Denke da gehts aber halt eher um Hunde die zb abgegeben wurden weil sie ach so böse sind oder so.
Oder eben Hunde die sich problematisch verhalten und die Halter meinen es ist halt so und kann man nix machen und/ oder so oder so an nix arbeiten wollen.
Eher weniger gehts um Leute die einen "kaputten" Hund aufgenommen haben und dran arbeiten oder vielleicht selbst dazu geführt haben aus Unwissenheit und jetzt dran arbeiten, also gehts nicht drum auf jemand rumzuhacken oder nicht helfen zu wollen.
Und bei vielen Sachen ists ja auch wichtig zu lernen und zu erkennen das man beim Hund selbst der Auslöser für das "Fehlverhalten" ist oder es begünstigt.
Geht nicht um Schuldzuweisungen, einfach neutral erstmal den Fehler im System erkennen um dran arbeiten zu können.
Fühlen sich aber viele ja immer gleich angegriffen wenn man das Problem benennt.
Am Ende ist es aber meistens ein persönlicher Angriff und eine Schuldzuweisung. Es geht immer darum Menschen, die Probleme mit ihrem Hund erleben als inkompetent, faul, undiszipliniert, nicht informiert, nicht bemüht usw darzustellen und sich selber gleichzeitig rein zufällig auf die Schulter zu klopfen, wie kompetent, engagiert, diszipliniert, informiert und bemüht man selber ist.
Dein Satz "viele wollen nen Hund haben aber halt nicht die Verantwortung tragen" fasst es doch perfekt zusammen, dass man Leute abstempelt und ihnen einfach irgendwas unterstellt, weil es bei ihnen nicht so klappt, wie bei einem selber.
Dazu mal eine, wie ich finde, sehr interessante Anekdote. Ich habe einen Hundetrainer Podcast gehört, in dem eine junge Trainerin von ihrem ersten, eigenen "Problemhund" berichtet hat. Wie schnell man in Scham, erlernter Hilflosigkeit (ja das gibt es nicht nur bei Hunden sondern auch bei Menschen) und Verzweiflung versinkt. Und das als Hundetrainer mit einem Welpen vom Züchter, kein kaputter Hund mit unbekannter Vorgeschichte. Sie hat dann auch erzählt, dass sie zum ersten Mal verstanden hat, was einige ihrer Kunden durchgemacht haben, wie ungerecht und unempathisch sie diese behandelt hat, wie schnell sie unterstellt hat, sie wären einfach nicht konsequent genug oder würden das Training nicht richtig machen. Und dann stand sie selber da mit einem Hund (ich meine ein Border Collie), mit dem nichts voran ging, alles irgendwie schlimmer wurde und sie förmlich ausgebrannt ist. Denn seinen eigenen "Problemhund" hat man 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, es gibt keine Pause, man wacht damit auf und geht damit schlafen. Und obwohl man weiß wie es geht, funktioniert nichts, man kann es nicht umsetzen und handelt zunehmend irrational. Wenn man als Trainer oder außenstehende Person einen Hund 1 Mal die Woche für 60 Minuten sieht und sich über die Besitzer ärgert, weil es doch alles nicht so schlimm ist und diese sich nur mal zusammenreißen und was machen müssten, hat man keine Ahnung in welcher psychischen Verfassung sich Menschen befinden, bis es einen selbst "erwischt".
Fand ich sehr mutig und ehrlich von der jungen Dame, sowas hört man sehr selten.