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Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 231
heute 20:28

Thema Beißstatistik

Was wird erfasst? Was sagt sie aus? Was können wir daraus lernen? Und warum gibt es trotz Rasseliste und Aufklärung über Haltung, Training und Erziehung von Hunden weiterhin so viele Beißvorfälle? Mich interessieren eure Gedanken dazu. Wie immer bitte freundlich diskutieren. Liebe Grüße Katrin J.
 
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Katharina
heute 10:19
Dass man Beschwichtigungssignale seitens der Hunde übersehen kann, kann ich mir vorstellen, aber bei abbschnappen und schnappen würden bei mir und den meisten Leuten aufgehen, dass was schief läuft und mein Verhalten entsprechend hinterfragen und da kann ich auch zb. mit einer Hundeschule gegensteuern. Problematisch sehe ich die Hunde, die vom beschwichtigen direkt zum beissen übergehen und die Eskalationsstufen eben nicht einhalten.
Bei den allermeisten Hunden dauert es Ewigkeiten bis die vom beschwichtigen oder Anzeichen zeigen mal zum beißen übergehen. Deswegen sehe ich auch da eher die Schuld beim Menschen. Ich hab meiner ersten Hündin gerne die Ohren gekrault. Das hat ein Jahr gedauert bis ich verstanden habe, dass sie das eigentlich nicht mag. Wenn die innerhalb des Jahres mal gebissen hätte, hätte ich es ihr auch nicht vorgehalten. Viele Menschen sehen auch schnappen nicht als schnappen, sondern werten das direkt als Biss. Ich habe letztens erst ein Video gesehen bei dem ein Kleinkind permanent einem XL Bully hinterhergerannt ist und ihn umarmt hat. Der Hund hat ohne Ende beschwichtigt, sie beschleckt, sich beschleckt, in die Luft geschnappt, … Die Mutter hat das ganze kommentiert mit „OMG, seht ihr wie sehr er sie liebt.“ und in den Kommentaren standen Dinge wie „oh, er beißt schon in die Luft um zu zeigen, dass er sie verteidigen würde. Sie kann so froh sein mit so einem Beschützer aufzuwachsen.“ Wenn dieser Hund irgendwann das Kind beißt, würde mich das überhaupt nicht wundern. Aber das würde als unvorhersehbarer zufälliger beißvorfall von einem verrückt gewordenen gefährlichen Hund in die Statistik eingehen und der Hund würde im Tierheim landen
 
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Ute
heute 10:33
Bei den allermeisten Hunden dauert es Ewigkeiten bis die vom beschwichtigen oder Anzeichen zeigen mal zum beißen übergehen. Deswegen sehe ich auch da eher die Schuld beim Menschen. Ich hab meiner ersten Hündin gerne die Ohren gekrault. Das hat ein Jahr gedauert bis ich verstanden habe, dass sie das eigentlich nicht mag. Wenn die innerhalb des Jahres mal gebissen hätte, hätte ich es ihr auch nicht vorgehalten. Viele Menschen sehen auch schnappen nicht als schnappen, sondern werten das direkt als Biss. Ich habe letztens erst ein Video gesehen bei dem ein Kleinkind permanent einem XL Bully hinterhergerannt ist und ihn umarmt hat. Der Hund hat ohne Ende beschwichtigt, sie beschleckt, sich beschleckt, in die Luft geschnappt, … Die Mutter hat das ganze kommentiert mit „OMG, seht ihr wie sehr er sie liebt.“ und in den Kommentaren standen Dinge wie „oh, er beißt schon in die Luft um zu zeigen, dass er sie verteidigen würde. Sie kann so froh sein mit so einem Beschützer aufzuwachsen.“ Wenn dieser Hund irgendwann das Kind beißt, würde mich das überhaupt nicht wundern. Aber das würde als unvorhersehbarer zufälliger beißvorfall von einem verrückt gewordenen gefährlichen Hund in die Statistik eingehen und der Hund würde im Tierheim landen
Ja, der würde in die Statistik eingehen, im Tierheim landen und vermutlich auch nicht mehr an Familien mit kleinen Kindern vermittelt werden können.
 
