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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. Apr.

Hundehaltung - Unterschiede Stadt und Land

Hallo Ihr Lieben, wir waren heute seit Längerem mal wieder in einer größeren Stadt. Bisher stand ich dem Thema Hundehaltung in Städten immer etwas kritisch gegenüber. Jetzt bin ich allerdings immer noch begeistert von den problemlosen Hundebegegnungen heute. Die meisten Hunde waren am Stadtrand und sogar in der Stadt ohne Leine unterwegs. Keiner der Hunde hatte Interesse an entgegenkommenden Hunden, Joggern oder Radfahrern, die Hunde wurden in solchen Situationen auch nicht rangerufen oder angeleint. Trotzdem war jede Begegnung absolut harmonisch. Auch wirkte keiner der Hunde gestresst oder überdreht, sondern total entspannt. Bei uns auf dem Land sind natürlich viel weniger Hunde unterwegs. Hundebegegnungen sind eher selten. In der Regel werden Hunde bei Hundebegegnungen oder bei entgegenkommenden Menschen angeleint (wir handhaben es genau so und ich finde es ist eine Frage des gegenseitigen Respekts). Hier haben die meisten Hunde allerdings großes Interesse an anderen Hunden, dadurch sind Hundebegegnungen etwas stressiger. Woran liegt das nun? Ist es Gewohnheit? Besseres Training? Eine bessere Erziehung? Sind die Menschen in großen Städten einfach entspannter? Habt ihr solche Beobachtungen auch schon gemacht? Seid ihr eher Team- Stadt oder Team-Land? Ich freue mich auf einen tollen Austausch mit euch. Bleibt bitte wie immer freundlich und respektvoll.🌸
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 18:23
Übrigens zwecks Öffis, nach ca 2Wochen war das kein Problem mehr. Autofahren war da viel schwieriger. Ist also auch in erster Linie in den Köpfen der Menschen ein Problem.
 
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Nadine
27. März 18:25
Wie du meinst. Anstelle den eigenen kleinen Raum zu verlassen, beziehst du dich auf ein Beispiel. Aber frag doch mal in den Tierheimen nach, im speziellen in Großstädten welche Hunde da jetzt mitunter ihr darsein fristen. Wobei es reicht aus diese zu Googeln und sich die Beschreibungen der Hunde durchzulesen.
Ich bin dabei, dass es Hunde gibt, die in der Stadt nicht glücklich werden. Aber Stadt ist nicht gleich Stadt, und je nachdem wie kompromissbereit der Halter ist, kann es trotzdem klappen.
Ich hab zb einen unsicheren Hund, der schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Vermutlich HSH Anteile. Ja, er wäre evtl auf dem Land glücklicher, bei den richtigen Menschen. So ist er bei mir in der Stadt (kleine 2 Zimmer Wohnung im Mehrfamilienhaus mit >10 Parteien und mehreren Hunden), muss täglich mit vielen Reizen umgehen und meistert es mittlerweile super. Ich wohne zwar nah am Feld, aber wir gehen nicht vor die Tür, ohne richtig viele Menschen und mindestens 5 Hunde zu treffen. Aber trotzdem ist hier bei mir genug Platz, um auszuweichen, Abstand rein zu bringen, und auch für den Fall dass es nicht möglich ist haben wir Strategien entwickelt. Wayne hat sicher am Tag paar stressige Situationen, aber 99% der Zeit ist er meiner Einschätzung nach glücklich. Und ist es nicht im Endeffekt auch Stress, wenn der Dorf-Hund am Gartenzaun bellt? Ich gehe mit ihm auch nur selten zum Training in Bereiche mit Menschenmassen (Markt, Bahnhof, engere Straßen).
Außerdem muss er nicht mit ins Restaurant etc, wir organisieren unser Leben so, dass es für ihn auch passt. Er kann leider noch nicht lange alleine bleiben (wobei er an guten Tagen mittlerweile 2 Stunden schafft), also geht er in Betreuung oder wir bleiben daheim - oder ins Restaurant 5 Minuten von zuhause entfernt, beobachten ihn per Kamera und es ist schnell jemand daheim, falls es zu lange wird. Die Option hätte man auf dem Land natürlich eher weniger.
Hätte ich mir für ihn ein ländlicheres gutes Zuhause gewünscht? Ja. Gabs aber nicht, die Alternative wäre Tierheim gewesen.
Hätte er auf dem Land die gleiche Entwicklung hingelegt? Sicher nicht.
Trotz allem würde ich ihn ganz sicher nicht in Frankfurt auf der Zeil sehen, aber da tut mir auch jeder Hund Leid, egal wie gut ans Stadtleben gewöhnt😉
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 18:27
Generell stimme ich dir zu, nicht jede Rasse ist für did Stadt geeignet. Gleichzeitig würde ich aber gerne wisssn, welche Rasse denn bitte besser geeignet wäre als ein Windhund? Im Haus wie eine Katze, bellen nicht, kaum territorial, brauchen wenig Platz und wenig Auslauf. Ich finde es übrigens hier am Land viel schwerer Windhundtaugliche Wiesen zu finden. Wenn sie nicht gerade frisch gemäht sind, darf man da eigentlich nicht drauf und vom umzäunten Auslauf kann ich nur träumen.
Windhunde brauchen wenig Auslauf?
Sämtliche Windhunde die ich kenne, benötigen mal ihre 15 Minuten gasgeben.
Nur mal 1 Minute über die Wiese hoppeln feiern die eher nicht so.

