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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Mag keine Hunde - Charakterzug oder Problemverhalten?

Hallo ihr Lieben 😁 In verschiedenen Threads liest man immer wieder mal "meine/r mag keinen Kontakt zu anderen Hunden". Ich persönlich finde das irgendwie befremdlich, ABER ich bin auch absoluter Laie und kann mir keine gebildete Meinung dazu anmaßen. Ist es einfach eine Sache des Hundecharakters bzw der individuellen Persönlichkeit oder ist was schief gelaufen in der Sozialisierung? Und wie geht ihr damit um? Dem Hund ermöglichen weitgehend Kontakte zu meiden oder ihn "umerziehen" oder zumindest daran gewöhnen auch Kontakt zu Artgenossen zu tolerieren oder sogar zu mögen? Oft höre ich auch auf Spaziergängen "meine/r mag keine Rüden" oder auch oft "meine/r mag keine Schäferhunde". Hier die selbe Frage, Hund so akzeptieren oder das Nicht-mögen abtrainieren?
 
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Nadine
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9. Mai 18:02
Ich finde, man muss zwischen Kontakt mit Fremdhunden und Freunden unterscheiden. Dass ein erwachsener Hund nicht mit fremden Hunden spielt und da ohne Kontakt glücklicher ist, empfinde ich persönlich als normal (Ausnahmen bestätigen die Regel). Allerdings sollte er trotzdem in der Lage sein, ruhig an anderen Hund vorbei zu gehen und wenn nicht, wird das trainiert. Und der Hund sollte auch lernen, ordentlich zu kommunizieren, wenn mal ein (evtl ungewollter) Kontakt zustande kommt. Außerdem auch, wie man höflich Kontakt aufnimmt. Gar keine Kontakte finde ich persönlich schade und würde immer versuchen, feste Kumpels zu finden, mit denen man sich verabreden kann. Da darf auch gerne immer mal ein neuer Kumpel dazu kommen, wenn man den Hund öfter zufällig trifft. Selbst wenn die Hunde nicht spielen, können sie gemeinsam die Welt erkunden und voneinander lernen. Wenn man zwei Hunde miteinander vergesellschaften will und es klappt gar nicht, akzeptiere ich aber auch das - manchmal kann man sich eben einfach nicht riechen. Dann geht es wieder darum, die friedliche Koexistenz zu trainieren. Die Rassefrage ist auch so eine Sache. Wayne wurde bisher 4x von Ridgebacks überrannt und hat auch schon Wunden davongetragen. Ich verstehe also, dass er jetzt vorsorglich Hunde anbelllt, die ähnlich aussehen. Aber ich trainiere (auf Abstand) daran, dass sich das auch wieder ändert - schließlich ist es für ihn auch Stress.
 
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Claudia
9. Mai 17:51
Ich habe das früher hingenommen: dann haben meine Hunde halt keinen Kontakt. Sie verlernen aber andere Hunde einzuschätzen und auch sich angemessen zu verhalten. Deshalb sind geführte Kontaktgruppen unerlässlich. Hunde müssen sich zurück nehmen können und auch lernen vernünftig miteinander umzugehen.
 
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Bernadette
9. Mai 17:59
Also ich finde schon, dass es ein nicht normales Verhalten ist, wenn ein Hund bei jeder Sichtung von nem anderen Hund ausrastet und nicht vernünftig damit umgehen kann, wenn einer an ihm vorbei laufen will (und der keine fünf Meter Abstand hält) 😅
 
