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Nina Louise
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zuletzt 3. Nov.

Sollte man grundsätzlich anleinen?

Ich war heute mit meiner Hündin in Feldern spazieren und sie hatte ihren Spaß. Solange ich nicht an Straßen lang gehe oder mich an Orten mit vielen Menschen aufhalte nutze ich die Leine eher weniger. Im Feld kam mir eine Frau mit einem Hund an der Leine entgegen und zog ihren Hund sobald sie mich gesehen hatte hinter sich und blieb stehen. Ich habe meinen Hund zu mir gerufen und sie neben mir gehen lassen. Kaum war ich in Hörweite der Dame rief sie mir entgegen ich solle gefälligst meinen Hund anleinen. Wortwörtlich: Hunde gehören angeleint hier. Ich habe sie mehr oder weniger ignoriert, da ich einfach nicht die Notwendigkeit darin sah, da der Weg breit genug war und mein Hund gut erzogen ist. Als wir näher kamen fing ihr Hund an meine anzukläffen. Die Frau war weiterhin unfreundlich zu mir und als ich sie fragte, weshalb ich meinen Hund denn an die Leine nehmen solle antwortete sie mir einfach nur, dass sie mit so rotzfrechen, ahnungslosen, jungen Gören nicht diskutieren würde. Daraufhin habe ich sie einfach ignoriert und bin weiter gegangen. Jetzt aber meine Frage: was haltet ihr grundsätzlich von dieser Einstellung, dass der Hund immer an der Leine gehen solle? Meint ihr, wenn der Hund ausreichend erzogen ist kann man ihn auch Mal ohne Leine frei herumlaufen lassen oder sollte man grundsätzlich eine Leine verwenden?
 
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Michael
11. Dez. 08:50
Es gibt auch abseits der Leinenpflicht, die durch Gemeinden bestimmt wird, so viele Gründe seinen Hund einfach mal anzuleinen. Spontan fallen mir die folgenden ein. Krankheit, Schonen, Läufigkeit, Training, Jagdtrieb, Angst, Reaktivität, Nicht-Verträglichkeit, mangelnde Rückrufbarkeit unter Ablenkung, etc. All das sind Punkte, die betreffen den eigenen Hund. Sie sind individuelle Entscheidungen. In der Liste fehlt ein Punkt, den ich im Umgang als den wichtigsten empfinde. Rücksichtnahme! Hier muss ich nicht für meinen Hund/mich agieren, sondern für die Menschen und Hunde die mit begegnen. Wenn mir Familien mit Kindern oder Spaziergänger mit sichtlicher Unsicherheit entgegenkommen, Leine ich an, um zu signalisieren „Mein Hund ist gesichert.“, wenn ich Angeleinte Hunde sehe, Leine ich ungefragt an, um zu signalisieren „Ich habe verstanden.“ Ich gehe immer mal davon aus, dass nicht jeder meinen Hund lesen/einschätzen kann. Aber mit dem Anleinen signalisiere ich meinen Gegenüber, dass ich Rücksicht nehme.
Meiner ist nicht krank, muss nicht geschont werden und kann nicht läufig werden. Trainiert wird immer ohne Leine. Sein Jagdtrieb ist ein Witz, reaktiv ist er nicht, außerdem verträglich und abrufbar bei Hundebegegnungen.
Aus Rücksicht anleinen mache ich ab und zu, wenn ich merke, dass jemand unsicher ist. Aber das ist in meiner Stadt auch gar nicht üblich. Locker 5x pro Woche brettert ein Schäfer in uns rein, oft auch ein Herdenschutzhund und hier und da mal ein paar Retriever. Das machen die nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen. Keiner beschwert sich, seit Monaten geht das schon so. In der Regel reicht es, wenn ich ihn ins Fuß nehme und einfach vorbeigehe.
Ich bin definitiv der Meinung, dass es das Ziel sein sollte, seinen Hund irgendwann frei laufen lassen zu können. Das ist bei einem 1,5 Jahre alten Husky sehr schwer, aber irgendwann geht auch das, wenn man daran arbeitet.
 
