Home / Forum / Spaß & Tratsch / Mag keine Hunde - Charakterzug oder Problemverhalten?

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 158
zuletzt 12. Mai

Mag keine Hunde - Charakterzug oder Problemverhalten?

Hallo ihr Lieben 😁 In verschiedenen Threads liest man immer wieder mal "meine/r mag keinen Kontakt zu anderen Hunden". Ich persönlich finde das irgendwie befremdlich, ABER ich bin auch absoluter Laie und kann mir keine gebildete Meinung dazu anmaßen. Ist es einfach eine Sache des Hundecharakters bzw der individuellen Persönlichkeit oder ist was schief gelaufen in der Sozialisierung? Und wie geht ihr damit um? Dem Hund ermöglichen weitgehend Kontakte zu meiden oder ihn "umerziehen" oder zumindest daran gewöhnen auch Kontakt zu Artgenossen zu tolerieren oder sogar zu mögen? Oft höre ich auch auf Spaziergängen "meine/r mag keine Rüden" oder auch oft "meine/r mag keine Schäferhunde". Hier die selbe Frage, Hund so akzeptieren oder das Nicht-mögen abtrainieren?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
9. Mai 20:18
Also ich finde schon, dass es ein nicht normales Verhalten ist, wenn ein Hund bei jeder Sichtung von nem anderen Hund ausrastet und nicht vernünftig damit umgehen kann, wenn einer an ihm vorbei laufen will (und der keine fünf Meter Abstand hält) 😅
Nein gar nicht..stressig für alle Beteiligten, wahrscheinlich am anstrengendsten für den Pöbler bzw. die Pöblerin ...völliges Desinteresse an anderen Hunden und -manchmal beobachtet- völlige Ignoranz der Umgebung finde ich auch seltsam. Wobei diese Beobachtungen fremder Hunde natürlich nur Momentaufnahmen sind
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
9. Mai 20:21
Magst du jeden Fremden, der dir begegnet? Fällst du jedem Menschen in die Arme? Ich denke nicht. Und so ist es auch mit den Hunden. Yuna hat ihre festen Kontakte, zu Fremdhunden braucht sie keinen Kontakt, vorallem dann nicht, wenn sie an der Leine ist. Und das hat gar nichts mit schief gelaufenen Sozialisation zu tun. Ich kenne den anderen Hund nicht, geschweige denn den Halter. Oft hatten wir schon Situationen, wo fremde Hunde in uns rein gedonnert sind. Das brauchen bzw. Wollen wir nicht.
Wertfrei gefragt: Das signalisiert Yuna Dir?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Bernadette
9. Mai 20:30
Nein gar nicht..stressig für alle Beteiligten, wahrscheinlich am anstrengendsten für den Pöbler bzw. die Pöblerin ...völliges Desinteresse an anderen Hunden und -manchmal beobachtet- völlige Ignoranz der Umgebung finde ich auch seltsam. Wobei diese Beobachtungen fremder Hunde natürlich nur Momentaufnahmen sind
Hunde sind von Natur aus Konfliktvermeider… jeder Konflikt kann für nen Wildlebenden Hund (Straßenhund) Verletzungen bedeuten, die im schlechtesten Fall zum Tod führen… dieses ignorieren, oder nicht beachten ist aus hündischer Sicht höflich und Konfliktvermeidend und hat nichts mit „nicht mögen zu tun.
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
9. Mai 21:23
Wertfrei gefragt: Das signalisiert Yuna Dir?
Wertfrei geantwortet: ja, das tut sie.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
9. Mai 21:48
"Mag keine Hunde", wenn es tatsächlich so pauschal ist finde ich persönlich super schade für den Hund. Aber mMn gibt es da noch einen Unterschied zwischen "kein Interesse" und "Mordlust". Letzteres wäre definitiv ein Problemverhalten. In unserem Fall wirkte es anfangs so, als möge Spiky keine anderen Hunde. Da das aber an einer Angst seinerseits lag, sehe ich das als meine Aufgabe ihm da raus zu helfen und sehe es auch mit großer Freude, wenn er sich mit einem Hundekumpel (oder Kumpeline 😎) den er lange kennt so richtig fallen lassen kann. Entspanntes gemeinsames Schnüffeln und durchs Gebüsch stöbern, zärtliches ruhiges Spiel, das alles sind Momente in denen sich zumindest für Spiky bezahlt gemacht hat, dass ich sein Verhalten, welches "mag keine Hunde" schrie, weiter hinterfragt habe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabrina
9. Mai 22:41
Meine ehemaligen Hündinnen waren mit den meisten Hunden verträglich. Ich ließ sie aber nicht zu anderen Hunden, wenn der Besitzer es nicht mochte. Meine jetztige Hündin war in einem Rudel, wo sie gemopt und weg gebissen wurde. Sie traut sich nicht auf andere Hunde zu zugehen. Wenn ein Hund mit ihr in Kontakt treten will, fängt meine Hündin an zu bellen. Eine Nachbarin die Hundetrainerin ist meinte zu mir, meine Hündin wüßte nicht wie man normal mit anderen Hunde umgeht. Bei Begegnungen mit anderen Hunden und deren Besitzer weise ich immer darauf hin das meine Hündin Probleme mit anderen Hunden hat und dann gehen die Besitzer mit ihren Hunden weiter. Wenn die anderen Hunde einen bestimmten Abstand von meiner Hündin halten, dann ist es für sie okay und sie bleibt ruhig.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Mai 11:45
