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Melanie
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 33
zuletzt 13. Nov.

Passen wir überhaupt zusammen?

Liebe Forenmitglieder Hattet ihr schon mal einen Hund, mit dem es irgendwie nicht so richtig gepasst hat? Dass ihr das Gefühl hattet, gerade zu DIESEM Hund irgenwie nicht richtig eine Bindung aufbauen zu können, auch wenn ihr euch bemüht habt? Dass ihr euch gefragt habt, ob der Hund irgendwo anders glücklicher wäre, oder ihr mit einem anderen Hund glücklicher wärt? Wie seid ihr damit umgegangen? Meine Frage gründet darauf, dass mir gerade eine Kollegin erzählte, diese Gefühle in Bezug auf ihren Hund zu haben und nicht zu wissen, wie sie damit umgehen soll. Und ich konnte ihre Gefühle nachvollziehen, hatte ich mit meiner jetzigen Hündin doch auch Zeiten, in denen ich sehr am zweifeln war. Mich nimmt es Wunder, wie das bei anderen ist. Denn dies ist wohl ein Thema, über das man - vielleicht auch aus Scham - wohl nicht so offen spricht. Mich nehmen also wirklich Erfahrungen von Leuten Wunder, die diese Gefühle schon hatten. Antworten im Sinne von: Würde mir nie passieren/ist man selber daran Schuld etc. bitte unterlassen. Ich bin gespannt auf eure Antworten.
 
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R
28. Okt. 15:17
In den Vorbeispielen zu den Trennungen, sind es aber immer Menschen die ihre eigene Spiegelung projezieren. Vielleicht mute ich da einigen zuviel zu, aber ich finde, über die eigenen Fehler muss man auch springen lernen. Das ist nichts anderes als einen Hund zu verziehen und dann abzugeben... Sorry wenn ich das so drastisch sage. Aber kopieren muss der Mensch sein lassen können. Möchte auch dem Tier nichts zumuten, aber all das ist doch öberflächliches kennenlernen ohne die individualität des Tieres zu berücksichtigen, oder zu entwickeln. Sicher ist es schwierig, wenn man sich ein Abbild eines bekannten Tieres holt, darüber nicht zu vergleichen. Aber dann zieht dem Tier ein anderes Halsband an oder macht ein schleifchen auf den Kopf ,wenn's passiert ist, und arbeitet an eurer Einstellung. Was nicht passt, sind für mich Sachen wie, 60kg Hund und Treppenprobleme, Besitzer kann sich nur noch schwer bewegen und hat einen sehr aktiven Hund oder Dominanz- und Aggressionsproblematik,die überhand genommen haben, die der Halter nicht mehr händeln kann. Alles andere mit Gedanken und gefühlen sind Spiegelungen die wir selbst projezieren. Ein Hund merkt sehr wohl, wenn wir ihn nicht korrekt sehen. Das heißt, entdeckt endlich den Hund:) er scheint sich euretwegen zurück zu nehmen und kann von dem Standpunkt aus nichts anfangen. Bietet ihm möglichkeiten. Der Weg ist das Ziel.
 
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Heike
28. Okt. 15:35
Bei meinem ersten Hund „Sascha“ aus dem Tierheim hatte ich auch so einige Probleme. Er war ein Fundhund, keiner kannte seine Vergangenheit, als wir ihn holten war er 2 Jahre alt. Er hatte immer mal wieder „Aussetzer“, wo er plötzlich knurrte, steif wurde und einen anstarrte. Es war kurz vor einem Angriff. In der Zeit bei uns hat er meinen Bruder und meine Freundin gebissen. Diese Situationen kamen immer wieder, den Auslöser habe ich nie gefunden, sicher gab es einen, aber die Situationen ähnelten sich nicht. Wir rauften uns aber doch zusammen und haben viel erlebt und unternommen, er wurde 15 Jahre alt. Erst als ich viele Jahre später meine Kessi aus dem Tierheim zu uns holte, merkte ich, dass das Verhältnis zu ihr ein anderes war, der viel beschriebene „Seelenhund“. Sie hatte auch ihre Macken, aber die Verbindung zwischen uns war eine andere als die Verbindung zwischen Sascha und mir. Suki ist nun mein dritter eigener Hund, und auch bei ihr hatte ich das Glück eine ganz perfekte Beziehung zu ihr zu haben.
 
