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Dominik
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Anzahl der Antworten 29
zuletzt 25. Sept.

Social Walk

Warum ich finde das Social Walks was sehr gutes für deinen Hund ist. Ein Social Walk (also ein gemeinsamer Spaziergang mehrerer Hunde mit ihren Menschen, bei dem bewusst auf Training, Abstand und ruhiges Miteinander geachtet wird) ist für Hunde aus mehreren Gründen extrem wertvoll besonders aus Trainersicht: 🐾 1. Sozialverhalten üben ohne Überforderung 🧠 2. Alltags-Training unter realistischen Bedingungen 😌 3. Stressabbau und positive Lernerfahrungen 👩‍🏫 4. Training für die Halter:innen 🌱 5. Übertrag in den Alltag Wart ihr schonmal auf einem und wie war die Erfahrung ? 🐶☺️
 
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Dominik
24. Aug. 10:27
Ich habe gerade erst vor kurzem mit meinem Eddie an einem Socialwalk teilgenommen. Ich fand das sehr interessant und wenn sowas auch vernünftig vorbereitet und ausgeführt wird kann ich das nur empfehlen. Wir haben sehr viel für uns mitgenommen.
Sehr gut 🙂
 
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Dominik
24. Aug. 10:41
Hallo Dominik, Erzähle doch mal, wie du deine Social Walks gestaltest? Gruppengröße, sind es feste Mitglieder oder jede Woche neue, Dauer usw.? Ich habe an sehr vielen Social Walks teilgenommen und für mich und meinen Hund hat es nicht geholfen bzw war sogar im Nachhinein sehr kontraproduktiv und hat viele Probleme verschärft. Ich lege die Eigenverantwortung nicht ab, aber finde es schon schade, dass die Trainerin das nicht nur nicht erkannt hat, sondern mich wirklich lange davon überzeugt hat, dass es besser wird, wenn wir lange genug dran bleiben. Ziel war bei uns Desensibiliserung und Sozialisierung. Ergebnis war aber, dass mein Hund mich zwei Stunden am Stück hoch gestresst, erregt und frustriert durch die Gegend gezogen hat. Das einzige was mein Hund gelernt hatte war Hunde mit Stress und Frust zu verknüpfen und mich als totes Gewicht am anderen Ende der Leine zu sehen. Ich hatte den Eindruck, dass vom Walk eigentlich nur bereits soziale Hunde, die keine Probleme in einer Gruppe hatten, profitiert haben. Bzw eigentlich die Menschen, den Hunden war es eher egal (ob da jetzt 10 Hunde im Abstand hinter ihnen latschen oder nicht schien nicht besonders relevant zu sein). Wie stellst du denn sicher, dass die 5 von dir genannten Ziele eintreten? Mein Eindruck war, dass Social Walk einfach Trend ist und jeder Trainer diese anbietet, ohne sich wirklich damit auseinander zu setzen, wie Sozialverhalten denn ohne Kontakt an der Leine gelernt werden soll, wie ein Hund nicht überfordert wird und entspannt bleiben soll usw. Also deine ganze Liste. Wobei ich keinesfalls abstreiten will, dass das alles möglich ist, wenn man es korrekt umsetzt. Nur passiert das aber auch nicht auf magische Weise von alleine, wenn man einfach einen kontaktlosen Gruppenspaziergang wiederholt. Wie siehst du das? Gibt es Hunde, die aus deiner Sicht (noch) nicht für Social Walks geeignet sind? Bzw man kann auch anders rum fragen, welche Grundlagen müssen vorhanden sein, damit ein Hund profitiert? War Social Walk Teil deiner Ausbildung bzw gibt es dazu Seminare, bevor man es anbietet?
Bei mir sind die Social Walks für alle Hunde da, ob klein, groß, alt, jung, gesund oder mit Handicap – bei mir ist jeder willkommen. Die Gruppengröße ist maximal 10 Mensch/Hund-Teams.
Ich habe Hunde, die gebissen worden sind, Hunde, die nur spielen wollen, Angsthunde oder Hunde, die noch mehr unter Ablenkung lernen sollen, da es die Besitzer im Alltag (Büro) brauchen. Da spreche ich, glaube ich, für jeden Hundetrainer, dass wir in der Pflicht sind, unsere Teams einzuschätzen, und wenn ich nach 20 Minuten eine völlige Überforderung von Hund oder Mensch sehe, sage ich freundlich, dass Sie lieber gehen sollten, dass es noch zu viel für euch ist. Dass man kleiner anfangen muss. Man muss in solchen Stunden wie auch in Gruppenstunden immer seine Team-Einschätzung können. Deswegen begrenze ich es auch, weil ich selber sage, 10 Teams sind schon viel, da ich jedem wirklich gerecht werden möchte und keiner darf hinten herunterfallen. Zwischendurch werden Alltagsübungen eingebaut.
Aber wie du schon beschrieben hast, sehen halt viele nur das Geld und sagen, dass es schon wird, irgendwie. Ist bei mir nicht so, ich möchte, dass ihr vorankommt mit euren Baustellen und nicht „arm“ werdet.