Magst du jeden Fremden, der dir begegnet? Fällst du jedem Menschen in die Arme? Ich denke nicht. Und so ist es auch mit den Hunden. Yuna hat ihre festen Kontakte, zu Fremdhunden braucht sie keinen Kontakt, vorallem dann nicht, wenn sie an der Leine ist. Und das hat gar nichts mit schief gelaufenen Sozialisation zu tun. Ich kenne den anderen Hund nicht, geschweige denn den Halter. Oft hatten wir schon Situationen, wo fremde Hunde in uns rein gedonnert sind. Das brauchen bzw. Wollen wir nicht.
Macht es denn Sinn, menschliches Verhalten und menschliche Bedürfnisse auf Hunde zu übertragen? Ich schaue Artgenossen gerne ins Gesicht, wenn ich sie begrüße. Hunde schnüffeln sich gegenseitig am Hinterteil. Und wenn wir jetzt doch soziale Interaktion von Menschen und Hunden vergleichen wollen, so haben Menschen ja permanent Kontakt zu Artgenossen. Die meisten mindestens 8 Stunden auf der Arbeit, zuhause mit Familie oder Lebenspartner und ständig ist man digital mit Freunden in Kontakt. Wenn man das jetzt mit einer Einzelhundhaltung vergleicht, bei der ein Hund 1 bis 2 mal die Woche seine festen Freunde treffen darf, so ist das doch ziemlich traurig.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Mai 11:48
Meine ehemaligen Hündinnen waren mit den meisten Hunden verträglich. Ich ließ sie aber nicht zu anderen Hunden, wenn der Besitzer es nicht mochte. Meine jetztige Hündin war in einem Rudel, wo sie gemopt und weg gebissen wurde. Sie traut sich nicht auf andere Hunde zu zugehen. Wenn ein Hund mit ihr in Kontakt treten will, fängt meine Hündin an zu bellen. Eine Nachbarin die Hundetrainerin ist meinte zu mir, meine Hündin wüßte nicht wie man normal mit anderen Hunde umgeht. Bei Begegnungen mit anderen Hunden und deren Besitzer weise ich immer darauf hin das meine Hündin Probleme mit anderen Hunden hat und dann gehen die Besitzer mit ihren Hunden weiter. Wenn die anderen Hunde einen bestimmten Abstand von meiner Hündin halten, dann ist es für sie okay und sie bleibt ruhig.
Möchtest du an dieser Angst arbeiten? Dass deine Hündin durch schlechte Erfahrungen die normale Interaktion mit anderen Hunden nicht beherrscht, ist natürlich total schade. Jetzt stellt sich halt die Frage, der Hündin den Stress ersparen und andere Hunde auf Abstand halten? Oder gezielt und langsam normale Interaktion mit anderen Hunden beibringen?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Mai 11:53
"Mag keine Hunde", wenn es tatsächlich so pauschal ist finde ich persönlich super schade für den Hund. Aber mMn gibt es da noch einen Unterschied zwischen "kein Interesse" und "Mordlust". Letzteres wäre definitiv ein Problemverhalten. In unserem Fall wirkte es anfangs so, als möge Spiky keine anderen Hunde. Da das aber an einer Angst seinerseits lag, sehe ich das als meine Aufgabe ihm da raus zu helfen und sehe es auch mit großer Freude, wenn er sich mit einem Hundekumpel (oder Kumpeline 😎) den er lange kennt so richtig fallen lassen kann. Entspanntes gemeinsames Schnüffeln und durchs Gebüsch stöbern, zärtliches ruhiges Spiel, das alles sind Momente in denen sich zumindest für Spiky bezahlt gemacht hat, dass ich sein Verhalten, welches "mag keine Hunde" schrie, weiter hinterfragt habe.
Ich finde es echt stark Eva, dass du das Verhalten hinterfragt und festgestellt hast, dass Spiky im Grunde Hunde "mag", aber einfach Angst vor der Interaktion hat. Ihm die Angst zu nehmen hat sicher lange gedauert und war viel Arbeit.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Mai 11:59
Normalerweise sind Hunde in ihrem Rudel integriert. Und Interaktionen finden innerhalb dieser Gemeinschaft statt. Hunde die gelernt haben jeder Hund ist Party, die werden das sehr wahrscheinlich auch im höheren Alter noch mögen (Verhalten zeigen). Grundlegend legen Hunde so ein Bedürfnis mit dem Alter aber auch ab und haben andere Interessen. Einem Hund also Kontakte aufzuzwingen, weil im eigenen Idealbild, der Hund jeden Hund toll zu finden haben muss, ist eine sehr fragliche Einstellung. Der Glaube Hunde benötigen viele soziale Kontakte um besonders gute Sozialkompetenz zu zeigen ist auch mehr ein Aberglaube. Entscheidend ist hier eher die Qualität. Viele Hunde haben ihre 5-6 Hundekumpels die sie mal alle paar Tage oder Wochen sehen. Und das reicht auch vollkommen aus.