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Linda
11. Dez. 09:22
Meiner ist nicht krank, muss nicht geschont werden und kann nicht läufig werden. Trainiert wird immer ohne Leine. Sein Jagdtrieb ist ein Witz, reaktiv ist er nicht, außerdem verträglich und abrufbar bei Hundebegegnungen. Aus Rücksicht anleinen mache ich ab und zu, wenn ich merke, dass jemand unsicher ist. Aber das ist in meiner Stadt auch gar nicht üblich. Locker 5x pro Woche brettert ein Schäfer in uns rein, oft auch ein Herdenschutzhund und hier und da mal ein paar Retriever. Das machen die nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen. Keiner beschwert sich, seit Monaten geht das schon so. In der Regel reicht es, wenn ich ihn ins Fuß nehme und einfach vorbeigehe. Ich bin definitiv der Meinung, dass es das Ziel sein sollte, seinen Hund irgendwann frei laufen lassen zu können. Das ist bei einem 1,5 Jahre alten Husky sehr schwer, aber irgendwann geht auch das, wenn man daran arbeitet.
Das ist schön für dich und deinen Hund.

Aber woher weiß ich das, wenn ich dir entgegenkomme? Und ja, ein Rüde wird nicht läufig, aber wäre er weiterhin abrufbar, wenn ich mit meiner läufigen, angeleinten Hündin entgegenkomme?
Und wäre es dir nicht lieber, wenn nicht mehrmals pro Woche Schäfer in euch rein brettern würden?

Ich kann nur von mir sprechen. Aber für mich und meinen Hund wäre das angenehmer. Und daher versuche ich in der Regel einfach Rücksicht zu nehmen.
 
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Michael
11. Dez. 09:29
Das ist schön für dich und deinen Hund. Aber woher weiß ich das, wenn ich dir entgegenkomme? Und ja, ein Rüde wird nicht läufig, aber wäre er weiterhin abrufbar, wenn ich mit meiner läufigen, angeleinten Hündin entgegenkomme? Und wäre es dir nicht lieber, wenn nicht mehrmals pro Woche Schäfer in euch rein brettern würden? Ich kann nur von mir sprechen. Aber für mich und meinen Hund wäre das angenehmer. Und daher versuche ich in der Regel einfach Rücksicht zu nehmen.
Ja, bei einer fremden läufigen Hündin wäre er vermutlich abrufbar. Es ist mir noch nie passiert, dass er sich in so einer Situation aus dem Staub macht.
Die Schäfer stören mich nicht. Die sind nett und haben keine bösen Absichten. Der Herdenschutzhund kennt meinen jetzt schon seit der Welpenzeit. Hätte ich jetzt einen angstaggresiven Hund oder eine läufige Hündin, dann fände ich das natürlich kacke. Aber ich lasse meinen Hund auch nicht zu anderen hinrennen.
 
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Frank
11. Dez. 10:21
Es gibt auch abseits der Leinenpflicht, die durch Gemeinden bestimmt wird, so viele Gründe seinen Hund einfach mal anzuleinen. Spontan fallen mir die folgenden ein. Krankheit, Schonen, Läufigkeit, Training, Jagdtrieb, Angst, Reaktivität, Nicht-Verträglichkeit, mangelnde Rückrufbarkeit unter Ablenkung, etc. All das sind Punkte, die betreffen den eigenen Hund. Sie sind individuelle Entscheidungen. In der Liste fehlt ein Punkt, den ich im Umgang als den wichtigsten empfinde. Rücksichtnahme! Hier muss ich nicht für meinen Hund/mich agieren, sondern für die Menschen und Hunde die mit begegnen. Wenn mir Familien mit Kindern oder Spaziergänger mit sichtlicher Unsicherheit entgegenkommen, Leine ich an, um zu signalisieren „Mein Hund ist gesichert.“, wenn ich Angeleinte Hunde sehe, Leine ich ungefragt an, um zu signalisieren „Ich habe verstanden.“ Ich gehe immer mal davon aus, dass nicht jeder meinen Hund lesen/einschätzen kann. Aber mit dem Anleinen signalisiere ich meinen Gegenüber, dass ich Rücksicht nehme.
Oft ist ein Gebiet mit Leinenpflicht schlecht zu erkennen. Sie wird nicht nur durch Verordnung der Städte und Gemeinden geregelt.

