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Alexa
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Anzahl der Antworten 54
zuletzt 12. Sept.

Problemhund oder doch Problemmensch?

Ja Stadthunde müssen so einiges ertragen. Sie werden ausgesetzt dem Trubel, der Lautstärke uvm. Und was erwartet der Mensch das sie funktioniert und wenn sie nicht funktionieren, dann sind es gleich Problemhund, aber das auch Genetiken eine Rolle spielen, darüber machen sich die wenigsten Gedanken 😊 Vielleicht ist der Hund ja gar nicht das Problem, sondern der Mensch selber?
 
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Sylvi
7. Sept. 22:20
Aber wo haben wir denn noch ausreichend freie Natur? Hunde sind ein durch Menschen erschaffenes lebendes Produkt. Solange man denen Aufgaben gab und nach Zweck anschaffte und nutzte lebten sie zwar nicht im Luxus wie heute aber waren sicher zufriedener. Ich glaube das Problem liegt daran das Hunde heute Massenware sind die wir uns nach Lust und Laune zurecht designen und anschließend in Schubladen stecken.
Da hast du leider Recht genauso so ist es. Wir schaffen die Probleme für den Hund.
 
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Lisa-Eileen
8. Sept. 10:40
Ja, absolut. Aber da ists eben wichtig den Hund seiner Genetik entsprechend an alles heranzuführen. Je nach dem hat jeder so seine Problemzonen, der eine muss an den einen Sachen mehr arbeiten, dafür haben andere eben an anderen Stellen eher Probleme. Ich bewundere ja immer andere wo der Hund sich nicht so ablenken lässt, dafür bewundern andere bei uns das Rocket super hört und auf kleinste Zeichen reagiert. Ist er in näherer Umgebung langt ein leises Flüstern was niemand mitbekommt und er reagiert direkt. Stadtkrach und halt viel Dynamik ist für Rocket auch eher schwierig, als Hüti muss er ja wirklich aaaaalles im Auge behalten, daher fällts ihm schwer das Außen auszublenden und sich auf mich zu fokussieren. Bevor die Spondy so schlimm wurde waren wir da aber auf nem top Weg. Oft wird gesagt n Border käme in der Stadt nicht zurecht, aber wie man bei Rocket oder auch anderen sieht ists einfach Trainingssache und man muss eben ihre Gegebenheiten beachten, wenn man damit richtig umgeht ist das kein Problem.
 
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Lisa-Eileen
8. Sept. 10:42
Die sind sogar noch schlimmer...die Nachbarn daneben haben einen Mini Aussie, da würde doch glatt gesagt, man müsste die mal zusammen bringen, gibt bestimmt süße Welpen. Kann ich nur den Kopf schütteln
Und ich wunder mich immer wie diese ganzen absurden Mischlinge auf E Dogs usw entstehen. Das es so dumme Leute gibt ist echt unglaublich. Aber hatte so Storys auch schon von meiner Physio gehört, was die sich manchmal mit bekloppten Kunden rumschlagen muss unglaublich.🙈
 
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Lisa-Eileen
8. Sept. 10:44
Ich glaube es liegt ganz oft daran das sich viele Menschen den falschen Hund anschaffen. Das es von der Rasse oder vom Charakter her einfach nicht passt. Die Krönung ist dann noch falsche oder fehlerhafte Erziehung und schwupps hat man den ,,Problemhund".
Oder manche Leute die halt vielleicht besser n Kuscheltier haben sollten. Immer bei den ganzen Tierheimseiten, wie oft ich da laß das Hunde oder Katzen wegen ganz normalen Sachen abgegeben wurden wo man denkt das wären Witze. Das ist echt grausig.🙈
 
