Home / Forum / Spaß & Tratsch / Problemhund oder doch Problemmensch?

Verfasser-Bild
Alexa
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 54
zuletzt 12. Sept.

Problemhund oder doch Problemmensch?

Ja Stadthunde müssen so einiges ertragen. Sie werden ausgesetzt dem Trubel, der Lautstärke uvm. Und was erwartet der Mensch das sie funktioniert und wenn sie nicht funktionieren, dann sind es gleich Problemhund, aber das auch Genetiken eine Rolle spielen, darüber machen sich die wenigsten Gedanken 😊 Vielleicht ist der Hund ja gar nicht das Problem, sondern der Mensch selber?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Luisa und
8. Sept. 18:29
Der Hund ist nie das Problem. Er agiert und reagiert wie ein Hund.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
8. Sept. 19:02
Der erste Fehler beginnt doch oftmals schon bei der Auswahl des Tieres. Wenn ich mir einen Vermehrerhund hole der schlecht verpaart und nicht ausreichend sozialisiert wurde werde ich mit diesem Welpen sicher mehr ,,Probleme" haben als aus guter Zucht mit liebevoller Aufzucht. Probleme schreibe ich extra in ,," weil heute viel zu oft das Wort Problemhund aufploppt. Untrainierte oder fehlerhaft trainierte Hunde sind für mich keine Problemhunde. Problemhunde sind für mich Hunde die zB schwerst traumatisiert sind oder durch gesundheitlichen Gründen eben anders reagieren. Sprich es liegt bei diesen Hunden ein ernstes Problem vor. Alle anderen fallen unter anstrengend aber machbar mit dem richtigen Menschen und passenden know how. Richtige Rasse, gute Herkunft, passender Charakter. Wer danach auswählt hat eher selten Probleme.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
8. Sept. 19:35
Am Ende ist es aber meistens ein persönlicher Angriff und eine Schuldzuweisung. Es geht immer darum Menschen, die Probleme mit ihrem Hund erleben als inkompetent, faul, undiszipliniert, nicht informiert, nicht bemüht usw darzustellen und sich selber gleichzeitig rein zufällig auf die Schulter zu klopfen, wie kompetent, engagiert, diszipliniert, informiert und bemüht man selber ist. Dein Satz "viele wollen nen Hund haben aber halt nicht die Verantwortung tragen" fasst es doch perfekt zusammen, dass man Leute abstempelt und ihnen einfach irgendwas unterstellt, weil es bei ihnen nicht so klappt, wie bei einem selber. Dazu mal eine, wie ich finde, sehr interessante Anekdote. Ich habe einen Hundetrainer Podcast gehört, in dem eine junge Trainerin von ihrem ersten, eigenen "Problemhund" berichtet hat. Wie schnell man in Scham, erlernter Hilflosigkeit (ja das gibt es nicht nur bei Hunden sondern auch bei Menschen) und Verzweiflung versinkt. Und das als Hundetrainer mit einem Welpen vom Züchter, kein kaputter Hund mit unbekannter Vorgeschichte. Sie hat dann auch erzählt, dass sie zum ersten Mal verstanden hat, was einige ihrer Kunden durchgemacht haben, wie ungerecht und unempathisch sie diese behandelt hat, wie schnell sie unterstellt hat, sie wären einfach nicht konsequent genug oder würden das Training nicht richtig machen. Und dann stand sie selber da mit einem Hund (ich meine ein Border Collie), mit dem nichts voran ging, alles irgendwie schlimmer wurde und sie förmlich ausgebrannt ist. Denn seinen eigenen "Problemhund" hat man 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, es gibt keine Pause, man wacht damit auf und geht damit schlafen. Und obwohl man weiß wie es geht, funktioniert nichts, man kann es nicht umsetzen und handelt zunehmend irrational. Wenn man als Trainer oder außenstehende Person einen Hund 1 Mal die Woche für 60 Minuten sieht und sich über die Besitzer ärgert, weil es doch alles nicht so schlimm ist und diese sich nur mal zusammenreißen und was machen müssten, hat man keine Ahnung in welcher psychischen Verfassung sich Menschen befinden, bis es einen selbst "erwischt". Fand ich sehr mutig und ehrlich von der jungen Dame, sowas hört man sehr selten.
