Ich gebe dir in jedem Fall recht, was die Aufgaben des Hundes auf dem Hof betrifft. Damit haben viele Hunde eine artgerechte Beschäftigung.
Ein soziales Wesen und Rudeltier nicht ins Haus, sondern alleine im Garten schlafen zu lassen, ist wiederum alles andere als artgerecht.
Viele Landwirte lassen die Hunde nachts im Haus schlafen. Und die äußerst wenigen Hunde, die es nicht dürfen, werden nicht allein in einen Zwinger gesteckt oder auf dem Hof angekettet. Die Hunde suchen sich ein gemütliches Plätzchen bei den anderen Nutztieren und kuscheln sich teilweise an eine Kuh oder ein Schaf. Sie sind nicht völlig isoliert. Einem Schäfer, der seinen Hund nachts bei den Schafen auf der Weide lässt, kann man doch auch nicht vorwerfen, seinen Hund nicht artgerecht zu halten.
Ich habe leider noch keine Studie dazu gefunden, ob Hunde neben den Menschen auch andere Lebewesen als Sozialpartner ansehen können. Aber vereinsamen werden sie auf jeden Fall nicht.
Dass der Hund auf dem Hof einfach nur da ist und sich niemand kümmert, gibt es zum Glück kaum noch. Spätestens mit der Generation, die jetzt ca. 50 Jahre als ist, hat ein Umdenken stattgefunden. Die wenigen Ausnahmen gibt es noch, ja, so wie es eben auch die Städter gibt, die nur eine Runde um den nächsten Block gehen und den Hund auf Teer und Pflastersteine kacken lassen, weil sonst nichts da ist.