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Ute
heute 11:03
Bei den allermeisten Hunden dauert es Ewigkeiten bis die vom beschwichtigen oder Anzeichen zeigen mal zum beißen übergehen. Deswegen sehe ich auch da eher die Schuld beim Menschen. Ich hab meiner ersten Hündin gerne die Ohren gekrault. Das hat ein Jahr gedauert bis ich verstanden habe, dass sie das eigentlich nicht mag. Wenn die innerhalb des Jahres mal gebissen hätte, hätte ich es ihr auch nicht vorgehalten. Viele Menschen sehen auch schnappen nicht als schnappen, sondern werten das direkt als Biss. Ich habe letztens erst ein Video gesehen bei dem ein Kleinkind permanent einem XL Bully hinterhergerannt ist und ihn umarmt hat. Der Hund hat ohne Ende beschwichtigt, sie beschleckt, sich beschleckt, in die Luft geschnappt, … Die Mutter hat das ganze kommentiert mit „OMG, seht ihr wie sehr er sie liebt.“ und in den Kommentaren standen Dinge wie „oh, er beißt schon in die Luft um zu zeigen, dass er sie verteidigen würde. Sie kann so froh sein mit so einem Beschützer aufzuwachsen.“ Wenn dieser Hund irgendwann das Kind beißt, würde mich das überhaupt nicht wundern. Aber das würde als unvorhersehbarer zufälliger beißvorfall von einem verrückt gewordenen gefährlichen Hund in die Statistik eingehen und der Hund würde im Tierheim landen
Wenn Du das so locker nimmst und Dein Hund Dich beißen darf, nur weil Du ihm die Ohren kraulst, warum hast Du dann Beißhemmung mit ihm geübt ? Ich nehme zumindest an, dass Du das gemacht hast...
 
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Katharina
heute 11:11
Wenn Du das so locker nimmst und Dein Hund Dich beißen darf, nur weil Du ihm die Ohren kraulst, warum hast Du dann Beißhemmung mit ihm geübt ? Ich nehme zumindest an, dass Du das gemacht hast...
Grundsätzlich möchte ich nicht von meinem Hund gebissen werden. Aber Hunde können eben beißen. Wenn ich meinem Hund die Ohren kraule und mein Hund mir sagt „bitte lass das“, habe ich das zu respektieren. Nur weil ich meinem Hund die Ohren kraulen möchte und die meisten Hunde das mögen, muss mein Hund das nicht mitmachen wenn er das nicht möchte. Wenn ich ein Jahr lang nicht verstehe was mein Hund mir sagt, weil ich seine Sprache nicht spreche, muss ich mich nicht wundern wenn mein Hund irgendwann sehr deutlich sagt, dass er das nicht will. Wenn dein Mann dir beispielsweise jahrelang sagen würde, dass er keine Hunde im Bett haben möchte und du jahrelang die Hunde ins Bett holst, würdest du dich ja auch nicht wundern wenn dein Mann irgendwann sagt „ich hab’s dir jetzt jahrelang gesagt, ich schlaf ab heute in einem anderen Zimmer.“
 
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Ute
heute 11:26
Grundsätzlich möchte ich nicht von meinem Hund gebissen werden. Aber Hunde können eben beißen. Wenn ich meinem Hund die Ohren kraule und mein Hund mir sagt „bitte lass das“, habe ich das zu respektieren. Nur weil ich meinem Hund die Ohren kraulen möchte und die meisten Hunde das mögen, muss mein Hund das nicht mitmachen wenn er das nicht möchte. Wenn ich ein Jahr lang nicht verstehe was mein Hund mir sagt, weil ich seine Sprache nicht spreche, muss ich mich nicht wundern wenn mein Hund irgendwann sehr deutlich sagt, dass er das nicht will. Wenn dein Mann dir beispielsweise jahrelang sagen würde, dass er keine Hunde im Bett haben möchte und du jahrelang die Hunde ins Bett holst, würdest du dich ja auch nicht wundern wenn dein Mann irgendwann sagt „ich hab’s dir jetzt jahrelang gesagt, ich schlaf ab heute in einem anderen Zimmer.“
Schon wieder so ein Menschenbeispiel...aber gut... Da gibts mehr als eine Sache, die wir im Laufe von über 30 Jahren immer wieder gegenseitig an uns hinquatschen und das nicht zu negativen Konsequentzen führt. Weil wir tolerant sind letztendlich und den anderen nehmen wie er ist. Also ja, würde mich schon wundern, wenn er plötzlich das Schlafzimmer räumen würde.
 
