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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 3. Dez.

Kranke Menschen, kranke Tiere

"Das Leiden der Modehunde, niedlich, aber krankgezüchtet?" Mittwoch 29.11.23, Arte. Eine neue Reportage, nach unzähligen Dokus und eindringlichen Warnungen davor. Was bewegt Züchter und Käufer, solch schlimmes Tierleid zu erzeugen und zu verwalten? Reicht nicht das unendliche Leid, welches die Menschen den Tieren antun, die sie danach essen. Warum?
 
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Dogorama-Mitglied
3. Dez. 14:37
Du weißt ja so unheimlich viel und das kann, soll man auch hier unbedingt so stehen lassen. Ist ja hier auch nicht anders, wie im Bundestag, am Stammtisch, im Krankenhaus und bei Anne Will, vier Menschen, acht Meinungen und die wechseln schneller als ein Automat. Aber wo zum Alleswissenrätsel weißt du, welche Wahrnehmungen ich mit 20, 40 oder 60 hatte? Meinen Zwanzigsten habe ich bspw. In einem herzlichen politischen Straflager ganz groß abgefeiert, übrigens nicht auf dem Wachturm. Angeblich ist ja auch das Wissen der Menschheit nicht mehr und präziser geworden, in den letzten 2023 Jahren, nur müssen das nun viele Milliarden Menschen mehr miteinander teilen. Das merkt man bei jedem Schritt und gefahrenen Meter, sowie man heutzutage das Haus verlässt...
 
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Dogorama-Mitglied
3. Dez. 14:44
Nun gut, nochmal ^^ Da kommen verschiedene Aspekte zum Tragen. Zum Beispiel hattest du persönlich mit 20 eine andere Wahrnehmung als mit 40 oder 60. So wie alle Menschen. Dann - ebenfalls wie bei allen Menschen - verklärt man IMMER die Vergangenheit, so funktionieren Menschen. Dann kommt dazu, dass man heute durch Social Media und eine veränderte Kommunikationskultur um ein vielfaches mehr mitbekommt, was andere Menschen bewegt und früher einfach unter den Teppich gekehrt wurde. Burnout, Depressionen etc. werden nicht mehr (im selben Maße) verurteilt, totgeschwiegen und durch Alkoholmissbrauch und Prügeleien im Stadion oder an Frau und Kindern kompensiert, sondern die Therapie wird entstigmasiert. Wer glaubt, die Menschen waren belastbarer unterschätzt die Verdrängung und die dadurch entstehenden Auswirkungen auf die Folgegeneration. Ich darf jedem, der das anders sieht, empfehlen, mal eine Weile zB im Seniorenheim zu arbeiten und zu sehen, was da an verdrängten und nie verabeiteten Traumata hochkommt. Da ist mir ein konstruktiver und offener Umgang wesentlich lieber als nach außen hin Stärke zu demonstrieren.
Ist vielleicht auch alles komplizierte Wissenschaft, die du vermittelst. Bin bloß Facharbeiter mit Spezialisierungen und habe als Richtmeister mein Brot verdient, und halt ganz kleines bissel Lebenserfahrung
 
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Katrin
3. Dez. 14:59
Ich weiß ja nicht wo du studiert hast, aber was du beschreibst spiegelt meine Erfahrung nicht wider. Bei mir im Studium hatten alle Jobs und die meisten haben in kleinen, verschimmelten 10qm Zimmern gewohnt, weil man sich mehr nicht leisten konnte. Eltern hatten bis auf finanziellen Zuschuss rein gar nichts mit dem Studium zu tun, bei keinem. Woher hast du denn so ein Bild, aus den Medien? Ich finde viele ignorieren hier auch, dass sich die Belastung stark verändert hat. Wir müssen nicht mehr so hart körperlich arbeiten, aber der psychische Druck hat enorm zugenommen. Alles ist schneller und größer, heutzutage muss man immer erreichbar sein, Emails abends, am Wochenende und im Urlaub beantworten. Früher wurden Briefe verschickt, dass hat alles um ein Vielfaches entschleunigt. Viele meiner Freunde gehen mit Headset während dem Meeting auf Toilette, weil es keine Pausen zwischen den Meetings mehr gibt. Da beschweren sich übrigens auch die alten Kollegen, früher hätte man zwischen den Meetings Kaffeetrascht und Klopause gemacht, da man oft den Raum oder sogar das Gebäude wechseln musste. Dann die kurzen Arbeitsverträge. Früher hat man nicht selten sein Leben lang in einem Betrieb gearbeitet. Heutzutage wechseln junge Menschen alle paar Jahre den Job, von Sicherheit und Stabilität ist nicht zu sprechen. Anderes Thema Bildung. Früher hat man mit Ausbildung gut verdient und sich ein Haus gebaut, heute sitzen Akademiker beim Arbeitsamt und ein Haus kann sich in meinem Freundeskreis keiner leisten. Und man konkurriert auch nicht mehr mit den Leuten aus der eigenen Stadt um einen Job, auch nicht aus Deutschland oder Europa, sondern aus der ganzen Welt. Gut in einem Fach zu sein reicht auch nicht mehr, Interdisziplinär ist gefragt, wieso studiert man nicht gleich zwei Studiengänge gleichzeitig. Klimakrise, Wirtschaftkrise, Flüchtigskrise, geht es uns jungen Menschen wirklich so gut? Rasante technische und soziale Entwicklungen, was Social Media mit der Psyche der Menschen macht kann man nur erahnen und es scheint nichts Gutes zu sein. Meine Eltern hatten ein sehr schweres Leben, haben den Zerfall des Sowjetunion miterlebt und die daraus resultierende Armut. Dennoch sagen sie immer, dass sie es früher einfacher hatten, als meine Schwester und ich. Die Welt war hart, aber "einfacher".
Aber da ist man auch ein Stück weit selber schuld oder? Niemand zwingt einen den Beruf zu erlernen oder zu studieren. Niemand zwingt einem sich in der Freizeit aud social media rumzutreiben. Früher war der bedarf groß was Berufe für Forschung etc angeht. Die nächsten die sich aber eine goldene Nase verdienen werden sind nicht die fertig studierten ITler sondern jene die ins Handwerk gehen. Da herrscht absoluter Notstand. Wer jetzt clever ist wird Dachdecker, Fliesenleger etc. In den vergangenen Jahren wurde studiert was das Zeug hält. Jeder strebte nach dem gutbezahlten Bürojob denn körperlich schufften wollte keiner. Nun ist die Auswahl groß, zu groß und dann muss der fertig studierte halt sein Geld als Taxifahrer verdienen. Nicht umsonst sind schon Kinder total ausgelaugt, gestresst und durch den Druck (du brauchst gute Noten, musst studieren damit du einen guten Job hast) in Behandlung.
 
