Home / Forum / Spaß & Tratsch / Thema Beißstatistik

Verfasser-Bild
Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 241
zuletzt 23. Nov.

Thema Beißstatistik

Was wird erfasst? Was sagt sie aus? Was können wir daraus lernen? Und warum gibt es trotz Rasseliste und Aufklärung über Haltung, Training und Erziehung von Hunden weiterhin so viele Beißvorfälle? Mich interessieren eure Gedanken dazu. Wie immer bitte freundlich diskutieren. Liebe Grüße Katrin J.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Grzekan
22. Nov. 22:00
Um mal auf die Fragen im speziellen einzugehen...
Die Lernerfahrungen halten sich leider in Grenzen, da zwar der Vorfall aufgenommen wird, nicht aber wie es dazu kam. Denke mal wie mit Straftaten, wird ein erheblicher Teil der Beißvorfälle innerhalb der Familie stattfinden.
Neben der Genetik (und da hat Dirk Biller mal wundervolles Beispiel anhand von Rottweilern gebracht) ist natürlich auch die Erziehung und der Charakter maßgeblich daran beteiligt. Finde da gehen die Menschen oft zu naiv mit um. Ja, alle Rottis die ich persönlich kenne sind treudoofe Staubsauger und Kuschelbären. Aber ich zweifle nicht daran, daß es auch die gibt, deren Prädisposition auf Angriff getrimmt ist.
Leider hat unser Informationszeitalter auch einen Überfluss an Schwachsinn zur Folge. Hundehalter werden manchmal zu sehr verwirrt, was nun eigentlich richtig ist. Verweichlichst du deinen Hund nur weil ein Schnauzgriff nicht anwendest? Oder quälst du deinen Hund, weil du ihn mal nen klapps gegeben hast? Ist es schon Leinenruck, wenn du die Leine leicht schwingst? .... Genauso wie Eltern sind auch viele HH verzweifelt, weil überall es alle besser wissen wollen.

Auch wenn viele Tools verboten sind, so werden sie dennoch immernoch angewandt. In den USA, so möchte man glauben, geht nichts ohne ecollar.
Ich denke, auch über Schutzhunde"Sport" sollte nachgedacht werden, genau so wie über Hundekämpfe. Es wird auf dicke Hose gemacht, weil man quasi eine Bestie zähmt (Dog Daddy und solche flachwi***).
Und nicht selten wird ein gedeckelter frustrierter und enthemmter Hund ernsthaft jemanden verletzen.
 