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Katrin
8. Sept. 11:02
Oder manche Leute die halt vielleicht besser n Kuscheltier haben sollten. Immer bei den ganzen Tierheimseiten, wie oft ich da laß das Hunde oder Katzen wegen ganz normalen Sachen abgegeben wurden wo man denkt das wären Witze. Das ist echt grausig.🙈
Der Labbi ist da ein gutes Beispiel. Ist ein Jagdhund der für die Teamarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurde. Super lernfähig, guter will to please und vom Wesen her echt lieb zu jedem. Das war nötig damit der Hund seinen Job gut erledigen konnte. Allerdings eignet er sich auch für andere Dinge hervorragend, auch als reiner Familienhund. Das aber nur wenn man willens ist Zeit und Arbeit zu investieren und sich klar macht das man einen recht groß und schwer werdenden energiegeladen Vierbeiner daheim hat der einem Job braucht. Dem Labbi ist es recht egal ob er dir die Ente bringen soll oder dir deinen Regenschirm trägt, dir die Wäsche in die Waschmaschine packt oder deine Schlüssel sucht. Ihm ist wichtig das er was zu tun bekommt, das er ,,arbeiten" darf, das er GEBRAUCHT wird. Wenn ich die zu verkaufen Anzeigen durchgehe lese ich häufig Gründe wie kann nicht alleine bleiben, zu stürmisch, zieht noch dolle an der Leine, pöbelt, hoher Jagdtrieb, unverträglich mit Kindern, gestresst. Ich würde sagen das mindestens 98% davon hausgemachte Probleme.
 
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Alexa
8. Sept. 11:14
Der Labbi ist da ein gutes Beispiel. Ist ein Jagdhund der für die Teamarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurde. Super lernfähig, guter will to please und vom Wesen her echt lieb zu jedem. Das war nötig damit der Hund seinen Job gut erledigen konnte. Allerdings eignet er sich auch für andere Dinge hervorragend, auch als reiner Familienhund. Das aber nur wenn man willens ist Zeit und Arbeit zu investieren und sich klar macht das man einen recht groß und schwer werdenden energiegeladen Vierbeiner daheim hat der einem Job braucht. Dem Labbi ist es recht egal ob er dir die Ente bringen soll oder dir deinen Regenschirm trägt, dir die Wäsche in die Waschmaschine packt oder deine Schlüssel sucht. Ihm ist wichtig das er was zu tun bekommt, das er ,,arbeiten" darf, das er GEBRAUCHT wird. Wenn ich die zu verkaufen Anzeigen durchgehe lese ich häufig Gründe wie kann nicht alleine bleiben, zu stürmisch, zieht noch dolle an der Leine, pöbelt, hoher Jagdtrieb, unverträglich mit Kindern, gestresst. Ich würde sagen das mindestens 98% davon hausgemachte Probleme.
Das ist som hausgemachte Probleme. Wenn ich Schnauzer in Not anschaue auch die gleiche Problematiken: Nur in Schnauzererfahrene Hände, fremden gegenüber distanziert oder sogar bissig, Unverträglichkeit mit anderen Hunden, Kinder besser nicht und andere Haustiere, Leinenführigkeit 0. Immer das gleiche
 
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Julia und
8. Sept. 11:36
An der Aussage ist sicher was dran, das will ich gar nicht abstreiten. Dass am Ende, wenn man lange genug abstrahiert, immer alles "menschengemachte" Probleme sind stimmt großteils auch. Hunde und Rassen sind menschengemacht, damit fängt es ja schon an. Ich frage mich bei solchen Aussagen aber auch immer, ob man die Komplexität individueller Geschichten außer acht lässt und wie produktiv oder hilfreich es ist, einfach alles auf die Inkompetenz des Halters zu schieben. Außerdem wirkt es, als würde man Hunden Individualität, Persönlichkeit und Charakter absprechen. Letztendlich ist es doch so, wer seinen Hund als Problemhund empfindet (ob es jetzt einer ist oder nicht) leidet nicht selten immens. Diesen Menschen zu sagen "selber Schuld" bringt niemanden weiter, auch wenn ehrliche Worte von Trainern, HuSchu oder Freunden und manchmal Fremden im richtigen Kontext nötig und hilfreich sein können. Ganz abgesehen davon darf man auch nicht vergessen, dass wir in einem Informationszeitalter leben, Informationen und leider auch Falschinformationen sind schwer zu unterscheiden. Ebenso passiert gerade in der Hundewelt sehr viel, es gibt in alle Richtungen Extremen und radikale Einstellungen, vieles ist schon fast religiös und Hundetraining ist zu einer riesen Industrie herangewchsen, die aber faktisch unreguliert ist. Dass sich gerade Ersthundehalter verlieren und jegliche Intuition und Bauchgefühl ausschalten, weil jede falsche Bewegung als regelrecht traumatisierend für den Hund dargestellt werden kann ist eigentlich auch nur "menschlich". Gleichzeitig erleben auch sehr traditionelle/konservative/veraltete Methoden als Gegenbewegung einen Boom. Ansprüche und Erwartungen an Hunde haben sich ja auch radikal geändert in den letzten paar Jahren. Womöglich gäbe es einige Mensch Hund Konstellationen, die vor 20 Jahren funktioniert hätten und heute aber chronisch krieseln. Jedenfalls glaube ich, dass man sich eher darauf fokussieren sollte, wie man Menschen und Hunden mit Problemen helfen kann und nicht darauf, ob jetzt der Hund oder der Mensch mehr Schuld an der Situation haben.
 
