Ich glaube das Problem ist auch, dass die Situationen Hundeangriff von der Intensität so stark variieren kann, dass Menschen hier teils aneinander vorbeireden.
Die Frage ist ja, war der Einsatz der Axt verhältnismäßig.
Die meisten Hundehalter haben schon mal einen Hundeangriff erlebt. Ein Hund, der erst mal zögert und zum Angriff ansetzen will, sich aber durch Schreien, Aufstampfen und groß machen verscheuchen lässt. Und wenn er sich nicht verscheuchen lässt springen die Hunde im Kreis und Bellen was das Zeug hält, ohne Verletzungen. Die Situationen wird jeder erleben.
Dann gibt es die Hunde, die sich nicht abblocken lassen und tatsächlich beißen und beschädigen wollen. Lassen sich oft durch Wasser, Beine heben usw. trotzdem lösen.
Erleben zum Glück nur wenige.
Aber dann gibt es halt die Situation Hundeangriff, die extrem selten vorkommt und die keiner von uns vermutlich selber erleben wird. Und das ist der Hund, der töten will und sich durch nichts stoppen lässt, bis nicht das Opfer tot ist oder er selbst tot oder ohnmächtig ist. Da hilft kein Wasser, kein Pfefferspray, einfach nichts mehr. Beispiel Joggerin in Österreich. Ich denke wir sind uns alle sicher, dass die Halterin alles menschenmögliche versucht hat ihren Hund aufzuhalten. Wenn man zusieht wie ein Mensch zerfleischt wird, ist man sicher nicht zimperlich und zu allem bereit. Schreien, Treten, Schlagen, in die Augen drücken, in die Hoden treten etc.
Und ich glaube das ist das große Missverständnis. Menschen die eine normale Kabbelei zwischen Hunden erlebt haben sind der Meinung, dass es andere Möglichkeiten gegeben hätte die Hunde zu trennen, weil sie selber schon mal einen "Hundeangriff" erfolgreich stoppen konnten. Aber das andere Extrem haben und werden sie nie erleben.
Was in diesem spezifischen Fall mit dem Malteser vor sich ging wissen wir nicht und werden es nicht erfahren. Fakt ist, mehrere Erwachsene haben es nicht geschafft diese Hund zu trennen. Bis es einer mit der Axt doch geschafft hat.
Möglicherweise hätte der Malteser anders nicht überlebt oder die Gefahr war groß, dass der Hund sich in seinem Tunnel in einen Menschen verbissen hätte.
Dann würden wir uns jetzt alle darüber unterhalten, wieso keiner zu härteren Maßnahmen gegriffen hat und wo die Zivilcourage bleibt. Zuzusehen, wie ein kleiner Hund getötet wird.
Fakt ist aber auch, dass ein Pitbull mit Tötungsabsicht keine sehr lange Zeit vergeudet, um seine " Beute " auch zu töten.
Das kann in diesem Fall schon mal nicht sein.
Vielleicht war es auch so, dass der Malteser den Pitbull angegriffen hat, der ihn nur festgehalten hat.
Die ganze Situation wurde durch die Beteiligten aufgeheizt.
Immerhin hatten diese merkwürdigen Nachbarn noch Zeit ihre Werkzeuge zu holen und dorthin zu gehen.
Mit Tötungsabsicht wäre der kleine Hund schon lange nicht mehr am Leben gewesen.
In diesen Artikel kann man unendlich viel hinein interpretieren...