Es geht bei meinem Satz aber nicht um Leute die was ändern wollen sondern zb um die ganzen Tutnix, Hörtnix und "nur mal schnüffeln" Leute zb die sich nen Dreck drum scheren sich mit dem Tier auseinanderzusetzen und eben an sich zu arbeiten oder was besser zu machen. Es geht nicht um Leute die was besser machen wollen oder eben noch Anfänger sind und was noch nicht wissen. Ich helfe immer gern und biete jedem meine Hilfe an, aber bei so Leuten die halt an dem für den Hund und die Umwelt schädlichen Zustand nix ändern wollen und das Problem nicht einsehen isses halt eben so das die kein Tier haben sollten und scheiße bauen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia und
8. Sept. 19:40
Der erste Fehler beginnt doch oftmals schon bei der Auswahl des Tieres. Wenn ich mir einen Vermehrerhund hole der schlecht verpaart und nicht ausreichend sozialisiert wurde werde ich mit diesem Welpen sicher mehr ,,Probleme" haben als aus guter Zucht mit liebevoller Aufzucht. Probleme schreibe ich extra in ,," weil heute viel zu oft das Wort Problemhund aufploppt. Untrainierte oder fehlerhaft trainierte Hunde sind für mich keine Problemhunde. Problemhunde sind für mich Hunde die zB schwerst traumatisiert sind oder durch gesundheitlichen Gründen eben anders reagieren. Sprich es liegt bei diesen Hunden ein ernstes Problem vor. Alle anderen fallen unter anstrengend aber machbar mit dem richtigen Menschen und passenden know how. Richtige Rasse, gute Herkunft, passender Charakter. Wer danach auswählt hat eher selten Probleme.
Ja gut jeder hat da sicher seine eigene Definition. Für mich ist ein schwerst traumatisierter Hund in erster Linie ein schwerst traumatisierter Hund und ein kranker Hund ein kranker Hund. Problemhund ist ja keine Diagnose, sondern (meiner Meinung nach) ein subjektives Empfinden und ein Zustand. Mensch kommt mit dem Verhalten des Hunde nicht zurecht und kann es trotz Bemühungen über einen längeren Zeitraum nicht positiv beeinflussen oder korrigieren. Ein unerzogener Hund kann für seine Halter ein Problemhund sein oder auch nicht. Ein Hund mit mehreren Beißvorfällen kann für seine Halter ein Problemhund sein oder auch nicht. Es geht um das subjektive Empfinden und das damit einhergehende Leiden. Ein 3 kg Hund an der ausgezogenen Flexi, der 15 Meter vor seinem Halter von rechts nach links läuft, Schuhe attackiert und wie eine Kettensäge dauerknurrt wird selten als Problemhund bezeichnet. Weil die Halter das Verhalten weder ernst nehmen, noch ändern wollen oder darunter leiden. Es gibt sicher auch Hunde, die eigentlich weder gefährlich noch sonderlich verhaltensauffällig sind, aber eine Leinenaggression haben, womöglich aufgrund von Größe und Gewicht kaum oder gar nicht zu halten sind und die Halter schon zwei oder drei Hundeschulen oder Trainer durch haben, nur noch nachts rausgehen und der Puls beim Gedanken das Haus zu verlassen in die Höhe schießt, man sich isoliert und das Leben um den Hund baut. Bringt nichts ihnen zu sagen, ihr habt gar keinen Problemhund, weil er weder krank noch schwerst traumatisiert ist. Doch, für diese Menschen in der Situation ist ihr Hund ein Problemhund, komplett unabhängig, ob das Verhalten auf fehlender Erziehung, einer Erkrankung oder einem Trauma basiert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia und
8. Sept. 19:42
Es geht bei meinem Satz aber nicht um Leute die was ändern wollen sondern zb um die ganzen Tutnix, Hörtnix und "nur mal schnüffeln" Leute zb die sich nen Dreck drum scheren sich mit dem Tier auseinanderzusetzen und eben an sich zu arbeiten oder was besser zu machen. Es geht nicht um Leute die was besser machen wollen oder eben noch Anfänger sind und was noch nicht wissen. Ich helfe immer gern und biete jedem meine Hilfe an, aber bei so Leuten die halt an dem für den Hund und die Umwelt schädlichen Zustand nix ändern wollen und das Problem nicht einsehen isses halt eben so das die kein Tier haben sollten und scheiße bauen.
