Ich kann das gut nachvollziehen. Grundsätzlich ist meiner Meinung nach Rasse, Herkunft etc. egal, wenn es keine natürliche Bindung gibt. Man kann sich noch soviel Mühe geben, wenn es nicht funzt, dann kann man es nicht erzwingen. Es ist was anderes, wenn eine Bindung da ist und es um Probleme geht, die gelöst werden können, Leinenführigkeit oder Begnungen mit anderen Hunden, Gehorsam, was auch immer. Da kann und muss man dran arbeiten und sollte alles tun, um das Zusammenleben zu meistern. Aber ganz ehrlich: wenn es wirklich nicht klappt, warum sollten sich Mensch und Hund quälen? Ich meine damit nicht die verantwortungslosen Halter, die den Hund abgeben, weil es doch zu anstrengend ist morgens früh aufzustehen. Ich meine Halter, die alles versucht haben und merken, dass es für beide Seiten nicht gut ist. Lieber lassen die sich bei der Vermittlung Zeit und suchen für ihren Vierbeiner ein besseres Zuhause. Und auch wenn man sich noch so gut informiert, Bindung und Liebe lassen sich nicht erzwingen. Sicher wäre es da hilfreicher, wenn man vor einer Adoption oder Übernahme mehr Zeit zusammen hätte. Zumindest für den Halter, bis ein Hund sich richtig eingelebt hat, dauert es ja bekanntlich wesentlich länger. Ich finde es nicht richtig, Halter, die ihre Tiere wieder abgeben, pauschal zu verurteilen. Aber was Verurteilungen angeht, habe ich eh das Gefühl, dass es mittlerweile nur noch schwarz weiß gibt und nix mehr dazwischen. Schade, dass wir das diskutieren verlernt haben und uns nicht mehr in den Gegenüber hineindenken können oder wollen. Wir hatten Glück, unser Hund hat sich uns ausgesucht und ich habe mich vom ersten Moment in ihn verliebt. Aber ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass das erste halbe Jahr frei von Zweifeln war. Aber wir hatten von der ersten Minute an einen Draht zueinander, also haben wir es geschafft. Es hätte aber auch anders laufen können. Das kann man nie wissen