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Sonja
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Anzahl der Antworten 12
zuletzt 22. Aug.

Psychopharmaka beim Hund

oder in der Mediathek: https://www.3sat.de/gesellschaft/reporter/psychopharmaka-bei-hunden-102.html Lasst uns darüber diskutieren.
 
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Olli
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21. Aug. 02:06
Teil 1: HSH-Hündin aus dem TS beschwert sich, wenn in ihren Bereich ein ganzes Kamerateam einfällt => Überraschung. Nachdem das Team im Haus ist, kommt auch der Hund rein und legt sich hin. Da wird sich beschwert, dass der Hund nur rumliegt, nicht aufsteht, wenn die Halterin nach hause kommt. Und dann kriegt sie noch on top die Psychopharmaka. (zweite Überraschung: eine der Nebenwirkungen ist Lethargie) Hier war die Erwartung, dass sich alles mit Liebe erledigen lässt, zu groß. Teil 2 zeigt ein junges Päarchen welches überfordert mit dem banalen Verhalten eines Welpen ist. Welpe schnappt, kriegt einen Abbruch, es wird korrekt festgestellt, dass er müde ist, um kurz darauf wieder mit dem Kauspielzeug rumzufuchteln. Die beiden sind einfach nicht konsequent. Teil 3 war immerhin die gute Kritik dabei, dass Hund immer sofort funktionieren muss und nur in Abstimmung mit Verhaltenexperten mit Tabletten gearbeitet werden sollte. Teil 4 Das Päarchen hat anscheinend einen traumatisierten Hund aus dem TS, die mit Hilfe der Tabletten überhaupt handhabbar wurde. Es wäre vermutlich für den Zuschauer einleuchtender gewesen, wenn man das Verhalten vor der Tablettengabe beobachten hätte können. Ansonsten waren die beiden zumindest so mental gefestigt, dass sie sich von Blessuren haben nicht abschrecken lassen. Fluoxetin, also der Wirkstoff des genannten Beruhigungsmittels, gibt's laut Wikipedia seit 1987 und in den USA gibt es 20 Mio Konsumenten (menschliche) - gut auf jeden Fall für die Aktionäre vom Konzern Lilly. Das Hauptproblem sehe ich darin, dass bei Hund und Mensch versucht wird, Probleme durch Selbstmedikation zu lösen - von den ganzen Nebenwirkungen ganz zu schweigen.
 
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Sonja
20. Aug. 23:53
Irgendwer hat meinen Titel gekürzt. Und die Kategorie geändert. Eine Nachricht darüber habe ich nicht bekommen. Geister? 👻🤔 Der Film kommt in einer knappen Stunde im Fernsehen oder kann in der Mediathek geschaut werden. Ich werde ihn im TV schauen, bin schon gespannt. Nur schade dass so ein interessantes Thema mal wieder mitten in die Nacht verbannt wurde.
 
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Marla
20. Aug. 23:58
Ah, ok. Habe es nicht geschafft zu laden. Ja sehr schade. Das wird mir zu spät, aber für morgen notiert. 😉 Danke für den Hinweis und gute Nacht.
 
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Sonja
21. Aug. 01:22
Ok, der Film ist zuende, und ich bin etwas enttäuscht. Hätte mir mehr Informationen erhofft. Über die genaue Wirkungsweise der eingesetzten Psychopharmaka. Und darüber, welche anderen Maßnahmen ergriffen wurden und gescheitert sind. So muss man sich darauf verlassen, dass die Tierärztin die Notwendigkeit, Psychopharmaka einzusetzen, richtig einschätzt. Es kam ganz gut rüber, dass diese Medikamente nur im Ausnahmefall gegeben werden sollen, und auf keinen Fall einem Junghund. Ich persönlich würde es immer mit Therapie und Erziehung versuchen, mit viel Geduld, aber ohne Psychopharmaka. Außerdem habe ich mich gefragt, was wohl die Leute von der Hellhound Foundation dazu sagen würden. Aber ich halte es für möglich, dass es Hunde gibt, bei denen der Einsatz von Psychopharmaka sinnvoll ist.
 
