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Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 237
zuletzt 22. Nov.

Thema Beißstatistik

Was wird erfasst? Was sagt sie aus? Was können wir daraus lernen? Und warum gibt es trotz Rasseliste und Aufklärung über Haltung, Training und Erziehung von Hunden weiterhin so viele Beißvorfälle? Mich interessieren eure Gedanken dazu. Wie immer bitte freundlich diskutieren. Liebe Grüße Katrin J.
 
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Ute
22. Nov. 13:13
Der Punkt ist, dass das was für mich nur Ohren kraulen war, für meinen Hund etwas war, das sie nicht wollte. Wenn sie beim ersten Mal Ohren kraulen zugebissen hätte, wäre es nicht gerechtfertigt gewesen. Aber sie hat mir ein Jahr lang gesagt, dass sie es nicht möchte. Wie viel mehr Geduld und Höflichkeit möchte man denn da noch verlangen? Ich erwarte, dass mein Hund meine Grenzen und Regeln akzeptiert und genauso habe ich ihre zu akzeptieren. Solange sie Gesellschaftstauglich ist und nicht jeden gleich schreddert sobald er sie anfasst, muss ich mich eben mit ihren Grenzen arrangieren und sie respektieren und dann kommt es auch nicht zu Beißvorfällen
Ist ja nicht so, dass ich Dich nicht verstehe und es nicht nachvollziehen könnte was Du schreibst. Vieles kann ich sogar mit unterschreiben. Aber, im Laufe einer Beziehung, auch zum Hunde denke ich, dass da jedem HH auch viele Fehler unterlaufen. Dir vielleicht weniger als mir, das will ich Dir gerne zugestehen. Aber, bist Du wirklich perfekt im Umgang mit Deinem Hund ? Tu tust ja gerade so, als könntest Du alles erkennen und ausmerzen, was Deinen Hund so alles stören könnte. Gibts da kein Fehlerpotential bei Dir ? Bei mir schon. Und wenn das ein nachvollziehbarer Grund wäre, für einen durchschnittlichen Hund zu beißen, hätte ich vermutlich keinen Hund, das wäre mir zu riskant und ich würde mir lieber ein anderes Haustier halten.
 
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Katrin
22. Nov. 13:16
Bin da ganz bei Katharina und auch bei Babs. Die allermeisten Bisse müssten nicht geschehen wenn der Mensch aufmerksamer wäre, seinen Hund verstehen würde und auf seine lass - das Signale auch angemessen reagieren würde. Hält man einen Hund von dem man weiß das ein Risiko besteht das dieser Hund zu schnell zubeißen könnte muss dementsprechend vorgesorgt werden. Die Eskalationsstufen sind nicht in Stein gemeißelt und setzen voraus das der Hund gesund ist und gut sozialisiert sprich das er diese Kommunikation auch gelernt hat durch andere Hunde. Hier sehe ich echt eins der größten Probleme.
 
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Ute
22. Nov. 13:16
Ich finde es super, wie Du Deine Meinung erklärst und ich bin da ganz bei Dir. Ich würde da gerne noch etwas ergänzen. Es sind nicht nur die deeskalierende Signale, die der Hund in einer bestimmten Situation zeigt. Oftmals ist der Biss das Ergebnis, dass INSGESAMT etwas nicht stimmt. Z. B. Übersprungshandlungen. Die kommen nicht irgendwo her. HÄUFIGE Übersprungshandlungen sind für mich Anzeichen, dass auf sozialer Ebene, und/oder auf der Kommunikationsebene Probleme bestehen und/oder tiefere Bedürfnisse nicht erkannt werden, die im Hund anfangen zu brodeln (fehlende Auslastung, Führung übernehmen, obwohl sie dazu gar nicht in der Lage sind, unfaire Behandlung immer und immer wieder ...) und irgendwann löst eine Sache (z. B. das ungewollte Ohrenkrabbeln) dann den tiefliegenden (verborgenen) Konflikt sichtbar aus. Ich glaube nicht, dass ein Hund beißt, weil ihm EINE Sache nicht gefällt. Da ist schon ganz viel im Vorfeld passiert. Ich hoffe, ich konnte verständlich erklären, worauf ich hinaus möchte.
Ich würde vor allem auch davon ausgehen, dass an unserer Beziehung was nicht stimmt. Und dass sie offensichtlich nicht so gut ist, wie ich immer gedacht hätte.
 
