herz bringen. Ist jemand von euch Tierphysiotherapeut oder Tiertrainer und kann mir sagen, welche Ausbildung dafür am sinnvollsten sind? Oder hat noch jemand andere Ideen für Berufe rund um Tiere. Vielen, vielen Dank schon einmal für jegliche Hilfe!!🤗
 
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Regina
29. Juli 10:32
Sobald Du eine Tätigkeit machst, wo Du Hunde und Menschen ausbildest brauchst Du den Paragraph 11. Erkundige Dich da auf jeden Fall. Im Moment ist es Mode, dass z.B. viele Mantrailing „Organisationen“ zum Mantrailing-Trainer ausbilden (aber auch in anderen Sparten). Diese Ausbildungen werden aber beim Veterinäramt nicht anerkannt. Wenn Du Dich für etwas entschieden hast, dann erkundige Dich erst bei deinem Vetamt, welche Vorraussetzungen sie zur Ausübung verlangen :-)
 
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Vivi
29. Juli 10:37
Und die OP-Assistenz ist elementarer Bestandteil der TFA-Tätigkeit.
Wobei man das wirklich erlebt haben sollte. Ich habe bei meinem Praktikum gemerkt wie entspannt die meisten Operationen sind. Kastrationen sind Routine (grade Katzen gab's bei uns jeden Tag welche, alles was in der Falle geliefert wurde ging kastriert wieder raus). Und bei Hunden sind viele OPs "nicht so schlimm", weil die Hunde danach zufriedener als vorher aufwachen. Bei uns waren das Korrekturen von Qualzuchtmerkmalen wie Rollieder etc. Dafür muss man gemacht sein, aber es ist auch anders als man denken würde.
 
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Kati
29. Juli 10:44
Wobei man das wirklich erlebt haben sollte. Ich habe bei meinem Praktikum gemerkt wie entspannt die meisten Operationen sind. Kastrationen sind Routine (grade Katzen gab's bei uns jeden Tag welche, alles was in der Falle geliefert wurde ging kastriert wieder raus). Und bei Hunden sind viele OPs "nicht so schlimm", weil die Hunde danach zufriedener als vorher aufwachen. Bei uns waren das Korrekturen von Qualzuchtmerkmalen wie Rollieder etc. Dafür muss man gemacht sein, aber es ist auch anders als man denken würde.
Nur die Threaterstellerin hatte genau davor Bedenken, also dass ihr OPs nichts sind. Mir brauchst du das nicht sagen, ich stand oft genug am OP-Tisch von Kaninchen bis Kuh...sogar als diejenige mit dem Skalpell in der Hand😅
 
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Manuela
29. Juli 10:46
evtl. erst mal eine Ausbildung zum Tierpfleger machen. Gibt es in verschiedenen Fachrichtungen. danach könntest du ja Weiterbildungen machen auf dem Gebiet was dich interessiert.
 
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Sandra
29. Juli 10:54
Hallo Mimi, schöne Frage. Deine Begabungen & Talente sind das eine. Etwas ganz anderes ist es, a) davon leben zu wollen / zu müssen (rein betriebswirtschaftlich, finanziell, monetär zu sehen), sich einen Namen zu machen und b) auch - und das ist absolut nicht das Unwichtigste! - das „Zeug“ und den Willen zur Selbständigkeit, sprich, ein UnternehmerInnen-Gen mitzubringen. Dazu gehört so viel mehr als nur der Wunsch und das Wollen, in einem Beruf rund um Tiere zu arbeiten. Bedenke das bitte unbedingt mit. Am besten ist es immer, aus einer sicheren Position (die der Angestellten) heraus sich die Zeit zu nehmen, in sich zu horchen „was will ich eigentlich? Wo liegen meine Stärken? Und wo ehrlicherweise auch meine Schwächen?“, sich zu prüfen, auch ehrliches Feedback von Freunden und Bekannten einzuholen. „Hab ich tatsächlich einen seeehr langen Atem?“ Denn das ganze Projekt, das Dir vorschwebt, ist inklusive Recherchezeit, Ausbildung, Fortbildung und Praxis-Erfahrungen sammeln eine Sache von eher Jahren als Monaten. Gerade ohne vorherige Fachausbildung rechne für eine fundierte Ausbildung bitte eher längere Zeit ein als Du jetzt die Vorstellung haben könntest. Und dann erkundige dich überall, sammle Wissen rund um Betriebsführung, Steuern, unternehmerische Verpflichtungen (Industrie- und Handelskammern sowie SteuerberaterInnen sind gute Sparringspartner!), frage Menschen in Deinem Traumberuf Löcher in den Bauch! Rechne damit, dass Praktikumsplätze schwer zu ergattern sind. Ohne Praktika geht es aber nicht. Ob vorgeschrieben oder nicht. Du willst ja was lernen. Und Last, but Not least: Viele Tier-Tätigkeiten wie z. B. Trainer, Therapeutin, Friseur sind nicht geschützt und keine staatliche Ausbildung bzw. Prüfung vorgeschrieben außerhalb des Paragraphen 11, der bereits hier genannt wurde von einem Mitforisten. Das bedeutet, es gibt einiges an Konkurrenz, es gibt gute und schlechte Ausbildungen (sogar eine Wochenendausbildung online wird am umkämpften Markt angeboten - und bitte: tu sowas nicht) und jedermann / jederfrau darf sich so nennen. Die Berufsbezeichnungen sind also nicht geschützt. Überlege dir also gut, wie du dich zukünftig von der wachsenden Masse an Menschen, die den gleichen Traum haben wie du, abheben möchtest. Ich wünsche Dir von Herzen die Erfüllung deiner Ziele und alles Gute!
 
