Am Ende ist es aber meistens ein persönlicher Angriff und eine Schuldzuweisung. Es geht immer darum Menschen, die Probleme mit ihrem Hund erleben als inkompetent, faul, undiszipliniert, nicht informiert, nicht bemüht usw darzustellen und sich selber gleichzeitig rein zufällig auf die Schulter zu klopfen, wie kompetent, engagiert, diszipliniert, informiert und bemüht man selber ist.
Dein Satz "viele wollen nen Hund haben aber halt nicht die Verantwortung tragen" fasst es doch perfekt zusammen, dass man Leute abstempelt und ihnen einfach irgendwas unterstellt, weil es bei ihnen nicht so klappt, wie bei einem selber.
Dazu mal eine, wie ich finde, sehr interessante Anekdote. Ich habe einen Hundetrainer Podcast gehört, in dem eine junge Trainerin von ihrem ersten, eigenen "Problemhund" berichtet hat. Wie schnell man in Scham, erlernter Hilflosigkeit (ja das gibt es nicht nur bei Hunden sondern auch bei Menschen) und Verzweiflung versinkt. Und das als Hundetrainer mit einem Welpen vom Züchter, kein kaputter Hund mit unbekannter Vorgeschichte. Sie hat dann auch erzählt, dass sie zum ersten Mal verstanden hat, was einige ihrer Kunden durchgemacht haben, wie ungerecht und unempathisch sie diese behandelt hat, wie schnell sie unterstellt hat, sie wären einfach nicht konsequent genug oder würden das Training nicht richtig machen. Und dann stand sie selber da mit einem Hund (ich meine ein Border Collie), mit dem nichts voran ging, alles irgendwie schlimmer wurde und sie förmlich ausgebrannt ist. Denn seinen eigenen "Problemhund" hat man 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, es gibt keine Pause, man wacht damit auf und geht damit schlafen. Und obwohl man weiß wie es geht, funktioniert nichts, man kann es nicht umsetzen und handelt zunehmend irrational. Wenn man als Trainer oder außenstehende Person einen Hund 1 Mal die Woche für 60 Minuten sieht und sich über die Besitzer ärgert, weil es doch alles nicht so schlimm ist und diese sich nur mal zusammenreißen und was machen müssten, hat man keine Ahnung in welcher psychischen Verfassung sich Menschen befinden, bis es einen selbst "erwischt".
Fand ich sehr mutig und ehrlich von der jungen Dame, sowas hört man sehr selten.
Es geht bei meinem Satz aber nicht um Leute die was ändern wollen sondern zb um die ganzen Tutnix, Hörtnix und "nur mal schnüffeln" Leute zb die sich nen Dreck drum scheren sich mit dem Tier auseinanderzusetzen und eben an sich zu arbeiten oder was besser zu machen.
Es geht nicht um Leute die was besser machen wollen oder eben noch Anfänger sind und was noch nicht wissen.
Ich helfe immer gern und biete jedem meine Hilfe an, aber bei so Leuten die halt an dem für den Hund und die Umwelt schädlichen Zustand nix ändern wollen und das Problem nicht einsehen isses halt eben so das die kein Tier haben sollten und scheiße bauen.