Naja, am Ende des Tages redet man halt von Hunden und die leben nicht nach menschlichen Normen und Wertevorstellungen. Da kommt es auch innerhalb des Rudels mal zu Auseinandersetzungen, die viele Leute schon als „ultimative Gewalteskalation“ beschreiben würden.
Ich finde es ist besser man hat das Worst-Case Szenario im Hinterkopf und führt dementsprechend als zu sagen „es ist noch nie was passiert also wird auch nie was passieren“.
Und in jeder Situation, die ich nicht mit meinem Hund trainiert habe, muss ich davon ausgehen, dass mein Hund entsprechend seines Charakters und nicht entsprechend meiner Vorstellungen handelt.
Als der Zwergpudel damals wild kläffend auf offener Straße vor Lindas Fang stand und sie Zähne fletschend nach vorne gegangen ist, habe ich auch durch ihre Vorgeschichte gedacht „okay, das war‘s jetzt. Der Hund ist tot und sie wird mir entweder weggenommen oder direkt eingeschläfert.“
Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass sie den Hund nur stellt und dann wieder geht
Wozu braucht ein Hund menschliche Normen, um nicht zur reissenden Bestie zu werden?
Es braucht ja nichtmal der Mensch menschliche Normen, um nicht zur reissenden Bestie zu werden.
Es liegt bei beiden Spezies schlicht in der naturgegebenen Verhaltensasstattung, weil bei lauter reissenden Bestien die Sicherheit und das Überleben sowohl des Spzialgefüges als auch des Individuums viel zu stark gefährdet wäre.
Nicht zur Tötungsabsicht zu eskalieren, ist für Hund wie Mensch oberste biologische Prämisse.
Dementsprechend sehe ich genausowenig Grund, von meinem gesunden, aufgeschlossenen, gut sozislisierten und sehr kommunikations kompetenten Hund das Worst Case Szenario zu erwarten, wie ich es von mir selbst erwarte.
Gleiches gilt für den überwiegenden Teil der anderen Hunde und Menschen, denen ich in meinem Leben begegne.
Dass es die "irren Mörder" gibt ist mir absolut bewusst, ich will aber nicht mit der Einstellung durch die Welt gehen, dass mein ganzes Tun und Lassen von der Angst vor solchen Extremfällen geleitet sein muss.
Ich kann mit absoluter Überzeugung sowohl von mir als auch von meinem Hund sagen, dass wir nicht ohne sehr triftigen Grund in ernsthafte Beschädigungsabsicht anderen Lebewesen gegenüber rutschen würden.
Dass mein Hund ein paar spitze Zähne mehr hat als ich, macht ihn dabei bestenfalls marginal gefährlicher und darauf kann ich mich ja leicht einstellen (zB nur moderierten Umgang mit Kindern)