Ich veranstalte meine Social Walks so, wie ich es damals bei anderen gerne gehabt hätte, und das kommt mega gut an und ich bin in Minuten ausgebucht, wenn das Datum bekannt ist. Viele kommen sogar eher zum Social Walk als zu Einzelstunden, da man einfach in einem gesicherten Rahmen – klar, es ist aber dem Hund somit am besten, das gewollte Verhalten beibringen kann.

Ich finde es mega, meine Kunden finden es mega. Wenn ich wollte, könnte ich auch 25 Teams mitnehmen, aber da kann ich nicht jedem gerecht werden, also mache ich es 2–3 Mal im Monat lieber :)
 
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Lisa-Eileen
24. Aug. 11:03
Ja im Nachhinein weiß man es natürlich besser 😞. Ich ärgere mich natürlich auch, dass ich das so lange nicht begriffen habe und meinen Hund (und mich selber) dem ganzen so lange ausgesetzt habe. Von den Kosten mal abgesehen. Aber es gab die gleichen Versprechen wie im Eingangstext und die klingen sehr verlockend. Ich habe da leider einfach der Trainerin vertraut. War motiviert und ambitioniert. Ich habe auch Bedenken geäußert, dass es aus meiner Sicht schlimmer wird, aber mir wurde sehr überzeugend eingeredet, dass wir angeblich tolle Fortschritte machen. Obwohl die Reizschwelle deutlich gesunken ist und schon die Fahrt zum Walk anstrengend wurde. Flooding trifft es aber auch nicht glaube ich, zumindest wenn ich das Konzept Flooding richtig verstehe. Dafür war die Reizüberflutung nicht stark genug. Es war eher andauerndes "Triezen" und festigen von Verhaltensmustern bzw Reiz-Reaktion Automatismen. Das Pöbeln wurde ja auch immer selbstbewusster und vermutlich kam auch ein Lustfaktor dazu, denn es wurde ja ein Sicherheitsabstand eingehalten und es gab keine Konsequenzen. Bzw noch schlimmer, es gab sogar andauernde positive Verstärkung (als "Ablenkung"). Ich hab da pro Walk sicher eine Packung Leckerchen verfüttert. Ohne jegliche Ahnung von Timing und was ich denn da gerade verstärkte. Eine Desensibilisierung, so wie du sie richtig beschreibst, ist im Format Social Walk sehr schwer bis gar nicht umsetzbar. Dafür sind zu viele Teilnehmer mit unterschiedlichen Interessen da (deshalb wurde an Übungen auch alles reingepackt, bisschen Leinenführigkeit, bisschen Anti-Giftköder Training, bisschen Begegnungstraining usw). Der einzige Gemeinsame Nenner ist, dass man seinen Spaziergang absolviert. Bzw für die meisten der Sonntags Vormittags Tratsch, während man praktischerweise auch gleich den Gassi Gang abfertigt. Du glaubst doch nicht, dass 10 Leute jeweils 25€ zahlen und dann dastehen und warten, bis ich behutsam und vorsichtig den Abstand verringere oder warte bis der Hund sich beruhigt 🙈. Wie gesagt, falsches Format. Für echte Desensibilisierung meiner Meinung nach nicht geeignet.
War jetzt nie auf nem Social Walk von nem Trainer, wir machen aber in der Trainingsgruppe oft sowas in der Art.
Wenn wir uns treffen gammeln wir uns erstmal hin und dackeln nicht gleich los damit die Hunde sich erstmal aklimatisieren können, grad für Hunde die schnell on sind und schlecht runterkommen grad mit solchen Endgegnerreizen ist das immer sehr wichtig.
Wir haben auch alle verschiedene Probleme an denen wir arbeiten, jeder kann es für sich so machen wie er es braucht, dadurch nimmt jeder was mit.
Und die die unerfahren sind und Hilfe brauchen werden von den erfahreneren angeleitet und bekommen da Hilfestellungen.
Mit denen die grün hinter den Ohren sind mach ich zudätzlich auch einzeln Treffen wo nur wir beide mit unseren beiden Hunden unterwegs sind sodass wir da nochmal leichter dran arbeiten können und ich komplett auf sie achten kann und sie da korrigieren kann bei ihren Mustern.
Das hat den anderen schon sehr geholfen.
Timing ist echt immer ne große Sache.
Ich war am Anfang auch in ner Hundeschule, da setz ich kein Fuß mehr rein... hatte mir mehr kaputt gemacht als geholfen und man hat unmengen an Geld rausgepfeffert.
0815 Programm und dann iwas gesagt aber nicht das wie erklärt.
Dann auch von Blocken usw gelabert aber eben nicht das wie erklärt.
Grad die kompletten Anfänger waren total unsicher oder haben dann iwas total falsch gemacht, das war echt nicht cool.
Also ich kenns auch zu gut.
Denke mal sowas wie meine Gruppe wäre vielleicht gut für euch, es ist individuell und für jeden was dabei.
 
