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J.
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zuletzt 3. Juli

Leinenkontakt nicht erwünscht

Hallo zusammen, ich muss mal Dampf ablassen! Ich war heute mit meiner Hündin spazieren, sie war angeleint. Hinter uns kamen zwei Frauen mit einem Hund, der nicht angeleint war. Mit viel Training habe ich meiner Hündin beigebracht, an anderen Hunden vorbeizulaufen, das klappt meistens auch. Gut, der Hund kam nun immer näher und wir sind auf die andere Seite des Weges gegangen, damit sie vorbeigehen konnten. Die Dame sagte dann, dass meine Hündin wohl nicht spielen darf. Ich sagte dann, dass wir keinen Leinenkontakt wünschen. Sie meinte dann, ihr Hund würde nur kurz Hallo sagen und zack, war er auch schon da. Er hat meine Hündin bedrängt und ihr ständig am Hintern geschüffelt, was sie überhaupt nicht mochte. Ich habe dann den Fuss zwischen seine Nase und ihren Hintern gestellt, sodass er nicht mehr rankam. Ich sagte dann, dass sie vermutlich noch gut riecht, da sie vor Kurzem läufig war (seit ca. einer Woche ist sie damit durch). Da erst haz sie ihren Hund weggezogen und sagte, das hätte ich doch gleich sagen können. Ich entgegnete dann, dass sie meinen Wunsch nach keinem Kontakt auch einfach hätte respektieren können. Dann pamte mich die andere Dame an, das mit dem Fuss würde ja absolut nicht gehen und ich hätte ihren Hund getreten. Ich sagte, dass ich lediglich meinen Hund geschützt habe. Ich habe ihr dann auch gesagt, dass es geholfen hätte, wenn sie ihren Hund angeleint hätte oder einfach bei sich behalten hätte. Da blubberte sie dann irgendwas von Hundeführerschein, als wäre das ein Freifahrtschein. Wie seht ihr die Situation? Wie hättet ihr reagiert? Muss man einen Stacheldraht um sich und seinen Hund tragen damit man seine Ruhe hat? LG Jemma
 
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Florian
24. Juni 06:50
Bei uns ist das anders. Wir haben in der Schweiz ziemlich überall Leinenpflicht. Es gibt ein paar ausgewiesene Bereiche, an welchen diese nicht besteht. Sinn ist es, das Schweizerische Tierschutzgesetz umzusetzen, welches explizit den Kontakt mit Artgenossen ohne Leine vorsieht. Daher wurde ein ganzes Ufer eines Flusses zu einer solchen Zone erklärt. Häufig haben wir dort dann ähnliche Diskussionen, da wir eine Einschränkung unserer Hunde für unangebracht halten, wenn Touristen keinen Leinenkontakt wünschen. Explizite Freilaufbereiche sind rar. Wer mit einer läufigen oder nachläufigen Hündin dort hingeht, hat das Interesse der Rüden bei sich. Aber gerade um das artgerechte Verhalten und die damit einhergehende Sozialisierung geht es. Wir haben dort mehrere Hundert einheimische Hunde und natürlich auch Weibchen, die aber wissen, wie man mit aufdringlichen Rüden umgeht. Weil alle gut sozialisiert sind, gibt es auch keine Aggressionen und die Hunde benehmen sich hundlich freundlich. Wer das nicht möchte, kann auf jeden anderen Weg des Kantons ausweichen. Dort gilt dann Leinenpflicht und man kann freilaufende Hunde monieren. Dann gleich pampig zu werden... damit schafft man sich hier keine Freunde und kenn dann auch mal italienische Gastfeindschaft erleben. Ansonsten sind es Tiere und funktionieren zwar meistens, aber nicht immer perfekt. Ein wenig Verständnis wenn es mal nicht funktioniert, kann man wohl entgegenbringen. Vivere e lasciare vivere, sagt man bei uns.
 
