Über den Satz Schwierige Zeiten bringen starke Menschen hervor kann man streiten. Das ist eine extrem romantisierte Nostalgie Redewendung.
Denn seien wir mal ehrlich, schwere Zeiten, seien es Krieg oder Hungersnöte, traumatisieren eine Generation, die im Umkehrschluss ihre Kinder verkorkst. Wer glaubt ein Kriegsveteran mit Post-Traumatischer Belastungsstörung ist ein guter Vater, weil er "stark" und "mutig" im Einsatz war hat meiner Meinung kein realistisches Bild davon, was psychische Erkrankungen für Auswirkungen auf die Kinder, deren Kinder und deren Kinder haben werden.
Was mich zum nächsten Punkt bringt im junge Leute bashing.
Wer hat denn die ach so schlechten jungen Menschen von heute zur Welt gebracht und erzogen? Doch wohl nicht die tollen alten Menschen, die früher alles besser gemacht haben?
Schwierige Zeiten bringen aber auch belastbarere Menschen hervor. Menschen die gelernt haben anzupacken, mit wenig auszukommen und selber nach Lösungen für Probleme zu suchen. Schwierige Zeiten fordern den Menschen. Diese Leute wollen was verbessern, verändern für sich und ihre Kinder. Das prägt Menschen ganz anders. Meine Eltern kamen in den 1930 auf die Welt, meine Geschwister Anfang der 60er, ich Anfang 80. Schon da waren die Unterschiede riesig. Ich hatte die leichteste Kindheit von allen. Die 2000 sind sehr behütet und im Überfluß aufgewachsen. Anstrengen musste man sich kaum noch. Nöte gab es keine in der Durchschnittsfamilie. Das Internet hat das Leben extrem vereinfacht. Das alles hat Auswirkungen auf die Gesellschafft. Je leichter es wird umso weniger Anstrengung bedarf es und umso bequemer wird man.