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Heike
3. Dez. 15:10
Aber da ist man auch ein Stück weit selber schuld oder? Niemand zwingt einen den Beruf zu erlernen oder zu studieren. Niemand zwingt einem sich in der Freizeit aud social media rumzutreiben. Früher war der bedarf groß was Berufe für Forschung etc angeht. Die nächsten die sich aber eine goldene Nase verdienen werden sind nicht die fertig studierten ITler sondern jene die ins Handwerk gehen. Da herrscht absoluter Notstand. Wer jetzt clever ist wird Dachdecker, Fliesenleger etc. In den vergangenen Jahren wurde studiert was das Zeug hält. Jeder strebte nach dem gutbezahlten Bürojob denn körperlich schufften wollte keiner. Nun ist die Auswahl groß, zu groß und dann muss der fertig studierte halt sein Geld als Taxifahrer verdienen. Nicht umsonst sind schon Kinder total ausgelaugt, gestresst und durch den Druck (du brauchst gute Noten, musst studieren damit du einen guten Job hast) in Behandlung.
Ich glaube nicht, dass du dir im Handwerk als Angestellter eine goldene Nase verdienst. Wenn du gesund bleibst, hast du einen sicheren Job, das wohl, aber die goldene Nase ?
 
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Dogorama-Mitglied
3. Dez. 15:12
Was bewegt Züchter? Geld
Jap. Ich habe mir vor einigen Monaten auf Kleinanzeigen Pomeranian Welpen markiert, weil ich gespannt war, ob sie wirklich für 3500€ gekauft werden. Heute wurde der Preis auf 3000€ reduziert, aber im Text der Satz ergänzt:"Ahnentafel zzgl. 500€." 😄 Das Alter der Hunde wird übrigens nicht erwähnt. Sie dürften aber mittlerweile längst keine Welpen mehr sein, auch wenn es noch so im Text steht.
 
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Jochen
3. Dez. 15:12
Ich glaube nicht, dass du dir im Handwerk als Angestellter eine goldene Nase verdienst. Wenn du gesund bleibst, hast du einen sicheren Job, das wohl, aber die goldene Nase ?
Ja, und der Gehaltsreport spricht auch eine andere Sprache. Und wo fahren heutzutage AkademikerInnen noch Taxi? Die fehlen genauso wie Dachdecker.
 
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Jochen
3. Dez. 15:14
Jap. Ich habe mir vor einigen Monaten auf Kleinanzeigen Pomeranian Welpen markiert, weil ich gespannt war, ob sie wirklich für 3500€ gekauft werden. Heute wurde der Preis auf 3000€ reduziert, aber im Text der Satz ergänzt:"Ahnentafel zzgl. 500€." 😄 Das Alter der Hunde wird übrigens nicht erwähnt. Sie dürften aber mittlerweile längst keine Welpen mehr sein, auch wenn es noch so im Text steht.
Wahnsinn!
 
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Katrin
3. Dez. 15:17
Ich glaube nicht, dass du dir im Handwerk als Angestellter eine goldene Nase verdienst. Wenn du gesund bleibst, hast du einen sicheren Job, das wohl, aber die goldene Nase ?
Wer sagt das man Angestellter bleiben muss. Ich hatte neulich erst ein tolles Gespräch mit dem Besitzer einer Dachdeckerei und auch mit einigen seiner Angestellten. Die verdienen echt ordentlich weil einfach der Markt so dringend Leute braucht.
 
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Frank
3. Dez. 15:21
Ich finde schon dass mit "back to the roots" das Thema völlig verfehlt ist, genauso die persönliche Erfahrung eines Strafgefangenenlagers. Das lässt garantiert keinen unbefangen Blick zu, zur Verallgemeinerung eignet sich sowas schon garnicht. Bin übrigens auch schon deutlich älteren Semesters mit entsprechender Lebenserfahrung, verheiratet, Metall-Facharbeiter mit Zusatzausbildung usw..🙄 Unsere Generation lässt in meinen Augen die Jungen eindeutig im Stich(!!), Gerade was den Umgang mit einer sich radikal ändernden Welt betrifft und die Aussicht auf eine inzwischen fast unumkehrbare Vernichtung von allem betrifft was wir für ein würdiges Leben brauchen. Dahinter steckt eine Ignoranz und Selbstbeweihräucherung (...was haben wir schon alles erlebt und durchgemacht! 🙄😁) die letztlich auch zu den Auswüchsen auch bei der Zucht von Nutztieren führt. Das eigene Erleben als Beleg für Kompetenz, für den Rest der Welt - Chapeau! 👍 Der Rest ist einfach nur das Werfen von Nebelkerzen damit die eigene Wirklichkeit nicht so unerträglich deutlich wird.