Es kommt darauf an. "Nicht mögen" ist nicht gleich nicht mögen. Ich würde auch behaupten, dass meiner keine fremden Hunde mag, das bedeutet aber nicht, dass er schlecht sozialisiert ist. Warum sollte mein Hund jeden fremden Hund toll finden? Ich möchte ja auch nicht jeden Menschen kennenlernen, der mir auf der Straße begegnet. Hunde leben in ihren Gruppen, mit den Hunden (oder Menschen) die sie kennen. Ein Hund der mit jedem Kontakt aufnehmen will ist einfach nur ein sehr extrovertiertes Wesen oder es ist etwas "schief" gelaufen. In Anführungszeichen deshalb, weil das ja kein störendes Problem darstellt. Die meisten Hunde lernen nur von Anfang an, dass sie zu jedem Hund dürfen/müssen und dadurch entwickelt sich dieses Verhalten. Die Halter denken natürlich sie tun ihren Tieren etwas Gutes und sozialisieren diese, aber beim ersten aufeinandertreffen, sind Hunde kein eingespieltes Team. Sie spielen nicht unbedingt. Ähnlich wie bei uns. Wir erzählen auch keinem fremden auf der Straße unsere tiefsten Geheimnisse. Es ist natürlich so gesehen kein Problem und in der heutigen Zeit wohl eher schon normal, aber dass ein Hund kein großes Interesse an fremden Artgenossen hat, ist definitiv kein ungewöhnliches Verhalten.
Wenn sie gar keine Artgenossen mögen, sieht das natürlich schon anders aus und hängt meistens mit der Vergangenheit zusammen. Beides sind natürlich viel komplexere Themen, aber das würde so eine Nachricht sprengen. Das sind Situationen, Verhaltensarten und individuelle Faktoren, die da stark mitspielen.
Wenn ein Hund gewisse Rassen nicht mag, ist das auch noch mal was anderes. Ausnahmen würde ich da bei z.B. Bulldoggen, Möpsen, etc. machen. Diese sind leider auf Grund ihrer Merkmale schwer für andere Hunde zu lesen (wenn überhaupt) und werden deswegen oft von anderen Hunden nicht "gemocht". Dann gibt es wieder den Faktor, dass ein Ereignis in der Vergangenheit schuld ist.
Meiner z.B. hat ein Problem mit Bobtails, oft Molossern, teilweise braunen Labradoren und Golden Retrievern. Was mit den Golden Retrievern die Abneigung verursacht hat weiß ich leider nicht, das liegt wohl weiter in seiner Vergangenheit zurück. Braune Labrabore haben wir leider viele getroffen, die absolut unerzogen und aufdringlich waren (typische "Tut nix"e). Gleiches gilt für Bobtails. Da kennen wir leider nur den einen und wissen nicht wie weit sich das Problem erstreckt. Bei Molossern ist das Problem, dass er (mehrmals) angegriffen wurde. Dementsprechend reagiert er verängstigt.
Im Prinzip bin ich jetzt der Meinung, dass man das trainieren sollte, aber da muss man auch vorausschauend denken. Bobtails kennen wir nur den einen; bei Golden Retrievern habe ich keinen Ansatz; Labradore machen keinen Sinn, da wir da mehr Rückschläge einstecken würden, da wir ständig die selben treffen. Molosser könnte man sicherlich trainieren, aber hier im Umkreis kenne ich leider keinen so genau, als dass ich das mit dem machen würde. Was man aber dazu sagen muss: "nicht mögen" heißt bei mir nicht, dass mein Hund in die Leine geht. Er muss fremde nicht mögen, soll sie aber auch nicht zerfleischen. Solange man ohne Theater vorbeigehen kann und der Hund den anderen im besten Falle einfach ignoriert, ist das für mich ein Maß, in dem ich das in Ordnung finde.