Die Leute sehen ihren Hund aber nicht als Problemhund oder? Für die ist das Verhalten normal oder süß oder nicht so tragisch. Das Wort Problemhund impliziert ja, dass der Halter ein Problem erkennt und es das Leben von Mensch und Hund einschränkt. Vielleicht reden wir von unterschiedlichen Dingen. Aber ein Tut-nix ist für seinen Menschen ein Tut-nix und kein Problemhund.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
8. Sept. 19:44
Ja gut jeder hat da sicher seine eigene Definition. Für mich ist ein schwerst traumatisierter Hund in erster Linie ein schwerst traumatisierter Hund und ein kranker Hund ein kranker Hund. Problemhund ist ja keine Diagnose, sondern (meiner Meinung nach) ein subjektives Empfinden und ein Zustand. Mensch kommt mit dem Verhalten des Hunde nicht zurecht und kann es trotz Bemühungen über einen längeren Zeitraum nicht positiv beeinflussen oder korrigieren. Ein unerzogener Hund kann für seine Halter ein Problemhund sein oder auch nicht. Ein Hund mit mehreren Beißvorfällen kann für seine Halter ein Problemhund sein oder auch nicht. Es geht um das subjektive Empfinden und das damit einhergehende Leiden. Ein 3 kg Hund an der ausgezogenen Flexi, der 15 Meter vor seinem Halter von rechts nach links läuft, Schuhe attackiert und wie eine Kettensäge dauerknurrt wird selten als Problemhund bezeichnet. Weil die Halter das Verhalten weder ernst nehmen, noch ändern wollen oder darunter leiden. Es gibt sicher auch Hunde, die eigentlich weder gefährlich noch sonderlich verhaltensauffällig sind, aber eine Leinenaggression haben, womöglich aufgrund von Größe und Gewicht kaum oder gar nicht zu halten sind und die Halter schon zwei oder drei Hundeschulen oder Trainer durch haben, nur noch nachts rausgehen und der Puls beim Gedanken das Haus zu verlassen in die Höhe schießt, man sich isoliert und das Leben um den Hund baut. Bringt nichts ihnen zu sagen, ihr habt gar keinen Problemhund, weil er weder krank noch schwerst traumatisiert ist. Doch, für diese Menschen in der Situation ist ihr Hund ein Problemhund, komplett unabhängig, ob das Verhalten auf fehlender Erziehung, einer Erkrankung oder einem Trauma basiert.
Problemhund bedeutet hat für mich das der HUND unverschuldet ein Problem hat und nicht das der Hund das Problem ist. Für viele Meschen ist ja hündisches Verhalten ja schon ein Problem. Da bin ich dann auch dafür das solche Leute eher zum Plüschhund greifen sollten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katja
8. Sept. 19:48
Der erste Fehler beginnt doch oftmals schon bei der Auswahl des Tieres. Wenn ich mir einen Vermehrerhund hole der schlecht verpaart und nicht ausreichend sozialisiert wurde werde ich mit diesem Welpen sicher mehr ,,Probleme" haben als aus guter Zucht mit liebevoller Aufzucht. Probleme schreibe ich extra in ,," weil heute viel zu oft das Wort Problemhund aufploppt. Untrainierte oder fehlerhaft trainierte Hunde sind für mich keine Problemhunde. Problemhunde sind für mich Hunde die zB schwerst traumatisiert sind oder durch gesundheitlichen Gründen eben anders reagieren. Sprich es liegt bei diesen Hunden ein ernstes Problem vor. Alle anderen fallen unter anstrengend aber machbar mit dem richtigen Menschen und passenden know how. Richtige Rasse, gute Herkunft, passender Charakter. Wer danach auswählt hat eher selten Probleme.