Beitrag-Verfasser
Tina
22. Nov. 22:18
In Anbetracht der Tatsache dass die Menschen immer degenerierter und dümmer werden - motorisch, kulturell sowie kognitiv - erwarte ich dass die Beissvorfälle eher noch zunehmen werden. LG
Meinst du den umgekehrten Flynn-Effekt? Hört sich danach an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
22. Nov. 22:53
Um mal auf die Fragen im speziellen einzugehen... Die Lernerfahrungen halten sich leider in Grenzen, da zwar der Vorfall aufgenommen wird, nicht aber wie es dazu kam. Denke mal wie mit Straftaten, wird ein erheblicher Teil der Beißvorfälle innerhalb der Familie stattfinden. Neben der Genetik (und da hat Dirk Biller mal wundervolles Beispiel anhand von Rottweilern gebracht) ist natürlich auch die Erziehung und der Charakter maßgeblich daran beteiligt. Finde da gehen die Menschen oft zu naiv mit um. Ja, alle Rottis die ich persönlich kenne sind treudoofe Staubsauger und Kuschelbären. Aber ich zweifle nicht daran, daß es auch die gibt, deren Prädisposition auf Angriff getrimmt ist. Leider hat unser Informationszeitalter auch einen Überfluss an Schwachsinn zur Folge. Hundehalter werden manchmal zu sehr verwirrt, was nun eigentlich richtig ist. Verweichlichst du deinen Hund nur weil ein Schnauzgriff nicht anwendest? Oder quälst du deinen Hund, weil du ihn mal nen klapps gegeben hast? Ist es schon Leinenruck, wenn du die Leine leicht schwingst? .... Genauso wie Eltern sind auch viele HH verzweifelt, weil überall es alle besser wissen wollen. Auch wenn viele Tools verboten sind, so werden sie dennoch immernoch angewandt. In den USA, so möchte man glauben, geht nichts ohne ecollar. Ich denke, auch über Schutzhunde"Sport" sollte nachgedacht werden, genau so wie über Hundekämpfe. Es wird auf dicke Hose gemacht, weil man quasi eine Bestie zähmt (Dog Daddy und solche flachwi***). Und nicht selten wird ein gedeckelter frustrierter und enthemmter Hund ernsthaft jemanden verletzen.
Auch ein super Punkt den du genannt hast. Beim IGP Hundesport sind die meisten Hunde auf dem Platz super in der realen Welt draußen sind es Hunde die nicht super sind. Sprich Freilauf nicht möglich, weil da gar nichts funktioniert.
Das sind meist und da wird es auch Ausnahmen geben gedrillte Hunde, die nur auf dem Platz funktionieren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
22. Nov. 23:01
Auch ein super Punkt den du genannt hast. Beim IGP Hundesport sind die meisten Hunde auf dem Platz super in der realen Welt draußen sind es Hunde die nicht super sind. Sprich Freilauf nicht möglich, weil da gar nichts funktioniert. Das sind meist und da wird es auch Ausnahmen geben gedrillte Hunde, die nur auf dem Platz funktionieren.
Ich habe dann 2 Ausnahmen ☺️☺️.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Grzekan
22. Nov. 23:19
Auch ein super Punkt den du genannt hast. Beim IGP Hundesport sind die meisten Hunde auf dem Platz super in der realen Welt draußen sind es Hunde die nicht super sind. Sprich Freilauf nicht möglich, weil da gar nichts funktioniert. Das sind meist und da wird es auch Ausnahmen geben gedrillte Hunde, die nur auf dem Platz funktionieren.
Ja, ähnlich wie bei Hunden die nur in der Hundeschule hören 😅
Aber tatsächlich ist sowohl YouTube als auch social Media im allgemeinen ein Fluch.
Wüsste nicht, weshalb ich einen Hund die beißhemmung abtrainieren sollte. Und von den ganzen Nachahmern mal ganz zu schweigen.
Und Ottonormaldepp denkt sich, man muss einen Hund wie beim Militär anschreien. Ganz schrecklich und sicherlich auch nicht ungefährlich.
Gibt mittlerweile auch immer mehr reels, in denen der Hund entscheidet, wann er packen soll. Und nö, das ist Verblödung an Mensch und Hund.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
22. Nov. 23:34
Ich habe dann 2 Ausnahmen ☺️☺️.
Ich finde auch nicht jeder Hund eignet sich vom Wesen dafür.
Für einige wird es eine coole Sache sein für andere Kontraproduktiv.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
23. Nov. 10:04
Ich finde auch nicht jeder Hund eignet sich vom Wesen dafür. Für einige wird es eine coole Sache sein für andere Kontraproduktiv.
Genau das ist aber der Punkt. Ob sich ein Hund eignet, hängt nicht nur vom Hund ab. Der Helfer spielt gerade beim Aufbau die grösste Rolle. Und dem Hund kann nichts antrainiert werden, wozu keine Anlagen da sind. Aber WENN die Anlagen da sind, kann man sie in die richtige Bahn lenken und kontrollierbar machen. Es ist eine Sportart für Hunde, damit diese Anlagenentsprechend ausgelastet werden können. Viele Windhunde gehen auf die Bahn, die wenigsten davon kann man draußen ableinen ohne dass sie hetzen. Und viele Huskies haben an Alternativbeschäftigungen null Interesse, die wollen einfach ziehen und arbeiten. Wenn ich also einen entsprechenden Hund habe, warum sollte ich mit diesem nicht IGP oder Mondio etc. machen?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
23. Nov. 10:56
Genau das ist aber der Punkt. Ob sich ein Hund eignet, hängt nicht nur vom Hund ab. Der Helfer spielt gerade beim Aufbau die grösste Rolle. Und dem Hund kann nichts antrainiert werden, wozu keine Anlagen da sind. Aber WENN die Anlagen da sind, kann man sie in die richtige Bahn lenken und kontrollierbar machen. Es ist eine Sportart für Hunde, damit diese Anlagenentsprechend ausgelastet werden können. Viele Windhunde gehen auf die Bahn, die wenigsten davon kann man draußen ableinen ohne dass sie hetzen. Und viele Huskies haben an Alternativbeschäftigungen null Interesse, die wollen einfach ziehen und arbeiten. Wenn ich also einen entsprechenden Hund habe, warum sollte ich mit diesem nicht IGP oder Mondio etc. machen?
Vielen Dank. Auf den Punkt getroffen 👍.

Gerade der IGP Sport ist im Wandel. Junge Helfer rücken nach und arbeiten mit dem Hund ganz anders, als es früher gemacht wurde. Und bevor man zu einem Helfer kommt, muss viel Vorarbeit geleistet werden. Mit Yoko arbeitet unser Helfer ganz anders als mit Newton.