Da sie vom Wesen her sehr sensibel sind, können sie teilweise auch mit Alltagsstress schlechter umgehen.

Primär würde ich aber des Laufenswillen das ganze Bedenklich finden.

Nicht alle wohnen weit genug am Rand ihrem Windhund die Möglichkeit bieten zu können, auch mal ihrem Laufbedürfnis nachkommen zu können. Das finde ich tatsächlich traurig
 
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Fee
27. März 18:28
Ich habe nicht mitgelesen und kann nur für uns berichten.

Wir sind Team Stadt, haben aber Familie, die (für unsere Verhältnisse) sehr ländlich wohnt. Meine Tante und ich sind erstmals Hundehalterinnen und beide Hunde sind unter 3,5 Jahre. Insoweit waren das aber die Vergleiche.

In der Stadt hat man nicht viele Freilaufflächen und diese sind naturgemäß sehr gut besucht. Man trifft also zwangsläufig viele andere Hunde, mit denen es möglichst harmonisch laufen soll.

Oder man muss den anderen Hunden auf oft engem Weg ausweichen. Von großen, schneller befahrenen Straßen mit Lieferverkehr, Autos, Radfahrern, Fußgängern, bei uns auch Krankenhaus mit Rettungsdienst, die um einen herum sind, ganz zu schweigen. Kinderwägen, überhaupt Kinder, die den Hund streicheln wollen...

Leinenführigkeit und entspannte Hundebegnungen sind da ein Muss.

Eine gewisse charakterliche Festigkeit im Alltag und nicht allzu schreckhaft sein ist vom Vorteil.

Viele Menschen und Hunde sind durch den Alltagstrubel ganz automatisch etwas abgestumpft, vermute ich. Und stressige Situationen lassen sich besser trainieren.

Ich merke den Unterschied zu meiner Tante (und Oma, auch mit Hund, wohnt nahe der Tante). Wir waren vor zwei Wochen bei den beiden im Urlaub.

Es gibt viel Wald und Felder, aber das meiste wird bewirtschaftet, es ist offiziell kein Freilauf möglich. Die Straßen sind (schnell befahrene) Landstraßen, auch kein Freilauf möglich. Die meisten Menschen, die Hunde haben, gehen mit diesen in den Wald und treffen dort keine anderen Hunde. Die Sozialisierung erfolgt laut meiner Tante eher in der Hundeschule. Zitat: "Etwa einmal die Woche treffen wir hier andere Hunde und die kennen wir meist nicht, also leinen wir an. Zudem ist hier viel Wildwechsel und Hund hört noch nicht sooo gut."

Vor ca einem Jahr waren wir schon mal mit Lilly dort und auch gemeinsam Gassi.
Meine Oma und Tante leinten bei Sichtung eines anderen Hundes direkt sehr erschrocken ihre Hunde an. "Oh, da ist ein Hund am Horizont! Komm mal her, Pauli!"
Klar, dass Pauli dann aufgeschreckt war, weil Frauchen sich erschrocken hat - und an der Leine natürlich nicht die Bewegungsfreiheit hat, wie ohne.

