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Alexa
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Anzahl der Antworten 54
zuletzt 12. Sept.

Problemhund oder doch Problemmensch?

Ja Stadthunde müssen so einiges ertragen. Sie werden ausgesetzt dem Trubel, der Lautstärke uvm. Und was erwartet der Mensch das sie funktioniert und wenn sie nicht funktionieren, dann sind es gleich Problemhund, aber das auch Genetiken eine Rolle spielen, darüber machen sich die wenigsten Gedanken 😊 Vielleicht ist der Hund ja gar nicht das Problem, sondern der Mensch selber?
 
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Katharina
10. Sept. 09:39
Jein, heutzutage kann man sich als Neuling so tief in die Materie einarbeiten wie nie zuvor. Wer eine gute Wahl treffen will tut das auch. Natürlich steckt man nie zu 100% drinnen. Auch Hunde aus guter Zucht können erkranken, nur sind das dann halt meistens keine rassetypische Probleme. Ich glaube das ganz oft die Emotionen einfach das Ruder übernehmen und die eigene Wunschvorstellung so fest sitzt das negative Infos über den Traumhund einfach zur Seite geschoben werden. Nur so lässt sich für mich der Hype um Sonderfarben und Qualzuchten oder fragwürdigen Mischungen erklären.
Ja das stimmt. Die Idee von einem Hund nach einer bestimmten Vorstellung trifft dann oft nicht die Realität. Aber wenn man mit den Leuten ins Gespräch kommt merkt man schon auch das viele da wirklich auch in eine böse Situation gekommen sind obwohl sie dachten sich gut informiert zu haben. Und mir persönlich tut es manchmal schon leid was manche Leute durchmachen um ihrem Hund gerecht zu werden. Aber sicher gibt es auch ganz viele Leute die einfach nur schnell im Unverstand sich kaufen was sie schön finden oder sich schön geredet haben. Und dann gibt es da ja auch eine große Fraktion die sich gar nicht dran stören das der Hund total daneben ist aufgrund falscher Haltung 😀 das stört dann nur das Umfeld sie selber reden sich die Probleme weg. Vorher beim Fachkundigen Trainer informieren ist halt leider noch nicht etabliert. Hund ist eben leider immer oft nur Ware die man sich nach eigenen Belieben aussucht ohne Rücksicht auf die Folgen.
 
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Julia und
10. Sept. 09:49
Das stimmt durch den Stempel Anfängerhund oder Familienhund wird der Retriever leider verkannt ein Mega Arbeitstagshund zu sein. Würde man sein Willen arbeiten zu wollen mal anpreisen, würden glaube ich viele sich nicht für diesen Hund entscheiden. Wenn er arbeiten darf ist er ein toller Familienhund und zeigt all seine tollen Eigenschaften. Aber man muss wirklich sehr viel mit ihnen machen das sie ausgelastet sind. ( wobei das ja individuell ist was man als viel ansieht. Aber der Durchschnittshindehalter ist da meist weit entfernt) Da reicht es nicht dreimal am Tag an der Leine Spaziergehen oder auch 3 Stunden spazieren gehen. Aber wenn man mal weiß was er will dann hat man den perfekten Hund 😁
Aber du sprichst schon von der Arbeitslinie? Klar Hunde sind Individuen, aber die von dir beschriebenen Eigenschaften habe ich bei der Showlinie noch nicht getroffen. Der Labbi kann schon ein sehr toller Familienhund und Anfängerhund sein. Freunde von mir haben als Anfänger einen Labbi, der tollste Hund der Welt für Normalos (ohne sportliche Ambitionen). Die gehen zwei Mal am Tag für 30 min Gassi, Hündin ist ausgeglichen und zufrieden. Als sich in der Pubertät ein paar unerwünschte Verhaltensweisen eingeschlichen haben (Leute anspringen, für Labbi nicht ungewöhnlich, oder Abruf bei Hundebegegnungen), konnten diese jedes Mal mit DIY und YouTube innerhalb weniger Wochen behoben werden. Die Hündin zeigt für eine Gurkenscheibe einfach jegliches Alternativverhalten. Einziges "Problem" ist, ohne Futter kann man sie nicht motivieren (und Gewichtsprobleme, die ist eigentlich konstant auf Diät). Die holt einmal den Ball und wenns dafür nichts gibt, dann legt sie sich hin und schaut demonstrativ in die andere Richtung. Ich liebe diesen Hund 😁, auch wenn man sie beim Gassi eher anschieben muss. Hat aber als Praxishund und angehender Therapiebegleithund ihre Berufung gefunden. Alle versuchen einen Termin mit Hund zu bekommen, vor allem Eltern für ihre Kinder. Und sie liegt einfach da und chillt, strahlt dabei aber so eine Ruhe und Gelassenheit aus, das ist für die Patienten eine Wohltat.
 
