Ich hatte über mehr als 10 Jahre ein Hunderudel mit intakten Hündinnen und Rüden. Meine Erfahrung ist, dass Rüden umso souveräner mit läufigen Hündinnen umgehen, je mehr und je länger sie mit ihnen direkten Kontakt haben. Die Hündinnen die noch keine oder nichtmehr ihre Stehtage haben, geigen den aufdringlichen Verehrern ganz schön den Marsch und jagen die Herren mit hängenden Ohren davon. Erst wenn sie die Herren an sich ran lassen wird es wirklich benzlig und selbst dann ist noch nicht gesagt, dass die Dame den Herren auch mag. Hunde verstehen die Hundesprache am besten. So gut wie eine Hündin die unwillig ist, kann kein Besitzer seinen Rüden erziehen. Natürlich ist ein Restaurant ein sehr ungeigneter Platz für solche Trainings und ich würde nur einen bereits souveränen Rüden in dieser Situation belassen und andern Falls Distanz schaffen oder im schlechtesten Fall eben gehen. Aber man kann bei Begegnungen beim Spaziergang Hundebesitzer von läufigen Hunden mal fragen, ob sie da mitmachen würden, dass ihre Hündin dem Rüden mal erklärt was Sache ist. Ich gehe davon aus, dass kein Hündinnenbesitzer seine Hündin wärend der Stehtage in einer Hundefreilaufzone unangeleint laufen lässt und davon ausgeht, dass alle Rüden angeleint werden. Glaubt mir, selbst eine Chiwawahündin kann einem Schäferhundrüden ganz schön Respekt beibringen.
Zum Thema Kastration möchte ich nur sagen, ich würde einen Rüden nur kastrieren lassen wenn er so leidet, dass er nichtmal mehr frisst. Hatte ich mal, der wäre verhungert wenn ich ihn nicht während der Läufigkeiten ausser Haus gegeben hätte. Bei einer Hündin die nie gebären soll ist Kastration der beste Schutz gegen eine Gebärmuttereiterung in späteren Jahren. Das hat tatsächlich anatomische Gründe. Fazit ich würde jeden Hund der sich benehmen kann ins Restaurant mitnehmen aber gehen (egal ob Hündin oder Rüde) wenn mein Tier Stress hat, und andernorts an dem Problem arbeiten.