Deinen ersten Satz kann ich voll und ganz unterschreiben, Katrin! Wir hatten damals auch nen Bodeguero (unser eigentliches Beuteschema) besichtigt. Aber der hatte klar ein Problem mit Männern und er sollte ja zu meinem Freund und seinem Sohn… Wir haben schweren Herzens (der Kerl war so süß!) abgesagt: als Ersthund-Besitzer haben wir uns das schlicht und ergreifend nicht zugetraut! Heute wäre das anders… Und heute früh eine Frau mit mit „Angsthund“ getroffen, ebenfalls Ersthund: inzwischen 2,5 Jahre bei ihr und kam immerhin auf 5m an uns ran! 😀 Sie hat echt viel geschafft!!! Aber meinte auch, sie hätte im ersten halben Jahr viel geheult… und SEHR viel gelernt. Muss man echt bereit zu sein. Ich war’s fand’s nicht nicht. Das kann man aber VORHER entscheiden, finde ich. Wenn der Hund erstmal da ist, ist das, meiner Meinung nach, ne ganz andere Geschichte!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ute
8. Sept. 19:56
Problemhund bedeutet hat für mich das der HUND unverschuldet ein Problem hat und nicht das der Hund das Problem ist. Für viele Meschen ist ja hündisches Verhalten ja schon ein Problem. Da bin ich dann auch dafür das solche Leute eher zum Plüschhund greifen sollten.
Wir haben mit Bonnie einen Hund Zuhause von dem ich tatsächlich sagen würde, dass es ein Problemhund ist. Dabei denke ich wie Katrin: "der Hund hat ein Problem und nicht, der Hund ist das Problem"
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
8. Sept. 19:59
Ich denke schon, das ein Großteil der Probleme menschengemacht ist. Wenn man einen Hund haben möchte, sollte man bedenken, welcher Hund zu den Lebensumständen passt. Nachbars haben einen Husky, weil die so hübsch sind. Mit Glück kommt der Hund 1x täglich raus und darf mit Frauchen in die Stadt laufen. Herrchen geht jeden Morgen in die Felder joggen, nimmt den Hund aber nicht mit. Ansonsten ist er den ganzen Tag im Garten und jault in schönster Husky-Art. Kontakt zu anderen Hunden wird vermieden. Für mich die falsche Wahl, absolut nicht artgerecht für einen Husky. Wenn es da zu Problemen kommt wird die Schuld bestimmt dem Hund zugeschrieben.😡
Kenne ich zur genüge hier in der Stadt auch Herdenschutzhunde haben in der Stadt nichts zu suchen.kenne leider zuviele die ihre Hunde wieder abgegeben haben. Leider denken die wenigsten darüber nach was sie sich holen und was für eine Verantwortung generell es ist mit einem Vierbeiner!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Regina
8. Sept. 20:47
Der erste Fehler beginnt doch oftmals schon bei der Auswahl des Tieres. Wenn ich mir einen Vermehrerhund hole der schlecht verpaart und nicht ausreichend sozialisiert wurde werde ich mit diesem Welpen sicher mehr ,,Probleme" haben als aus guter Zucht mit liebevoller Aufzucht. Probleme schreibe ich extra in ,," weil heute viel zu oft das Wort Problemhund aufploppt. Untrainierte oder fehlerhaft trainierte Hunde sind für mich keine Problemhunde. Problemhunde sind für mich Hunde die zB schwerst traumatisiert sind oder durch gesundheitlichen Gründen eben anders reagieren. Sprich es liegt bei diesen Hunden ein ernstes Problem vor. Alle anderen fallen unter anstrengend aber machbar mit dem richtigen Menschen und passenden know how. Richtige Rasse, gute Herkunft, passender Charakter. Wer danach auswählt hat eher selten Probleme.
Unsere Hunde kamen alle aus dem Tierheim, der erste vor 30 Jahren. Alle hatten mehr oder weniger ihr Päckchen zu tragen. Damals gab es den Begriff "Problemhunde" noch nicht wirklich, Internet war noch nicht in alle Haushalte eingezogen. Alle 4 würde man heute aber wohl so bezeichnen. Panikattacken (OK, das wäre heute ein Angsthund), nicht sozialisiert, teilweise Fremden gegenüber mehr als skeptisch. Alles Mischlinge, die jemand nicht mehr wollte, alles Ups-Würfe und definitiv nicht liebevoll aufgezogen. Bei zweien sprach die Angst vor Bierflaschen Bände... Trotzdem sind aus allen tolle Hunde geworden, man muss halt nicht nur die Probleme sehen und zuweisen, sondern an Lösungen arbeiten. Klar gab es Rückschritte, aber bei allen Vieren würde ich mich absolut wieder für sie entscheiden. Es ist auch immer eine Sache, wie man damit umgeht und daran arbeitet.