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Ina
10. Sept. 09:52
Jein, heutzutage kann man sich als Neuling so tief in die Materie einarbeiten wie nie zuvor. Wer eine gute Wahl treffen will tut das auch. Natürlich steckt man nie zu 100% drinnen. Auch Hunde aus guter Zucht können erkranken, nur sind das dann halt meistens keine rassetypische Probleme. Ich glaube das ganz oft die Emotionen einfach das Ruder übernehmen und die eigene Wunschvorstellung so fest sitzt das negative Infos über den Traumhund einfach zur Seite geschoben werden. Nur so lässt sich für mich der Hype um Sonderfarben und Qualzuchten oder fragwürdigen Mischungen erklären.
Generell sind häufig falsche Vorstellungen und überhöhte Erwartungen, vor allem bei Erst-Hundebesitzern und solchen die es werden wollen, die Triebfeder für die Anschaffung eines Hundes.... Mal als Beispiel... Eine junge Mutter hatte mich damals oft mit meinem, gut erzogenen, Golden gesehen,... Sowas wünsche sie sich auch.... Einen Hund der locker neben dem Kinderwagen mit ihr spazieren geht,meine Hinweise, Warnungen, das viel Arbeit dahinter steckt, wurden in den Wind geschlagen.... Und wen wunderts.... Ein Jahr später hatte sie einen Problemhund... Einen Golden Retriever mit Maulkorb- und Leinenpflicht.... das war vor 25 Jahren schon so.... Und das ist sicher kein Einzelfall... Nette Filmchen wie Lassie, Dalmatiner, Marley und Beethoven, schön anzusehen aber weit ab von der Realität, tragen ihren Teil dazu bei.... Ja, sie könnten sich in die Materie einarbeiten, tun es oft aber nicht genügend, wissen zu wenig über rasse spezifische Bedürfnisse und Verhaltensweisen.... Und wenn der Hund nicht so "funktioniert" wie gewünscht ist er das Problem..... Leider.....
 
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Julia und
10. Sept. 10:10
Generell sind häufig falsche Vorstellungen und überhöhte Erwartungen, vor allem bei Erst-Hundebesitzern und solchen die es werden wollen, die Triebfeder für die Anschaffung eines Hundes.... Mal als Beispiel... Eine junge Mutter hatte mich damals oft mit meinem, gut erzogenen, Golden gesehen,... Sowas wünsche sie sich auch.... Einen Hund der locker neben dem Kinderwagen mit ihr spazieren geht,meine Hinweise, Warnungen, das viel Arbeit dahinter steckt, wurden in den Wind geschlagen.... Und wen wunderts.... Ein Jahr später hatte sie einen Problemhund... Einen Golden Retriever mit Maulkorb- und Leinenpflicht.... das war vor 25 Jahren schon so.... Und das ist sicher kein Einzelfall... Nette Filmchen wie Lassie, Dalmatiner, Marley und Beethoven, schön anzusehen aber weit ab von der Realität, tragen ihren Teil dazu bei.... Ja, sie könnten sich in die Materie einarbeiten, tun es oft aber nicht genügend, wissen zu wenig über rasse spezifische Bedürfnisse und Verhaltensweisen.... Und wenn der Hund nicht so "funktioniert" wie gewünscht ist er das Problem..... Leider.....
Aber ist das nicht "normal", dass man falsche Vorstellungen und Erwartungen hat? Also ich habe schon viel recherchiert und mich belesen usw. und trotzdem war die Realität Hund ganz weit weg von meiner Vorstellung. Ich finde es auch schwer als Anfänger die richtige Rasse zu wählen. Also eigentlich habe ich erst seit ich einen Hund habe viele Rassen persönlich kennen gelernt. Davor kann man Rasseportraits durchlesen usw. aber erst wenn man direkten Kontakt zu mehreren Vertretern einer Rasse hat, bekommt man ein Gefühl oder einen Eindruck dafür, wie die Hunde so sind. Ich fand Pudel zum Beispiel immer total bieder, langweilig und auch optisch nicht ansprechend. Durch Social Walks ist der Pudel aber inzwischen so ziemlich zu meiner persönlichen Lieblingsrasse geworden. Optisch ansprechend finde ich immer noch Rottweiler, Dobermann usw. Aber vom Charakter glaube ich, passt ein Pudel sehr gut zu mir und ich zu ihm. Das hätte ich nieeeee im Leben geglaubt. Auch welcher Typ Hundehalter man selber ist, weiß man oft erst, wenn man endlich einen Hund hat.
 