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Katharina
heute 11:40
Schon wieder so ein Menschenbeispiel...aber gut... Da gibts mehr als eine Sache, die wir im Laufe von über 30 Jahren immer wieder gegenseitig an uns hinquatschen und das nicht zu negativen Konsequentzen führt. Weil wir tolerant sind letztendlich und den anderen nehmen wie er ist. Also ja, würde mich schon wundern, wenn er plötzlich das Schlafzimmer räumen würde.
Ja, ein Menschenbeispiel weil es für viele Menschen leichter ist das Thema Kommunikation zu verstehen wenn man es auf Menschen Ebene bringt. Das ist schön für euch, dass das funktioniert. Ich habe eine Beziehung beendet weil ich ein Problem hatte, das mich so massiv gestört hat, dass ich nicht damit leben konnte und mein Ex-Freund nicht zugehört hat. Für ihn kam es - wie viele der Hundebisse - aus dem nichts. Ich habe mir neun Monate lang den Mund fusselig geredet und mehrfach gesagt, dass das für mich ein ernsthaftes Problem ist und einen Trennungsgrund darstellt. Worauf ich hinaus möchte: Die meisten Hunde kommunizieren ewig mit uns bevor sie beißen. Wir hören nur nicht zu. Es mag Außnahmesituationen geben, in denen es Hunde gibt, die wirklich ohne Grund zubeißen. Aber die meisten Bisse zeichnen sich schon Ewigkeiten davor ab. Ob das jetzt ist, dass der Hund ewig Fahrräder anbellt bevor er eins angreift oder mein Hund permanent beschwichtigt wenn ich ihn kraule. Ich erwarte von meinem Hund nicht, dass er einen niemals endenden Geduldsfaden hat. Und wenn ich nicht zuhöre, wundere ich mich am Ende auch nicht darüber, dass es schief gelaufen ist.
 
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Ute
heute 12:16
Ja, ein Menschenbeispiel weil es für viele Menschen leichter ist das Thema Kommunikation zu verstehen wenn man es auf Menschen Ebene bringt. Das ist schön für euch, dass das funktioniert. Ich habe eine Beziehung beendet weil ich ein Problem hatte, das mich so massiv gestört hat, dass ich nicht damit leben konnte und mein Ex-Freund nicht zugehört hat. Für ihn kam es - wie viele der Hundebisse - aus dem nichts. Ich habe mir neun Monate lang den Mund fusselig geredet und mehrfach gesagt, dass das für mich ein ernsthaftes Problem ist und einen Trennungsgrund darstellt. Worauf ich hinaus möchte: Die meisten Hunde kommunizieren ewig mit uns bevor sie beißen. Wir hören nur nicht zu. Es mag Außnahmesituationen geben, in denen es Hunde gibt, die wirklich ohne Grund zubeißen. Aber die meisten Bisse zeichnen sich schon Ewigkeiten davor ab. Ob das jetzt ist, dass der Hund ewig Fahrräder anbellt bevor er eins angreift oder mein Hund permanent beschwichtigt wenn ich ihn kraule. Ich erwarte von meinem Hund nicht, dass er einen niemals endenden Geduldsfaden hat. Und wenn ich nicht zuhöre, wundere ich mich am Ende auch nicht darüber, dass es schief gelaufen ist.
Ja, das ist für viele der Punkt an dem man sich dann trennt. Ich wünsche jedem eine Beziehung, bei dem einem der Partner wechselseitig wichtiger ist, als die eigene Befindlichkeit, aber das nur am Rande. Wenn ich bei dem genannten Beispiel bleibe und übertrage, wäre sich scheiden lassen wollen, ein Hundebiss. Der Auszug aus dem Schlafzimmer sowas wie ein in die Luft schnappen und natürlich würde ich darauf reagieren. Auch bei meinem Hund. Ich würde auch nie sagen, dass das reißen des Geduldfadens unter keinen Umständen erfolgen darf bzw. das dann nicht verständlich wäre. Aber für mein Verständnis müsste da eben mehr zusammenkommen als reines Ohren kraulen. Es geht mir vielleicht da um die Verhältnismäßigkeit die der Hund wählt
 
