Danke für die lieben Antworten. Ich bemühe mich, die Situationen so zu gestalten, dass ich sie händeln kann, ansonsten versuche ich es mit Management. Allerdings geraten wir immer mal wieder in ungewollte Situationen.
Ein Beispiel: Gestern waren wir im Park. Der ist riesig. Weit und breit war niemand zu sehen. Wir haben uns dann einen Platz mitten auf einer Wiese gesucht, neben uns eine kleine Waldinsel. Ich habe eine Decke ausgebreitet und wollte mit den Beiden eine Ruheübung durchführen. Da taucht neben uns plötzlich auf der Wiese ein Radfahrer auf. Er fuhr dicht an uns vorbei. Das war noch nicht mal ein Problem. Dann blieb der in unserer Nähe stehen. Und da sind meine Beiden losgewetzt und haben ihn ordentlich zusammengebellt. Ich hab in solchen Situationen das Gefühl, dass es kontraproduktiv ist, hinterherzulaufen, wenn ich aber nicht schnell genug reagiere, löst der Mensch das Problem vielleicht auf eine unschöne Art oder einer der Hunde schnappt zu. Also lauf ich hektisch hinterher und scheuch die Hunde weg oder nehme zumindest einen auf den Arm. 🫣
Ich würde auch sagen, Hunde an die Leine, wenn du das Gebiet nicht 100% überblicken kannst oder generell die Hunde nicht kontrollieren kannst. Ansonsten ist zielgerichtetes Training ja gar nicht möglich.
Wenn du Angst hast, dass die Hunde schnappen, kann ich einen (gut sitzenden!) Maulkorb empfehlen. Der hilft dir, entspannter zu bleiben, weil sie nix tun können, und zusätzlich halten viele Menschen dann mehr Abstand, sodass ihr besser üben könnt.
Und komm weg von dem Gedanken, dass du entspannter werden musst und alles ist gut. Das bekommt man oft eingeredet, ist aber null hilfreich, weil es natürlich nicht auf Knopfdruck geht! Stattdessen solltest du schauen, dass ihr gemeinsam möglichst viele Situationen habt, wo ihr alle entspannt seid und sowohl die Hunde als auch du lernen können. Und andere Situationen nach Möglichkeit vermeiden (Leine an die Hunde, aufmerksam sein, Distanz rein bringen). Geht das mal nicht 100%, durchatmen, Krönchen richten und weiter gehts.
Es hilft auch Strategien zu entwickeln. Meine Trainerin hat zb immer bevor wir den Hund aus dem Auto geladen haben gefragt "was machst du, wenn jetzt ein anderer Hund/Mensch/... Um die Ecke kommt?" Spielt man solche Situationen zuhause öfter durch, ist die Chance, richtig zu reagieren deutlich größer. In deinem Beispiel hättest du zb schon agieren müssen, sobald du den Radfahrer gesehen hast, und nicht erst reagieren, nachdem die Situation schon gekippt ist.