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Nadine
9. Mai 18:02
Ich finde, man muss zwischen Kontakt mit Fremdhunden und Freunden unterscheiden. Dass ein erwachsener Hund nicht mit fremden Hunden spielt und da ohne Kontakt glücklicher ist, empfinde ich persönlich als normal (Ausnahmen bestätigen die Regel). Allerdings sollte er trotzdem in der Lage sein, ruhig an anderen Hund vorbei zu gehen und wenn nicht, wird das trainiert. Und der Hund sollte auch lernen, ordentlich zu kommunizieren, wenn mal ein (evtl ungewollter) Kontakt zustande kommt. Außerdem auch, wie man höflich Kontakt aufnimmt. Gar keine Kontakte finde ich persönlich schade und würde immer versuchen, feste Kumpels zu finden, mit denen man sich verabreden kann. Da darf auch gerne immer mal ein neuer Kumpel dazu kommen, wenn man den Hund öfter zufällig trifft. Selbst wenn die Hunde nicht spielen, können sie gemeinsam die Welt erkunden und voneinander lernen. Wenn man zwei Hunde miteinander vergesellschaften will und es klappt gar nicht, akzeptiere ich aber auch das - manchmal kann man sich eben einfach nicht riechen. Dann geht es wieder darum, die friedliche Koexistenz zu trainieren. Die Rassefrage ist auch so eine Sache. Wayne wurde bisher 4x von Ridgebacks überrannt und hat auch schon Wunden davongetragen. Ich verstehe also, dass er jetzt vorsorglich Hunde anbelllt, die ähnlich aussehen. Aber ich trainiere (auf Abstand) daran, dass sich das auch wieder ändert - schließlich ist es für ihn auch Stress.
 
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Vivi
9. Mai 18:06
Ich habe hier einen Hund der ok war mit Hunden, von drei verschiedenen Hunden gebissen wurde und jetzt keine fremden Hunde mehr mag. Wenn ich sage "Mein Hund mag keine Hunde" dann ist das meistens auf einem Spaziergang bei fremden Hundehaltern. Damit mein Hund dem Umgang mit anderen Hunden nicht verlernt und Sozialkontakte hat, treffe ich mich regelmäßig mit anderen Hund-Halter Gespannen. Aber eben immer mit den selben, damit ich nicht immer wieder die anstrengende Anfangsphase habe. Und mir ist es dann auch wichtig sich zu verstehen, immerhin sehe ich die Menschen dazu auch regelmäßig. Die Hündin mit der ich aufgewachsen bin mochte auch keine Schäferhunde. Die wurde erst jahrelang angebellt und irgendwann fast totgebissen. Das ist aber nichts was ich jedem Fremden unter die Nase reiben. Da reicht ein "Die mag keine Schäferhunde". Ich denke oft genug ist es eine Mischung aus Persönlichkeit und Sozialisierung. Viele der unverträglichen Hunde haben irgendwann negative Erfahrungen gemacht. Aber nicht alle. Ich erwarte von einem Erwachsenen Hund nicht mit jedem Artgenossen Kontakt haben zu wollen, das würde ich von einem Erwachsenen Menschen auch nicht erwarten.
 