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Lisa-Eileen
8. Sept. 14:08
Der Labbi ist da ein gutes Beispiel. Ist ein Jagdhund der für die Teamarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurde. Super lernfähig, guter will to please und vom Wesen her echt lieb zu jedem. Das war nötig damit der Hund seinen Job gut erledigen konnte. Allerdings eignet er sich auch für andere Dinge hervorragend, auch als reiner Familienhund. Das aber nur wenn man willens ist Zeit und Arbeit zu investieren und sich klar macht das man einen recht groß und schwer werdenden energiegeladen Vierbeiner daheim hat der einem Job braucht. Dem Labbi ist es recht egal ob er dir die Ente bringen soll oder dir deinen Regenschirm trägt, dir die Wäsche in die Waschmaschine packt oder deine Schlüssel sucht. Ihm ist wichtig das er was zu tun bekommt, das er ,,arbeiten" darf, das er GEBRAUCHT wird. Wenn ich die zu verkaufen Anzeigen durchgehe lese ich häufig Gründe wie kann nicht alleine bleiben, zu stürmisch, zieht noch dolle an der Leine, pöbelt, hoher Jagdtrieb, unverträglich mit Kindern, gestresst. Ich würde sagen das mindestens 98% davon hausgemachte Probleme.
Ja, extrem. Ist halt sobald sie in die Pubertät kommen kommt man halt um Erziehung nicht drumherum weils dann doch nicht mehr so süß ist wenn der Hund sich verhält wie ein Hund sich eben verhält. Zu viele wollen nen Hund haben aber halt nicht die Verantwortung tragen und dann hat man den Salat.
 
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Lisa-Eileen
8. Sept. 14:14
An der Aussage ist sicher was dran, das will ich gar nicht abstreiten. Dass am Ende, wenn man lange genug abstrahiert, immer alles "menschengemachte" Probleme sind stimmt großteils auch. Hunde und Rassen sind menschengemacht, damit fängt es ja schon an. Ich frage mich bei solchen Aussagen aber auch immer, ob man die Komplexität individueller Geschichten außer acht lässt und wie produktiv oder hilfreich es ist, einfach alles auf die Inkompetenz des Halters zu schieben. Außerdem wirkt es, als würde man Hunden Individualität, Persönlichkeit und Charakter absprechen. Letztendlich ist es doch so, wer seinen Hund als Problemhund empfindet (ob es jetzt einer ist oder nicht) leidet nicht selten immens. Diesen Menschen zu sagen "selber Schuld" bringt niemanden weiter, auch wenn ehrliche Worte von Trainern, HuSchu oder Freunden und manchmal Fremden im richtigen Kontext nötig und hilfreich sein können. Ganz abgesehen davon darf man auch nicht vergessen, dass wir in einem Informationszeitalter leben, Informationen und leider auch Falschinformationen sind schwer zu unterscheiden. Ebenso passiert gerade in der Hundewelt sehr viel, es gibt in alle Richtungen Extremen und radikale Einstellungen, vieles ist schon fast religiös und Hundetraining ist zu einer riesen Industrie herangewchsen, die aber faktisch unreguliert ist. Dass sich gerade Ersthundehalter verlieren und jegliche Intuition und Bauchgefühl ausschalten, weil jede falsche Bewegung als regelrecht traumatisierend für den Hund dargestellt werden kann ist eigentlich auch nur "menschlich". Gleichzeitig erleben auch sehr traditionelle/konservative/veraltete Methoden als Gegenbewegung einen Boom. Ansprüche und Erwartungen an Hunde haben sich ja auch radikal geändert in den letzten paar Jahren. Womöglich gäbe es einige Mensch Hund Konstellationen, die vor 20 Jahren funktioniert hätten und heute aber chronisch krieseln. Jedenfalls glaube ich, dass man sich eher darauf fokussieren sollte, wie man Menschen und Hunden mit Problemen helfen kann und nicht darauf, ob jetzt der Hund oder der Mensch mehr Schuld an der Situation haben.
Denke da gehts aber halt eher um Hunde die zb abgegeben wurden weil sie ach so böse sind oder so. Oder eben Hunde die sich problematisch verhalten und die Halter meinen es ist halt so und kann man nix machen und/ oder so oder so an nix arbeiten wollen. Eher weniger gehts um Leute die einen "kaputten" Hund aufgenommen haben und dran arbeiten oder vielleicht selbst dazu geführt haben aus Unwissenheit und jetzt dran arbeiten, also gehts nicht drum auf jemand rumzuhacken oder nicht helfen zu wollen. Und bei vielen Sachen ists ja auch wichtig zu lernen und zu erkennen das man beim Hund selbst der Auslöser für das "Fehlverhalten" ist oder es begünstigt. Geht nicht um Schuldzuweisungen, einfach neutral erstmal den Fehler im System erkennen um dran arbeiten zu können. Fühlen sich aber viele ja immer gleich angegriffen wenn man das Problem benennt.
 