Beide, Oma und Tante, waren sehr erstaunt, wie entspannt ich bin und das ich nicht gleich anleine.

Aber ich treffe in der Stadt, wie eingangs geschrieben, eben bei jedem Gassigang mindestens einen Hund. Anstatt einmal die Woche. Und ein Feld zum Ausweichen habe ich auch nicht.
Inzwischen sind beide aber etwas entspannter.

Und ich für meinen Teil, hatte etwas Sorge, dass mein Hund mit der "Ländlichkeit" nicht umgehen kann: Nutztiere, Landmaschinen, etc. Da ich aber etwas näher am Brandenburger Umland wohne, habe ich sie dahingehend sozialisiert, am Wochenende gibt es oft einen längeren Halbtagesausflug ins Grüne. Kühe, Schafe, Pferde - un/beritten, Alpakas, Wasserbüffel (gibt es auch hier in Berlin und das nicht nur im Tierpark), Ziegen, kennt sie alles. Ebenso Landmaschinen.

Ich habe daher das Glück, dass mein Hund beides kennt und kann. Muss aber dazu sagen, dass ich die ersten drei Monate unserer gemeinsamen Zeit, sprich Prägephase, auch sehr ländlich mit ihr gelebt habe. Pferde beispielsweise kennt sie aus größerer Distanz von Welpenalter an. In Berlin hatten wir ohne Leine eine Wildschweinbegegnung auf kurzer Distanz; direkt vor der Haustür ist eine große Kleingartenanlage mit kleinen Wildtieren und einer Fuchsfamilie, die wir öfter treffen.

Und Berlin selbst ist sehr grün und zum Teil in Kern der Stadtteile doch noch irgendwo "dörflich". Es gibt sehr viele, sehr versteckte, grüne Ecken, wenn man sich auskennt. Klar, kein Feld, aber ein paar verlassene Stadtwäldchen gibt es. Nur glauben einem das die meisten Landbewohner nicht, wenn sie es nicht selbst erlebt haben.
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 18:29
Ich hatte bisher 13 Hunde aus dem TS. Wenn jemand einem Hund, der sonst dort sein Dasein fristet, ein gutes Zuhause in der Stadt gibt, sehe ich das in jedem Fall positiv.
Bsp ich habe hier einen 63 cm hohen Angsthund.

Fremde Menschen sind für sie Stress. Kommen zu viele von vorne und hinten, bricht der Hund zusammen (wortwörtlich).

Aber bitte, der wird sicherlich ganz toll in der Stadt aufblühen :)

Oder wie du sagst, immer noch besser als im Tierheim.

Das sind dann zb die unsicheren/ängstlichen Typen von denen ich am Anfang gesprochen habe
 
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Alex
27. März 18:32
Bsp ich habe hier einen 63 cm hohen Angsthund. Fremde Menschen sind für sie Stress. Kommen zu viele von vorne und hinten, bricht der Hund zusammen (wortwörtlich). Aber bitte, der wird sicherlich ganz toll in der Stadt aufblühen :) Oder wie du sagst, immer noch besser als im Tierheim. Das sind dann zb die unsicheren/ängstlichen Typen von denen ich am Anfang gesprochen habe
Ich meine- sollte der Hund wenn er kein Zuhause hat in die Stadt vermittelt werden? sicherlich nicht. Aber wenn Herrchen/Frauchen mit denen der Hund mittlerweile eng gebunden ist warum auch immer in die Stadt ziehen müssen, dann ist es doch im Zweifel besser zu schauen wie man das gemeinsam schafft als den Hund direkt abzugeben.