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Fee
9. Mai 18:09
Es kommt darauf an. "Nicht mögen" ist nicht gleich nicht mögen. Ich würde auch behaupten, dass meiner keine fremden Hunde mag, das bedeutet aber nicht, dass er schlecht sozialisiert ist. Warum sollte mein Hund jeden fremden Hund toll finden? Ich möchte ja auch nicht jeden Menschen kennenlernen, der mir auf der Straße begegnet. Hunde leben in ihren Gruppen, mit den Hunden (oder Menschen) die sie kennen. Ein Hund der mit jedem Kontakt aufnehmen will ist einfach nur ein sehr extrovertiertes Wesen oder es ist etwas "schief" gelaufen. In Anführungszeichen deshalb, weil das ja kein störendes Problem darstellt. Die meisten Hunde lernen nur von Anfang an, dass sie zu jedem Hund dürfen/müssen und dadurch entwickelt sich dieses Verhalten. Die Halter denken natürlich sie tun ihren Tieren etwas Gutes und sozialisieren diese, aber beim ersten aufeinandertreffen, sind Hunde kein eingespieltes Team. Sie spielen nicht unbedingt. Ähnlich wie bei uns. Wir erzählen auch keinem fremden auf der Straße unsere tiefsten Geheimnisse. Es ist natürlich so gesehen kein Problem und in der heutigen Zeit wohl eher schon normal, aber dass ein Hund kein großes Interesse an fremden Artgenossen hat, ist definitiv kein ungewöhnliches Verhalten. Wenn sie gar keine Artgenossen mögen, sieht das natürlich schon anders aus und hängt meistens mit der Vergangenheit zusammen. Beides sind natürlich viel komplexere Themen, aber das würde so eine Nachricht sprengen. Das sind Situationen, Verhaltensarten und individuelle Faktoren, die da stark mitspielen. Wenn ein Hund gewisse Rassen nicht mag, ist das auch noch mal was anderes. Ausnahmen würde ich da bei z.B. Bulldoggen, Möpsen, etc. machen. Diese sind leider auf Grund ihrer Merkmale schwer für andere Hunde zu lesen (wenn überhaupt) und werden deswegen oft von anderen Hunden nicht "gemocht". Dann gibt es wieder den Faktor, dass ein Ereignis in der Vergangenheit schuld ist. Meiner z.B. hat ein Problem mit Bobtails, oft Molossern, teilweise braunen Labradoren und Golden Retrievern. Was mit den Golden Retrievern die Abneigung verursacht hat weiß ich leider nicht, das liegt wohl weiter in seiner Vergangenheit zurück. Braune Labrabore haben wir leider viele getroffen, die absolut unerzogen und aufdringlich waren (typische "Tut nix"e). Gleiches gilt für Bobtails. Da kennen wir leider nur den einen und wissen nicht wie weit sich das Problem erstreckt. Bei Molossern ist das Problem, dass er (mehrmals) angegriffen wurde. Dementsprechend reagiert er verängstigt. Im Prinzip bin ich jetzt der Meinung, dass man das trainieren sollte, aber da muss man auch vorausschauend denken. Bobtails kennen wir nur den einen; bei Golden Retrievern habe ich keinen Ansatz; Labradore machen keinen Sinn, da wir da mehr Rückschläge einstecken würden, da wir ständig die selben treffen. Molosser könnte man sicherlich trainieren, aber hier im Umkreis kenne ich leider keinen so genau, als dass ich das mit dem machen würde. Was man aber dazu sagen muss: "nicht mögen" heißt bei mir nicht, dass mein Hund in die Leine geht. Er muss fremde nicht mögen, soll sie aber auch nicht zerfleischen. Solange man ohne Theater vorbeigehen kann und der Hund den anderen im besten Falle einfach ignoriert, ist das für mich ein Maß, in dem ich das in Ordnung finde.
 
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Britta
9. Mai 18:16
Meine Hündin mag auch keine Fremdhunde, ich halte das so bei Hunde-Treffen kommt sie mit wir laufen immer ein Stück an der Leine damit sie sich aneinander gewöhnen können. Nita hat eine klare Körpersprache und zeigt deutlich wie weit der ein oder andere gehen kann . Bei normalen gassie runden wo uns Hunde entgegen kommen werden sie angeleint. Bei Hunden wo wir öfters mit unterwegs sind mache ich langsam ein Aufbau . So wird es immer besser
 
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Dogorama-Mitglied
9. Mai 18:17
Also mein Rudi mag z.b. auch keine anderen Rüden bzw auch keine größeren Hunde. Und das schon von Welpe an. Das habe ich so akzeptiert und zwinge ihn auch nicht Kontakt mit solchen Hunden zu haben. ABER natürlich habe ich ihm trotzdem beigebracht ohne grosses Theater an solchen Hunden vorbei zu gehen. Klar, ich würde lügen wenn ich jetzt sagen würde er ist bei allen Hunden brav....es gibt schon ab und zu mal Hunde, wo er mal bellt...aber das kommt wirklich sehr selten vor.
 
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Ilona
9. Mai 18:25
Magst du jeden Fremden, der dir begegnet? Fällst du jedem Menschen in die Arme? Ich denke nicht. Und so ist es auch mit den Hunden. Yuna hat ihre festen Kontakte, zu Fremdhunden braucht sie keinen Kontakt, vorallem dann nicht, wenn sie an der Leine ist. Und das hat gar nichts mit schief gelaufenen Sozialisation zu tun. Ich kenne den anderen Hund nicht, geschweige denn den Halter. Oft hatten wir schon Situationen, wo fremde Hunde in uns rein gedonnert sind. Das brauchen bzw. Wollen wir nicht.
 
