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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Mag keine Hunde - Charakterzug oder Problemverhalten?

Hallo ihr Lieben 😁 In verschiedenen Threads liest man immer wieder mal "meine/r mag keinen Kontakt zu anderen Hunden". Ich persönlich finde das irgendwie befremdlich, ABER ich bin auch absoluter Laie und kann mir keine gebildete Meinung dazu anmaßen. Ist es einfach eine Sache des Hundecharakters bzw der individuellen Persönlichkeit oder ist was schief gelaufen in der Sozialisierung? Und wie geht ihr damit um? Dem Hund ermöglichen weitgehend Kontakte zu meiden oder ihn "umerziehen" oder zumindest daran gewöhnen auch Kontakt zu Artgenossen zu tolerieren oder sogar zu mögen? Oft höre ich auch auf Spaziergängen "meine/r mag keine Rüden" oder auch oft "meine/r mag keine Schäferhunde". Hier die selbe Frage, Hund so akzeptieren oder das Nicht-mögen abtrainieren?
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 12:10
Hey Julia, deine Antworten sind richtig Klasse 👍 Mag keine Hunde 🤔 was bedeutet das? Hängt in der Leine und pöbelt und will zunächst, total gestresst, jeden Vierbeiner aus seinem Umfeld vertreiben. Das ist ein Problemverhalten verursacht durch ganz viele Dinge. Da kann fehlende Führung und ein unsicherer Mensch an der Leine bereits Auslöser sein, schlechte Erfahrungen, fehlende Prägung, viel Stress, Auslastung, Überlastung. Meine Hunde sind keine Spieler mit fremden Hunde, ich kann weitgehendst jedem Fremdhund friedlich entgegenlaufen. Ich sage extra weitgehendst, denn das Gegenüber spielt durchaus eine Rolle Meine Hunde sind im Freilauf etwas ignorant, wer aber genau beobachtet sieht die Interaktionen. Sie unterhalten sich, sind im Kontakt durch ganz kleine, feine körpersprachliche Signale. Und das spiegelt die Normalität und gute Sozialisation unter erwachsenen Hunde wieder. Meine Emmy hat große Defizite mit Artgenossen, ihr 2. großes Problem, dass sie teilweise noch mehr auf die Besitzer*innen reagiert und über diese Angst z.b. alles durch Angstaggression abblockt. Hier hilft Ruhe und Souveränität, zu sehen wie der andere Vierbeiner reagiert und dann ganz cool mit diesem Team eine Strecke gemeinsam läuft. So kann auch ein "ich mag keine Hunde" Hund lernen, sich auf mich zu verlassen. Stress durch meine Körperhaltung und das beobachten während der Bewegung des anderen Hundes, abzubauen. Mag keine Hunde, sind arme, gestresste unglückliche Hunde.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 12:12
Normalerweise sind Hunde in ihrem Rudel integriert. Und Interaktionen finden innerhalb dieser Gemeinschaft statt. Hunde die gelernt haben jeder Hund ist Party, die werden das sehr wahrscheinlich auch im höheren Alter noch mögen (Verhalten zeigen). Grundlegend legen Hunde so ein Bedürfnis mit dem Alter aber auch ab und haben andere Interessen. Einem Hund also Kontakte aufzuzwingen, weil im eigenen Idealbild, der Hund jeden Hund toll zu finden haben muss, ist eine sehr fragliche Einstellung. Der Glaube Hunde benötigen viele soziale Kontakte um besonders gute Sozialkompetenz zu zeigen ist auch mehr ein Aberglaube. Entscheidend ist hier eher die Qualität. Viele Hunde haben ihre 5-6 Hundekumpels die sie mal alle paar Tage oder Wochen sehen. Und das reicht auch vollkommen aus.
Es geht doch auch um einfache alltägliche Begegnungen. Wie viele Hundehalter sehe ich die total gestresst sind, die Hunde im Aggressionsmodus und dann der Satz "meiner mag keine Hunde" Finde ich eine fürchterliche Ausrede für Fehlverhalten, das durch das menschliche (Fehl)Verhalten noch befeuert wird.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 12:18
Es geht doch auch um einfache alltägliche Begegnungen. Wie viele Hundehalter sehe ich die total gestresst sind, die Hunde im Aggressionsmodus und dann der Satz "meiner mag keine Hunde" Finde ich eine fürchterliche Ausrede für Fehlverhalten, das durch das menschliche (Fehl)Verhalten noch befeuert wird.
Da hast du natürlich vollkommen recht :D Wahrscheinlich übersehe ich solche Dinge eher, weil wir diese Probleme nicht haben. Wobei ich trotzdem sagen könnte: Merle hat null Interesse an fremden Hunden. Amber ist nicht der ich Spiel mit Hunden-Typ, wenn sie mit Hunden warm wird durch Social Walks, dann schnüffelt sie auch mit diesen Hunden an stellen und gibt sehr selten mal eine Spielaufforderung. Dann sind es aber wieder bekannte Hunde und keine fremden 😅
 