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Carola
24. Aug. 13:08
Ja das ist richtig der Trainer/rin sollte dies gut geplant haben vorher :)
Das stimmt aber leider ist nicht überall social Walk drin wo es drauf steht.
Die Social walks mit den jetzigen Trainern in der jetzigen Gruppe sind auch super und an den anderen habe ich nicht mehr teilgenommen, da die Trainerin das einfach nicht konnte.
 
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Melanie
24. Aug. 15:40
So war das bei uns auch. Wir waren 12 Teams und wurden von 2 Hundetrainern begleitet. Es war eine buntgemischte Gruppe: große und kleine. Unsere Enie war zu dieser Zeit sehr unsicher im Bezug auf Hundebegegnungen. Es war auch ein großer Hund dabei der ein Problem mit kleinen Hunden hatte. Bei 2 Hunden gab es wohl Probleme die Hunde für Gassirunden zu begeistern.

Uns hat es sehr gut gefallen. Ein kleines Manko war das wir unsere andere Hündin Tessa nicht mitnehmen konnten: sie war läufig und genau an diesem Tag sehr Ruhebedürftig.
 
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Sonja
24. Aug. 18:30
Wir sind in 2 Gruppen.

Eine Gruppe wird von einem Mitglied in unserem HSV organisiert. Alle ca. 4 Wochen treffen wir uns in Oldenburg und gehen ca.1 Stunde, mit Leine, durch den Park.
Mitmachen kann jeder, der interesse hat, es ist kostenlos.

Dann haben wir unse Köterwiese e.V, die auf der Suche nach einem geeigneten Gelände sind.
So lange treffen wir uns an unterschiedlichen Stellen, wo wir die Hunde auch frei laufen lassen könnten.

Beide sind sehr wertvoll für uns.
Minou lernt auf diese Weise, fremde Leute sind nicht immer böse und der Alltag ist bei Hundebegegnungen viel entspannter. Es sei denn, Minou will den fremden Hund zum Spielen auffordern, das hat sie im Shelter nicht gelernt und Defizite in der Kommunikation.
 
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HST Osnabrück in Tecklenburg
24. Aug. 18:38
WIR SCHÄTZEN DAS GRUNDSÄTZLICH AUCH UND DANN SIND NEUE Hunde auch kein Problem.
 
