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Melanie
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Anzahl der Antworten 33
zuletzt 13. Nov.

Passen wir überhaupt zusammen?

Liebe Forenmitglieder Hattet ihr schon mal einen Hund, mit dem es irgendwie nicht so richtig gepasst hat? Dass ihr das Gefühl hattet, gerade zu DIESEM Hund irgenwie nicht richtig eine Bindung aufbauen zu können, auch wenn ihr euch bemüht habt? Dass ihr euch gefragt habt, ob der Hund irgendwo anders glücklicher wäre, oder ihr mit einem anderen Hund glücklicher wärt? Wie seid ihr damit umgegangen? Meine Frage gründet darauf, dass mir gerade eine Kollegin erzählte, diese Gefühle in Bezug auf ihren Hund zu haben und nicht zu wissen, wie sie damit umgehen soll. Und ich konnte ihre Gefühle nachvollziehen, hatte ich mit meiner jetzigen Hündin doch auch Zeiten, in denen ich sehr am zweifeln war. Mich nimmt es Wunder, wie das bei anderen ist. Denn dies ist wohl ein Thema, über das man - vielleicht auch aus Scham - wohl nicht so offen spricht. Mich nehmen also wirklich Erfahrungen von Leuten Wunder, die diese Gefühle schon hatten. Antworten im Sinne von: Würde mir nie passieren/ist man selber daran Schuld etc. bitte unterlassen. Ich bin gespannt auf eure Antworten.
 
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Melanie
Beliebteste Antwort
28. Okt. 12:28
Ich finde es spannend, dass offenbar für einige hier die Schuldfrage im Vordergrund steht. Darum geht es mir gar nicht. Unabhängig von der Frage, wo man die Schuld für die Situation verortet (übrigens: Fehler machen wir ausnahmslos alle!!) geht es mir mit meiner Frage darum, wie eine BETROFFENE PERSON mit der Situation umgeht oder umgegangen ist. Im übrigen freut es mich für all diejenigen, die sich nie in einer solchen Situation wiederfinden mussten oder müssen. Vielleicht haben die wirklich etwas besonders gut gemacht. Vielleicht hatten sie aber bisher auch einfach Glück. Das Leben ist sehr vielschichtig.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Okt. 11:27
Ich würde, wenn ich weiß welche Rasse mein Hund ist, gucken, ob ich alle Bedürfnisse abdecke. Desweiteren würde ich mir einen Trainer zu rate ziehen der mir Input geben kann, wie ich an der Beziehung / Erziehung besser arbeiten kann. Wenn ich denke, dass es einfach nicht passt und absolut keine motivation habe daran zu arbeiten, so würde ich im eigenen Umfeld gucken ob es jemanden gäbe, der sich dieser Aufgabe eher gewachsen sieht und den Hund dorthin vermitteln. Viele sehen das dann vielleicht als, warum hast du ihn dir überhaupt geholt usw. Aber umgekehrt sollte man dann sich selbst fragen, was wäre sonst die Alternative. Sitzt die Beziehung nicht, entwickeln sich mit der Zeit auch gerne unangenehme Angewohnheiten
 
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R
28. Okt. 11:31
Ich denke, dass sind beidseitig aufgebaute Zweifel, basierend auf wahrscheinlich schlecht wahrgenommenen Schlüsselmomenten. Ein Hund fühlt sich vlt manchmal schlecht verstanden. Wenn Frauchen das persönlich nimmt, baut sich der Zweifel auf. Ich glaube nicht, dass man Bindungen von jedem Tier gratis bekommt. Um einige muss man sich sehr speziell bemühen. Nun sind wir alle nicht perfekt und nicht jeder Hund kann seine Instinkte gefüttert bekommen, wie es die Natur ihm einreden würde. Für mich vom Thema her also Bindungsaufbautraining, gepaart mit Freizeitauslastung und Hundestundenzeiten(also Extrazeit den Hund sich rundum Hund fühlen zu lassen). Ich denke, da werden die missverständnisse, wenn weiter unbekannt, auch in den Hintergrund rutschen. Nicht verzagen, Zweifel sind Schwäche für einen Hund und oft sehen sie sich nach starken Partnern, gerade in verwirrenden Lebensumständen.
 
