Ich verstehe was du damit sagen willst.
Vorallem der eine Satz "die Freiheit kannst du in der jetzigen Gesellschaft einem Hund kaum mehr bieten"
Und das wird in den nächsten Zeit noch schlimmer! Aber für diese Freiheit brauchts für mein empfinden hauptsächlich nur eins, komme ich gleich dazu.
Das mit dem Jäger der Hund erschießen darf, war hier schon so oft das Thema, denn so einfach ist es eben nicht.
Das mit der Bindung, sehe ich ganz ganz anders, man kann an der Hund - Mensch Beziehung arbeiten. Aber nicht an der "Bindung". Entweder sie ist da oder nicht!
Und genau da ist für mich der Knackpunkt, ich erlebe so gut wie nie, eine Bindung zwischen Mensch und Hund, da wird Trainiert Trainiert Trainiert und 5 Jahre später Trainieren Sie immer noch.
Zu dem Thema abhauen bei Gewitter und Feuerwerkskörpern.
Also meiner ist nun beim besten Willen auch nicht der Mutigste.
Aber ich verstehe nicht warum ein Hund "weg" rennt.
"Ich" bin doch seine Sicherheit. Wenn er bei mir ist, weiß er das.
Ehrlich ich habe noch nie verstanden warum er vor mir abhauen soll, wenn er erschrickt oder angst hat und wenn das ein Hund tut, sorry aber dann stimmt die Bindung nicht.
Habe noch nie gehört das ein Wolf bei Gewitter von seinem Rudel weg rennt.
Straßenhunde sind nochmal was ganz anderes, natürlich kann man auch einen Straßenhund an eine Leine gewöhnen.
Ein Teil meiner Familie lebt auf Gran Canaria. Sie haben über 20 Straßenhunde, da hat nicht einer eine Leine.
Ich würde jede Wette eingehen das diese Hunde ein wirklich schönes artgerechtes Hundeleben leben dürfen!
Ja du hast vollkommen recht, ein Hund, der auf seinen Menschen vertraut, wird nicht wegrennen. Aber darum ging es mir gar nicht. Wenn man einen Hund, der kein vertrauen in seinen Menschen hat, nicht anleint, dann wird er bei Gewitter oder was ihm sonst noch Angst machen würde, möglicherweise abhauen.
Eine Bindung mag von Anfang an existieren, oder eben nicht, aber eine Bindung kann schwach, oder stark sein, und um sie zu stärken, muss man daran arbeiten. Ein Hund muss die Welt der Menschen auch erst verstehen lernen, und wenn es am Ende die Beziehung ist, die man stärkt und nicht die Bindung.
(Ein kleiner Nachsatz: Natürlich ist Bindung etwas, das aufgebaut werden kann, es ist ein uralter Instinkt zur Lebenserhaltung, denn ein Kind/Welpe/etc. ist ohne Mutter nicht überlebensfähig. Das Kind bindet sich an sie, da sie die Bedürfnisse dessen mit erfüllt und Sicherheit gewährleistet. Schlüpft man in eine Rolle, die all dies vermittelt, ist Bindung natürlich möglich. Das Internet ist übrigens ein super Ort, um sich zu informieren.)
Mag sein, dass der Jäger den Hund nicht in jedem Fall „einfach erschießen darf“, aber ein zu Tode gehetztes Reh und/oder eine saftige Geldstrafe muss nun auch nicht sein, nur weil man seinen offensichtlich jagdlich engagierten Hund nicht anleinen wollte.
Ich will nicht behaupten, dass Hunde, die Freilauf haben, unglücklich sind. Mag auf einer Insel einfacher sein, 20 Hunde ohne Leine zu halten, als in Deutschland, damit hab ich nunmal keine Erfahrung und darum geht es mir keineswegs.
Ich behaupte auch nicht, Suse würde alles falsch machen, im Gegenteil, sie scheint super auf die Bedürfnisse ihrer Hunde eingehen zu können, nur ist das nicht auf jeden Hund zu übertragen.
Mir ging es ganz simple nur darum, dass man alles aufbauen und positiv konditionieren muss, damit ein Hund dahin kommt, frei laufen zu können, ohne auf jeden Hund zu „springen“ oder jedes Wildtier jagen zu wollen. Das ist ein Prozess und manchmal klappt es vielleicht nicht, eventuell wegen fehlender Bindung, schlechter Beziehung, traumatische Erlebnisse, fehlender Erfahrung, Angst oder anderem. Man holt sich keinen Hund und dann ist alles super.
Mir geht es wirklich vor allem eben um diese Hunde, die nicht „perfekt“ sind, die noch im Training sind.
Diese Hunde schaden sich selbst oder der Umwelt, wenn sie im Freilauf sind und deshalb ist es schon ein wenig „unfair“ zu behaupten, dass ein Hund unglücklich oder zu bemitleiden ist, nur weil er (noch) nicht von der Leine gelassen werden kann.
Ein Husky ist glücklich, wenn er ziehen darf, ein Windhund wenn er rennen darf und ein Hund mit Bindung zu seinem Menschen wird glücklich sein, wenn er ihm sein darf.
Freilauf ist keine Bedingung für ein glückliches Hundeleben sondern eine privilegierte Option.