Wenn man sich einen Hund holt dann muss man sich über seine Bedingungen im Klaren sein, und über die Bedürfnisse des potenziellen Hundes und das sollte passen. Aber Dinge können sich ändern, und meinen Hund würde ich deswegen nicht einfach weggeben wollen. Der gehört erstmal zu mir. Und ja wenn es wirklich nicht klappt. Dann suche ich mir einen Plan b aber zuallererst würde ich uns beiden immer die Chance geben
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 18:33
Windhunde brauchen wenig Auslauf? Sämtliche Windhunde die ich kenne, benötigen mal ihre 15 Minuten gasgeben. Nur mal 1 Minute über die Wiese hoppeln feiern die eher nicht so. Da sie vom Wesen her sehr sensibel sind, können sie teilweise auch mit Alltagsstress schlechter umgehen. Primär würde ich aber des Laufenswillen das ganze Bedenklich finden. Nicht alle wohnen weit genug am Rand ihrem Windhund die Möglichkeit bieten zu können, auch mal ihrem Laufbedürfnis nachkommen zu können. Das finde ich tatsächlich traurig
Also generell muss Lotte und auch sämtliche anderen Windhunde, in meinem Bekanntenkreis die über 2Jahre alt sind ca 3x die Woche sprinten dürfen. Das sind dann 15min wie du schon schreibst, alles andere sind gemütliche Spaziergänge von ca 1h täglich und eventuell hin und wieder Kopfarbeit.

Warum glaubst du das mit den Laufmöglichkeiten wäre am Land einfacher? In München konnte ich Lotte 80%des Spaziergangs freilaufen lassen, hier am Land gehe ich extra zu verschiedenen größeren Wiesen im Wechsel, je nachdem wo gerade gemäht wurde. Freilauf sind also nur 10%.
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 18:37
Ich meine- sollte der Hund wenn er kein Zuhause hat in die Stadt vermittelt werden? sicherlich nicht. Aber wenn Herrchen/Frauchen mit denen der Hund mittlerweile eng gebunden ist warum auch immer in die Stadt ziehen müssen, dann ist es doch im Zweifel besser zu schauen wie man das gemeinsam schafft als den Hund direkt abzugeben. Wenn man sich einen Hund holt dann muss man sich über seine Bedingungen im Klaren sein, und über die Bedürfnisse des potenziellen Hundes und das sollte passen. Aber Dinge können sich ändern, und meinen Hund würde ich deswegen nicht einfach weggeben wollen. Der gehört erstmal zu mir. Und ja wenn es wirklich nicht klappt. Dann suche ich mir einen Plan b aber zuallererst würde ich uns beiden immer die Chance geben
Das Problem ist, wenn man nicht mit solchen Hunden arbeitet, dann ist es sehr einfach zu sagen, ja dann muss der Hund mit in die Stadt.
Da kann ich sogar verstehen, dass man da etwas naiv ran geht.

Da ich nicht zum ersten mal mit unsicheren Hunden arbeite kann ich nur sagen, ne, das klappt nun mal nicht.
Es gibt wirklich Hunde die aufgrund bestimmter Dispositionen egal wie gerne man es möchte, niemals in die Stadt passen werden.
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 18:38
Also generell muss Lotte und auch sämtliche anderen Windhunde, in meinem Bekanntenkreis die über 2Jahre alt sind ca 3x die Woche sprinten dürfen. Das sind dann 15min wie du schon schreibst, alles andere sind gemütliche Spaziergänge von ca 1h täglich und eventuell hin und wieder Kopfarbeit. Warum glaubst du das mit den Laufmöglichkeiten wäre am Land einfacher? In München konnte ich Lotte 80%des Spaziergangs freilaufen lassen, hier am Land gehe ich extra zu verschiedenen größeren Wiesen im Wechsel, je nachdem wo gerade gemäht wurde. Freilauf sind also nur 10%.
Ich kann nur von MV sprechen. Hier gibt es überall geeignete Laufflächen.
 
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Michi
27. März 18:42
Das Problem ist, wenn man nicht mit solchen Hunden arbeitet, dann ist es sehr einfach zu sagen, ja dann muss der Hund mit in die Stadt. Da kann ich sogar verstehen, dass man da etwas naiv ran geht. Da ich nicht zum ersten mal mit unsicheren Hunden arbeite kann ich nur sagen, ne, das klappt nun mal nicht. Es gibt wirklich Hunde die aufgrund bestimmter Dispositionen egal wie gerne man es möchte, niemals in die Stadt passen werden.
Ich sehe das tatsächlich auch so. Persönlich stehe ich der Hundehaltung in der Stadt auch etwas kritisch gegenüber, das liegt aber wohl daran, dass ich ein absoluter Landmensch bin.
Bei den Vermittlungen sehe ich bei einzelnen Hunden ein weniger großes Problem in der Stadt, wobei ich Großstadt Innenstadt sowieso ausschließe. Ich finde aber auch , dass man nicht jeden Hund zum Stadthund machen kann oder sollte.