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Anja
24. Juni 06:59
Ich finde auch, dass man als Halter möglichst verhindern sollte, dass der eigene Hund andere belästigt. Andererseits versteh ich aber diese Verbissenheit und tw sogar Hysterie nicht, was den Kontakt mit anderen Hunden betrifft. Ja, ist ein wenig lästig, wenn ein Hund auf einen anderen hindödelt, aber so eine Katastrophe wie tw getan wird ist es dann auch wieder nicht. Uns passiert das auch hin und wieder, sowohl dass Guinness dödelt als auch dass er angedödelt wird. Dann sammel ich ihn halt flott und gestreng ein und sag sorry, oder andersrum lass ich seine Leine länger, lass kurz beschnüffeln oder bleib eher im Bewegung. Ich seh da jetzt ausser in Sonderfällen nicht dieses große Problem.
Kommt auch ein wenig auf den Hund an, der angedödelt kommt. Ich kannte einen Hund, der als Welpe/Junghund von einem sehr viel größeren und schwereren Hund so heftig "angespielt" wurde, dass sein Rücken kaputt war und er eigentlich hätte eingeschläfert werden müssen, weil er solche Ausfallerscheinungen hatte, dass er kaum laufen konnte. Und hier bei uns auf der Wiese ist es auch kein Einzelfall von einem freudigen Hund Größe Berner Sennenhund o.ä. umgedübelt zu werden und entweder tagelang mit Prellungen herumzuhumpeln, weil der/die Hundehalter/-in gestürzt ist, oder mit einem Handgelenk- oder Beinbruch im Krankenhaus zu landen (ist auch schon vorgekommen). 🫣
 
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Veronika
24. Juni 07:06
Ich hab das bei meinen früheren Hund so gehandhabt dass wenn die Leute nicht hören wollten, und den Hund zu nah an meinem gelassen haben, ich denen erzählt habe meine Fellnase hätte eine ansteckende Krankheit (was natürlich nicht stimmte) und zack. So schnell können se auf einmal weg sein 😉 ist nicht die feine Art aber wer nicht hören will sollte kurz mal Schiss bekommen 🤣
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 07:13
Ich sag immer bei dem Kommentar: Der tut nix , der will nur spielen! Meiner tut schon was, der will dann nicht spielen. Meistens schauen die Leute sehr erschrocken und drehen mit ihrem Hund ab. Das machen wir auch bei unerwünschten Kontakt im Training. Hilft das nicht werde ich auch mal sehr direkt. Zum Halter, auch bei frei laufenden Hunden , setze ich meinen ab und blocke die anderen Hunde und spreche die Besitzer dann auch an. Manchmal geht es dann nicht anders.
 
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Nadine
24. Juni 07:22
Das mit dem Leckerli ist mal eine Idee 🤣 Aber kam da dann nicht mal eine Reaktion wie: "Ahhh, was soll das? Mein Hund ist allergisch auf XY?" 🤣
Wenn ich das gemacht hab, waren die Leute immer so weit weg, dass ne Diskussion eh nicht möglich war. Und ich bin dann ja weiter weg gegangen, während der Hund beschäftigt war. Aber: danach hat der Hund uns nicht mehr belästigt. Aber selbst wenn die Person so was sagen würde, wäre die ja erst recht erst mal mit dem hund beschäftigt und würde ihn wohl zukünftig nicht mehr zu mir lassen. Klar, blöd wenn der Hund allergisch ist, aber irgendwie muss man sich ja verteidigen dürfen und das ist noch die netteste Variante. Da ist dann einfach der Besitzer in der Pflicht.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 07:43
Ich wünschte mir, dass alle Hundebesitzer so verantwortungsvoll sind und auch einmal lernen, die Hundehalter zu lesen. Warum reicht es nicht, wenn ich meine Hündin auf die abgewante Seite an die Leine nehme? Ich frage einfach, ob die Hunde Kontakt haben können, falls nicht, gehe ich einfach weiter und bleibe nicht stehen und warte, bis sich die Hundis anstarren und dann ausrasten. Kritisch wird es immer, wenn den andere kaum andere soziale Kontakte hat. Unsere Maus trifft in der Hundeschule sehr oft auf fremde Hunde und kann daher sehr gut aushalten, wenns kritisch wird. Aber auch klar werden, wenn es ihr reicht. Nur bevor es dazu kommt, gehe ich der Situation eher aus dem Weg. Ich glaube, es wird erst besser mit dem Verhalten der Menschen, wenn sie sich den Hund nicht nur als Prestigobjekt anschaffen, sondern sich einmal mit dem Charakter der Rasse auseinandersetzen und den Hund als Partner (nicht Kind-- oder Lebenspartner - Ersatz) betrachten.
 