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Patrick
28. Okt. 11:32
wenn ich mich dazu entscheide ein Tier aufzunehmen dann trage ich auch die Verantwortung! Ich erkundige mich was benötigt die Rasse und kann ich das erfüllen. Ich bin der Meinung das nur weil es schwierig ist oder es Zeiten gibt wo es iwie nicht passt gibt es keinen Grund deswegen das Tier abzugeben, weil es dann in meiner Verantwortung liegt das zu ändern ! Ich setz auch keine Kinder in die Welt um sie dann wenn’s grad doof ist ins Heim zu geben.
 
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Uta
28. Okt. 11:35
Ich habe keinen Hund, aber kenne jemanden, bei dem es genau so war. Von Anfang an hatten Hund und Herrchen keine Bindung. Das empfand man aber als normal. Leider hat sich das trotz Tierschule und -trainer nicht geändert. Beide schienen auch nach vielen Monaten nur als Zweckgemeinschaft und waren unglücklich. Das bestätigte auch ein unabhängiger Tiertrainer. Ich denke, dass das nur passieren konnte, weil die Bedürfnisse von beiden bei der Vermittlung nicht berücksichtigt wurden. Der Mensch wollte ein Tier mit bestimmten Charakterzügen und das Tier hätte einen anderen Menschen gebraucht, die der Mensch nicht hatte. Leider wird hier oftmals nicht mit genug Zeit heran gegangen. Heute sind die zwei nicht mehr zusammen. Der Hund kam zu seiner Pflegestelle zurück. Da aber immer Kontakt besteht, wurde festgestellt, dass es dem Hund wieder phantastisch geht und der Mensch ist auch wieder glücklich. Ich denke, es braucht Zeit des Kennenlernens, bevor ein Tier übergeben werden darf. Leider ist das etwas verloren gegangen, weil es soviele Fellnasen in Not gibt.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Okt. 11:38
Ich würde, wenn ich weiß welche Rasse mein Hund ist, gucken, ob ich alle Bedürfnisse abdecke. Desweiteren würde ich mir einen Trainer zu rate ziehen der mir Input geben kann, wie ich an der Beziehung / Erziehung besser arbeiten kann. Wenn ich denke, dass es einfach nicht passt und absolut keine motivation habe daran zu arbeiten, so würde ich im eigenen Umfeld gucken ob es jemanden gäbe, der sich dieser Aufgabe eher gewachsen sieht und den Hund dorthin vermitteln. Viele sehen das dann vielleicht als, warum hast du ihn dir überhaupt geholt usw. Aber umgekehrt sollte man dann sich selbst fragen, was wäre sonst die Alternative. Sitzt die Beziehung nicht, entwickeln sich mit der Zeit auch gerne unangenehme Angewohnheiten
Ist nicht das gleiche, kommt aber auf eine Ähnliche Situation: Ich habe eine Pflegehündin bekommen. Die erste halbestunde war alles gut. Und dann fing sie an durchgängig zu bellen, unsicheres Drohen wenn ich mich nähere. Von der Sache her kann ich eigentlich damit umgehen. Aber in diesem Moment habe ich mich zurückversetzt gefühlt in die Zeit, als ich noch sehr große Angst vor Hunden hatte (geschuldet einzelner sehr unglücklicher Situationen) Und ich habe mich dann entschieden, diesen Pflegehund nicht aufzunehmen, weil ich wusste, dieser Situation fühle ich mich gerade nicht gewachsen. Da muss ich erst mal selber stärker wachsen, um da souverän mit diesem Hund arbeiten zu können. Es war kein schönes Gefühl und ich habe mich auch zuerst gefühlt, als hätte ich versagt. Aber im Endeffekt hätte ich diesem Hund einfach nicht die notwendige Souveränität bieten können, die er benötigt hätte, weil ich eben Angst hatte. Es wäre weder dem Hund, noch dem Verein geholfen gewesen. Umgekehrt weiß ich dadurch aber auch, mit welchem Typ Hund ich nicht umgehen kann.
 