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Anja
9. Mai 19:05
Ich könnte nicht sagen, daß Haley andere Hunde nicht mag oder bestimmte Rassen nicht mag. Und das, obwohl sie auch schlechte Erfahrungen gemacht hat. Aber im Tierschutz musste sie vermutlich auch mit Allem zurechtkommen. Mit Hunden ist sie wirklich gut sozialisiert. Auch mir anderen Tieren. Sie muss nicht zwingend zu jedem Fremdhund Kontakt haben. Ich richte mich da nach ihr und nach dem anderen Hund. Hab aber schon oft gehört, daß es da manchmal Probleme gibt. Dafür könnte ich sagen, sie mag keine fremden Menschen, keine Kinder und wünscht keinen Kontakt. Nicht das sie giftig wird oder pöbelt, aber sie will keinen Kontakt. Und das dauert ewig bis es ein Mensch in ihr Herz schafft. Das liegt also schon irgendwie in der Vorgeschichte.
 
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Ca.
9. Mai 19:08
Zu diesem Thema könnte ich zu meiner aktuellen Hündin Merle einen Roman schreiben, soviel Zeit ist nicht. 2012 kam Merle mit 8 Monaten zu uns, sie kannte keine Artgenossen stellte ich schnell fest. Die Erziehung vom Grunde aus war kein Problem aber zu lernen wie sich Hunde unterhalten musste sie in der Hundeschule lernen. In 9 Monaten wusste sie bescheid aber blieb ihr Leben lang unsicher bei fremden Hunden. Kontakte zu anderen Hunden-Freunden war immer gegeben und unproblematisch! Auf Spaziergängen gab es bei nie Begenung an Leine, weil Merle mit dem verzerrten Gesichtsausdruck des anderen wieder verunsicherter war also wenn dann Freilauf. Nur dann wenn der andere mir und Merle gefallen hat (soziales Verhalten). Wenn Merle dem Gegenüber kein Vertrauen schenkte, sie bellt mich an nach dem Motto, ich will nicht zudem ☝🏼 dann war die Sache erledigt. Sie 2x gebissen worden wobei das erste mal war keine Absicht gewesen, der Zufall hatte es geschehen lassen und das vom großen "Freundeshund" beim gemeinschaftlichen rennen und Merle hatte mit ihm auch im Nachhinein kein Problem. Das 2x war schon krasser, vom 3er Rudel vom Nachbarn und bevor Merle wusste wie ihr geschieht, war sie schon gebissen und weil ich mein Hündin geschützt habe, ist uns beiden Gottseindank nicht mehr passiert. Danach hatte ich große Bedenken, wie sie ab sofort auf andere reagieren wird? Sie hat mit Aggressivität reagiert wenn uns jemand entgegen kam, dies bekam ich auch wieder zügig in den Griff. Jetzt ist Merle 11 Jahre und nicht mehr so standfest und die Reaktionen nicht mehr so schnell. Heutzutage geht sie lieber ins ignorieren und das entspricht wohl eher ihrem Alter. Die Kontakte heute zu fremdenHunden, sind noch auserwählter wie früher. Grundsätzlich sollte ein Hund Kontakte zu Artgenossen haben, unbedingt aber nicht zwingend über wo man geht oder steht. Wenn ein Hund an der Leine sich asozial verhält, ist es nicht zwingend seine Schuld. Lässt man solch einen Hund/e aber frei herum laufen, hat sie im Griff sprich abrufbeit, dann ist der Mensch asozial. Wenn mir jemand begegnet, der mit Hund Übungen, Training macht, dann lass ihn machen! Wenn ein Hundehalter äußert, dass er oder sein Hund den Kontakt nicht will, dann sollte man das akzeptieren! Wichtig ist, dass jeder seinen Hund bei sich behält, bis geklärt ist, was dein Gegenüber möchte. Miteinander statt gegeneinander ist doch immer besser 👋🏻😊