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Joe
24. Juni 08:20
Manche Leute sind halt so, daran geht i.d.R. nix zu ändern. Man kann sich aber auch ein Feindbild aufbauen und sich damit das Leben schwer machen. Wenn keine Straße in der Nähe ist leine ich dann einfach ab - meist ist in der Post-Läufigkeit (Diöstrus) eh alles schnell geregelt und zudem können die Hunde ihre Kommunikation "üben". Und nein, ich finde nicht dass wir alles regeln müssen, meine Hündin darf gerne lernen Grenzen zu setzten. Wenn sie keinen Bock auf Begegnung hat zeigt sie das und kommuniziert das dem anderen Hund der Situation entsprechend. Notfalls darf sie dann auch mal abschnappen, das teile ich dem anderen Halter auch mit. LG
Super entspannte Einstellung 👍 Mach ich ganz ähnlich und sag den Leuten auch, dass es ok ist, wenn ein Anderer meinen Hund massregelt wenn er mal aufdringlich ist.
 
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Joe
24. Juni 08:27
Was mir auch auffällt ist, dass meist Frauen diese Begegnungsprobleme haben und man selten einen männlichen Kollegen mit diesem Thema liest. Ich frage mich, warum das so ist... Und in welchem Ausmaß ev Unsicherheiten der Halterinnen diese Begegnungen auch für dif Hunde verkomplizieren... Und ob dieser Alspekt, ob man sich mit anderen Hunden und deren Haltern auseinandersetzen kann und will, bei der Anschaffung des eigenen Hundes zu wenig in Betracht gezogen wird... Etwas übertrieben und provokant gesagt, wenn man zwar gerne ein eigenes Fellknäuel hätte, generell Hunden gegenüber aber eher unsicher und wenig souverän ist, wäre man mit einer Katze vielleicht besser beraten...?
 
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Sunny
24. Juni 08:55
Ein ewiges Leid solche Diskussionen, leider! Wir haben einen Junghund der bei Begegnungen super aufgeregt ist und wir möchte auch keinen Leinenkontakt, unter anderem weil die Hunde sich ja auch nicht frei ausdrücken können. Gestern kam uns eine etwas ältere Dame mit einem recht großen Sennenmix entgegen, ich haben unseren ran gerufen, Leine ran, auf die andere Seite genommen, die Dame hat 2 mal versucht ihren Hund zu rufen, zuckte mit den Schultern und meinte dann sie hätte Einzeltraining, aber das würde noch nicht so gut klappen…. Es ist nichts passiert, ich hab mich immer wieder zwischen unseren und den aufdringlichen Rüden gestellt. Natürlich darf unser junger Rüde auch mal Kontakt haben, aber gezielt, wo ich Hund und Halter kenne. Als Ersthundebesitzer wird es mir aber auch immer wieder anders in solchen Situation… erstens warum lässt man seinen Hund frei, wenn er nicht abrufbar ist, zu was gibt es zB Schleppleinen, zweitens was würde passieren wenn die Stimmung zwischen den Rüden auf einmal kippt, wird dann auch nur mit den Schultern gezuckt?! Verantwortungslos meiner Meinung nach! Und wenn jemand keinen Kontakt möchte, dann sollte man das respektieren, der Grund dafür kann doch jedem einfach egal sein!
 
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Sunny
24. Juni 09:03
Was mir auch auffällt ist, dass meist Frauen diese Begegnungsprobleme haben und man selten einen männlichen Kollegen mit diesem Thema liest. Ich frage mich, warum das so ist... Und in welchem Ausmaß ev Unsicherheiten der Halterinnen diese Begegnungen auch für dif Hunde verkomplizieren... Und ob dieser Alspekt, ob man sich mit anderen Hunden und deren Haltern auseinandersetzen kann und will, bei der Anschaffung des eigenen Hundes zu wenig in Betracht gezogen wird... Etwas übertrieben und provokant gesagt, wenn man zwar gerne ein eigenes Fellknäuel hätte, generell Hunden gegenüber aber eher unsicher und wenig souverän ist, wäre man mit einer Katze vielleicht besser beraten...?
Ob das ein reines Frauenproblem ist lasse ich jetzt einfach mal so stehen. Ich zb wurde als Kind zweimal von Hunden gebissen, war einmal dabei als ein Hund an der Leine von einem freilaufenden Hund gebissen wurde… natürlich ist man da innerlich etwas angespannter, jedoch würde ich behaupten ich eigne mich als Hundeführer wie jeder andere der Mühe ins Training steckt. Bei solchen Begegnungen kann man doch einfach die Hunde ran nehmen, sich kurz von Mensch zu Mensch unterhalten und wenn es passt kann man die Hunde doch immer noch frei laufen lassen. Aber dann ist die Basis einfache eine ganz andere wie wenn die Hunde einfach nur direkt aufeinander los präschen