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Sadie
28. Okt. 16:44
In den Vorbeispielen zu den Trennungen, sind es aber immer Menschen die ihre eigene Spiegelung projezieren. Vielleicht mute ich da einigen zuviel zu, aber ich finde, über die eigenen Fehler muss man auch springen lernen. Das ist nichts anderes als einen Hund zu verziehen und dann abzugeben... Sorry wenn ich das so drastisch sage. Aber kopieren muss der Mensch sein lassen können. Möchte auch dem Tier nichts zumuten, aber all das ist doch öberflächliches kennenlernen ohne die individualität des Tieres zu berücksichtigen, oder zu entwickeln. Sicher ist es schwierig, wenn man sich ein Abbild eines bekannten Tieres holt, darüber nicht zu vergleichen. Aber dann zieht dem Tier ein anderes Halsband an oder macht ein schleifchen auf den Kopf ,wenn's passiert ist, und arbeitet an eurer Einstellung. Was nicht passt, sind für mich Sachen wie, 60kg Hund und Treppenprobleme, Besitzer kann sich nur noch schwer bewegen und hat einen sehr aktiven Hund oder Dominanz- und Aggressionsproblematik,die überhand genommen haben, die der Halter nicht mehr händeln kann. Alles andere mit Gedanken und gefühlen sind Spiegelungen die wir selbst projezieren. Ein Hund merkt sehr wohl, wenn wir ihn nicht korrekt sehen. Das heißt, entdeckt endlich den Hund:) er scheint sich euretwegen zurück zu nehmen und kann von dem Standpunkt aus nichts anfangen. Bietet ihm möglichkeiten. Der Weg ist das Ziel.
Genau das war früher auch mein Standpunkt, daher verstehe ich deine Meinung dazu. ☺️bevor ich es selber erlebt hatte, konnte ich es mir auch nicht vorstellen. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass es durchaus sein kann dass auch der Hund seine Schwierigkeiten mit dem Menschen haben kann, ohne dass irgendeine Partei „schuld“ ist.
 
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Li
28. Okt. 20:15
Hallo. Ich hatte sowas zwar noch nicht, kann mir aber durchaus vorstellen, dass es Hunde und Menschen gibt, die einfach nicht zueinander passen, wo einfach die Chemie nicht stimmt. Das gibt es zwischen Hunden und zwischen Menschen doch untereinander auch. Es passt dann halt einfach nicht.
 
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Selina
28. Okt. 20:22
Ja ich glaube absolut, dass es auch bei Mensch und Hund Sympathie und Antisympathie gibt. So wie meine Evoli sich von manchen Menschen gerne streicheln lässt und von manchen gar nicht, da entscheidet sie auch nach Sympathie und ich denke so ist es auch umgekehrt. Manchmal treffen wir beim Gassi einen Hund oder haben einen Gasthund und da klickt es sofort und manchmal merke ich das bei mir emotional nichts rüberkommt. Mit meinem Setter hat es ein halbes Jahr gedauert bis ich wirklich eine Bindung hatte und gemeinsame Erlebnisse haben uns zusammengeschweißt und gemeinsames Training. Es hat aber sehr lange gedauert. Bei Evoli war es von Anfang an da, es hat sofort klick gemacht und wir waren von der ersten Minute ein Team. Ich würde auch soweit gehen und sagen es ist noch mehr Liebe noch intensiver als bei meinem Setter damals. Ich denke das ist Leben, alle Lebewesen sind individuell und nicht alle passen zusammen und harmonieren. Wenn man merkt dass es einfach nicht passt und sich das eingesteht finde ich das besser als irgendetwas durchzuziehen. Ein Hundeleben ist zu kurz als dass man die Jahre für den Hund verschwendet in einer Konstellation die nicht alle glücklich macht.
 
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Alexandra
28. Okt. 20:51
Jackson ist nicht mein erster Aussie (-Mix), doch bei ihm hatte ich genau DAS Gefühl am Anfang. Aber es ging bei mir gar nicht so um „Bindung“, sondern eher darum, dass ich oft nicht richtig wusste, wie mit ihm umzugehen hatte. Es ist schwierig zu erklären, ich kam oft an meine Grenzen. Ich hatte oft das Gefühl, keinen Zugang zu ihm zu haben und irgendwie als ob wir eher gegeneinander arbeiten, als miteinander. Meine vorherigen Aussies empfand ich alle als einfach, ob Erziehung oder Alltag. Doch Jackson war anders. Alles war aufwendiger. Da ich auf einer Reitanlage wohne und arbeite, hatte ich auch darüber nachgedacht, ob das alles zu viel für ihn war und er woanders, wo es „ruhiger“ ist, vielleicht besser aufgehoben wäre. Schlussendlich habe ich ihm mehr Verständnis entgegengebracht und akzeptiert, dass er eben etwas „anders“ ist und bei ihm manches auch einfach länger dauert. Heute, 1 Jahr später, sind wir trotzdem zu einem tollen Team zusammengewachsen. Bei diesem Thema geht es ja gar nicht um die „Bedürfnisse“ einer Rasse, sondern wirklich um den jeweiligen Charakter des Hundes. Und nicht jedes Mensch-Hund-Gespann passt zusammen, da kann man noch so viel Training reinstecken, am Ende kommt es doch auf die Eigenarten von Mensch und Hund an. So etwas zuzugeben, sagt viel über den Menschen aus und sollte bestimmt nicht verurteilt werden.
 