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Hanna
29. Juli 10:56
Hallo Hanna, ja natürlich ist viel persönliche Präferenz! Aber ich brauche wirklich einmal einfach viele Ideen und Erfahrungen, weil es mir derzeit beruflich einfach wirklich schlecht geht… Danke für deine Antwort!❤️
Was ich mal gesehen hatte war Tier bzw Hundepsychologie :) vllt wäre das interessant für dich?
 
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Mimi
29. Juli 11:02
Hallo Mimi, schöne Frage. Deine Begabungen & Talente sind das eine. Etwas ganz anderes ist es, a) davon leben zu wollen / zu müssen (rein betriebswirtschaftlich, finanziell, monetär zu sehen), sich einen Namen zu machen und b) auch - und das ist absolut nicht das Unwichtigste! - das „Zeug“ und den Willen zur Selbständigkeit, sprich, ein UnternehmerInnen-Gen mitzubringen. Dazu gehört so viel mehr als nur der Wunsch und das Wollen, in einem Beruf rund um Tiere zu arbeiten. Bedenke das bitte unbedingt mit. Am besten ist es immer, aus einer sicheren Position (die der Angestellten) heraus sich die Zeit zu nehmen, in sich zu horchen „was will ich eigentlich? Wo liegen meine Stärken? Und wo ehrlicherweise auch meine Schwächen?“, sich zu prüfen, auch ehrliches Feedback von Freunden und Bekannten einzuholen. „Hab ich tatsächlich einen seeehr langen Atem?“ Denn das ganze Projekt, das Dir vorschwebt, ist inklusive Recherchezeit, Ausbildung, Fortbildung und Praxis-Erfahrungen sammeln eine Sache von eher Jahren als Monaten. Gerade ohne vorherige Fachausbildung rechne für eine fundierte Ausbildung bitte eher längere Zeit ein als Du jetzt die Vorstellung haben könntest. Und dann erkundige dich überall, sammle Wissen rund um Betriebsführung, Steuern, unternehmerische Verpflichtungen (Industrie- und Handelskammern sowie SteuerberaterInnen sind gute Sparringspartner!), frage Menschen in Deinem Traumberuf Löcher in den Bauch! Rechne damit, dass Praktikumsplätze schwer zu ergattern sind. Ohne Praktika geht es aber nicht. Ob vorgeschrieben oder nicht. Du willst ja was lernen. Und Last, but Not least: Viele Tier-Tätigkeiten wie z. B. Trainer, Therapeutin, Friseur sind nicht geschützt und keine staatliche Ausbildung bzw. Prüfung vorgeschrieben außerhalb des Paragraphen 11, der bereits hier genannt wurde von einem Mitforisten. Das bedeutet, es gibt einiges an Konkurrenz, es gibt gute und schlechte Ausbildungen (sogar eine Wochenendausbildung online wird am umkämpften Markt angeboten - und bitte: tu sowas nicht) und jedermann / jederfrau darf sich so nennen. Die Berufsbezeichnungen sind also nicht geschützt. Überlege dir also gut, wie du dich zukünftig von der wachsenden Masse an Menschen, die den gleichen Traum haben wie du, abheben möchtest. Ich wünsche Dir von Herzen die Erfüllung deiner Ziele und alles Gute!
Liebe Sandra, vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Ich habe tatsächlich eine Wirtschaftsschule absolviert und mit der Matura abgeschlossen und neben meinem Hauptberuf, bin ich nebenberuflich Fotografin (wer hätte das gedacht, für Tiere🤪). Sprich ich habe schon ein eigenes Gewerbe. Also das Thema ist mir absolut nicht fremd. Mir ist auch bewusst, dass ich viel Zeit in so eine Ausbildung stecken muss, aber ich möchte wieder für etwa brennen und meine Leidenschaft in etwas stecken. Es ist so unfassbar frustrierend in einem Beruf festzustecken der einem absolut nicht gibt.🫠
 