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Michael
22. Nov. 13:22
Manche Leute provozieren es aber auch. Vor ein paar Tagen kam ein Fahrer zu mir ins Büro. Buddy stand ca. 50cm hinter dem Babygitter und hat den Vogel angeknurrt. Der fragt mich ob er ihn streicheln darf was ich ausdrücklich verneint habe und was macht er? Er beugt sich über das Gitter um Buddy den Kopf zu tätscheln woraufhin Buddy nach ihm geschnappt hat. Der Fahrer hatte gute Reflexe so dass nichts passiert ist aber was soll ich sagen? Buddy hat getan was er kann/soll. Er hat dem Fremden deutlich zu verstehen gegeben dass er nicht näher kommen soll, der wurde ausdrücklich von mir gewarnt und er hat beides ignoriert. 🤷 Ach ja, Buddy kommt mit allen anderen Nachbarn oder Lieferanten gut zurecht. Der ein oder andere wird ordnungsgemäß verbellt aber alle bleiben VOR dem Gitter stehen wenn sie was wollen.
 
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Katharina
22. Nov. 13:24
Ist ja nicht so, dass ich Dich nicht verstehe und es nicht nachvollziehen könnte was Du schreibst. Vieles kann ich sogar mit unterschreiben. Aber, im Laufe einer Beziehung, auch zum Hunde denke ich, dass da jedem HH auch viele Fehler unterlaufen. Dir vielleicht weniger als mir, das will ich Dir gerne zugestehen. Aber, bist Du wirklich perfekt im Umgang mit Deinem Hund ? Tu tust ja gerade so, als könntest Du alles erkennen und ausmerzen, was Deinen Hund so alles stören könnte. Gibts da kein Fehlerpotential bei Dir ? Bei mir schon. Und wenn das ein nachvollziehbarer Grund wäre, für einen durchschnittlichen Hund zu beißen, hätte ich vermutlich keinen Hund, das wäre mir zu riskant und ich würde mir lieber ein anderes Haustier halten.
Nein, ich bin nicht perfekt im Umgang mit den Hunden. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich meinem Hund ein Jahr die Ohren gekrault habe, obwohl sie das nicht wollte. Ich war nur irgendwann durch Linda gezwungen mich intensiver mit der Körpersprache von Hunden auseinanderzusetzen und habe da einige Fehler im früheren Umgang bemerkt. Aber unerwünschter Körperkontakt, Anspruch auf die Ressourcen des Hundes und fehlendes Verständnis sind realistische Gründe warum auch Durchschnittshunde beißen. Es sind ja nicht nur traumatisierte Tierschutzhunde, die beißen, sondern sehr oft Durchschnittshunde
 
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Ute
22. Nov. 13:26
Innerhalb dieses Berichtes ist ein Bericht über einen Rottweiler, der eine Frau und 2 Kinder attackiert hat. Die Frau wurde schwerverletzt in eine Klinik geflogen und ist jetzt verstorben. Der Hund ist bei einer Tierschutzorga... Soetwas kann ich persönlich nicht verstehen. Ein Hund , der einmal eine solche Schwelle überschritten hat, der wird resozialisiert? Wofür? Um ihn irgendwann wieder zu vermitteln? Dafür habe ich tatsächlich garkein Verständnis!
Aber was willst Du mit solchen Tieren machen, gibt ja nicht für jeden Beisser einen Platz auf einem Gnadenhof oä.
 