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Olli
21. Aug. 02:06
Teil 1: HSH-Hündin aus dem TS beschwert sich, wenn in ihren Bereich ein ganzes Kamerateam einfällt => Überraschung. Nachdem das Team im Haus ist, kommt auch der Hund rein und legt sich hin. Da wird sich beschwert, dass der Hund nur rumliegt, nicht aufsteht, wenn die Halterin nach hause kommt. Und dann kriegt sie noch on top die Psychopharmaka. (zweite Überraschung: eine der Nebenwirkungen ist Lethargie) Hier war die Erwartung, dass sich alles mit Liebe erledigen lässt, zu groß. Teil 2 zeigt ein junges Päarchen welches überfordert mit dem banalen Verhalten eines Welpen ist. Welpe schnappt, kriegt einen Abbruch, es wird korrekt festgestellt, dass er müde ist, um kurz darauf wieder mit dem Kauspielzeug rumzufuchteln. Die beiden sind einfach nicht konsequent. Teil 3 war immerhin die gute Kritik dabei, dass Hund immer sofort funktionieren muss und nur in Abstimmung mit Verhaltenexperten mit Tabletten gearbeitet werden sollte. Teil 4 Das Päarchen hat anscheinend einen traumatisierten Hund aus dem TS, die mit Hilfe der Tabletten überhaupt handhabbar wurde. Es wäre vermutlich für den Zuschauer einleuchtender gewesen, wenn man das Verhalten vor der Tablettengabe beobachten hätte können. Ansonsten waren die beiden zumindest so mental gefestigt, dass sie sich von Blessuren haben nicht abschrecken lassen. Fluoxetin, also der Wirkstoff des genannten Beruhigungsmittels, gibt's laut Wikipedia seit 1987 und in den USA gibt es 20 Mio Konsumenten (menschliche) - gut auf jeden Fall für die Aktionäre vom Konzern Lilly. Das Hauptproblem sehe ich darin, dass bei Hund und Mensch versucht wird, Probleme durch Selbstmedikation zu lösen - von den ganzen Nebenwirkungen ganz zu schweigen.
 
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Olli
21. Aug. 02:14
Ok, der Film ist zuende, und ich bin etwas enttäuscht. Hätte mir mehr Informationen erhofft. Über die genaue Wirkungsweise der eingesetzten Psychopharmaka. Und darüber, welche anderen Maßnahmen ergriffen wurden und gescheitert sind. So muss man sich darauf verlassen, dass die Tierärztin die Notwendigkeit, Psychopharmaka einzusetzen, richtig einschätzt. Es kam ganz gut rüber, dass diese Medikamente nur im Ausnahmefall gegeben werden sollen, und auf keinen Fall einem Junghund. Ich persönlich würde es immer mit Therapie und Erziehung versuchen, mit viel Geduld, aber ohne Psychopharmaka. Außerdem habe ich mich gefragt, was wohl die Leute von der Hellhound Foundation dazu sagen würden. Aber ich halte es für möglich, dass es Hunde gibt, bei denen der Einsatz von Psychopharmaka sinnvoll ist.
Bei der HF gibt's das nach meiner Kenntnis nicht, weil man dort ja den unbeeinflussten Hund 'erleben' will, um dann seine unerwünschten 'Taktiken' systematisch zu zerstören. Das Hilfsmittel dort ist maßgeblich der Maulkorb. Ein Teil der Tiere gehört auch dort gar nicht hin, sondern wurde einfach nicht konsequent erzogen. Kannst Vanessa ja mal fragen, ob sie den Einsatz von Psychopharmaka für ihre 'Brecher' mal erwogen hat.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Aug. 07:10
Wir mussten zweimal bei Dobby einen Ultraschall durchführen und mein Hund hat aus diversen Gründen Unsicherheiten von andere angefasst zu werden. Der Ultraschall musste vom Bauch gemacht werden, heist er musste auf den Rücken gelegt werden. Um eine komplette Panik und eine zwanghafte Fixierung zu verhindern, wurde er bei meiner Haustierärztin sediert. Der nächste Ultraschall war bei einer internistischem Fachpraxis bei dem 30 minütigen Telefongespräch riet sie mir dazu, 60 min vor der Behandlung Dobby Trazodon zu geben (Antidepressiva). Ich hab sehr lange mit mir gerungen, da ich das eigentlich überhaupt nicht wollte. Schlussendlich hab ich es dann doch gemacht und es war eine gute Entscheidung. Er bekam bisher nur einmal für den Ultraschall eine Trazodon und ich würde ihm nur für einen weiteren Ultradchall eine geben. Er war viel entspannter und ist schlussendlich sogar unterm Ultraschall eingeschlafen. Er war aber nicht apathisch oder sonst großartig anders. Aber es war wie gesagt nur eine einzige Gabe für diesen Tierarztbesuch. Ich komme zum Glück im Alltag etc. mit meinem Hund ohne Psychopharmaka klar. Ich denke es gibt bestimmt Hunde denen das gut tut, aber ausschließlich mit einem Trainer der auf Verhalten und Psyche spezialisiert ist und einen guten Ta.
 