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Ina
10. Sept. 10:18
Aber ist das nicht "normal", dass man falsche Vorstellungen und Erwartungen hat? Also ich habe schon viel recherchiert und mich belesen usw. und trotzdem war die Realität Hund ganz weit weg von meiner Vorstellung. Ich finde es auch schwer als Anfänger die richtige Rasse zu wählen. Also eigentlich habe ich erst seit ich einen Hund habe viele Rassen persönlich kennen gelernt. Davor kann man Rasseportraits durchlesen usw. aber erst wenn man direkten Kontakt zu mehreren Vertretern einer Rasse hat, bekommt man ein Gefühl oder einen Eindruck dafür, wie die Hunde so sind. Ich fand Pudel zum Beispiel immer total bieder, langweilig und auch optisch nicht ansprechend. Durch Social Walks ist der Pudel aber inzwischen so ziemlich zu meiner persönlichen Lieblingsrasse geworden. Optisch ansprechend finde ich immer noch Rottweiler, Dobermann usw. Aber vom Charakter glaube ich, passt ein Pudel sehr gut zu mir und ich zu ihm. Das hätte ich nieeeee im Leben geglaubt. Auch welcher Typ Hundehalter man selber ist, weiß man oft erst, wenn man endlich einen Hund hat.
Da geb ich dir recht,.... Genau deswegen ist meist nicht der Hund das Problem sondern die fehlende Passung, wenn Mensch und Hund, Lebenssituation, nicht zueinander passen kann es schwierig werden...
 
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Ute
10. Sept. 10:36
Es handelt sich bei einem Hund immernoch um ein lebendiges Wesen. So gut recherchieren kann man da garnicht um auf alle Eventuallitäten vorbeteitet zu sein. Bei Bonnie war uns weder die Rasse noch die Optik wichtig oder ausschlaggebend. Wir haben einfach das Bündel Hund gesehen, das keiner haben wollte, da sie mehrgeschlechtlich ist und haben uns ihrer angenommen. Sie war schon als Welpe verhaltensauffällig und mit Beginn der Pupertät haben ihre Hormonschwankungen deutlich zugenommen. Wir strengen uns jeden Tag sehr an, damit wir ihr so einigermaßen gerecht werden und mussten viel loslassen von dem, das wir über Hunde gelernt und gelesen haben. Vieles davon kann sie einfach nicht "leisten". Inzwischen lassen wir sie wie sie ist, versuchen ihr nicht mehr mit Training usw. das Leben schwer zu machen. Und wir gehen jeden Tag neu an und schauen was er uns bringt, das meiste kommt aus einem Bauchgefühl heraus. So leben wir alle wesentlich entspannter. Sie ist ein Problemhund, wenn man so möchte. Trotzdem ein ganz liebes Tier, das wir trotz aller Schwierigkeiten nicht missen möchten.
 
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Ina
10. Sept. 10:51
Es handelt sich bei einem Hund immernoch um ein lebendiges Wesen. So gut recherchieren kann man da garnicht um auf alle Eventuallitäten vorbeteitet zu sein. Bei Bonnie war uns weder die Rasse noch die Optik wichtig oder ausschlaggebend. Wir haben einfach das Bündel Hund gesehen, das keiner haben wollte, da sie mehrgeschlechtlich ist und haben uns ihrer angenommen. Sie war schon als Welpe verhaltensauffällig und mit Beginn der Pupertät haben ihre Hormonschwankungen deutlich zugenommen. Wir strengen uns jeden Tag sehr an, damit wir ihr so einigermaßen gerecht werden und mussten viel loslassen von dem, das wir über Hunde gelernt und gelesen haben. Vieles davon kann sie einfach nicht "leisten". Inzwischen lassen wir sie wie sie ist, versuchen ihr nicht mehr mit Training usw. das Leben schwer zu machen. Und wir gehen jeden Tag neu an und schauen was er uns bringt, das meiste kommt aus einem Bauchgefühl heraus. So leben wir alle wesentlich entspannter. Sie ist ein Problemhund, wenn man so möchte. Trotzdem ein ganz liebes Tier, das wir trotz aller Schwierigkeiten nicht missen möchten.
Super dass sie ein so schönes Zuhause bei euch gefunden hat... Hier scheint es ja zu passen..... Wo Mensch und Hund harmonieren kommt es nicht darauf an was der Hund "leisten" kann sondern das beide Seiten ein zufriedenes Leben miteinander führen,..... Ein "Problem" wird erst zu einem solchen wenn wir es darin sehen....
 
