Das Problem ist, dass Begegnungen mit Anleinen verkompliziert werden und es wenig Sinn macht das bei erfahrenen Freiläufern standardmäßig zu tun.
Und woher weißt du, dass dir ein „ erfahrener“ Freiläufer entgegenkommt, wenn du ihn nicht kennst? Ne, das Problem ist, dass Kontakt an der Leine zwischen fremden Hunden gar nicht erst stattfinden muss, manche ihre Hunde aber null im Griff haben, wenn diese mal an der Leine sein sollen und an anderen vorbeilaufen müssen. Und das gestaltet sich für genau diese Halter und Hunde dann kompliziert. Es ist null kompliziert, wenn Anleinen ( wenn es denn angebracht und nötig ist) dann auch für den Hund bedeutet, dass er ohne Leinenkontakt einfach entspannt am anderen Hund vorbeilaufen kann. Und genau das können viele Hunde nicht und werden regelmäßig zu Leinenpöblern. Man kann nunmal nicht immer und überall Hunde einfach frei laufen lassen, damit Begegnungen funktionieren. Ein Hund sollte auch an der Leine entspannt an anderen Hunden vorbeigehen können, sonst wird man immer wieder Probleme haben und muss die dann auch nicht anderen in die Schuhe schieben, weil die ihren Hund an der Leine haben. 🙈 Wenn Mailo von vorbeilaufenden Hunden oder Hunden am Zaun angepöbelt wird, ignoriert er die, läuft vorbei, als ob die Luft wären und verlässt sich darauf, dass ich das im Notfall klären werde. Ich denke da nur mal als ein Beispiel an Urlaube. Da sind wir mit dem Wohnmobil im In- und Ausland auf Campingplätzen unterwegs und dort herrscht immer Leinenzwang, denn da sind viele fremde Hunde auf engem Raum und das würde unweigerlich zu Konflikten führen. Wer da so einen Hund hat, der damit nicht klarkommt, läuft auf den engen Wegen und am Strand Spießruten und erntet völlig berechtigt so einige genervte Blicke von erholungssuchenden Urlaubern. Und genau solche Leute sorgen dann dafür, dass andere die Nase voll haben und es immer mehr Verbote für Hunde gibt. Das ist jetzt nur eines von vielen Beispielen, wie wichtig es ist, dass der Hund auch damit umgehen kann, nicht immer Kontakt haben zu können. Es steht jedem Hundehalter gut zu Gesicht, wenn der Hund so erzogen ist oder wird, dass er mit beiden Situationen gut klarkommt, denn im Laufe eines Hundelebens wird man immer wieder in verschiedenste Situationen kommen. Und nur wenn der Hund gelernt hat damit klarzukommen, kann er problemlos überall mitgenommen werden, da er sich zu benehmen weiß. Und genau das ist es doch, was sich jeder wünscht. Und dazu gehört halt auch, dass der Hund an der Leine akzeptiert, dass er dann eben nicht zu jedem hinrennen kann. Ein schönes Beispiel sind da auch Biergärten. Die entspannten erzogenen Hunde liegen neben oder unter dem Tisch und schlafen und am Nachbartisch motzt und nervt der Tutnix die ganze Zeit herum, weil er eben gerade nicht zu den anderen Hunden hindarf und offensichtlich auch nicht gelernt hat, dies mal auszuhalten.
Und ich betone nochmal, Mailo läuft täglich ohne Leine und hat dabei natürlich auch Hundekontakte. Das heißt aber eben nicht, dass er das mit jedem entgegenkommenden Hund haben muss. Ist der angeleint, tun wir das auch und laufen ohne Kontakt vorbei. Schätze ich ein, dass Mailo den entgegenkommenden Hund nicht toll finden wird, leine ich an und erwarte das dann im Gegenzug vom anderen Halter auch. So funktioniert bei uns hier gegenseitige Rücksichtnahme in den allermeisten Fällen problemlos und diese einfachen Regeln finde ich jetzt überhaupt nicht kompliziert. Natürlich muss man das mit einem Hund trainieren, damit das so klappt und ich befürchte, dass genau das das Problem bei einigen Haltern ist.