Von töten rede ich nicht (erst recht nicht von Artgenossen).
Ich versuche mich besser zu erklären, ich schließe nicht aus, dass ich mich blöd ausdrücke und wir uns missverstehen.
Also, ein Hund mobbt oder belästigt einen anderen Hund nicht, weil er kognitiv die Kapazität hat zu verstehen, dass das blöd und unsozial ist. Er tut es nicht, weil er wiederholt dafür ein auf die Nase bekommt oder sein Gegenüber den sozialen Kontakt abbricht.
Anderes Beispiel, ein Hund hört nicht auf zu bellen und Theater an der Leine zu machen, weil er erkennt, dass das Verhalten andere stört. Er hört damit auf, weil er entweder wiederholt korrigiert wird oder aber für ein Alternativverhalten belohnt wird (oder oft beides).
Ein Hund jagt einem Hasen nicht hinterher, weil er versteht, dass Jagen nicht erlaubt ist und der Hase leben will. Er tut es nicht, weil er wiederholt für das Jagen korrigiert wurde oder für das Nicht-Jagen belohnt wurde.
Ich denke ich habe mich auch mit den Welpen nicht gut ausgedrückt.
Ich meinte nicht, daß zwei Welpen der gleichen Mutter sich unter gleichen Lebensbedingungen und gleicher Erziehung unterscheidlich entwickeln.
Ich meinte, dass ein Welpe aus schlechter Zucht (vorbelastete, instabile, verhaltensauffällige Eltern -> Genetik, Stress während der Schwangerschaft -> Epigenetik) mit großer Wahrscheinlichkeit unter gleichen Bedingungen (Belästigung durch Tut-nixe, angrabschen durch Fremde, Begegnung mit Leinenpöblern, alles was Lisa-Eileen P. aufgezählt hat) ein instabiler, unsicherer und lebenslang "problematischerer" Hund bleiben wird, als ein Welpe aus guter Zucht (wesensfeste, charakterstarke Eltern -> Genetik, eine positive Schwangerschaft ohne Stress und Komplikationen -> Epigenetik), weil der Welpe aus guter Zucht ein ganz anderes Fundament hat, mit diesen Dingen umzugehen.
Soll nicht heißen, dass der Welpe aus schlechter Zucht ein hoffnungsloser Fall ohne Aussicht auf Besserung ist. Aber ihm wird alles schwerer fallen, er wird viel mehr Training brauchen und Rückschläge erleiden und das wird sich auf sein ganzes Leben auswirken, was trotzdem ein gutes Leben sein kann.
Das meinte ich mit Genetik.
Das stimmt alles.
Aber die Charakteranlagen sind auch bei Geschwistern eines Wurfes unter Umständen individuell. Genauso wie bei Vollgeschwistern bei Pferden, die unter gleichen Bedingungen groß gezogen wurden.
Auch menschliche Geschwister haben durchaus verschiedene Grundcharaktere, die sich dann je nach Lebensverhältnissen entwickeln.
Will damit sagen, dass ( wie bei mir) auch ein einzelner Welpe eines Wurfes eine potenzielle Anlage ( bei uns Sensibilität) im Übermaß haben kann, obwohl der Züchter alle gleich gut sozialisiert hat.
Entsprechendes gibt es eventuell auch für ein erhöhtes Aggressionspotenzial.
Diese " Ausreißer " in den falschen Händen sind dann sehr gefährlich.
Von schlechten Züchtern und unpassenden Elterntieren mal ganz zu schweigen.