So findet man die entsprechenden Regeln bei Naturschutzgebieten in den entsprechendenVO's. Erschwerend kommt hinzu, dass Naturschutz Gebiete nicht unbedingt als solche erkennbar sind. Ferner gilt das Jagdgesetz und übergeordnete Landesgesetze.

Sollte tatsächlich für das entsprechende Gebiet keine Leinenpflicht bestehen, stehe ich zum Freilauf wenn der Hund Kommandosicher ist.

Nährt sich jedoch Hund oder Mensch, egal ob einer oder beide von diesen angeleint ist ;) nehme ich aus Höflichkeit und Rücksicht meinen Hund an die Leine.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 10:32
Kommt echt drauf an. Pauschal würde ich das nicht sagen.

Was klar ist, ist dass unserer sofern er nicht angeleint ist, nicht zu nem angeleinten darf!
Umgekehrt halt auch nicht.

Kommt mir jetzt jemand mit angeleintem Hund entgegen, schaue ich ein bisschen wie die Situation ist. So oder so rufe ich ihn aber ran zu mir, in Fuß und auf die abgewandte Seite.

Sehe ich dass die Gegenseite eher unsicher oder sehr angespannt ist (Hund, Halter oder beide), leine ich im Zweifel auch eben an. Da denke ich, warum auch immer, aber möglicherweise stresst das trotzdem das Team jetzt unnötig zusätzlich, das muss halt nicht sein.

Sehe ich aber, dass die Gegenseite recht entspannt ist und das im Griff hat, gehe ich mit ihm im nahen Fuß auf der abgewandten Seite auch ohne Leine locker vorbei.

Bei Leuten ohne Hund rufe ich natürlich auch immer sofort ran und schaue aber auch, ob es reichen könnte wenn er auf der abgewandten Seite bei mir im Fuß läuft oder ich trotzdem zusätzlich noch die Leine dran mache.

Bislang hatte ich mit der Vorgehensweise dann auch keine Probleme, viele bedanken sich dann sogar eher dafür.

Blöd finde ich nur Situationen wenn Gruppen kommen, wo zB einer angeleint ist und andere nicht. Die unangeleinten kommen auch an und dürfen und sollen offenkundig Kontakt haben, der angeleinte soll aber keinen Kontakt zu fremden haben. Das ist dann echt unglücklich… Da leine ich meinen nicht an und versuche nur drauf zu achten dass er im Gewusel/der Dynamik nicht doch zum angeleinten Hund geht. Klappt idR zwar auch mit Abbruchsignal, finde ich trotzdem ehrlich gesagt nicht sehr schlau von der Gegenseite und auch etwas provokant.
 
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Die
12. Dez. 14:42
Ich leine, sobald mir jemand mit Hund entgegenkommt, immer erstmal an.
Da ich den „ fremden“ Hund in seinen Eigenarten nicht kenne empfinde ich es als höflich und respektvoll dem Hundehalter und dem anderen Hund gegenüber.

Prinzipiell ohne Leine empfinde ich als OK in Gebieten die als Auslauffläche gekennzeichnet sind!
 
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Kristin
12. Dez. 22:34
Ich hatte mal eine ähnliche Situation mitten in der Pampa, als ich mit meinem Rüden zur Fährtenarbeit ging. Ich hatte meinen Sohn, der damals noch ein Kleinkind war, dabei. Mir kamen 2 Damen entgegen und die eine meinte, ich müsste meinen Hund anleinen, sie kenne sich aus, da ihr Mann Förster sei. Die Bemerkung, mein Mann ist Ingineur und ich habe trotzdem keine Ahnung von Technik, konnte ich mir mit Müh und Not verkneifen. Ich habe meinen Hund nicht angeleint, da er sich für die Damen überhaupt nicht interessierte und eng bei mir blieb. Er wollte nur auf die Fährte. Wenn da noch ein Kleinkind im Schlepptau ist, wird auch ganz bestimmt ein bitterböser Hund sein! Logisch,oder? Der Rüde hörte nicht umsonst auf den Künstlernamen Lämmsche. Erzgutmütig,Nerven wie Drahtseile. Erst am Ansatz habe ich ihn angeleint, da ich keine Freisuche mache und die Damen ignoriert.
 