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Sonja
21. Aug. 10:21
Teil 1: HSH-Hündin aus dem TS beschwert sich, wenn in ihren Bereich ein ganzes Kamerateam einfällt => Überraschung. Nachdem das Team im Haus ist, kommt auch der Hund rein und legt sich hin. Da wird sich beschwert, dass der Hund nur rumliegt, nicht aufsteht, wenn die Halterin nach hause kommt. Und dann kriegt sie noch on top die Psychopharmaka. (zweite Überraschung: eine der Nebenwirkungen ist Lethargie) Hier war die Erwartung, dass sich alles mit Liebe erledigen lässt, zu groß. Teil 2 zeigt ein junges Päarchen welches überfordert mit dem banalen Verhalten eines Welpen ist. Welpe schnappt, kriegt einen Abbruch, es wird korrekt festgestellt, dass er müde ist, um kurz darauf wieder mit dem Kauspielzeug rumzufuchteln. Die beiden sind einfach nicht konsequent. Teil 3 war immerhin die gute Kritik dabei, dass Hund immer sofort funktionieren muss und nur in Abstimmung mit Verhaltenexperten mit Tabletten gearbeitet werden sollte. Teil 4 Das Päarchen hat anscheinend einen traumatisierten Hund aus dem TS, die mit Hilfe der Tabletten überhaupt handhabbar wurde. Es wäre vermutlich für den Zuschauer einleuchtender gewesen, wenn man das Verhalten vor der Tablettengabe beobachten hätte können. Ansonsten waren die beiden zumindest so mental gefestigt, dass sie sich von Blessuren haben nicht abschrecken lassen. Fluoxetin, also der Wirkstoff des genannten Beruhigungsmittels, gibt's laut Wikipedia seit 1987 und in den USA gibt es 20 Mio Konsumenten (menschliche) - gut auf jeden Fall für die Aktionäre vom Konzern Lilly. Das Hauptproblem sehe ich darin, dass bei Hund und Mensch versucht wird, Probleme durch Selbstmedikation zu lösen - von den ganzen Nebenwirkungen ganz zu schweigen.
Super Analyse. Ich sehe allerdings ein weiteres Problem darin, dass es sich manche Tierärzte leicht machen, den Kunden nach dem Mund reden, und so sicher manchmal unnötig auf Psychopharmaka zurückgegriffen wird. Und wenn man seinem Tierarzt vertraut, lässt man es zu, dankbar für die Lösung, die auch für einen selbst so einfach ist. Ich hoffe einfach, dass nicht zu viele Tierärzte Psychopharmaka geben.
 