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Julia und
8. Sept. 18:28
Denke da gehts aber halt eher um Hunde die zb abgegeben wurden weil sie ach so böse sind oder so. Oder eben Hunde die sich problematisch verhalten und die Halter meinen es ist halt so und kann man nix machen und/ oder so oder so an nix arbeiten wollen. Eher weniger gehts um Leute die einen "kaputten" Hund aufgenommen haben und dran arbeiten oder vielleicht selbst dazu geführt haben aus Unwissenheit und jetzt dran arbeiten, also gehts nicht drum auf jemand rumzuhacken oder nicht helfen zu wollen. Und bei vielen Sachen ists ja auch wichtig zu lernen und zu erkennen das man beim Hund selbst der Auslöser für das "Fehlverhalten" ist oder es begünstigt. Geht nicht um Schuldzuweisungen, einfach neutral erstmal den Fehler im System erkennen um dran arbeiten zu können. Fühlen sich aber viele ja immer gleich angegriffen wenn man das Problem benennt.
Am Ende ist es aber meistens ein persönlicher Angriff und eine Schuldzuweisung. Es geht immer darum Menschen, die Probleme mit ihrem Hund erleben als inkompetent, faul, undiszipliniert, nicht informiert, nicht bemüht usw darzustellen und sich selber gleichzeitig rein zufällig auf die Schulter zu klopfen, wie kompetent, engagiert, diszipliniert, informiert und bemüht man selber ist. Dein Satz "viele wollen nen Hund haben aber halt nicht die Verantwortung tragen" fasst es doch perfekt zusammen, dass man Leute abstempelt und ihnen einfach irgendwas unterstellt, weil es bei ihnen nicht so klappt, wie bei einem selber. Dazu mal eine, wie ich finde, sehr interessante Anekdote. Ich habe einen Hundetrainer Podcast gehört, in dem eine junge Trainerin von ihrem ersten, eigenen "Problemhund" berichtet hat. Wie schnell man in Scham, erlernter Hilflosigkeit (ja das gibt es nicht nur bei Hunden sondern auch bei Menschen) und Verzweiflung versinkt. Und das als Hundetrainer mit einem Welpen vom Züchter, kein kaputter Hund mit unbekannter Vorgeschichte. Sie hat dann auch erzählt, dass sie zum ersten Mal verstanden hat, was einige ihrer Kunden durchgemacht haben, wie ungerecht und unempathisch sie diese behandelt hat, wie schnell sie unterstellt hat, sie wären einfach nicht konsequent genug oder würden das Training nicht richtig machen. Und dann stand sie selber da mit einem Hund (ich meine ein Border Collie), mit dem nichts voran ging, alles irgendwie schlimmer wurde und sie förmlich ausgebrannt ist. Denn seinen eigenen "Problemhund" hat man 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, es gibt keine Pause, man wacht damit auf und geht damit schlafen. Und obwohl man weiß wie es geht, funktioniert nichts, man kann es nicht umsetzen und handelt zunehmend irrational. Wenn man als Trainer oder außenstehende Person einen Hund 1 Mal die Woche für 60 Minuten sieht und sich über die Besitzer ärgert, weil es doch alles nicht so schlimm ist und diese sich nur mal zusammenreißen und was machen müssten, hat man keine Ahnung in welcher psychischen Verfassung sich Menschen befinden, bis es einen selbst "erwischt". Fand ich sehr mutig und ehrlich von der jungen Dame, sowas hört man sehr selten.