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Kirsten
24. Aug. 20:38
Zum Thema „Sozialverhalten üben ohne Überforderung“:
Kontaktfrei in einer Gruppe von 3 Hunden und mehr war ganz früher eine enorme Herausforderung für meine Hündin. Vielen Mitstreitern, die ich auf privat organisierten Walks kennengelernt habe, erging es ebenso und die meisten waren spätestens ab dem Punkt, an dem vorab geklärt wurde, ob die Gruppengröße vier Hunde übersteigen sollte raus, weil sie das für ihre Hunde nicht mehr sinnvoll erachtet und es zu stressig empfunden haben. (Was ich absolut verstehe!)

Ich finde auch das sich das Verhalten der Halter mit zunehmender Gruppengröße ändert. Ist man ein sehr kleines (privat organisiertes) Grüppchen, wird eher angesprochen, dass man eine Pause machen möchte, dass das Tempo für den eigenes Hund viel zu hoch ist, usw.
Man kann gegenseitig viel besser aufeinander eingehen und unterm Strich werden die Anforderungen oftmals als passender für das individuelle Team empfunden.

In größeren Gruppen scheinen sich die Haltern einen größeren Anpassungsdruck aufzuerlegen, weil niemand die Gruppe aufhalten möchte. Die Wünsche und Ziele der einzelnen Hunde und Halter, um die es ja ursprünglich geht, scheinen zunehmend in den Hintergrund zu treten.

Für die Teilnahme an einem Social Walk finde ich es grundsätzlich schon sinnvoll zuvor schon ein paar kleine Strategien zur Stressminderung an der Hand zu haben, um dem Hund helfen zu können. Manches ergibt sich ja auch mithilfe von Trainern oder anderen Haltern, die sich oft sehr gerne darüber austauschen, was ihrem Hund besonders gut getan hat.

Ein bisschen schade finde ich, was Julia schreibt, nämlich, dass sich die Zeit einen geeigneten Abstand für den Hund einzunehmen und in seinem Tempo auf ihn einzugehen dort nicht genommen werden kann.
So eine Durchführung empfände ich ebenfalls nicht als sinnvoll.
 
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Svenja
25. Aug. 04:22
Ich biete auch eine Art social walk an. Allerdings geht es bei mir darum, soziale Kompetenz (neu) zu erlernen, und die erreicht man meiner Meinung nach nur durch Interaktion. In den ersten Runden ist daher immer nur ein Mensch - Hund - Team dabei, der Kundenhund wird (je nach Thematik mit Maulkorb) in meine eigene Gruppe (3 Hunde) integriert und macht hier seine ersten positiven Erfahrungen.
In den folgenden Runden lernen wir uns alle näher kennen und ich fange an, den/die Halter/in zu coachen und wir finden gemeinsam heraus, was der jeweilige Hund braucht, um Hundebegegnungen zu meistern.
Wenn der/die Halter/in in der Lage ist/sind, das Pöbeln seines/ihres Hundes zu unterbringen (vor allem bei Unsicherheit hört es oft von allein auf) darf der Hund an Hundebegegnungen teilnehmen, er kann aber auch nur zusehen, gezwungen wird niemand. Die Kommunikation solcher Hunde ist häufig zu Beginn noch holprig, wir sprechen dann aber freundlich mit anderen Hundehaltern, um positive Stimmung zu schaffen und klären auf, was wir machen und warum. Das ist besonders für meine menschlichen Kunden eine wichtige Situation, Zuspruch und Verständnis zu bekommen, anstatt verdrehte Augen und unerwünschte Tipps.

Im weiteren Verlauf kommen passende Teams hinzu, mehr als drei nehme ich aber nie in eine Gruppe, weil für mehr in Begegnungen meine Aufmerksamkeit einfach nicht reicht.
Ich nehme auch Kunden auf, die in anderen Social Walks abgelehnt wurden, weil die Hunde dort als überfordert wahrgenommen wurden oder einfach zu viel gepöbelt haben. Die Runden finden wöchentlich statt. Damit wird man nicht im Portemonnaie reich, aber im Herzen.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Aug. 04:38
Mein Hund ist völlig begeistert wenn er mal eine nette Hündin trifft und es ist für Hunde wichtig Artgenossen zu treffen da sie Rudeltiere sind und nicht in Einzelhaltung glücklich sind auch wenn der Mensch sich gut drum kümmert wird der Rüde doch eine Hündin viel spannender finden als den Menschen.