Uns hat es sehr geholfen, in hoher Trieblage positiv die Impulskontrolle zu trainieren. Meine Hunde sind auch im Alltag noch in hoher Trieblage nicht nur ansprechbar, sondern hören zu. Darüber hinaus ist es eine sehr gute Auslastung und nach dem Training sieht man, wie sie innerlich ausgeglichen und stolz wie Oskar sind, dass sie die Beute (Riesenbeißwurst) bis zum Auto tragen durften. Da wird, ohne ein "Aus" die Beute abgelegt und ins Auto gesprungen. Und wenn der Helfer kommt, wird er freudig begrüßt.

Ob IGP nun für Beißvorfälle verantwortlich ist, weiß ich nicht (auf der Grundlage unseres Trainings jedenfalls nicht), aber Hunde ohne entsprechende Auslastung können sie ein Pulverfass sein. Meine Hunde rennen nicht hinter Jogger, Fahrradfahrer ... her und Besuch wird immer herzlich willkommen geheißen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Grzekan
23. Nov. 16:37
Vielen Dank. Auf den Punkt getroffen 👍. Gerade der IGP Sport ist im Wandel. Junge Helfer rücken nach und arbeiten mit dem Hund ganz anders, als es früher gemacht wurde. Und bevor man zu einem Helfer kommt, muss viel Vorarbeit geleistet werden. Mit Yoko arbeitet unser Helfer ganz anders als mit Newton. Uns hat es sehr geholfen, in hoher Trieblage positiv die Impulskontrolle zu trainieren. Meine Hunde sind auch im Alltag noch in hoher Trieblage nicht nur ansprechbar, sondern hören zu. Darüber hinaus ist es eine sehr gute Auslastung und nach dem Training sieht man, wie sie innerlich ausgeglichen und stolz wie Oskar sind, dass sie die Beute (Riesenbeißwurst) bis zum Auto tragen durften. Da wird, ohne ein "Aus" die Beute abgelegt und ins Auto gesprungen. Und wenn der Helfer kommt, wird er freudig begrüßt. Ob IGP nun für Beißvorfälle verantwortlich ist, weiß ich nicht (auf der Grundlage unseres Trainings jedenfalls nicht), aber Hunde ohne entsprechende Auslastung können sie ein Pulverfass sein. Meine Hunde rennen nicht hinter Jogger, Fahrradfahrer ... her und Besuch wird immer herzlich willkommen geheißen.
Es geht auch ein wenig, wie Alexa geschrieben hat, nicht jeder Hund eignet sich dazu. Und manche Halter zwingen ihre Hunde zu ihrem Glück.

Dazu eben auch, daß viele Hunde zwar auf dem Platz Leistung zeigen aber in einer ständigen Erwartungshaltung gefangen sind.

Die Amateure, die ermutigt durch entsprechende Reels sowas privat trainieren wollen...

Wenn man sich Mal Polizeihunde anschaut, so scheinen viele, sehr viele doch arg überfordert und der beisskorb ist nicht so sehr zum Schutz der Passanten drauf, die springen auch rückwärts, seitwärts.

Für Beißvorfälle komplett verantwortlich, nee, so verallgemeinern möchte ich nicht, aber ist eben, gerade in falschen Händen zusätzliches Gefahrenpotential.

Sonst spräche ja auch nichts gegen Hundekampf, weil entsprechend der Genetik macht daß den Hunden doch auch "Spaß". Immerhin wurden die Hunde genau hierfür gezüchtet.

Wie wird denn geprüft, ob der Hund sich für so Schutzhunde"Sport" tatsächlich eignet?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
23. Nov. 17:02
Es geht auch ein wenig, wie Alexa geschrieben hat, nicht jeder Hund eignet sich dazu. Und manche Halter zwingen ihre Hunde zu ihrem Glück. Dazu eben auch, daß viele Hunde zwar auf dem Platz Leistung zeigen aber in einer ständigen Erwartungshaltung gefangen sind. Die Amateure, die ermutigt durch entsprechende Reels sowas privat trainieren wollen... Wenn man sich Mal Polizeihunde anschaut, so scheinen viele, sehr viele doch arg überfordert und der beisskorb ist nicht so sehr zum Schutz der Passanten drauf, die springen auch rückwärts, seitwärts. Für Beißvorfälle komplett verantwortlich, nee, so verallgemeinern möchte ich nicht, aber ist eben, gerade in falschen Händen zusätzliches Gefahrenpotential. Sonst spräche ja auch nichts gegen Hundekampf, weil entsprechend der Genetik macht daß den Hunden doch auch "Spaß". Immerhin wurden die Hunde genau hierfür gezüchtet. Wie wird denn geprüft, ob der Hund sich für so Schutzhunde"Sport" tatsächlich eignet?
Ja es werden schließlich auch Polizeihunde aussortiert, weil sie sich nicht eignen 😊