Auf der einen Seite denke ich „Respekt wenn das tatsächlich so klappt wie er sagt“. Ein Vorbild dafür wie es klappen kann.
Mir persönlich wäre es aber zu riskant, ich bin diesbezüglich ein Schisser.
Ich nehme meine lieber einmal zu viel an die Leine als einmal zu wenig.
Mal abgesehen davon ist in SH überall wo wir unterwegs sind Leinenpflicht. In Wäldern und Naturschutzgebieten generell sogar ganzjährig.
Dafür haben wir halt ein großes eingezäuntes Grundstück.
Kola bräuchte theoretisch keine Leine, egal wo. Der klebt förmlich an mir. Selbst wenn ein Reh den Weg passiert guckt er mich fragend an ob er hinter her darf. Ich schüttel den Kopf, er guckt bedröppelt aber zuckt ansonsten nicht mal. In unsicheren, beängstigenden Situationen kriecht er fast in mir rein. Scheint er instinktiv zu machen. Dennoch ist er sicherheitshalber an der Schlepp.
Was ist wenn er sich doch mal erschreckt und der Fluchtinstinkt greift oder doch mal der Jagdinstinkt übernimmt. Hunde sind keine programmierten Roboter sondern Lebewesen.
Ich denke es gibt sooo viele Situationen wo eine Leine absolut sinnvoll und/oder sicherheitsrelevant ist. Wenigstens dabei haben sollte man die schon.
Jeden Frühling haben wir hier die gleichen Probleme. Plötzlich sind alle wieder mit den Hunden unterwegs. In der kalten Jahreszeit sah man kaum jemanden. Der Großteil läuft ohne Leine … trotz Leinenpflicht.
Und davon verursacht auch wiederum der Großteil Stress. Hund nicht rückrufbar, knallt in eine Gruppe Spaziergänger, stürzt sich freundlich oder auch aggressiv auf andere Hunde, rennt ins Fahrrad rein, springt Radfahrer an, Jagd Autos und und und.
Mein Mann hätte letztens fast einen Hund überfahren, der aus einer Einfahrt rausgeschossen kam um zu jemanden auf der anderen Straßenseite zu laufen. 30 Zone, Dorf, mein Mann immer gewissenhaft unterhalb der Höchstgeschwindigkeit… manchmal etwas nervend, ich gebe es zu, aber in diesem Fall völlig richtig. Er hat ne komplette Vollbremsung hingelegt, gezittert und fast geheult weil er sich sicher war, er hätte ihn erwischt. Hatte er aber zum Glück nicht, war aber trotzdem eine Sache von Zentimetern. Einen Tick schneller oder eine nicht so verdammt schnelle Reaktion von ihm und das wärs gewesen.
Sowas muss nicht sein, bestätigt aber, dass selbst im Dorf ein Hund an die Leine gehört, wenn dort Autos fahren.
Natürlich hat nicht jeder einen großen Garten um den Hund ohne Leine Auslauf zu gewähren oder hat ne Hundewiese oder Hundewald in akzeptabler Distanz. Daher habe ich durchaus Verständnis dafür, wenn die Leinenpflicht nicht ganz so eng genommen wird. Der Hund braucht nun mal auch Freilauf.
Aber dann doch bitte auf verantwortliche Art und Weise, in einem Gebiet ohne Straßenverkehr, mit möglichst funktionierendem Rückruf und mit Rücksicht auf alle anderen.
Ich persönlich habe nichts gegen freilaufende Hunde die niemanden stören, belästigen oder gefährden. Alle anderen gehören an die Leine.
Das Ding was ich immer wieder beobachte ist, dass vielen Hunden einfach nur das Training/Erziehung fehlt. Das finde ich sehr schade. Natürlich gibt es auch die die grundsätzlich an die Leine gehören, Bilbo ist so einer. Oder aber die Halter die meinen sie und ihre Hunde hätten Sonderrechte und die regen mich echt auf.
Hund steigt im Wald, war gerade am einladen, meine Jungs saßen schon drin, in mein Auto und wütet da rum. Ich schicke den Hund verbal aus meinem Auto und werde von der mittlerweile eingetroffenen Halterin bepöbelt, ich hätte ihren Hund in Ruhe zu lassen und hätte netter zu ihm zu sein können.
Solche Halter sind das Problem. Aber nicht der freilaufende gut erzogene Hund, der niemanden belästigt oder gefährdet.