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Sina
11. Mai 12:27
Magst du jeden Fremden, der dir begegnet? Fällst du jedem Menschen in die Arme? Ich denke nicht. Und so ist es auch mit den Hunden. Yuna hat ihre festen Kontakte, zu Fremdhunden braucht sie keinen Kontakt, vorallem dann nicht, wenn sie an der Leine ist. Und das hat gar nichts mit schief gelaufenen Sozialisation zu tun. Ich kenne den anderen Hund nicht, geschweige denn den Halter. Oft hatten wir schon Situationen, wo fremde Hunde in uns rein gedonnert sind. Das brauchen bzw. Wollen wir nicht.
Umgekehrt könnte man auch sagen, meidest du krampfhaft jegliche Interaktion mit fremden Menschen? Und hast dein Leben lang ausschließlich nur Kontakt zu denselben zwei ausgewählten Freunden und gehst allen anderen aus dem Weg? Hättest du als Kind so Sozialkompetenz erlernen können? Obwohl man Mensch und Hund wie ich finde nicht vergleichen kann, wäre das Verhalten sicher auch nicht gesund.
 
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Michi
11. Mai 12:31
Um diese Problematik geht es ja nun immer wieder in verschiedenen Threads. Irgendwie wird immer soziale Interaktion mit Spielen verwechselt. Vielleicht spielen die meisten erwachsenen Hunde nicht miteinander, aber das bedeutet doch nicht im Umkehrschluss, dass sie keine Sozialkontakte benötigen. Soziale Interaktion und Kompetenz bedeutet doch so viel mehr als spielen und ist eine Bereicherung für Hund und Besitzer. Dadurch lernen die Hunde sich im Kontakt ( oder eben NichtKontakt) zu benehmen und auch das Gegenüber einzuschätzen. Natürlich versucht man alles so zu managen, dass kein Unglück passiert oder ein Hund physisch oder psychisch zu Schaden kommt, aber einen Hund nur mit einigen bekannten Hunden in Kontakt zu lassen , das finde ich total kontraproduktiv. Ausnehmen möchte ich hier Besitzer von Hunden , die eine Vorgeschichte haben. Da kann einiges anders sein. Tatsächlich finde ich aber, dass Besitzer, die einen Welpen übernehmen, dafür Sorge tragen sollten, dass der Hund zu einem sozial stabilen Hund heran wächst. Das geht eben nur mit und durch andere Hunde. Denn durch die lernen sie sich wie Hunde zu verhalten. Das können sie nicht von uns lernen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 12:37
Um diese Problematik geht es ja nun immer wieder in verschiedenen Threads. Irgendwie wird immer soziale Interaktion mit Spielen verwechselt. Vielleicht spielen die meisten erwachsenen Hunde nicht miteinander, aber das bedeutet doch nicht im Umkehrschluss, dass sie keine Sozialkontakte benötigen. Soziale Interaktion und Kompetenz bedeutet doch so viel mehr als spielen und ist eine Bereicherung für Hund und Besitzer. Dadurch lernen die Hunde sich im Kontakt ( oder eben NichtKontakt) zu benehmen und auch das Gegenüber einzuschätzen. Natürlich versucht man alles so zu managen, dass kein Unglück passiert oder ein Hund physisch oder psychisch zu Schaden kommt, aber einen Hund nur mit einigen bekannten Hunden in Kontakt zu lassen , das finde ich total kontraproduktiv. Ausnehmen möchte ich hier Besitzer von Hunden , die eine Vorgeschichte haben. Da kann einiges anders sein. Tatsächlich finde ich aber, dass Besitzer, die einen Welpen übernehmen, dafür Sorge tragen sollten, dass der Hund zu einem sozial stabilen Hund heran wächst. Das geht eben nur mit und durch andere Hunde. Denn durch die lernen sie sich wie Hunde zu verhalten. Das können sie nicht von uns lernen.
Naja, ich würde behaupten eine sehr sozial kompetente Hündin zu besitzen. Sie ist der ideale Einstieg für jeden Pflegi den ich hatte, durch ihr Wesen. Und das liegt nicht daran das sie aktiv den Kontakt sucht, sondern eher der Typ ist, kein Interesse. Auch Verhaltensauffällige Hunde von bekannten kommen in 99% der Fälle mit ihr klar, weil sie so ist. Und Merle würde auch ganz wunderbar damit leben können wochenlang nicht mit Hunden geneinsam zu schnüffeln, da ihr die Interaktion mit dem Menschen viel mehr gibt.
 