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Katrin
22. Nov. 13:28
Aber was willst Du mit solchen Tieren machen, gibt ja nicht für jeden Beisser einen Platz auf einem Gnadenhof oä.
Tatsächlich wäre hier aus meiner Sicht eine Einschläferung zu empfehlen.
 
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Katharina
22. Nov. 13:31
Aber was willst Du mit solchen Tieren machen, gibt ja nicht für jeden Beisser einen Platz auf einem Gnadenhof oä.
Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen ein Hund hat gebissen und ein Hund hat jemanden totgebissen. Ein Hund, der jemanden totgebissen hat, wird in den aller seltensten Fällen wieder vernünftig in die Gesellschaft integrierbar sein. Da ist einschläfern vermutlich das fairste Mittel
 
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Alexa
22. Nov. 13:35
Manche Leute provozieren es aber auch. Vor ein paar Tagen kam ein Fahrer zu mir ins Büro. Buddy stand ca. 50cm hinter dem Babygitter und hat den Vogel angeknurrt. Der fragt mich ob er ihn streicheln darf was ich ausdrücklich verneint habe und was macht er? Er beugt sich über das Gitter um Buddy den Kopf zu tätscheln woraufhin Buddy nach ihm geschnappt hat. Der Fahrer hatte gute Reflexe so dass nichts passiert ist aber was soll ich sagen? Buddy hat getan was er kann/soll. Er hat dem Fremden deutlich zu verstehen gegeben dass er nicht näher kommen soll, der wurde ausdrücklich von mir gewarnt und er hat beides ignoriert. 🤷 Ach ja, Buddy kommt mit allen anderen Nachbarn oder Lieferanten gut zurecht. Der ein oder andere wird ordnungsgemäß verbellt aber alle bleiben VOR dem Gitter stehen wenn sie was wollen.
Ja da gebe ich dir Recht. Gestern so einen Fall gehabt, wo ich mir gedacht habe gut, dass Omega eine maximale Reizschwelle hat und Impulskontrolle. Wir waren auf Feldern links und rechts sind Felder in der Mitte eine gepflasterte Straße, bevor die Felder anfangen ist zwischen dieser Straße und den Feldern ein ca. 3 Meter breiter Streifen Wiese. Auf der Straße lief ein Mann. Omega war rechts auf der Wiese und rannte mal hin und zurück. Hatte ja geschneit. Sie war aber nur damit beschäftigt diesen Streifen lang zu laufen hin und zurück. Auf der Höhe des Mannes und zwischen ihr in dem Mann waren ca. 5 Meter als sie dran vorbei lief hörte ich ihn nur rum schrein ab und hau ab und flüchtete in ihrer Richtung wie ein Irrer noch mit dem Händen rum, kam sogar was näher. Sie hat sich 0 für ihn interessiert. Hab dann gepfiffen sie kam dann auch direkt, aber nicht jeder Hund hätte so entspannt reagiert.
 
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Ute
22. Nov. 13:38
Nein, ich bin nicht perfekt im Umgang mit den Hunden. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich meinem Hund ein Jahr die Ohren gekrault habe, obwohl sie das nicht wollte. Ich war nur irgendwann durch Linda gezwungen mich intensiver mit der Körpersprache von Hunden auseinanderzusetzen und habe da einige Fehler im früheren Umgang bemerkt. Aber unerwünschter Körperkontakt, Anspruch auf die Ressourcen des Hundes und fehlendes Verständnis sind realistische Gründe warum auch Durchschnittshunde beißen. Es sind ja nicht nur traumatisierte Tierschutzhunde, die beißen, sondern sehr oft Durchschnittshunde
Da geht es Dir wie mir. Trotzdem denke ich für mich, dass ich bestimmt noch viele Fehler mache und hoffe, meine Beziehung zu den beiden Strolchen ist so gut, dass sie das trägt.