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Katharina
heute 12:41
Ja, das ist für viele der Punkt an dem man sich dann trennt. Ich wünsche jedem eine Beziehung, bei dem einem der Partner wechselseitig wichtiger ist, als die eigene Befindlichkeit, aber das nur am Rande. Wenn ich bei dem genannten Beispiel bleibe und übertrage, wäre sich scheiden lassen wollen, ein Hundebiss. Der Auszug aus dem Schlafzimmer sowas wie ein in die Luft schnappen und natürlich würde ich darauf reagieren. Auch bei meinem Hund. Ich würde auch nie sagen, dass das reißen des Geduldfadens unter keinen Umständen erfolgen darf bzw. das dann nicht verständlich wäre. Aber für mein Verständnis müsste da eben mehr zusammenkommen als reines Ohren kraulen. Es geht mir vielleicht da um die Verhältnismäßigkeit die der Hund wählt
Der Punkt ist, dass das was für mich nur Ohren kraulen war, für meinen Hund etwas war, das sie nicht wollte. Wenn sie beim ersten Mal Ohren kraulen zugebissen hätte, wäre es nicht gerechtfertigt gewesen. Aber sie hat mir ein Jahr lang gesagt, dass sie es nicht möchte. Wie viel mehr Geduld und Höflichkeit möchte man denn da noch verlangen? Ich erwarte, dass mein Hund meine Grenzen und Regeln akzeptiert und genauso habe ich ihre zu akzeptieren. Solange sie Gesellschaftstauglich ist und nicht jeden gleich schreddert sobald er sie anfasst, muss ich mich eben mit ihren Grenzen arrangieren und sie respektieren und dann kommt es auch nicht zu Beißvorfällen
 
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Michi
heute 12:42
Dies hier habe ich gerade gelesen: https://www.krone.at/3599384 Was bringt denn einen Hund dazu, so etwas von sich aus zu tun? Ist das schlichtweg Jagdtrieb auf alles, was klein ist und läuft?
Innerhalb dieses Berichtes ist ein Bericht über einen Rottweiler, der eine Frau und 2 Kinder attackiert hat. Die Frau wurde schwerverletzt in eine Klinik geflogen und ist jetzt verstorben. Der Hund ist bei einer Tierschutzorga... Soetwas kann ich persönlich nicht verstehen. Ein Hund , der einmal eine solche Schwelle überschritten hat, der wird resozialisiert? Wofür? Um ihn irgendwann wieder zu vermitteln? Dafür habe ich tatsächlich garkein Verständnis!
 
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Babs
heute 12:42
Ja, ein Menschenbeispiel weil es für viele Menschen leichter ist das Thema Kommunikation zu verstehen wenn man es auf Menschen Ebene bringt. Das ist schön für euch, dass das funktioniert. Ich habe eine Beziehung beendet weil ich ein Problem hatte, das mich so massiv gestört hat, dass ich nicht damit leben konnte und mein Ex-Freund nicht zugehört hat. Für ihn kam es - wie viele der Hundebisse - aus dem nichts. Ich habe mir neun Monate lang den Mund fusselig geredet und mehrfach gesagt, dass das für mich ein ernsthaftes Problem ist und einen Trennungsgrund darstellt. Worauf ich hinaus möchte: Die meisten Hunde kommunizieren ewig mit uns bevor sie beißen. Wir hören nur nicht zu. Es mag Außnahmesituationen geben, in denen es Hunde gibt, die wirklich ohne Grund zubeißen. Aber die meisten Bisse zeichnen sich schon Ewigkeiten davor ab. Ob das jetzt ist, dass der Hund ewig Fahrräder anbellt bevor er eins angreift oder mein Hund permanent beschwichtigt wenn ich ihn kraule. Ich erwarte von meinem Hund nicht, dass er einen niemals endenden Geduldsfaden hat. Und wenn ich nicht zuhöre, wundere ich mich am Ende auch nicht darüber, dass es schief gelaufen ist.
Ich finde es super, wie Du Deine Meinung erklärst und ich bin da ganz bei Dir. Ich würde da gerne noch etwas ergänzen. Es sind nicht nur die deeskalierende Signale, die der Hund in einer bestimmten Situation zeigt. Oftmals ist der Biss das Ergebnis, dass INSGESAMT etwas nicht stimmt. Z. B. Übersprungshandlungen. Die kommen nicht irgendwo her. HÄUFIGE Übersprungshandlungen sind für mich Anzeichen, dass auf sozialer Ebene, und/oder auf der Kommunikationsebene Probleme bestehen und/oder tiefere Bedürfnisse nicht erkannt werden, die im Hund anfangen zu brodeln (fehlende Auslastung, Führung übernehmen, obwohl sie dazu gar nicht in der Lage sind, unfaire Behandlung immer und immer wieder ...) und irgendwann löst eine Sache (z. B. das ungewollte Ohrenkrabbeln) dann den tiefliegenden (verborgenen) Konflikt sichtbar aus. Ich glaube nicht, dass ein Hund beißt, weil ihm EINE Sache nicht gefällt. Da ist schon ganz viel im Vorfeld passiert. Ich hoffe, ich konnte verständlich erklären, worauf ich hinaus möchte.