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Daniela
28. Okt. 21:15
Wir hatten mal eine schon 3.Jährige Zuchthündin gekauft die so über nervös und hektisch war und nur gekläfft hat. Ich habe es wirklich ein gutes Jahr versucht eine Bindung zu Ihr zu kriegen aber Sie wollte mit mir auch nicht arbeiten (auf dem Platz) oder groß spielen. Ich hab mich dann damals dafür entschieden Ihr einen guten Platz zu suchen was echt schade war denn mit dem Rüden mit dem Sie zusammen lebte beim Vorbesitzer hat es super geklappt somit war Sie ja nicht alleine in fremder Umgebung. Ich hab auch schon mal einen meiner Welpen zurück genommen nach einem Jahr weil die Besitzerin ebenfalls keine Bindung aufbauen konnte,manchmal ist es dann das Beste auch fürs Tier.
 
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Natascha
28. Okt. 22:24
Ich kenne das ehrlich gesagt mit Kaninchen. Ich hatte als Jugendliche zwei Kaninchen zu denen ich eine sehr enge Bindung aufgebaut hatte. Ich denke heute noch an die zwei. Später habe ich mir nochmal zwei Kaninchen geholt und es hat einfach überhaupt nicht mit der Bindung geklappt, irgendwann hatte ich meinen Frieden damit geschlossen und habe sie lediglich noch versorgt. Ich war aber heilfroh, als eine Freundin, deren Kaninchen grad verstorben war, sich nach über einem Jahr bereit erklärt hat, es mit ihnen zu versuchen. Schlussendlich hat es auch bei ihr nicht geklappt, zumal sich dann auch die zwei Kaninchen nicht mehr miteinander vertragen haben. Aber heute hat jedes der Kaninchen einen neuen Partner und lebt bei anderen Besitzern und dort geht es ihnen schon seit Jahren sehr gut. Es war ein langer Weg und er war sicherlich nicht ideal, aber ich denke, dass sie auf diese Weise noch die längste Zeit ihres Lebens ein gutes Leben haben.
 
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Wolli
28. Okt. 23:41
Ich kenne das auch. Obwohl Hunde immer meinen Lebensweg begleiteten, stellte mich Tommy vor vollkommen neue Aufgaben. Als er mit etwa viereinhalb Jahren zu mir kam hatte er schon mehrere Vorbesitzer und Pflegestellen hinter sich. Es dauerte etwa zwei Jahre bis Tommy die "Koffer ausgepackt" hatte und wir uneingeschränktes Vertrauen zueinander hatten. Aber diese zwei Jahre waren wirklich hart. Ich habe oft gezweifelt ob das jemals was wird. Hatte schlaflose Nächte . Aber dass der arme Hund noch mal wechseln muss, sich wieder auf jemand Neues einstellen soll, wieder jemand der an ihm herum erzieht. Und er dann wirklich keine Chance mehr hat, das sollte nicht sein. Viele viele Kilometer durch Wald haben, im Laufe der Zeit, ein Miteinander gebracht. Ich habe sehr viel gelernt in dieser Zeit. Manchmal zählen die alten Erfahrungen nichts, man muss neu denken. Den Hund nicht an den eigenen Erwartungen messen.
 
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Coraline
29. Okt. 00:21
Ich und mein Hund führen eine Beziehung die ich als "toxisch" bezeichnen würde. Wenn wie alleine sind, nur zu zweit, haben wir eine richtig gute Zeit. Sobald aber andere Menschen oder Hunde dazu kommen wird er eifersüchtig und schnappt nach den anderen. Ich habe schon alles versucht und mehrere 1000 € bei Trainerinnen gelassen. Das Problem bin ich. Solange wir zusammen sind, wird mein Hund die Aufgabe sehen mich mit niemandem zu teilen. Meine Kontakte zu anderen Menschen werden immer weniger. Ich lade niemanden mehr zu mir ein und gehe mit meinem Hund auch kaum noch woanders hin. Ich bin sehr traurig darüber und habe mir mein Leben mit Hund so nicht vorgestellt. Ich suche schon seit längerem Unterstützung, aber finde niemanden, der sich der Herausforderung annimmt. Immer wieder denke ich darüber nach ihn abzugeben, weil ich glaube, dass es für uns beide besser wäre. Für ihn, weil er dann den Job "auf Frauchen aufpassen" abgeben kann. Und für mich, um wieder ein Sozialleben und Freude zu haben. Also, falls jemand jemanden kennt, der meinen Hund generell oder auch nur ab und zu mal nehmen würde: Ich wäre um jede Hilfe dankbar.