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Sandra
29. Juli 11:03
Übrigens gibt es von Ziemer-Falke ein Buch mit Berufen rund um den Hund z. B., in dem der Weg vom Hobby zum Beruf nachgezeichnet ist. Ich muss sagen, ich habe detaillierter keine Ahnung vom Inhalt und der Qualität, aber vllt würde dir so etwas oder ähnliches ja weiterhelfen? Wenn du googelst, wirst du auch feststellen, dass sehr viele Personen ganz ähnliche Fragen und Beweggründe haben wie Du und das im Netz fein zu recherchieren und nachzulesen ist. Zunächst muss da für eine Ausbildung erst einmal Geld in die Hand genommen werden - nicht nur Kurse, auch die notwendigen Fachbücher sind richtig kostspielig.
 
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Mimi
29. Juli 11:04
Sobald Du eine Tätigkeit machst, wo Du Hunde und Menschen ausbildest brauchst Du den Paragraph 11. Erkundige Dich da auf jeden Fall. Im Moment ist es Mode, dass z.B. viele Mantrailing „Organisationen“ zum Mantrailing-Trainer ausbilden (aber auch in anderen Sparten). Diese Ausbildungen werden aber beim Veterinäramt nicht anerkannt. Wenn Du Dich für etwas entschieden hast, dann erkundige Dich erst bei deinem Vetamt, welche Vorraussetzungen sie zur Ausübung verlangen :-)
Vielen lieben Dank! Ich komme aber aus Österreich, deshalb denke ich, dass bei uns wahrscheinlich nicht die komplett gleichen Regeln gelten. Aber ich werde aufjedenfall darauf achten!
 
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D
29. Juli 11:15
Hi, also es gibt ganz viele Institute die Ausbildungen rund ums Tier als Fernstudium anbieten. Ist schön neben dem Beruf zu machen, da fehlt dann aber mM nach die praktische Erfahrung (Tierheilpraktiker, Tierphysio… habe beide „Ausbildungen“ gemacht und müsste jetzt noch so viel Zeit und Geld in Fortbildungen & Einrichtung stecken, das lohnt sich nicht. Ist aber schön für meine eigenen Tiere 😆). Bedenke aber bitte, dass diese Berufe genau wie Hundetrainer (noch) nicht als geschützte Berufe gelten, so ziemlich jedes Institut anders ausbildet, andere Schwerpunkte setzt und dass du hinterher noch ordentlich in Weiterbildungen investieren musst. Weiterer Punkt: bei selbstständigen Berufen hast du ein hohes finanzielles Risiko, auch was die Rente angeht. Staatlich anerkannte/ Berufe wie TFA, Tierpfleger usw. auf die du aufbauen kannst bieten sich eher an, da kann es allerdings sein dass du aufgrund deiner Vorbildung viele Absagen bekommst, da hier viele Arbeitgeber keine Azubis mit Abi wollen (die Angst ist da, dass die Ausbildung nur zur Überbrückung fürs Veterinärstudium genutzt wird). Und, auch bedenken: mit Tieren arbeiten ist etwas ganz anderes als selbst Tiere zu haben und sich mit ihnen zu beschäftigen. Wie viele schon gesagt haben, in den meisten Fällen hast du mehr mit den Besitzern als mit den Tieren zu tun. Vorschlag von mir wäre auch, dass du (falls es deine Zeit zulässt) längere Praktika in verschiedenen Bereichen machst, die dich interessieren. Zum Thema operieren: ja, ist Teil des tiermedizinischen Studiums. Aber nur ein kleiner. Hinterher kannst du dich auf Fachbereiche wie Futterberatung spezialisieren, das wird immer häufiger gebraucht aber qualifizierte Spezialisten sind rar. Zu guter letzt: viele Bürojobs sind nervig und nicht unbedingt das, was man als Erfüllung seines Lebens ansieht. Aber: man steht nicht knietief im Schlamm, im eiskalten Regen oder muss für einen Notfall nachts um drei aus dem Bett oder Pipilachen von Kunden aufwischen (also normalerweise nicht). Du kannst zum Feierabend den Stift fallen lassen, den Rechner ausschalten, nach Hause fahren und deine Freizeit mit deinen Tieren genießen.