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Sonja
21. Aug. 10:33
Wir mussten zweimal bei Dobby einen Ultraschall durchführen und mein Hund hat aus diversen Gründen Unsicherheiten von andere angefasst zu werden. Der Ultraschall musste vom Bauch gemacht werden, heist er musste auf den Rücken gelegt werden. Um eine komplette Panik und eine zwanghafte Fixierung zu verhindern, wurde er bei meiner Haustierärztin sediert. Der nächste Ultraschall war bei einer internistischem Fachpraxis bei dem 30 minütigen Telefongespräch riet sie mir dazu, 60 min vor der Behandlung Dobby Trazodon zu geben (Antidepressiva). Ich hab sehr lange mit mir gerungen, da ich das eigentlich überhaupt nicht wollte. Schlussendlich hab ich es dann doch gemacht und es war eine gute Entscheidung. Er bekam bisher nur einmal für den Ultraschall eine Trazodon und ich würde ihm nur für einen weiteren Ultradchall eine geben. Er war viel entspannter und ist schlussendlich sogar unterm Ultraschall eingeschlafen. Er war aber nicht apathisch oder sonst großartig anders. Aber es war wie gesagt nur eine einzige Gabe für diesen Tierarztbesuch. Ich komme zum Glück im Alltag etc. mit meinem Hund ohne Psychopharmaka klar. Ich denke es gibt bestimmt Hunde denen das gut tut, aber ausschließlich mit einem Trainer der auf Verhalten und Psyche spezialisiert ist und einen guten Ta.
Ich war neulich mit TS-Hündin Ella das erste Mal beim Tierarzt. Sie hatte Angst, wurde aber nicht panisch. Wir hatten vorher geübt, waren einige Male dort, um alles kennen zu lernen. Bei den ersten Besuchen hatte ich einen panischen Hund, dem selbst eine leere Tierarztpraxis (Mittagspause) nur von Außen zu viel war. Ich bin froh, dass ich mit ihr geübt habe. Ich bin aber auch froh, dass sie nichts hatte, was einen früheren Tierarztbesuch notwendig gemacht hätte. Denn dann hätte man sie wohl nicht anfassen können. Hätte - so wie bei Dir - für diesen Praxisbesuch wahrscheinlich auf ein beruhigendes Mittel zurückgreifen müssen. Ich sprühe mir bei solchen Terminen - auch beim Üben - immer Adaptil auf die Handgelenke. Das sind nur Feromone, schaden also nicht. Das hat Ella allerdings nicht spürbar beruhigt, reicht also nicht aus. Wenn sie nur aufgrund ihrer Angst sediert würde, hätte ich Angst, dass das für sie noch traumatischer ist. Ich habe schon mehrere Hunde erlebt, die beim Narkotisieren ihre Angst (Panik) heraus geschrien haben, bevor sie eingeschlafen sind. Wenn also Psychopharmaka zu einem besseren Ergebnis führen, würde ich da wohl auch nicht nein sagen zu einer einmaligen Gabe.
 
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Olli
21. Aug. 10:37
Super Analyse. Ich sehe allerdings ein weiteres Problem darin, dass es sich manche Tierärzte leicht machen, den Kunden nach dem Mund reden, und so sicher manchmal unnötig auf Psychopharmaka zurückgegriffen wird. Und wenn man seinem Tierarzt vertraut, lässt man es zu, dankbar für die Lösung, die auch für einen selbst so einfach ist. Ich hoffe einfach, dass nicht zu viele Tierärzte Psychopharmaka geben.
Es ist sogar noch krasser. Manche Kunden fragen für Silvester immer noch gezielt nach Acepromazin, also das Zeug, das den Hund 'ruhig stellt', er aber alles mitbekommt. Die Erklärung, dass das wie Schockkonfrontation mit Zwangsjacke ala Clockwork Orange ist, ist denen egal, Hauptsache Hund ist ruhig. Nicht jeder TA kann es sich leisten, seine Kunden zu verprellen.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Aug. 14:15
Spannender Thread, ich lese mal interessiert mit. Am Montag wurde mir für Finn Trazodon verschrieben. Wir verziehen nächsten Monat in die USA und da Finn generell eine Stressnudel ist und Auto fahren schon nicht mag, haben sich meine Tierärztin und ich uns Sorgen wegen der langen Reise gemacht. Das Trazodon soll ihm helfen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass es medikamentöse Unterstützung für solche Ausnahmefälle gibt und hoffe sehr, dass Finn gut drauf anschlägt. Im Alltag plane ich es allerdings nicht zu nutzen und bin auch der Meinung, dass Psychopharmaka als letztes Mittel und nur nach enger Absprache mit einem fachkundigen Trainer und Tierarzt eingesetzt werden sollten.