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Ronja
13. Dez. 03:53
Also, wenn einem jemand entgegen kommt, sollte man seinen Hund bei sich behalten. In manchen Situationen, z.B. So-Nachmittags im Stadtwald, wo gefühlt der halbe Stadtteil unterwegs ist und man quasi alle paar Meter auf jemand trifft, ist es für mich auch unverständlich, einen Hund nicht anzuleinen bzw. abzusichern. Ein Hund sollte auch nie außer Sichtweite laufen und nur so weit, wie er abrufbar ist. Mir persönlich würde es nichts ausmachen, wenn der Hund auch unangeleint bei seinem Besitzer bleibt. Aber in den meisten Fällen, ist es eben so, dass das nicht klappt. Meistens begegnet man den gleichen Hunden/ Haltern ja auch öfter, weil man nicht immer die Gassirunden wechselt und hat sich schon ein Bild gemacht und/ oder man hat schon vorher ein blödes Bauchgefühl, wenn man einen Hund mit seinem Besitzer sieht und denkt, das könnte evtl. nicht gut gehen und wenn dann nichts passiert oder garnicht versucht wird, den Hund doch anzuleinen, macht mich das auch wütend. Und wenn mir jemand auch noch ausdrücklich sagt und klar zu verstehen gibt, dass er möchte, dass der andere Hund zum Passieren angeleint wird, dann mache ich das ohne wenn und aber. Das gehört sich meiner Einstellung nach so. Und ich finde es sehr bedauerlich, dass immer mehr Leute, nicht mehr wissen/ wissen wollen, was sich gehört. Dann werde ich auch wütend. Und auch ein wohlerzogner Hund kann mal nicht hören und man weiß vorher nie genau, wie Hunde reagieren, wenn sie sich nicht gut genug kennen. Daher ist meiner Meinung nach immer eher mehr Vorsicht, als Leichtsinn angesagt.
 
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Ronja
13. Dez. 04:16
Es gibt auch abseits der Leinenpflicht, die durch Gemeinden bestimmt wird, so viele Gründe seinen Hund einfach mal anzuleinen. Spontan fallen mir die folgenden ein. Krankheit, Schonen, Läufigkeit, Training, Jagdtrieb, Angst, Reaktivität, Nicht-Verträglichkeit, mangelnde Rückrufbarkeit unter Ablenkung, etc. All das sind Punkte, die betreffen den eigenen Hund. Sie sind individuelle Entscheidungen. In der Liste fehlt ein Punkt, den ich im Umgang als den wichtigsten empfinde. Rücksichtnahme! Hier muss ich nicht für meinen Hund/mich agieren, sondern für die Menschen und Hunde die mit begegnen. Wenn mir Familien mit Kindern oder Spaziergänger mit sichtlicher Unsicherheit entgegenkommen, Leine ich an, um zu signalisieren „Mein Hund ist gesichert.“, wenn ich Angeleinte Hunde sehe, Leine ich ungefragt an, um zu signalisieren „Ich habe verstanden.“ Ich gehe immer mal davon aus, dass nicht jeder meinen Hund lesen/einschätzen kann. Aber mit dem Anleinen signalisiere ich meinen Gegenüber, dass ich Rücksicht nehme.
Top 👍... besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
 
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Holger
13. Dez. 07:45
Ich Leine bei Hundesichtung grundsätzlich an, wobei ich manchmal auch durchaus mal abgeleint habe, wenn keine Anleinreaktion beim Gegenüber stattfindet oder der Hund eben nicht zurück gerufen wird.
Es hat was komisches, wenn dann doch plötzlich bemerkt wird, dass anleinen besser wäre.