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Michi
11. Mai 12:38
Naja, ich würde behaupten eine sehr sozial kompetente Hündin zu besitzen. Sie ist der ideale Einstieg für jeden Pflegi den ich hatte, durch ihr Wesen. Und das liegt nicht daran das sie aktiv den Kontakt sucht, sondern eher der Typ ist, kein Interesse. Auch Verhaltensauffällige Hunde von bekannten kommen in 99% der Fälle mit ihr klar, weil sie so ist. Und Merle würde auch ganz wunderbar damit leben können wochenlang nicht mit Hunden geneinsam zu schnüffeln, da ihr die Interaktion mit dem Menschen viel mehr gibt.
Ich meinte doch aber garnicht deinen Hund .
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 12:41
Ich meinte doch aber garnicht deinen Hund .
Das weiß ich doch :) Damit wollte ich nur sagen, es gibt nicht das richtige Verhalten. Es hängt gewiss vom Hund ab. Und freche Hunde, die können sicher sehr gut durch souveräne Hunde lernen, wo ihre Grenzen sind. Extrem unsichere Hunde im Kontakt können selbstbewusster werden im Umgang. Und dann gibt es noch die Merles, an denen das spurlos vorbei geht. Und am Ende den Party Hund (wobei ich das wirklich mehr als schlechte Sozialisierung sehe), der jeden Hund bespringen möchte und sofort Spielaufforderungen stellt 😄
 
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Sina
11. Mai 12:54
Bei mir ist es nicht das Problem, dass mein Hund keine Hunde mag, sondern dass fast kein Hund meinen mag. Was allerdings von ihm selbst verschuldet ist, da er sich meist sehr unhöflich verhält. Ich versuche also die wenigen Begegnungen zu fördern, in denen er sich korrekt verhält und versuche vor der Begegnung Ruhe reinzubringen. Leider muss ich trotzdem die meisten Kontakte nach Kürze unterbinden, den anderen Hunden zu liebe. Hat jemand Erfahrung damit, einem Hund Höflichkeit bei zu bringen? Wie geht man das am besten an?
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 12:59
Bei mir ist es nicht das Problem, dass mein Hund keine Hunde mag, sondern dass fast kein Hund meinen mag. Was allerdings von ihm selbst verschuldet ist, da er sich meist sehr unhöflich verhält. Ich versuche also die wenigen Begegnungen zu fördern, in denen er sich korrekt verhält und versuche vor der Begegnung Ruhe reinzubringen. Leider muss ich trotzdem die meisten Kontakte nach Kürze unterbinden, den anderen Hunden zu liebe. Hat jemand Erfahrung damit, einem Hund Höflichkeit bei zu bringen? Wie geht man das am besten an?
Was heißt denn unhöflich? Aufdringlich? Beschwichtigungen Ignorieren? Insgesamt wäre der beste Weg, und das ist nicht leicht ich weiß, du benötigst einen sehr souveränen und selbstbewussten Hund, der deinem körperlich nicht unterlegen ist. Dieser kann deinen Hund dann im besten Fall effektiv maßregeln. Zudem würde ich Kontakte vermeiden, mit Hunden, die deinem Hund körperlich unterlegen sind. So besteht erst einmal Ausgewogenheit. Und wenn dein Hund schon vorher sehr aufgeregt ist, geht erst mal ein paar Minuten ohne Kontakt zusammen an der Leine spazieren. Sind beide Hunde entspannt kommen die Leinen ab.