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Melanie
28. Okt. 11:38
Von Abgeben war von meiner Seite her nicht die Rede. Grundsätzlich finde ich aber, dass man durchaus einen Hund abgeben darf, wenn es für beide Seiten besser ist. Ich bin da nicht schwarz und weiss. Das mit der Rasse etc. mag zwar schön und recht sein. Trotzdem ist ein Hund aber doch ein Individuum mit einer Persönlichkeit. Und es gibt da halt vielleicht auch einfach Charakteren, die längerfristig nich zu einander passen? Ich fände wirklich Erfahrungsberichte von Betroffenen spannend. Wobei ich nach ein paar Antworten hier schon etwas zweifle, ob sich die nun überhaupt noch trauen 🤔 Danke aber an alle, die ehrlich berichten!! Ich finde das sehr interessant!
 
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Ingrid
28. Okt. 11:39
So was ähnliches hatte ich vor Jahren mit meiner Hündin aber da lag es an mir , weil ich Sie mit meiner Vorherigen Hündin verglichen habe und es mir heute noch leid tut wie ungerecht ich manches Mal war ....somit gab es eine schwierige Bindung zwischen uns .
 
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Sina
28. Okt. 12:19
Ich glaube es liegt an mangelndem Willen des Menschen keine Bindung aufbauen zu können. Vielleicht ist man insgeheim überfordert, vermisst sein früheres Leben ohne Hund, vergleicht mit dem Vorgänger etc. Da sagt es sich natürlich leichter, wir passen nicht zusammen, als sich vielleicht selbst einzugestehen, dass man sich auf den Hund nicht einlassen will. Vielleicht versteht man die Kommunikation des Hundes einfach nicht, das lässt sich aber auch lernen. Einen Hund deswegen abzugeben finde ich nicht in Ordnung. An der Beziehung kann und muss man arbeiten, man hat Verantwortung für sein Tier. Bei meiner Hündin hat es auch länger gedauert, bis wir eine feste Bindung hatten, bei meinem Rüden war es dagegen mein Seelenhund auf den ersten Blick. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass ich zu beiden die beste Verbindung habe und sie kein Stück weniger liebe als ihn. Nur hat es bei ihr eben mehr Zeit gebraucht und mehr Initiative von mir aus.
 
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Melanie
28. Okt. 12:28
Ich finde es spannend, dass offenbar für einige hier die Schuldfrage im Vordergrund steht. Darum geht es mir gar nicht. Unabhängig von der Frage, wo man die Schuld für die Situation verortet (übrigens: Fehler machen wir ausnahmslos alle!!) geht es mir mit meiner Frage darum, wie eine BETROFFENE PERSON mit der Situation umgeht oder umgegangen ist. Im übrigen freut es mich für all diejenigen, die sich nie in einer solchen Situation wiederfinden mussten oder müssen. Vielleicht haben die wirklich etwas besonders gut gemacht. Vielleicht hatten sie aber bisher auch einfach Glück. Das Leben ist sehr vielschichtig.
 
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Mona
28. Okt. 12:43
Auch wenn viele sagen, man schaut vorher auf die Bedürfnisse und ob das passt, kann sowas trotzdem mal vorkommen… Wir haben Knut aus einem Tierheim, niemand konnte uns sagen was genau in ihm steckt. Mit beginnender Pubertät zeigte sich stark ein Herdenschutzhund Charakter, dazu war er noch sehr unsicher. Er bellte wirklich alles, was er hörte oder am Fenster sah an und blendete uns komplett aus. Ich stand vor ihm und er schaute durch mich durch und machte weiter. Nach gut einer Woche konnte ich nicht mehr, nicht nur das es an den Nerven gezerrt hat, ich wusste auch einfach nicht wie ich ihm so helfen kann. Ich saß heulend da und habe mich gefragt, ob wir für ihn wirklich das richtige Zuhause sind. Ich habe ihn schon da sehr geliebt und es hat mir das Herz gebrochen, überhaupt daran zudenken, ob es besser für IHN wäre. Aber nicht nur Knut musste Dinge lernen, auch ich lernte andere damit umzugehen und wir sind zusammen gewachsen und konnten diese extremen Phasen überwinden. Heute meldet er normal Dinge an, kommt aber auch schnell runter und reagiert vorallem auf uns. Es war keine leichte Zeit und ich finde es auch kein Verbrechen, wenn man solche Gedanken hat. Denn am Ende geht es nicht darum ob man ein Tier „Abschiebt“, sondern es geht UM das Tier und ob es woanders für ihn besser wäre und nicht für mich selbst.