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Katrin
10. Sept. 10:55
Aber du sprichst schon von der Arbeitslinie? Klar Hunde sind Individuen, aber die von dir beschriebenen Eigenschaften habe ich bei der Showlinie noch nicht getroffen. Der Labbi kann schon ein sehr toller Familienhund und Anfängerhund sein. Freunde von mir haben als Anfänger einen Labbi, der tollste Hund der Welt für Normalos (ohne sportliche Ambitionen). Die gehen zwei Mal am Tag für 30 min Gassi, Hündin ist ausgeglichen und zufrieden. Als sich in der Pubertät ein paar unerwünschte Verhaltensweisen eingeschlichen haben (Leute anspringen, für Labbi nicht ungewöhnlich, oder Abruf bei Hundebegegnungen), konnten diese jedes Mal mit DIY und YouTube innerhalb weniger Wochen behoben werden. Die Hündin zeigt für eine Gurkenscheibe einfach jegliches Alternativverhalten. Einziges "Problem" ist, ohne Futter kann man sie nicht motivieren (und Gewichtsprobleme, die ist eigentlich konstant auf Diät). Die holt einmal den Ball und wenns dafür nichts gibt, dann legt sie sich hin und schaut demonstrativ in die andere Richtung. Ich liebe diesen Hund 😁, auch wenn man sie beim Gassi eher anschieben muss. Hat aber als Praxishund und angehender Therapiebegleithund ihre Berufung gefunden. Alle versuchen einen Termin mit Hund zu bekommen, vor allem Eltern für ihre Kinder. Und sie liegt einfach da und chillt, strahlt dabei aber so eine Ruhe und Gelassenheit aus, das ist für die Patienten eine Wohltat.
Die Arbeitslinie ist einfach ein bissel mehr in Action und ein wenig arbeitsgeiler als die SL aber das bedeutet nicht das auch Hunde aus der SL die gemütlichen sind. Leider geht auch die Labbizucht immer mehr Richtung Gemütlichkeit und Masse. Ich kenne SL Labbis die schon eher wie Molosser aussehen mit einem Normalgewicht von über 40kg. Für mich ein no go.
 
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Ina
10. Sept. 11:06
Die Arbeitslinie ist einfach ein bissel mehr in Action und ein wenig arbeitsgeiler als die SL aber das bedeutet nicht das auch Hunde aus der SL die gemütlichen sind. Leider geht auch die Labbizucht immer mehr Richtung Gemütlichkeit und Masse. Ich kenne SL Labbis die schon eher wie Molosser aussehen mit einem Normalgewicht von über 40kg. Für mich ein no go.
Es wird ja in der Regel das gezüchtet was vom Käufer gewünscht wird..... Dann sieht man diese gemütlichen Labbis, findet die vom Wesen ganz toll.... Möchte aber vielleicht doch eher einen schlankeren Hund der nicht ganz so kräftig ist... Ja, und der kommt dann eher aus der Arbeitslinie.... Und dass da dann eine ganz andere Energie drin steckt wird oft übersehen.... Gute Züchter weisen darauf hin und beraten gerne... Leider nicht alle.... Und hier ist dann nicht der Hund das "Problem" sondern das fehlende Wissen....
 
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Melanie
10. Sept. 11:06
Ich denke, in den meisten Fällen ist der Mensch das Problem und nicht der Hund. Der Hund hat dann ein Problem, weil der Mensch nicht weiß wie er mit seinem Hund umgehen muss. Viele Menschen kaufen oder adoptieren einen Hund, der ihnen optisch am besten gefällt. Dann kommen noch Dinge wie die jeweiligen Modehunde und Falschinformationen hinzu. Traurig ist das es gerade heute so unglaublich einfach ist, sich gut und sachlich über Hunde/ Hunderassen zu informieren und viele es anscheinend einfach nicht tun. Wir haben z.B. 2 Jack Russel Terrier Mischlinge hier. Ich höre ganz oft: ja, da habt ihr ja typische Problemhunde.... Nein, haben wir nicht. Es sind 2 Hundedamen die eine gute Erziehung brauchen und mit denen man sich beschäftigen muss. Wir wussten was auf uns zukommt und das es durchaus anstrengende Phasen geben wird. Aber, wenn ich einen Hund möchte mit dem ich 2 mal am Tag 3 . Minuten spielen und 5 Minuten Gassigehen will, sind unsere Damen definitiv die falsche Wahl. Meine Erfahrung ist, wenn ein Hund gut ausgelastet ist ( ich meine hier nicht überfordert und müde) und der Mensch seine Bedürfnisse beachtet, kommt man auch viel besser durch " Problemsituationen" wie Trubel durch andere Menschen oder unerwartete Geräusche.